Mittwoch, 29. August 2012

Knappe Personaldecke


In Zeiten der „schlanken“ Unternehmenskultur denken viele Unternehmen, eine „knapp“ bemessene Personaldecke sei mehr als ausreichend. Das Credo scheint zu lauten: „Lieber ein Mitarbeiter zu wenig, als einer zu viel!“
Das mussten in den letzten Jahren die Kolleginnen und Kollegen in den Weltbild- und Jokers-Filialen schmerzvoll erfahren. Aber um das Phänomen aus der Nähe zu beobachten, braucht man gar nicht erst vor die Tür zu treten.

Auch im Weltbild-Hauptsitz in Augsburg hat dieses Credo Einzug gehalten. Die Personaldecke ist in einigen Bereichen so dünn, dass man sich fragen muss: Was passiert eigentlich, wenn mal jemand krank wird oder aus anderen Gründen längere Zeit ausfällt?
Nur ein Beispiel hierfür sind Teile der Weltbild Werbung. Ein geplanter Urlaub lässt sich durch Vertretungen noch auffangen. Ist aber mal jemand krank, brennt die Hütte. An Abhilfe ist man von höherer Stelle aus offenbar wenig interessiert: Wie sonst ist es zu erklären, dass eine vakante Teamleiterstelle erst nach über einem Jahr neu besetzt wurde? Oder dass die unbefristete Stelle einer Kollegin, die unlängst gekündigt hat, plötzlich nur noch als befristete Stelle ausgeschrieben wird? Oder dass nach der Umstrukturierung vor drei Jahren zusätzliche Aufgabenfelder und Projekte hinzugekommen sind, ohne dass man das Personal entsprechend aufgestockt hätte?

Immer getreu dem Motto: Lieber einer zu wenig, als einer zu viel! Ausbaden müssen es letztlich diejenigen, auf deren Schultern permanent mehr Arbeit und Zeitdruck lastet. Darüber regen wir uns lieber einmal zu viel als einmal zu wenig auf!
Wer in seiner Abteilung ähnliche Tendenzen sieht, ist herzlich eingeladen, die Kommentarfunktion im Blog zu nutzen und von seinen Erfahrungen zu berichten.

Freitag, 24. August 2012

Lange Arbeitszeiten drücken AT-Lohn unter Niveau von Tarifgruppe V


Wir haben nachgerechnet, was Ihre Stempelkarte wirklich wert ist. Von dem Ergebnis waren wir sogar selber überrascht: Vermeintliche Spitzenlöhne entpuppen sich als Mogelpackung, weil der Stundenlohn der "Außertariflichen« (AT) bei hohem Arbeitseinsatz massiv sinkt. So verdienen viele weniger als im Tarif möglich.

Vertrauensarbeitszeit, AT-Vertrag, zeitsouverän... Es gibt viele schöne Ausdrücke für den systematischen Arbeitszeitdiebstahl durch den Arbeitgeber. Wer mehr als in Tarifgruppe VI verdienen will (Jahresgehalt 49.500 €), muss bei WELTBILD üblicherweise die Stempelkarte abgeben. Mit der 37,5-Stunden-Woche ist es dann in aller Regel vorbei. Stattdessen wird 40, 45 oder sogar 50 Stunden pro Woche geschuttelt.

So haben wir gerechnet


Wir haben die Arbeitstage 2012 addiert und die im Jahr zu leistenden Arbeitsstunden errechnet (bei 37,5 Wochenstunden ca. 1.624 Stunden netto). Ausgehend vom Jahresgehalt haben wir dann den tatsächlichen Stundenlohn ausgerechnet (siehe Grafik).

Verrückt: Wer für 60.000 € Jahreseinkommen 45 Stunden die Woche arbeitet, erreicht gerade mal den Stundenlohn von TG VI (30,50 €). Wer 50 Stunden leistet, bekommt nur noch 27,70 €/Stunde: Das sind 60 Cent weniger als in TG V/3!

Wenn Sie selbst Ihren tatsächlichen Stundenlohn ausrechnen wollen, können Sie diese Formel benutzen:
Jahreseinkommen : (durchschnittliche Wochenarbeitszeit x 43,29333) = Stundenlohn, z. B. 55.000 : (45 x 43,29333) =  28,23 Euro pro tatsächlich geleisteter Arbeitsstunde.

Was tun?


Holen Sie sich Ihre Stempelkarte zurück! Die derzeitig gültige Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit in den kaufmännischen und kreativen Bereichen legt fest, dass "jeder einzelne Arbeitnehmer mit einer Frist von 1 Monat" seine Stempelkarte zurückfordern kann. Dazu reicht ein formloses Schreiben an die Personalabteilung. Dabei setzen Sie bitte den Betriebsrat auf Kopie.

Tariflohn ohne Zeiterfassung: Das geht gar nicht!


Für Tariflohn-EmpfängerInnen sieht die Rechnung noch schlechter aus: Wer z. B. in TG VI 45 Stunden/Woche arbeitet, verdient 5 € pro Stunde weniger, als ihm zusteht. Das Gehalt entspricht dann nämlich dem Stundenlohn von TG V/1 (25,50 €). Mit einem einzigen E-Mail können Sie Ihren Stundenlohn also um 20% erhöhen! Der Betriebsrat berät Sie gerne und unterstützt Sie aktiv bei der Rückkehr in die Zeiterfassung.

Was meinen Sie zu unserer kleinen Rechnung? Sind Sie zufrieden mit Ihrem Stundenlohn? Nutzen Sie die Möglichkeit, hier einen anonymen Kommentar zu hinterlassen. Wenn Sie diesen Artikel an andere KollegInnen weiterempfehlen wollen, klicken Sie einfach unten auf den kleinen Briefumschlag. Auch das funktioniert völlig anonym…

Freitag, 17. August 2012

Depression oder Erschöpfung?


Burn-out! Es gibt wohl niemand, der den Begriff nicht kennt. Was aber genau dahintersteckt, weiß niemand so genau.
Wir vermuten, daß es etwas mit Erschöpfung zu tun hat, dass sich da wohl jemand überarbeitet haben muss. Natürlich, wir kennen das ja, daß wir ständig unter Druck sind, von der Außenwelt und der Arbeit und dem Chef und der Familie die uns ebenfalls fordert.
Ein Artikel in der ZEIT zu diesem Thema beleuchtet den Begriff "Burn-out" als Krankheitdiagnose mal von einer anderen Seite.
Ein sehr interessanter Artikel, der zum Nachdenken anregt und das eigene Verhalten mit sich und den eigenen Ressourcen anspricht.

Burn-out!
Was ist das eigentlich? Mediziner und Psychologen ringen um eine klare Definition. Erst wenn sie gefunden ist, können Depressive die angemessene Therapie erhalten und Überforderte Unterstützung im Alltag erhalten.
Das Wort für extreme Erschöpfung ist inzwischen auch Pop: »Ich hab Burn-out. I feel so outgeburnt. I have my Burn-outing«, sang der Comedian Johann König auf dem Satiregipfel der ARD . »Das ist wirklich toll. Ich lass mich bedienen und krümel alles voll.«

… weiterlesen unter http://www.zeit.de/2011/49/M-Burnout/seite-1


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