Sonntag, 23. Dezember 2018

Rückblick auf ein turbulentes Jahr bei WELTBILD


Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, 

wir haben ein weiteres turbulentes Jahr bei WELTBILD hinter uns gebracht – und Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben uns dabei begleitet. 

2018 haben wir einiges zusammen erlebt: • eine vorgezogene Betriebsratswahl, bei der die ver.di-Liste mit rund 70% der Stimmen ein starkes Mandat für die nächsten vier Jahre erhalten hat • einen weiteren, unsinnigen Personalabbau, den der Betriebsrat zwar nicht völlig verhindern, aber wenigstens stoppen konnte • eine Fülle von Gerichtsverfahren, in denen die RichterInnen der Interessenvertretung in wesentlichen Punkten Recht gaben…

Was wir vermisst haben

Aber wir haben auch vieles vermisst: • den wertschätzenden Umgang mit den Beschäftigten, die mit ihrem Einsatz den Laden am Laufen halten • Maßnahmen zur Senkung der nachgewiesenen psychischen Belastungen, mit denen die Arbeit bei WELTBILD verbunden ist  • einen nachvollziehbaren und konsistenten Plan, wie das Management WELTBILD in eine erfolgreiche Zukunft führen möchte…

Stattdessen verrannte sich die Geschäftsführung in wechselnden Projekten, die niemals fertig werden, und eröffnete immer wieder neue Nebenkriegsschauplätze. Die prägende Auseinandersetzung in diesem Jahr war ohne Zweifel der Versuch des Arbeitgebers, den Betriebsratsvorsitzenden vor die Tür zu setzen. Mit an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen, für die es keinen einzigen Beweis gab, zog die Geschäftsführung vor Gericht und scheiterte vollständig. Stattdessen erzeugte die ehrverletzende Attacke eine bundesweite Welle der Solidarität mit dem Betriebsrat von WELTBILD.

Danke an alle UnterstützerInnen

Zeit also, um allen UnterstützerInnen Danke zu sagen: Den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb, die ihren Betriebsrat die ganze Zeit gestützt haben; den haupt- und ehrenamtlichen FunktionärInnen der ver.di, die bundesweit für Solidarität geworben haben; den gewerkschaftlichen Bildungsträgern, allen voran dem Bildungszentrum „Haus Brannenburg“; den anderen DGB-Gewerkschaften in Augsburg für ihre Mobilisierung zu den Gerichtsdemos; der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) und der Betriebsseelsorge für ihren praktischen und persönlichen Beistand; und den vielen, vielen FreundInnen, Bekannten und Unbekannten, Kundinnen und Kunden, die mit ihrer Teilnahme dem Protest gegen Betriebsratsmobbing Gesicht und Stimme gegeben haben.

Euch allen ein schönes Weihnachtsfest im Kreise eurer Lieben und ein gesundes, glückliches und kämpferisches Neues Jahr! 

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Neues vom großen Umzug ...


... gibt es aktuell nicht zu berichten. Nach dem anfänglichen Aktionismus der Geschäftsführung, ist die konkrete Planung massiv ins Stocken geraten. Was ursprünglich noch dieses Jahr mit höchster Priorität über die Bühne gehen sollte, ist inzwischen eher kommentarlos auf 2019 vertagt worden.

Seit dem letzten Bericht über den Umzug hat sich faktisch nichts neues ergeben. Nach dem Gutachten der Sachverständigen, wurde dem Betriebsrat weder eine überarbeitete Planung des 3. Stocks bei Böwe vorgelegt, noch kamen irgendwelche Informationen zur zeitlichen Terminierung. 

Angeblich steht inzwischen die Belegung des gesamten Gebäudes und der Räumlichkeiten im Sigma Technopark.  Offen  ist dagegen noch, wie die neue Struktur in der Rumplerstraße aussehen soll.

Vereinbart war eigentlich, eine schrittweise Planung, bei der jeder Step abgesegnet werden sollte, bevor der nächste in Angriff genommen wird. Aber sei's drum ... 

Es ja eine Herzensangelegenheit der Geschäftsführung, die Abteilungen räumlich zusammenzuführen, um dadurch eine Erhöhung der Effektivität zu erzielen. Daher muss sie auch mit den entsprechenden Entwürfen in Vorleistung gehen und gibt damit den zeitlichen Rahmen vor. Der Betriebsrat hat dazu kein Mitspracherecht, wird aber bei diesem Stühlerücken genau darauf achten, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden und sich die Arbeitsbedingungen für die Kollegen ausschließlich verbessern. Wann es  letztendlich zu einem Umzug kommen wird, ist dabei zweitrangig.

Das Gremium ist gespannt auf die neuen Pläne, die ihm angeblich  noch vor Weihnachten vorgelegt werden sollen ...

Montag, 10. Dezember 2018

Geschäftsführung kündigt die Überleitungsvereinbarung von 2014 -


- doch weshalb stellt das 2018 noch immer einen Angriff auf die Weltbild-Mitarbeiter dar?

Ein alter Vertrag aus der Insolvenz 2014, den die Geschäftsführung im November 2018 kündigt: man könnte zunächst glauben, "da kräht doch kein Hahn mehr danach". Bis er den Vertrag mal wieder aus der untersten Schublade kramt. Dort wird der Leser bei Punkt 10 stutzig:

Ein wichtiger Schutz vor Massenentlassungen fällt künftig flach.
Punkt 10: "Jeder weitere Personalabbau ist sozialplanpflichtig."

Dieser entscheidende Punkt von immer noch aktueller Relevanz: Dieser Vertrag hat dem Weltbild Betriebsrat weitreichende Rechte eingeräumt, um Kollegen im Falle von betriebsbedingten Kündigungen im Hause zu helfen. Ein Sozialplan kann nämlich nach Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) EIGENTLICH erst ab einer gewissen Menge an Entlassungen erzwungen werden. Die Überleitungsvereinbarung hat den Schwellenwert, ab dem eine Kündingswelle als "Massenentlasssung" gilt, bisher herabgesetzt und damit dem Betriebsrat ermöglicht, Betroffenen besser zu helfen.

Im Falle von Weltbild liegt der Schwellenwert bei 15% der Kollegen, bzw. mindestens 60 Kündigungen. Bleibt die Firma bei eventuellen künftigen Entlassungen mittels einer Salamitaktik unter diesen Werten, kann der Betriebsrat für die Betroffenen keinen Sozialplan mehr erzwingen. Also solch wichtige Punkte wie Abfindungshöhen, längere Kündigungsfristen, oder die Firma zunächst zum Angebot von Fortbildungen zu verpflichten, um Kollegen den internen Wechsel auf unbesetzte Sellen zu ermöglichen, etc. Wenn die Geschäftsführung also künftig auf die Idee kommt, hier und dort je 20 und da nochmal 30 Mitarbeiter hinaus zu werfen, ist dieser lästige Vertrag nun aus dem Weg.


Was heißt das nun für die Weltbild Mitarbeiter konkret?

Vor allem bedeutet es, dass sie im Falle von betriebsbedingten Kündigungen stärker auf sich gestellt sind. Der Betriebsrat kann unter der neuen Situation nur dadurch helfen, indem er Kündigungen widerspricht und begründet, weshalb diese unnötig sind. Was bringt das? Dass der Gekündigte vor dem Arbeitsgericht bessere Chancen hat, eine Abfindung zu erstreiten. Eine Wiedereinstellung in eine Firma, die einen nicht mehr will, kann man auch versuchen, zu erreichen. Ob man sich dort noch wohlfühlen würde, stünde auf einem anderen Blatt.

Was bedeutet das in einem größeren Zusammenhang?

Eine wichtige Frage, welche die Geschäftsführung wohl kaum offen beantworten wollen wird. Sie hat diesen Vertrag gekündigt. Hätte sie keine Pläne, was sie dadurch erzielen möchte, hätte sie die Überleitungsvereinbarung einfach weiterlaufen lassen können: solange keine Kündigungen geplant waren, hat der Vertrag absolut keinen Mehraufwand bedeutet. Also weshalb kündigt die Firma ausgerechnet zu einer Zeit, in der sie in allen Mitarbeiterversammlungen ihre hochfliegenden Pläne bejubelt, einen Vertrag, der nur im Falle von geplanten Entlassungen stört..?










 

Donnerstag, 6. Dezember 2018

Gute Arbeit und guter Journalismus brauchen existenzsichernde Tarifverträge und Wertschätzung!


Weitersagen!

„Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf ein gerechtes Arbeitsentgelt“     Europäische Sozialcharta Artikel 5

Wieder einmal mehr hat sich Presse-Druck und Verlag, dort wo die Augsburger Allgemeine gedruckt wird, aus der Tarifbindung gestohlen. Diesmal traf es die Druckerei.  Und die Beschäftigten stellen sich nun die bange Frage, wer vom „Augsburger Weg“, wie die Arbeitgeber-Seite ihre Flucht aus den Tarifverträgen nennt, als nächstes getroffen wird.
Diese erneute Tarifflucht ist zu verurteilen und es gibt keinerlei nachvollziehbaren Gründe für diese Tarifflucht.
  • Presse Druck und Verlag steht finanziell bestens da.
  • Die Augsburger Allgemeine ist die Nummer 2, gemessen an der Auflage in Bayern
  • Fasst man Augsburger Allgemeine und Allgäuer Zeitung zusammen, ist sie die Nummer 1
  • Unberücksichtigt bleiben hier die Beteiligungen an der Main Post in Würzburg, dem Südkurier in Konstanz, sowie weiteren Medienunternehmen in Augsburg und Deutschland

Postkartenaktion gegen Tarifflucht und für Tarifverträge!



Der ver.di Bezirk Augsburg hat diese Postkartenaktion gestartet, um deutlich zu machen, dass dieser „Augsburger Weg der Tarifflucht“, zu korrigieren ist!

Die Postkarten können per Mail bei ver.di, Fachbereich 8 in Augsburg angefordert werden: rudi.kleiber@verdi.de. Diese können dann bei der nächsten ver.di-Geschäftsstelle bzw. in Augsburg abgegeben werden. Ihr könnt diese auch betrieblich sammeln und z. B. über eure Betriebsräte bei uns abgeben.

Wir senden diese dann an die Geschäftsführung von Presse-Druck weiter.

So darf ein Medienkonzern nicht mit seinen Beschäftigten umgehen!


Ausführliche Infos zum Thema findet ihr hier. 


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