Freitag, 30. Dezember 2011

Presseschau

Naturgemäß gibt es "zwischen den Jahren" nicht so viele Meldungen.
Aber wir werden alles tun, damit es im Januar wieder unruhig wird !

Hier ein Artikel über "Das religiöse Jahr in Deutschland":
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1639252/

Einige Infos über Bernhard Müller, der den Artikel:
http://www.welt.de/vermischtes/article13679586/Katholische-Kirche-macht-mit-Pornos-ein-Vermoegen.html
geschrieben hat:
http://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/2011/12/die-pornojaeger/

Ein Jahresrückblick von buchreport:
http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2011/12/28/der-riese-im-schaufenster.htm

Einige Artikel über unsere Besitzer:
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13785490/Auf-der-Suche-nach-einem-modernen-Savonarola.html

http://www.scharf-links.de/45.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=20841&tx_ttnews%5BbackPid%5D=8&cHash=fdfec34f1a

http://www.welt.de/politik/deutschland/article13785063/Gibt-es-Seelenheil-fuer-Katholiken-ohne-Kirchensteuer.html

http://www.derwesten.de/politik/fuer-erzbischof-zollitsch-darf-weihnachten-nicht-zum-kommerz-fest-werden-id6190733.html

Guten Rutsch !

Das Wort zum letzten Freitag des Jahres 2011: Himmel & Hölle

Gleich hier am Anfang die positive Botschaft zum Jahresausklang: Hurra, wir leben noch! Deutschland ist 2011 Export-Vizeweltmeister, und in den Augsburger Weltbild-Hallen werden noch fleißig Kartons gepackt – hoffentlich auch noch in den nächsten Jahren (aber das liegt in unserer Hand!)

Jetzt die schlechte Nachricht: Berd Clüver ist tot! Bereits im vergangenen Sommer stürzte der »Junge mit der Mundharmonika« auf Mallorca eine steile Treppe hinunter – mit fatalen Folgen. Trost für alle Clüver-Fans: Im Schlagerstar-Himmel ist Bernd jetzt sicherlich »der kleine Prinz« und braucht fürs Bier nichts zahlen.

Von welchen bedeutenden Persönlichkeiten mussten wir 2011 eigentlich noch schweren Herzens Abschied nehmen? Natürlich von Loriot! Ohne ihn wüssten wir heute nicht, dass Hunde sprechen können – und was einen echten Kosakenzipfel ausmacht.

Die Trauer über das Ableben von Kim Jong Il hält sich dagegen in Grenzen. Schließlich hat sich sein Sprössling Kim Jong Un bereits selbst als »oberster Führer« Nordkoreas zum Nachfolger erklärt – was hoffen lässt, dass der Bau der Atombombe weiterhin zügig vorangetrieben wird. Für die Silvesterknallerei 2012 wird’s aber wahrscheinlich nicht mehr reichen!

108 Jahre: Das ist wirklich eine starke Leistung, lieber Johannes Heesters! Toll, dass du jetzt zusammen mit Amy Winehouse und Franz-Josef-Degenhardt auf der himmlischen Bühne ein Musical aufführen willst. Doch den Titel würde ich noch einmal überdenken, verehrter Jopi. »Spiel nicht mit den Schmuddelkindern im Maxim« klingt ein wenig anzüglich, oder?

Ein großer Sportsmann, der richtig ‘was einstecken konnte, hat im November den irdischen Boxring verlassen: Joe Frazier, der nicht nur 1975 (gegen Muhammad Ali) den »Kampf des Jahrhunderts« führte, sondern auch singender Frontman in der Rockband »Knockouts« war. Jetzt wartet der Christ »Smokin’ Joe« darauf, dass ihm der Moslem Ali möglichst schnell ins ökumenische Paradies folgt. Denn die I.I.A. (Interkonfessionelle Invent Agentur) hat bereits massenhaft Karten an die himmlischen Heerscharen verkauft: natürlich für eine Neuauflage des »Thriller in Manila«. Während des Kampfes soll übrigens an die Zuschauer gratis Manna verteilt werden, hat mir ein Erzengel verraten!

Gratis telefonieren darf sicherlich jetzt auch Steve Jobs – wenn er Pech hat aber nur mit einem Samsung-Smartphone. Das hätte er natürlich nicht verdient, der Schutzpatron aller Technikfreaks mit Sinn für Lifestyle. Im Himmel soll Mr. Jobs übrigens bereits an einer neuen bahnbrechenden Erfindung tüfteln: dem »i-sin«.

Steve hat dabei ein kleines, wäscheklammerähnliches Gerät im Sinn, das frisch Verblichenen, die an der Himmelspforte um Einlass bitten, von Petrus ans Ohrläppchen geklemmt wird. Das i-sin soll dann auf seinem Mini-Display den kummulierten Sündenwert anzeigen, eine Zahl zwischen 1 und 100. Damit hilft es es bei der oft schwer zun treffenden Entscheidung, ob der Verstorbene in den Himmel aufgenommen werden kann – oder ob er eher ins Fegefeuer oder gar in die Hölle abgeschoben wird.

Im Himmel relaxen und frohlocken darf jetzt auf jeden Fall Vaclav Havel. Als Rockmusikfan sowie Gastgeber von den Rolling Stones und Frank Zappa hat sich der frühere tschechische Präsident einen gemütlichen Ruhestand mehr als verdient.

Einen geruhsamen Jahresausklang verdient haben sich alle Weltbild-Kolleginnen und -Kollegen! Nach all dem Stress und den Aufregungen in den letzten Wochen und Monaten wünschen wir Blogger/innen allen einen guten und optimistischen »Rutsch« ins neue Jahr. Wir Gewerkschafter werden auch 2012 alles dafür tun, dass die Zukunft für die treuen, engagierten und fleißigen Weltbildler/innen (vertraglich) gesichert werden kann. Darauf jetzt schon mal ein Gläschen mit diesem perlenden Kaltgetränk, das so wunderbar fröhlich und ausgelassen macht.

Salute (und immer hart am Ball bleiben)!

Sonntag, 25. Dezember 2011

Heiliger Bimbam: Die Sonntagssprüche von Kardinal Marx (Folge 3)

+ Weihnachtsausgabe +

Da der ehrwürdige Kardinal aus München zu Weihnachten natürlich seine Münchener Schäfchen betreuen muss, obliegt es wieder uns, das Füllhorn der Worte seiner Güte und Menschenfreundlichkeit über euch Weltbild-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszuschütten, egal welchem Glauben ihr anhängen möget.

Auf Seite 29 seiner von der Weisheit Gottes erleuchteten Pattloch-Schrift „Das Kapital“ spricht sich Kardinal Marx ohne Wenn und Aber für den Kapitalismus aus. Unter anderem weil außerhalb eines marktwirtschaftlichen Systems die große Zahl der heute weltweit lebenden Menschen nicht mit den notwendigen Gütern und Dienstleistungen versorgt werden könnte. Wie bitte? Meint der Kardinal das wirklich ernst? Soweit wir wissen, ist der Kommunismus/Sozialismus weltweit praktisch untergegangen, weil er genau das nicht konnte: die Weltbevölkerung ernähren. Seit etwa 20 Jahren herrscht deshalb der Kapitalismus praktisch unbeschränkt und weltweit. Aber wir haben nicht feststellen können, dass er die Weltbevölkerung mit den notwendigen Gütern und Dienstleistungen, von denen Kardinal Marx spricht, versorgen könnte. Nichts ist besser geworden, aber vieles schlimmer. Eine Krise jagt die nächste. Ganze Staaten werden von ein paar Verbrechern in den Untergang gestürzt. Millionen, ja Milliarden sind von den negativen Segnungen des Systems Kapitalismus immer mehr im Alltag betroffen.

Klar: So, wie er jetzt ist, stellt sich Herr Marx den Kapitalismus natürlich nicht vor. Auf Seite 30 outet er sich als Anhänger des Mainzer Bischofs Ketteler, der schon 1869 gefordert habe, für die unbestreitbaren einzelnen schlimmen Folgen des Kapitalismus die entsprechenden Heilmittel zu suchen und auch die Arbeiter, soweit möglich, an dem, was an dem System gut ist, an dessen Segnungen, Anteil nehmen zu lassen. Aha! Kardinal Marx ist also sowas wie ein „Reformkapitalist“ ähnlich den „Reformkommunisten“. Wenn Theorie und Wirklichkeit nicht übereinstimmen, sagt man einfach: Naja, so wie der Kapitalismus ist, ist er natürlich nicht richtig. Aber mit kleinen Änderungen wäre er super! Das haben, wie gesagt, auch schon die Kommunisten versucht und sind gescheitert. Mindestens seit 1869, als Bischof Ketteler seine Stimme erhob, hätte der Kapitalismus die Möglichkeit gehabt, „die entsprechenden Heilmittel“ zu suchen – hat es aber nicht getan oder die „Heilmittel“ nicht gefunden. Und was heißt es die Arbeiter an den Segnungen des Kapitalismus teilnehmen zu lassen „soweit es möglich ist“. Soweit es möglich ist: Was meint Ketteler, was meinen Sie damit konkret? Sollen die Segnungen des Kapitalismus nach Intelligenzquotient auf die Arbeiter verteilt werden? Oder nach Bedürftigkeit? Nach Leistung? Nach Glaubenszugehörigkeit? Nach sozialen Faktoren wie Behinderung, Kinderanzahl etc. Die Definitionsmacht darüber hat wer? Der Kapitalist? Oder Sie als Kardinal? Oder ein Ethik-Gremium, in dem sich Kirchenbeamte profilieren können?

Die Geschichte hat bewiesen: Weder wird der Kommunismus ein menschliches Antlitz bekommen noch der Kapitalismus. Und ob sie wollen oder nicht: Auch den Kapitalismus wird es nicht ewig geben. Wir erleben gerade seine Transformation in ein neues System, wobei wir alle nicht sagen können, was am Ende dabei herauskommt. Jedenfalls sind weltweite Bewegungen am Entstehen und Kräfte am Werk, die den Nutznießern des Kapitalismus, zu denen wir auch die Kirche zählen (oder würden sie sich anders für dieses System einsetzen?), eines Tages das Handwerk legen. Der Kapitalismus wird nicht „gezähmt“, wie sie es wollen, sondern genauso überwunden wie der Kommunismus. In Deutschland haben Sie mit Ihrer Kirche davon profitiert, dass nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus keine anderen ethischen Institutionen mehr vorhanden waren als die Kirchen. Aber die Nachkriegszeit ist vorbei und es ist besser, sie richten sich mit ihrer Kirche etwas schneller darauf ein. Ihr Oberhaupt in Rom scheint ihnen in dieser Richtung schon ein paar Schritte voraus zu sein: Stichwort „Entweltlichung“, Aufgabe der Kirchensteuer, Rückzug aus weltlichen Unternehmen …

Auf Seite 31 schreiben Sie, dass Sie glauben, dass soziale Beziehungen nicht nur effizient, sondern auch gerecht gestaltet werden könnten. Warum lassen Sie uns Weltbildmitarbeiterinnen dann dafür bezahlen, dass Sie selbst es nicht unterbunden haben, die deutschen Buchdatenbanken bei Weltbild und seinen Ableger-Firmen zu übernehmen? Nicht das eigene Programm von Weltbild ist das Problem in Richtung Erotik und Esoterik, sondern die an Weltbild angeflanschten KNV- und Libri-Datenbanken. Aber Sie oder ihre Vertreter haben nichts dagegen gehabt, dass sie von der Geschäftsführung eingebaut wurden. Warum? Hat man Ihnen noch mehr Umsatz und Gewinn versprochen? Und warum haben Sie es seit vielen Jahren zugelassen, dass Weltbild überall im Land einen Schmalspurbuchhandel implementiert, der vielen „richtigen“ Buchhändlern die Existenz kaputt gemacht hat? Oder warum haben Sie es zugelassen, dass Weltbild eine Firma nach der anderen aufgekauft oder sich daran beteiligt hat? Auch dadurch sind Arbeitsplätze zerstört worden. Und von guten Arbeitsbedingungen in ihrem kirchlichen Bücherreich kann nicht die Rede sein. Wenn sie mit Weltbild-Buchhändlern in München sprechen würden, könnten Sie das erfahren. War dieser Ausbau des katholischen Weltbild-Buchimperiums nicht viele Jahre genau auf Ihrer kapitalistischen Linie? Haben Sie am Beispiel von Weltbild zeigen wollen, wie ein „gezähmter“ Kapitalismus aussieht?

Vielleicht erfahren wir ja in Ihren Sonntagssprüchen nächstes Mal mehr dazu. Jedenfalls fühlen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Weltbild uns jetzt zu Weihnachten ähnlich wie der liebe Jesus in der Krippe: Hilflos und nackt müssen wir sehen, wie Sie und eine Handvoll Menschen über unser Schicksal bestimmen und uns schwant, dass am Ende dieses Weges das Kreuz steht.

Freitag, 23. Dezember 2011

Fröhliche Weihnachten: Der Christmas-Flashmob

Fröhliche Weihnachten, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Redaktion vom Weltbild-ver.di-Blog wünscht Ihnen und Ihren Familien schöne Feiertage und eine reiche Bescherung.
  

 
    
PS: Den Zukunftstarifvertrag kriegen wir leider nicht geschenkt – aber darüber reden wir dann im nächsten Jahr ;-)

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Ein Jahr ist nicht genug!

Am Dienstag trafen sich die Tarifparteien zur ersten Verhandlung. Heute informierten Betriebsrat und Gewerkschaftsvertreter die Belegschaft auf einer Betriebsversammlung mit rund 800 Teilnehmern. Ver.di beharrt auf den Forderungen der Belegschaft 
und stellt sich auf lange Verhandlungen ein.

Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz lobte die „konstruktive Atmosphäre“ der ersten Verhandlung. Großen Wert legte er darauf, dass allein die ver.di-Tarifkommission die Verhandlungen führe. Die BR-Mitglieder, die mit am Tisch sitzen, tun dies in ihrer Rolle als ver.di-Tarifkommissionsmitglieder.

Verhandlungsführer Stefan Kraft, Landessekretär aus München, freute sich über einen ersten Erfolg: „Die Geschäftsführung hat endlich eingesehen, dass es um einen Tarifvertrag geht.“ Eine Betriebsvereinbarung sei seit Dienstag endgültig vom Tisch. Kraft erklärte: „Nur ein Tarifvertrag sichert die Ansprüche der Beschäftigten juristisch einwandfrei und ist mit Arbeitskampfmaßnahmen durchsetzbar.“ Kraft geht davon aus, dass sich die Verhandlungen noch hinziehen werden: „In zentralen Punkten liegen wir noch weit auseinander.“

Ver.di will die Arbeitsplätze bei WELTBILD auf vier Jahre absichern. Die Geschäftsführung will den Beschäftigten nur für ein Jahr Garantien geben. Uneinigkeit herrscht auch in der Frage, wie mit den WELTBILD-Beteiligungen (Hugendubel etc.) umgegangen werden soll; und was passiert, wenn ein Käufer das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit weiterveräußern will.

Rote Karte für das Angebot der Geschäftsleitung: Ein Jahr Arbeitsplatzgarantie ist zu wenig. Die Gewerkschaft ver.di fordert 4 Jahre!

Ver.di-Betriebsgruppen-Sprecher Timm Boßmann führte aus, warum die Forderungen der Belegschaft gerechtfertigt sind: „Wir haben WELTBILD über 35 Jahre lang aufgebaut. Wenn die Kirche jetzt Kasse macht, steht auch den Beschäftigten ein Anteil zu. Aber wir wollen kein Geld, sondern verlangen nur Sicherheit für uns und unsere Familien.“ Boßmann ermutigte die Belegschaft: „Unsere Forderungen sind durchsetzbar: Wir sind stark, wir sind viele – und wir können Wochen lang weitermachen!“

Ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck war begeistert von der kämpferischen Stimmung auf der Betriebsversammlung: „Ihr habt einen super Betriebsrat und eine tolle Tarifkommission. Ihr seid gut drauf und habt Mut. Die ersten Erfolge habt ihr euch schon erkämpft. Wenn es so weiter geht, haben wir den Zukunftstarif in der Tasche!“ Gürlebeck lud die ver.di-Mitglieder zur nächsten Versammlung im Januar ein. Auch die nächsten Verhandlungsrunden sollen von vielfältigen Aktionen begleitet werden.

Die Tarifkommission trifft sich am 16. Januar 2012 zur zweiten Tarifverhandlung zum Zukunftstarifvertrag mit der Geschäftsführung.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Erste Ergebnisse der Verhandlungen über den Zukunftstarifvertrag

Heute mittag hat unsere Tarifkommission zum ersten Mal mit der Geschäftsführung über den Zukunftstarifvertrag verhandelt.

Wollen Sie wissen, was dabei herausgekommen ist? Möchten Sie dabei sein, wenn wir entscheiden, wie weiter vorgegangen werden soll? Dann sollten Sie sich trotz Vorweihnachtsstress diese Stunde Zeit nehmen: Ihre und unsere Zukunft halten wir in den eigenen Händen.

Unsere Forderungen waren (und sind):
* Keine betriebsbedingten Entlassungen innerhalb der nächsten 4 Jahre
* Tarifbindung. Der Tarif regelt unter anderem Einkommen, 37,5 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld…
* Keine Zerschlagung der Unternehmensgruppe
* Fortbestand aller gültigen Betriebsvereinbarungen, z. B. zur Arbeitszeit, Pausenregelungen, Prämien usw.
* DBH-Beteiligungen (Weltbildplus, Hugendubel etc.) bleiben im Konzern
* Erhalt des Standorts Augsburg
Was haben wir bis heute erreicht? Wie schätzt die Verhandlungskommission die Situation ein? Darüber informieren wir alle KollegInnen auf einer

Betriebsversammlung im Kuppelsaal am Donnerstag, 22.12.2011, Beginn um 13:30 Uhr.

Geplant ist rund eine Stunde Information und Diskussion über unser weiteres Vorgehen im nächsten Jahr.

Montag, 19. Dezember 2011

Bischof Marx über sein "Engagement im Bereich der sozialen Gerechtigkeit"

Dieser hohe Herr traut sich offenbar nicht, mit den MitarbeiterInnen bei Weltbild zu sprechen. Hier können Sie sehen, wie sozial engagiert sich ein Kardinal geben kann, wenn eine Fernsehkamera in der Nähe ist:



Unsere Einladung steht, Herr Marx: Kommen Sie zu Weltbild und stellen Sie sich den Fragen der Belegschaft. Oder sagen Sie Herrn Halff einfach, er soll unseren Zukunftstarifvertrag unterschreiben. Das wäre ein echter Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit und nicht bloß Blabla. Amen.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Heiliger Bimbam: Die Sonntagssprüche von Kardinal Marx (Folge 2)

Viel hat sich getan seit letztem Sonntag: Kardinal Marx hatte zwar Zeit von der Konrad-Adenauer-Stiftung einen Preis entgegenzunehmen, weil er angeblich so sozial ist. Leider hatte er jedoch keine Zeit, uns Weltbild-MitarbeiterInnen in Augsburg zu besuchen, die wir uns über unsere soziale Zukunft Sorgen machen. Deshalb müssen wir auch diesen Sonntag mit den schönen Gedanken vorlieb nehmen, die der Kardinal in seinem Buch „Das Kapital“ niedergelegt hat.

Nachdem er auf Seite 22 festgestellt hat, dass einer immer größeren Zahl von Armen der Reichtum einiger weniger gegenübersteht, schreibt er auf den Seiten 24 bis 26, dass sich das Kapital in den Händen der Reichsten der Reichen zentralisiert. Weltweit gäbe es 1.125 Milliardäre, die zusammen 2.760 Milliarden Euro besäßen. Unter uns gesagt: ein Zehntel dieser Milliarden Vermögen gehört der katholischen deutschen Kirche, nämlich 270 Milliarden, wenn die Zahl stimmt, die DIE ZEIT jüngst in einem Artikel genannt hat. Mit anderen Worten: Auch Kardinal Marx gehört zu den Reichsten der Reichen, auf die er in seinem Buch den Finger richtet. Mir scheint sein Reichturm ein großer Unterschied zu der Armut seines Religionsgründers Jesus zu sein, der angeblich als Schreiner seine Kröten verdient hat, bevor er in der Bergpredigt „Selig sind die Armen“ ausrief.

Und in der Tat regt die heutige Situation der immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich den Münchener Kardinal zum Nachdenken darüber an, wie die Demokratie, die ja politische Gleichheit für alle propagiert, überleben soll, wenn die Ungleichheiten in der Verteilung der materiellen Güter und Lebenschancen immer weiter zunehmen. Unternehmen, so schreibt er auf Seite 27, strichen Milliardengewinne ein und bauten gleichzeitig Arbeitsplätze ab! Und während Manager Millionen verdienten, müssten die Steuerzahler für die Spekulationsverluste der Banken einstehen. Kein Wunder, dass heute 73 Prozent der Deutschen die wirtschaftlichen Verhältnisse hierzulande für ungerecht halten (Seite 29).

Ja, lieber Herr Kardinal, und wenn Sie nicht unseren Zukunftstarifvertrag unterschreiben (lassen), werden noch mehr Deutsche die Soziale Marktwirtschaft für ungerecht halten! Denn ohne Not haben Sie und ihre Kollegen in Würzburg uns in wirtschaftliche Gefahr gebracht. Mit Ihrer Unterschrift oder der Unterschrift Ihres Vertreters unter den Zukunftstarifvertrag könnten Sie beweisen, dass Ihnen das Schicksal von 6.500 Menschen, die anders als Sie nicht über Milliardenvermögen verfügen, ans Herz geht.

In diesem Sinn wünschen wir Ihnen von ver.di einen schönen und besinnlichen vierten Advent!

Betriebsratswahlen bei Weltbildplus gehen weiter

Der Gesamtbetriebsrat von Weltbildplus/Jokers hat vergangene Woche wieder Wahlvorstände für mehrere Filialen benannt. Falls noch weitere Filialen einen Betriebsrat haben möchten, weil sie erkannt haben, daß sie bei dem Verkauf von Weltbild und der dann möglicherweise stattfindenen Zerschlagung, Umstrukturierung etc. ziemlich schutzlos dastehen werden:

Dann bitte unbedingt bis zum 19.12.11 beim GBR melden, damit wir für euch noch die Teilnahme an der im Januar in Kassel stattfindenen Wahlvorstandsschulung organisieren können.

Später eingehende Anfragen sind selbstverständlich auch möglich, nur wird das dann mit der Schulung im Januar aus organisatorischen Gründen nicht mehr klappen. Im nächsten Jahr können bei Bedarf aber wieder neue Wahlvorstandsschulungen stattfinden.

Der GBR weist nochmals eindringlich darauf hin:

EINE BR WAHL OHNE WAHLVORSTAND IST NICHTIG!!!

Diese Wahl hätte keinen Bestand, wäre vor jedem Arbeitsgericht anfechtbar. Erspart euch unnötige Konflikte, Unsicherheiten und Zeitverzögerungen und sorgt für einen ordnungsgemäßen Ablauf der BR Wahl.

Der GBR von Weltbildplus ist dabei behilflich.

Samstag, 17. Dezember 2011

Thalia solidarisch mit Weltbild

Vergangene Woche hat den Betriebsrat eine Solidaritätserklärung der KollegInnen von Thalia erreicht:

Liebe Betriebsratsmitglieder,
lieber Kollege Peter Fitz,

für Euren Einsatz um einen Zukunftstarifvertrag und gegen die Zerschlagung der Verlagsgruppe Weltbild senden wir Euch solidarische Grüße.

Wir hoffen, dass mit der heutigen Betriebsversammlung ein klares Signal gegenüber den Bischöfen gesetzt werden kann, was die Belegschaft sich gefallen lässt und was nicht.
Einen großen Schritt in Richtung Transparenz und interner Kommunikation habt Ihr, bzw. die ver.di-Betriebsgruppe ja auch mit dem Blog getan, den wir ebenfalls aufmerksam verfolgen.
Hoffentlich gelingt es, dass sich auch im Filialnetz von Weltbild plus jetzt verstärkt Betriebsräte gründen.

Falls wir – über die ideelle Unterstützung hinaus – irgendetwas für Euch tun können, lasst es uns bitte wissen.

Herzliche Grüße
i.A. des Betriebsrats von Thalia Berlin
Thomas Sielemann

Wir hier in der Blog-Redaktion finden das richtig klasse: Mögen "die da oben" sich ruhig ihren Kampf um Marktanteile liefern. "Wir hier unten" halten zusammen. Danke und Grüße von Weltbild-ver.di an die KollegInnen von Thalia.

Freitag, 16. Dezember 2011

Süddeutsche: "Für die Kirche bleibt genug"

Ein Kommentar in der Süddeutschen bringt auf den Punkt, was viele MitarbeiterInnen bei Weltbild denken: Das ignorante Verhalten der Bischöfe sei ein "Armutszeugnis". Weiter heißt es:

"Die Bischöfe sollten also ihrem gottgegebenen Auftrag nachkommen: Wer im Weltbild-Sortiment Moral predigt, sollte diese auch beim eigenen Wirtschaften berücksichtigen und ethische Regeln nicht vergessen. Ein von den Beschäftigten gewünschter Zukunftstarifvertrag würde zwar unter Umständen den Wert der Gruppe schmälern. Doch gerade bei einem kirchlichen Unternehmen sollte der Mensch Vorrang vor Profit haben."

So sieht es aus, liebe Bischöfe! Am besten gleich noch einmal lesen und sich vor allen Dingen den letzten Satz dieses Kommentars gut merken:

"Immerhin haben erst die Mitarbeiter Weltbild zu einem florierenden Unternehmen gemacht. Da dürfte noch genug für die Kirche übrig bleiben."

Wir sind gespannt, was Herr Halff am Dienstag bei der ersten Tarifrunde anbietet!

Presse-Schnipsel

Ankündigung der Betriebsversammlung und Forderungen der Gewerkschaft ver.di in der Augsburger Allgemeinen

Bericht über unsere Betriebsversammlung im Buchreport

Auch der Augsburger Allgemeinen ist unsere Betriebsversammlung einen Artikel wert

Das Augsburger Allgemeine Forum, wo sehr fleißig diskutiert wird

Post an die Bischöfe - Süddeutsche Zeitung

Buchreport berichtet über eine schlechte Idee der Geschäftsleitung: Betriebsvereinbarung statt Zukunftstarifvertrag

Weltbild Verkauf sorgt für Unruhe - Merkur Online

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Offener Brief einer Kollegin aus dem Bereich Lager/Versand

Ich wende mich heute als Mitglied von ver.di an die Kolleginnen und Kollegen, die leider noch nicht Mitglied bei ver.di sind. Bei Weltbild bin ich schon seit fast 20 Jahren beschäftigt und von Anfang an bin ich Gewerkschaftsmitglied. Die Arbeit in Lager/Versand ist körperlich anstrengend und die flexible Arbeitszeit familienunfreundlich. Trotzdem habe ich immer gerne bei Weltbild gearbeitet und möchte das auch weiterhin.

Bei jedem Streik habe ich mich mit auf die Straße gestellt, obwohl ich manchmal Angst hatte. Oft habe ich mich darüber geärgert, dass die Kolleginnen und Kollegen, die nie mitmachen, auch die tarifliche Erhöhung bekommen haben. Viele verdienen besser als wir in Lager/Versand und belächeln uns, wenn wir streiken. Verzichtet auf die tariflichen Vorteile hat aber bisher noch keiner! Ich verdiene nicht viel Geld und habe immer meinen ver.di-Beitrag gezahlt.

Nach der Betriebsversammlung am Montag bin ich frustriert. Ständig wird erzählt, dass wir mehr Mitglieder in der Gewerkschaft brauchen, um den Zukunftstarifvertrag duchzusetzen. Ich bin in der Gewerkschaft! Bringt mich das jetzt weiter, wenn nicht genügend Menschen mitmachen? Was wird dann aus dem Zukunftstarifvertrag?

Mein Brief wendet sich an die Kolleginnen und Kollegen, die seit Jahren die tariflichen Vorteile "mitgenommen" haben ohne etwas zu tun. Bitte lasst uns jetzt nicht im Stich! Wir müssen wenigstens dieses eine Mal alle etwas beitragen.

Bitte stellt diesen Brief ins Blog, in der Hoffnung das es was bringt. Ich habe Angst meine Arbeit zu verlieren, weil wir nicht genügend getan haben für uns.

Eine Kollegin aus Lager/Versand

Dienstag, 13. Dezember 2011

Betriebsvereinbarung wäre juristisch wertlos

Die Geschäftsführung hat dem Betriebsrat einen Vorschlag gemacht: Anstelle eines Zukunftstarifvertrages soll eine Betriebsvereinbarung geschlossen werden. Das ist aber juristisch nicht möglich.

Das Betriebsverfassungsgesetz sagt eindeutig: Der Betriebsrat darf keine Vereinbarungen schließen, die tarifliche Regelungen beinhalten. Weil der Erhalt der tariflichen Bindung ein zentraler Punkt des Zukunftstarifvertrags ist, wäre jede Betriebsvereinbarung in dieser Sache juristisch wertlos.

Warum schlägt die Geschäftsführung dem Betriebsrat eine Vereinbarung vor, die vor keinem Gericht Bestand hätte und den neuen Eigentümer nicht binden würde? 

Die zentralen Forderungen der Belegschaft sind ausschließlich über einen Tarifvertrag abzusichern, den nur die Gewerkschaft ver.di mit den Eigentümern schließen kann. So will es das Gesetz. Das können sich weder der Betriebsrat noch die Geschäftsführung aussuchen.

Zu den Terminvorschlägen für eine erste Verhandlungsrunde hat sich die Geschäftsführung übrigens noch nicht geäußert. So werden weitere Aktionen vor Weihnachten immer wahrscheinlicher.

Montag, 12. Dezember 2011

Betriebsversammlung: Bischöfe drücken sich – Belegschaft kämpferisch

Auf der Betriebsversammlung in der Schwabenhalle präsentierte sich eine kämpferische Belegschaft. Über 1.000 waren der Einladung des Betriebsrats gefolgt und forderten, was ihnen zusteht: den Zukunftstarifvertrag, der Arbeitsplätze und Tarife nach dem Verkauf sichern wird. "Denkt an eure Kinder!", rief eine Kollegin gegen Ende der Veranstaltung ins Publikum: "Wir müssen jetzt kämpfen, und gemeinsam schaffen wir das auch!"

Die Forderungen der Belegschaft sind bekannt:
• Keine betriebsbedingten Entlassungen innerhalb der nächsten 4 Jahre
• Tarifbindung. Der Tarif regelt unter anderem Einkommen, 37,5 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld…
• Keine Zerschlagung der Unternehmensgruppe
• Fortbestand aller gültigen Betriebsvereinbarungen, z. B. zur Arbeitszeit, Pausenregelungen, Prämien usw.
• DBH-Beteiligungen (Weltbildplus, Hugendubel etc.) bleiben im Konzern
• Erhalt des Standorts Augsburg

Bischöfe drückten sich
Zur Betriebsversammlung waren auch die Bischöfe Marx (München) und Zdarsa (Augsburg) als Vertreter der Weltbild-Gesellschafter eingeladen. Beide drückten sich und sagten ab. Begründung: Terminstress in der Vorweihnachtszeit und der Hinweis, man könne als einzelner nicht für die Gesellschafter sprechen. Das solle der Aufsichtsrat tun. Aber der war ebenfalls nicht erschienen, genauso wenig wie die Geschäftsführung von Weltbild.

"Ich bin jetzt sauer!", brachte ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck die Stimmung der MitarbeiterInnen auf den Punkt. "Wir haben hier Antworten erwartet." Antworten auf existenzielle Fragen der Belegschaft, die man jetzt mit aller Macht einfordern werde: "Es gibt Zeiten, da muss man etwas für sich tun – kämpfen!"

Verhandlungsangebot von ver.di steht
Die Tarifkommission hat den Zukunftstarifvertrag bereits letzte Woche an die Geschäftsführung übergeben. Und drei Termine genannt, an denen verhandelt werden kann: den 19., 20. und 21. Dezember. Die Gewerkschaft erwartet umgehend Antwort und ernsthafte Verhandlungen. "Wir wollen nicht bloß reden, sondern schnell weiterkommen", betonte Verhandlungsführer Stefan Kraft, ver.di-Landessekretär aus München.

Wenn Bischöfe und Geschäftsführung sich weiter wegducken ist das "ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten!", stellte Thomas Gürlebeck klar. Dann stehen der Weltbild-Belegschaft alle Möglichkeiten offen – bis hin zum Streik. Von der Reaktion der Geschäftsführung hängt es jetzt ab, ob es noch zu Aktionen vor Weihnachten kommen wird.

Bilder und Botschaften von der Betriebsversammlung am Montag

Die Weltbild-Belegschaft will wissen, wie ihre Zukunft aussieht. Der Betriebsrat trug dem riesigen Interesse Rechnung und mietete zur Betriebsversammlung kurzerhand die Schwabenhalle. Die Beschäftigten kamen mit eigens gecharterten Bussen zum Messegelände.

Am Eingang empfingen die KollegInnen plakative Aussagen von Papst Benedikt. Die Belegschaft will wissen: Sind das bloß Lippenbekenntnisse, oder nimmt es die Kirche mit ihren sozialen Verpflichtungen ernst? Die Stimmung ist gut, die KollegInnen selbstbewusst: "Gemeinsam werden wir es schaffen!"

Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz am Rednerpult. Er berichtete, was BR und Gewerkschaft in wenigen Tagen auf die Beine gestellt haben: Tarifkommission und Verhandlungsdelegation stehen, der Zukunftstarifvertrag liegt unterschriftsreif vor. Die MitarbeiterInnen werden laufend in Betriebsversammlungen und über dieses Blog informiert. Der Arbeitskreis Öffentlichkeit hat zahlreiche Pressekontakte hergestellt und sorgt für Berichterstattung in den Medien. Eine ver.di-Betriebsgruppe mobilisiert die Belegschaft: Das Potential zum Arbeitskampf steht. Es hängt von der Geschäftsführung ab, was als nächstes geschieht.

Die eingeladenen Bischöfe Marx und Zdarsa hatten den Weltbild-MitarbeiterInnen einen Korb gegeben. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Josef Trutt füllte die Lücke auf seine Weise: Den Zukunftstarifvertrag hatte er als Nikolaus nicht dabei. Aber Tausende von Postkarten, die von MitarbeiterInnen unterschrieben demnächst auf den Schreibtischen der Bischöfe landen werden.



Wer nicht kommen will, muss lesen. Mit diesen Postkarten macht die Weltbild-Belegschaft deutlich, was sie zu Recht erwarten darf: einen Zukunftstarifvertrag, der Arbeitsplätze und Tarife sichert. So sieht das übrigens auch Hans Gilg, der als Gastredner der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB) einen Gastauftritt hatte: "Ihr habt Weltbild groß gemacht. Mein Weihnachtswunsch ist der Zukunftstarifvertrag für euch – weil ihr ihn euch verdient habt!" (Zum Vergrößern auf das Bild klicken.)


Die vollbesetzte Schwabenhalle: ein ungewohnter Anblick für Uwe Kramm, der als Vorsitzender des Konzernbetriebsrats Weltbild/DBH von München zur Betriebsversammlung gekommen war. Er versprach bestmögliche Unterstützung der KollegInnen in den Filialen bei Aktionen im Kampf um den Zukunftstatrifvertrag. Die Absicherung ist für Filialen und Stammhaus gleichermaßen wichtig. Kramm wies auf die enge Verflechtung von DBH und Weltbild hin. In Augsburg hängen zum Beispiel 70 Arbeitsplätze in der Filialbelieferung sowie ganze Abteilungen in Marketing und IT von der Fortführung des Filialgeschäfts ab. Umgekehrt wissen die KollegInnen in rund 300 Filialen bundesweit, das ohne Weltbild der Vorhang fällt: "Wir müssen diesen Kampf gemeinsam führen!" 


Ver.di-Landessekretär Stefan Kraft ist der Verhandlungsführer der Tarifkommission. Er ging deutlich gestärkt aus der Betriebsversammlung hervor: "Heute haben Sie mit den Füßen abgestimmt und sind zu dieser Veranstaltung gekommen. Das zeigt dem Arbeitgeber, wie wichtig Ihnen der Zukunftstarifvertrag ist." Kernpunkt des ZTV ist laut Kraft die Patronatserklärung in §10: Hier wird unmissverständlich geregelt, dass der neue Eigentümer die Zusagen der jetzigen Inhaber einhalten muss: "Das wird Herr Halff den Kaufinteressenten eben beibringen müssen." Ob der Zukunftstarifvertrag unterschrieben wird, hängt laut Kraft vor allem von der Belegschaft ab: "Freiwillig werden die Arbeitgeber uns nur eines geben: NICHTS! Es wird passieren, was Sie zulassen." Am Ende der Versammlung traten mehrere KollegInnen spontan in die Gewerkschaft ver.di ein. 

Betriebsratswahlen bei Weltbildplus: bald 8 weitere Betriebsräte

Eine Mitteilung vom Gesamtbetriebsrat Weltbildplus:

Der Gesamtbetriebsrat (GBR) von Weltbildplus hat letzte Woche auf einer außerordentlichen Sitzung 6 neue Wahlvorstände benannt. Zwei Wahlvorstände hatten sich bereits vorher gebildet. Diese Kolleginnen und Kollegen möchten aktiv ihre Arbeitsbedingungen mitgestalten. Zudem haben sie den ersten Schritt in Richtung Zukunftssicherung getan.

Alle Vereinbarungen, die der GBR im Hinblick auf Interessenausgleich, Beschäftigungssicherung und Sozialplan erzielen sollte, gelten originär erstmal nur für die Filialen mit Betriebsrat. Deshalb sollten sich alle MitarbeiterInnen jetzt ganz ernsthafte Gedanken machen, ob und wie sie einen Betriebsrat in ihrer Filiale installieren können. Diesbezügliche Fragen beantwortet der GBR sehr gern: gbr-welt-bild-plus@web.de

Wenn ihr an der Wahlvorstandsschulung im Januar in Kassel teilnehmen möchtet und die formalen Voraussetzungen in der Filiale habt, könnt ihr euch noch bis zum 19.12. beim GBR melden. Die nächsten Wahlvorstandsschulungen finden dann erst wieder im Laufe des nächsten Jahres statt..

Filialen ohne BR stehen passiv und machtlos da, wenn es zu einer Spaltung des Unternehmens kommt.

Die Augsburger Kolleginnen und Kollegen vom Betriebsrat der Verlagsgruppe Weltbild erwarten wichtige Entscheidungen über den Verkauf von Weltbild bereits in den nächsten Wochen. Die entscheidenen Weichen werden jetzt gestellt. Also auch für uns in den Filialen höchste Zeit, uns richtig aufzustellen.

Der BR von Weltbild in Augsburg kann nichts für die Filialen tun

Es sei nochmals darauf hingewiesen: Der Betriebsrat der Verlagsgruppe Weltbild ist zuständig für die Kolleginnen und Kollegen in Augsburg. Diese haben auch einen Tarifvertrag, nämlich den Tarifvertrag für Buchhandel und Verlage in Bayern. Das hat sonst kein einziges Bundesland. In den anderen Bundesländern gilt der jeweilige „Einzelhandelstarifvertrag“. Hinter den Kolleginnen und Kollegen in Augsburg steht unsere Gewerkschaft ver.di. Nur ver.di und die Tarifkommission darf mit dem Arbeitgeber über einen Zukunftstarifvertrag verhandeln.

Wer davon profitieren möchte, sollte sich jetzt bei ver.di organisieren: online Mitglied werden

Sonntag, 11. Dezember 2011

Heilger Bimbam: Die Sonntagssprüche von Kardinal Marx (Folge 1)

Da Kardinal Marx wenig Zeit hat, seine sozialethischen Predigten vor uns zu halten und wir am Sonntag auch nicht alle Gelegenheit haben, seine Predigten in München anzuhören, bieten wir hier im Blog einen neuen Service an. Wir haben uns Zeit genommen, Marx' Gedanken aus dem Buch "Das Kapital", erschienen im Pattloch Verlag, zur Besinnung zu bringen - Sonntag für Sonntag, in kleinen Häppchen. Es soll uns Wegweiser der Güte und Menschenfreundlichkeit seines Autors sein.

Beginnen wir mit dem Vorwort, wo auf Seite 7 steht, dass die Katholische Kirche in der Katholischen Soziallehre eine sozialethische Botschaft besäße, die sich letztlich aus dem Evangelium selbst ergäbe. Nach dieser spannenden Erkenntnis beginnt Kardinal Marx seinen berühmten Vorgänger gleichen Namens, Karl Marx, direkt anzureden und schreibt ihm, dass die kirchliche Soziallehre ja letztlich ein ganz ähnliches (nicht gleiches) Interesse verfolge wie er, Karl Marx: Nämlich soziale Ungerechtigkeiten aufzudecken und anzuprangern. Sie wolle den Armen und Ausgebeuteten, also denen, die in unserer Gesellschaft keine Lobby haben, eine Stimme geben und ihnen zu ihrem Recht verhelfen. Demnach werden auch wir von der Katholischen Soziallehre berücksichtigt, denn wir hatten ja in der Würzburger Bischofssitzung ebenfalls keine Lobby und gehören in unserer Gesellschaft sicher nicht zu den Reichen, wenn wir am Band Bücher verpacken.

Solche Gedankengänge bestätigt Kardinal Marx auf Seite 13 seines Buches, indem er sich ausdrücklich hinter das Grundgesetz stellt und schreibt, dass Eigentum verpflichte und sein Gebrauch zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen solle. Wir können daraus schließen, dass sich Kardinal Marx mit aller Kraft dafür einsetzen wird, dass wir nicht arbeitslos werden und der Allgemeinheit zur Last fallen. Immerhin sind wir ja zu einem Teil in seinem Eigentum.

Mit dieser beruhigenden Sonntagsbotschaft von Kardinal Marx wünscht euch ver.di einen frohen Sonntag - bis zur Folge II der Sonntagssprüche von Kardinal Marx.

Samstag, 10. Dezember 2011

Bayerische Staatszeitung über den Verkauf und die Forderungen der MitarbeiterInnen

Die intensive Öffentlichkeitsarbeit des Betriebsrats und der Gewerkschaft ver.di verhindert, dass der Verkauf im Verborgenen über die Bühne geht. Hier ein Bericht der Bayerischen Staatszeitung.

Tragen auch Sie Ihren Teil bei und kommentieren Sie in Internet-Foren und Online-Magazinen Artikel über den Verkauf unseres Unternehmens. Die Öffentlichkeit ist ein wichtiger Teil unserer Strategie, um den Zukunftstarifvertrag durchzusetzen:

Wir fordern:
• Keine betriebsbedingten Entlassungen innerhalb der nächsten 4 Jahre
• Tarifbindung. Der Tarif regelt unter anderem Einkommen, 37,5 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld…
• Keine Zerschlagung der Unternehmensgruppe
• Fortbestand aller gültigen Betriebsvereinbarungen, z. B. zur Arbeitszeit, Pausenregelungen, Prämien usw.
• DBH-Beteiligungen (Weltbildplus, Hugendubel etc.) bleiben im Konzern
• Erhalt des Standorts Augsburg

Alles weitere über den Zukunftstarifvertrag für Weltbild finden Sie hier: www.zukunftstarifvertrag.de

Posten Sie den Link auf www.zukunftstarifvertrag.de auch in anderen Medien im Netz.

Farbe bekennen! Oder: Die Freiheit der Entscheidung

Es gehört mit zu den Gesetzmäßigkeiten unseres Lebens, unseres Alltags, dass wir immer wieder vor einer Entscheidung stehen, im Berufsleben wie im privaten Bereich. Nicht immer ist so eine Entscheidung frei, oft ist sie von Zwängen oder Notwendigkeiten begleitet, und manchmal treffen wir die Entscheidung zähneknirschend und mit einem unguten Gefühl. Doch wir entscheiden uns. Wir sagen ja oder nein, wir machen mit – oder lassen es.

Jetzt ist wieder so ein Zeitpunkt gekommen, wo wir uns entscheiden müssen. Und die Entscheidung könnte wesentlich folgenreicher sein, als vielleicht manch eine/r vermuten mag. Denn es geht um viel.

Es geht um einen sicheren Arbeitsplatz, um ein gesichertes finanzielles Einkommen, um den Erhalt von guten Arbeitsbedingungen und vieles mehr. Und es hängt (auch) von unserer Entscheidung ab, ob wir auf diese wichtigen »Fundamente« unseres Leben auch in den nächsten Jahren bauen, mit ihnen planen können – oder nicht. Ich rede hier von Fundamenten, wie sie ein fester Job bei Weltbild in Augsburg bieten kann – und (bislang) für viele geboten hat.

Ja, ich bin dabei, ich mach‘ mit! Das ist hier die richtige Entscheidung. Ja, ich setze mich aktiv dafür ein, das der von der Gewerkschaft verdi und dem Weltbild-Betriebsrat geforderte Zukunftstarifvertrag abgeschlossen wird, dass die Weltbild-Geschäftsführung diesen Vertrag – mit Zustimmung der Bischöfe – unterzeichnet. Damit auch nach einem Verkauf des Unternehmens all das erhalten bleibt, was sich die Weltbild-Kolleginnen und -Kollegen mit ihrer Arbeit, mit ihrem Engagement für die Firma verdient haben.

Ja, ich bekenne Farbe – und beteilige mich an gewerkschaftlichen und betrieblichen Aktionen, die helfen, das legitime Ziel eines Zukunftstarifvertrages durchzusetzen. Und ja, ich unterstütze die Gewerkschaft bei ihrem Kampf für die Interessen der Weltbild-Mitarbeiter auch finanziell – indem ich verdi-Mitglied werde (was übrigens eine Reihe von Vorteilen bringt).

Soziologen und andere Geisteswissenschaftler sprechen seit einigen Jahren von einer wachsenden Entsolidarisierung innerhalb der Gesellschaft, Viele Menschen würden immer egoistischer und hätten keinen Blick für die Nöte und Bedürfnisse ihrer Nachbarn oder Arbeitskollegen. Wir lebten in einer Welt der Einzelkämpfer, ist da zu lesen. Ich (allein), mit meinem Fähigkeiten, werde das schon schaffen, auch ohne die Hilfe von anderen, sei eine weit verbreitete Einstellung.

Das mag so sein. Aber für jeden einzelnen Menschen bedeutet es auch: Das muss nicht so sein! Denn jeder hat die Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen: so oder so. Und es ist eine Binsenweisheit, das ein Zusammenschluss mehrerer Menschen eine größere Macht hat und mehr Einfluss besitzt, als ein einzelnes Individuum. Die Geschichte hat dies längst bewiesen.

Der große Münchener Schriftsteller Alfred Andersch hat in seinem Buch »Die Kirschen der Freiheit«, dem Bericht seiner Fahnenflucht während des Zweiten Weltkriegs – und auch in späteren Werken – den Wert und die Wichtigkeit der absoluten Freiheit jedes Einzelnen, sich in bedeutenden und existenziellen Lebenssituationen zu entscheiden, in den Mittelpunkt gerückt. Anderschs Freiheitsbegriff ist allerdings auch eng verknüpft mit den Begriffen „Verantwortlichkeit“ und „ethisches Handeln“. Der Mensch ist also nicht nur frei, sondern er hat auch Verantwortung zu tragen.

Jeder Weltbild-Mitarbeiter sollte in diesem Sinne seine Freiheit nutzen, um eine verantwortliche (und solidarische) Entscheidung zu treffen. Damit hilft er sich selbst – und er hilft natürlich seinen Kolleginnen und Kollegen.

Freitag, 9. Dezember 2011

Presseschau: Merkwürdige Bundesgenossen beim Kampf der Kirche gegen angebliche Pornos

Sehr aufschlussreich: kreuz.net – "'Weltbild' heißt in Österreich 'Styria Media Group'". Angesichts dieser katholischen (G)eiferei fragt man sich, ob die Kirche neben dem Porno-Problem vielleicht auch ein Extremismus-Problem hat…? Bösartige Satiriker könnten gar fragen: "Wieviele Bischöfe wohl als V-Männer bei kreuz.net unterwegs sind?"

Hier meldet sich unsere ehemalige Kollegin Marilis Kurz-Lunkenbein zu Wort. Interessant, ihr Vergleich mit dem Verkauf der Weltbild-Zeitschriften-Gruppe im Jahre 2008. Wie sich viele KollegInnen erinnern werden, hat diese Entscheidung fast 50% der Arbeitsplätze in der Produktion gekostet…

Während die Kirche Weltbild um jeden Preis losschlagen möchte, geht die Geschäftsführung auf Einkaufstour. Gerade wurden 50% der Bertelsmanntochter Pubbles übernommen. Pubbles vertreibt elektronische Zeitschriften und eBooks zum Download im Internet. Ob den Bischöfen dieses Angebot gefällt?

Link zum Pubbles-Angebot

Was soll die Kirche mit dem Geld machen, dass sie durch den Verkauf von Weltbild einnimmt? Bernhard Remmers hat schon eine Idee – nachzulesen auf der Homepage der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands e.V.

Interessant, welche Bündnisse sich im Zusammenhang mit dem angeblichen Porno-Skandal bei Weltbild ergeben. Auch die Preußische Allgemeine Zeitung hat ihren Senf dazugegeben. Über das Blatt heißt es laut Wikipedia im Handbuch Deutscher Rechtsextremismus 1996: „Als Organ der Landsmannschaft Ostpreußen hat das Ostpreußenblatt seit Beginn seines Bestehens eine aggressive revanchistische Politik propagiert und die Verbrechen des Hitler-Faschismus beschönigt oder gänzlich geleugnet. Es trat und tritt für die Rückgewinnung der ehemaligen deutschen Ostgebiete ein und unterstützt eine Politik der Regermaniserung in diesen Gebieten, während es rassistische Stimmungsmache gegen Flüchtlinge und Asylsuchende in der BRD betreibt.“ Da haben die katholischen Sittenwächter ja illustre Mitstreiter gefunden…

Im Versandhausberater erinnert Chefredakteur Stephan Meixner ganz richtig daran, dass nach dem gescheiterten Verkaufsversuch 2009 unsere Produktion "um fast zwei Drittel verkleinert" wurde. Die aktuelle Verkaufsofferte findet Meixner trotzdem "so unausweichlich wie begrüßenswert". Ein kritischer Gedanke dazu, was nun mit den MitarbeiterInnen von Weltbild geschieht, wäre vielleicht auch nicht verschwendet gewesen…

domradio.de – Betriebsrat an Bischöfe – Weltbild nicht zerschlagen

Auch das Börsenblatt berichtet über den Widerstand der Belegschaft gegen einen Verkauf, bei dem die MitarbeiterInnen auf der Strecke bleiben.

Eine satirische Stellungnahme vom "Grantler" auf on3-Radio. Sehr vergnüglich.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Aktuelle Umfrage: Brauchen wir einen Zukunftstarifvertrag?

Heute möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf die Umfrage links oben auf dieser Seite richten.

Hier hat jeder mit einem einfachen Klick die Möglichkeit, der Geschäftsführung ein deutliches Signal zu senden.

Bitte informieren Sie auch Ihre KollegInnen darüber.

Wer zusätzlich noch mehr Signale senden möchte, kann dies über die Kommentarfunktion tun.
Das ist vollkommen anonym, völlig gefahrlos möglich und von uns sehr erwünscht.

Einfach auf den Kommentar-Link unter diesem Beitrag klicken.

ver.di stellt sich für Tarifauseinandersetzungen auf

"Turbulente Wochen und viel Arbeit", kündigte ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck auf der Mitglieder-Versammlung am Dienstag an. Um den Zukunftstarifvertrag bei Weltbild durchzusetzen, wird ver.di auf mehreren Ebenen agieren: eine breite öffentliche Kampagne, intensive Mitglieder-Werbung und zahlreiche Aktionen werden für hohen Druck auf den Arbeitgeber sorgen.

Die Arbeit, die damit zusammenhängt, wird auf viele starke Schultern verteilt. So wählte die Versammlung zwei Gremien: eine Tarifkommission, welche die Verhandlungen um den Zukunftstarufvertrag führen wird, und eine ver.di-Betriebsgruppe, die für die nötige Begleitmusik im Unternehmen sorgt.

Fleißige HelferInnen und neue Mitglieder willkommen
Den "harten Kern" der Betriebsgruppe bilden • Dolores Sailer • Josef Trutt • Hedwig Zogler-Hasanaj • Michael Haugg • Peter Hellriegel • Peter Reichert-Meißl • Rosemarie Martin • Timm Boßmann und • Visnja Bernhard. Wer die Betriebsgruppe bei ihrem Einsatz für den Zukunftstarifvertrag unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Meldet euch einfach bei einer/einem der KollegInnen. Jeder Einsatz – und sei es stundenweise – hilft der Sache weiter.

Für die Tarifkommission wählte die Versammlung: • Dolores Sailer • Josef Trutt • Peter Fitz • Peter Hellriegel • Peter Reichert-Meißl • Timm Boßmann und • Visnja Bernhard. Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats von Weltbild/DBH, Uwe Kramm, und die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Weltbildplus, Nico Molthan, werden als beigeordnete VertreterInnen ihrer Gremien fungieren.

Alle Wahlergebnisse fielen einstimmig.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Betriebsversammlung am kommenden Montag

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nur ein Zukunftstarifvertrag kann die Arbeitsplätze bei Weltbild nachhaltig sichern. Wir können uns nicht auf salbungsvolle Worte der Bischöfe verlassen. Dafür sind sichere Arbeitsplätze für uns und unsere Familien zu wichtig. Deshalb fordern wir:

"Klare Verträge statt weicher Worte."

Verleihen auch Sie dieser Forderung Nachdruck, und kommen Sie am Montag zur Betriebsversammlung in der Schwabenhalle. Ihre Anwesenheit zeigt den Bischöfen und der Geschäftsführung, dass die Weltbild-Belegschaft sich nicht ausbooten lässt.

Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Montag, 5. Dezember 2011

ver.di-Mitgliederversammlung: 6.12. um 17:00 im Grünen Kranz


Um für die kommenden Auseinandersetzungen um den Zukunftstarifvertrag gut gerüstet zu sein,
müssen wir zwei ver.di-Gremien wählen: 1. eine Betriebsgruppe und 2. die Tarifkommission
für die Verhandlungen. Diese organisieren dann die weiteren Schritte.

Dazu treffen sich alle ver.di-Mitglieder der Verlagsgruppe am

Dienstag, 6.12., um 17:00 in der Gaststätte Grüner Kranz (am Schlössle)

Die Veranstaltung dauert ca. eine Stunde, und es gibt auch was zu trinken und zu essen.

Bitte nimm dir die Zeit, und komm' zu der Versammlungl. Das ist der erste Schritt, den
du selbst unternehmen kannst, um unsere Arbeitsplätze zu sichern.

Sprich auch mit anderen ver.di-Mitgliedern im Betrieb und lade sie ein.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

"Ich glaube, Weltbild ist nur der Anfang…"

Hier ein sehr interessantes Interview zu der rechts-katholischen Kampagne "Entwelt(-bild)lichung" im Deutschlandradio Kultur. Unbedingt hörenswert:

Interview mit Christiane Florin (ZEIT) als mp3

Frau Florin sagt in dem Interview unter anderem:

"Bedenken Sie: Der Papst hat in Freiburg gesprochen, das ist die Hauptstadt der Caritas, das ist ein sehr großer Arbeitgeber, und der Papst hat ja auch schon mal gesagt, es sei eigentlich nicht die Aufgabe der Kirche, große Unternehmen zu führen. Also ich glaube, in diesem Bereich, im gesamten Sozialbereich wird man die Entweltlichungsdebatte führen. Man kann auch fragen: Braucht die Kirche so große Banken? Also wie ist es überhaupt mit dem Verhältnis zwischen Kirche und Geld? Ist das sozusagen das Kerngeschäft? Also da bieten sich noch einige Großthemen an."
Den kompletten Interview-Text können Sie hier nachlesen.

Die erwähnte Caritas ist übrigens die größte katholische Unternehmensgruppe. Ihre regionalen Verbände beschäftigen zusammen 507.000 MitarbeiterInnen – und sind damit der größte private Arbeitgeber in Deutschland.

Auch die Caritas steht immer wieder in der Kritik: 

400-Euro-Pflegekraft verklagt Caritas wegen ungerechter Bezahlung

Papst-Kritik endet mit Rausschmiss bei der Caritas

Wohlfahrtsimperium Caritas und Diakonie

Focus: "Von Nächstenliebe keine Spur"

Warum gehen wir hier auf die Caritas ein, werden Sie sich vielleicht fragen?

Für uns ist das ein Beleg dafür, dass man der katholischen Kirche als Arbeitnehmer nicht über den Weg trauen darf – selbst wenn es in Augsburg bisher ganz gut gelaufen ist. Das heißt im Klartext: Auf irgendwelche Ehrenworte der Bischöfe können und dürfen wir uns nicht verlassen. Wie brauchen den Zukunftstarifvertrag für alle Weltbild-MitarbeiterInnen.

Um diesen Zukunftstarifvertrag durchzusetzen, müssen wir zusammenhalten: Machen Sie mit bei den Aktionen des Betriebsrats in den nächsten Wochen, und unterstützen Sie ver.di, indem Sie jetzt Mitglied werden. Sprechen Sie mit Ihren KollegInnen über dieses wichtige Thema – gemeinsam können und werden wir erfolgreich sein.

Was erwarten Sie vom neuen Vorsitzenden des Weltbild-Aufsichtsrats?


Die Verlagsgruppe Weltbild hat gestern eine Presseinformation herausgegeben, die das Weltbild-ver.di-Blog hier dokumentiert:
Weltbild: Generalvikar Peter Beer ist neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates 
Der Generalvikar des Erzbistums München und Freising Peter Beer (45) ist
neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Verlagsgruppe Weltbild GmbH. Der
Aufsichtsrat wählte Generalvikar Beer einstimmig am 30. November 2011 in
Augsburg zu seinem Vorsitzenden. Sein Stellvertreter ist der Regensburger
Generalvikar Prälat Michael Fuchs. Generalvikar Beer und Generalvikar Fuchs
wurden am 22. November 2011 neu zu Aufsichtsräten der Verlagsgruppe
bestellt, ebenso Prälat Dr. Georg Holkenbrink, Generalvikar des Bistums
Trier. 
Dem Aufsichtsrat gehören zudem an
- Dr. Paul-Bernhard Kallen, Hubert Burda Media
- P. Dr. Hans Langendörfer SJ, VDD
- Dr. Matthias Meyer, VDD
- Dr. Albert Post, Bistum Fulda
- Dr. Stefan Schmittmann, Commerzbank 
Generalvikar Beer nach seiner Wahl: "Ich freue mich, das Unternehmen und
seine vielen Mitarbeiter kennen zu lernen. Vor uns liegt viel Arbeit. Wir
werden mit Sorgfalt an die große Aufgabe gehen, die uns die Gesellschafter
mit Blick auf den Verkauf des Unternehmens gestellt haben." Der neue
Aufsichtsratsvorsitzende kündigte für absehbare Zukunft einen Rundgang
durch das Unternehmen an, um die Weltbild-Mitarbeiter auch persönlich
kennen zu lernen. 
Peter Beer stammt aus Kelheim an der Donau und promovierte an der
Ludwig-Maximilians-Universität München in Pädagogik und Theologie. 2002
wurde er in Freising zum Priester geweiht. Seit 2009 ist er Generalvikar
des Erzbistums München und Freising.
Der neue Aufsichtsratsvorsitzende will uns also "persönlich kennenlernen".

Schreiben Sie doch gleich hier und jetzt einen Kommentar, was Sie persönlich von Herrn Peter Beer erwarten. Den Kommentar-Link unter diesem Beitrag können Sie völlig anonym benutzen. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung.

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