WELTBILD: Einst Vorzeigeunternehmen der katholischen Kirche und Europas größter Buchversender. 2014 die spektakuläre Pleite. Dann übernahm der Milliardär Walter Dröge das Ruder und fuhr mit der verbliebenen Belegschaft Schlitten. Hunderte weitere KollegInnen verloren ihren Job und ständig wechselnde Geschäftsführer verstrickten sich in eine Dauerfehde mit dem Betriebsrat. Seit März 2019 ist es wieder ruhiger. Das Unternehmen ist stabil, GF und BR bemühen sich um eine konstruktive Zusammenarbeit.
Sonderseite Insolvenzrecht
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Dass die Insolvenz von Weltbild auch für katholische Verlage eine wichtige Vertriebsschiene wegbrechen lässt, war sicher auch den Entscheidern in den Diözesen klar. Aber die katholischen Verlage werden das überleben, das macht mir keine Sorge. Der milliardenschwere Spiritualitäts- und Sozialkonzern wird sie über Wasser halten - so wie er es z. B. bei den defizitären Kirchenzeitungen auch macht. Mehr sorgen machen mir die anderen Verlage, die mit Weltbild kooperierten. Sie waren ja genauso wie die katholischen Verlage auf die Weltbild-Auflagen angewiesen. Da wird noch mancher Arbeitsplatz verloren gehen und kein gnädiger Bischof wird den Verlagen unter die Arme greifen.
AntwortenLöschenTrotz allem: Sind wir froh, dass Kirche und Weltbild jetzt getrennte Wege gehen: Inquisition passt einfach nicht mehr in unsere Zeit. Sollen Sie in Rom darüber diskutieren, ob Katholiken vor der Ehe Petting erlaubt ist, Schwule in die Hölle kommen, wenn sie ihr Schwulsein ausleben, oder Masturbation geisteskrank werden lässt: Wir bei Weltbild sollten jetzt unsere verbliebenen Chancen nach dem Ausstieg der Kirche nutzen und "Adios Amigos", "Geht mit Gott, Freunde!" sagen. Dass katholische Verleger den Weltbild-Verlag verkaufen, ist so interessant wie wenn in Hinterindien ein Sack Reis umfällt.