Samstag, 2. April 2016

Kollegen unter Druck: C.H. Beck in Nördlingen

 

Personalabbau a la Beck …

 
Druckerei C.H. Beck in Nördlingen

Die 1763 in Nördlingen gegründete Druckerei, die bald um einen eigenen Buchhandel erweitert wurde, schlägt sich bis heute erfolgreich im deutschen Buchhandel mit ihren Titeln aus den Bereichen Recht und Wirtschaft, Wissenschaft und mehreren Zeitschriften. Diesen andauernden Erfolg teilt das Management aber auch in dieser Firma nur ungern, zum Beispiel im Nördlinger Stammhaus, der Druckerei: 

Aufhebungsvereinbarungen, ordentliche betriebsbedingte Kündigungen und (zunehmend!) personen-  bzw. verhaltensbedingte Kündigungen.

Seit gut eineinhalb Jahren ist in der Druckerei C.H. Beck in Nördlingen ein Personalabbau zu beobachten. Auf den ersten Blick vielleicht gar unspektakulär. Besser gesagt: ein schleichender, aber stetiger Prozess, den die Geschäftsleitung hier vorantreibt.

Abteilung Satz im Fokus der Geschäftsleitung!

Klar und deutlich ist zu erkennen dass im Bereich Satz Beschäftigte abgebaut werden sollen. Allein 8 ArbeitnehmerInnen mussten hier nach dem Willen der Nördlinger Führung ihren Arbeitsplatz aufgeben bzw. haben diesen verloren.
Die Nördlinger Geschäftsleitung hat auch keine Skrupel langjährige Beschäftigte krankheitsbedingt zu kündigen. Ob die Führungskräfte der Druckerei vor Ausspruch solcher krankheitsbedingter Kündigungen alle Möglichkeiten einer Weiterbeschäftigung, z. B. an einem anderen Arbeitsplatz ausgelotet haben, darf bezweifelt werden. Inwieweit sich belastende Arbeitsbedingungen negativ auf die Gesundheit der Mitarbeiter ausgewirkt haben, interessiert offensichtlich auch niemanden.

Langjährige Beschäftigung und Alter schützen nicht vor Kündigung:

Unter den 11 Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, sind 6 Beschäftigte die 55 Jahre und älter sind. Auch bei Betriebszugehörigkeiten von über 40 Jahren scheut sich die Geschäftsleitung nicht, solch langjährige Mitarbeiter zu kündigen. Wer hier also in Jahrzehnten für das wirtschaftliche Gedeihen des Betriebes seine Gesundheit in Schicht- und Nachtarbeit verschlissen hat, wird ohne Hemmungen hinausgeworfen, so ver.di Sekretär Rudi Kleiber.

Der Mohr hat scheine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen? - Altersgerechte Regelungen statt Kündigungen:

Trotz ständig steigender Anforderungen und zunehmender Belastungen, u.a.
  • durch längere Arbeitszeiten,
  • durch Schicht- und Nachtarbeit,
  • durch häufige Überstunden,
  • durch schlechte klimatische Raumverhältnisse,
  • durch schwere körperliche Arbeit,
  • durch teilweise (aus Kostengründen!) fehlende technische Einrichtungen zur Entlastung der Mitarbeiter (wie z.B. fehlende Hebebühnen am „neuen“ Trendbinder),
  • durch immer mehr Arbeitshetze und Leistungsdruck,
  • durch immer mehr Produktion mit immer weniger Personal,
lehnt die Geschäftsleitung hartnäckig tariflichen Regelungen für ältere Beschäftigte ab!

Die Forderung nach einem Tarifvertrag zur Altersteilzeit muss deshalb für den Standort Nördlingen ein Thema bleiben

Insgesamt sind ca. 140 Beschäftigte des Druckstandortes in Nördlingen über 50 Jahre alt. Schicht- und Nachtarbeit, körperlich regelmäßig sehr schwere Arbeit, insbesondere für Frauen, zunehmender Leistungsdruck und erhöhte Anforderungen sind auch hier Alltag, so Rudi Kleiber.

Ganz offensichtlich gehen hier die Führungskräfte der Druckerei in Nördlingen auf Tauchstation und ignorieren dieses Thema.
Kündigungen sind ja auch leichter auszusprechen (und billiger), als ernsthaft über tarifliche Regelungen zur Altersteilzeit zu sprechen!

Kollegen informieren Kollegen im C.H. Beck ver.di blog:

Seit Gründung im Juni 2012 informiert der C.H. Beck ver.di blog auf Augenhöhe die Kollegen über die neusten, oft kontroversen, Pläne ihrer Geschäftsführung. Über 320.000 Leser und Hunderte Kommentare sprechen deutlich über das Interesse der Kollegen an ihrem blog und der Zukunft ihrer Firma, aber auch an gerechter Teilhabe aller Mitarbeiter an den Erfolgen des Unternehmens. Auch in dieser Firma stellt das ver.di blog eine wichtige alternative Informationsquelle für die Kollegen dar.

Weiter Informationen unter: www.chbeck-verdi.blogspot.com



Quelle: mit Material von https://augsburg.verdi.de

1 Kommentar:

  1. Schwerfälliger Laden wo wie vor dreißig Jahren gearbeitet wird. Halten sich für die größten sind aber kaum in der Lage zusammenhängend zu Arbeiten.
    Sachbearbeiter und Betriebssteuerung leben in Ihrer Traumwelt "CH. Beck" und merken nichts was um sie herum schiefläuft.
    Ohne den Verlag hinter sich wären die nie überlebensfähig.

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