Dienstag, 28. Mai 2013

Mindestens – wenn nicht noch mehr


Verdi Frauen fordern Mindestlohn

Viel diskutiert wird derzeit eine Frauenquote für die Führungsetage in deutschen Unternehmen!
Doch das ist für Verdianer nur die eine Seite der Medaille.

Denn mal grob spekuliert, werden vermutlich nur 0,001 Promille an Frauen, in diesen Genuss kommen. Die andere Seite der Medaille sieht nämlich so aus: Mit rund 70% ist der Anteil der Frauen im extremen Niedriglohnsektor überdurchschnittlich hoch.

Das Thema Frauenquote in Führungsetagen verkauft sich in prominent besetzten Talkshows natürlich besser. Dabei fordern die verdi-Frauen längst nicht nur eine Quote für Führungspositionen, sondern machen sich auch vehement stark für den gesetzlichen Mindestlohn.

Mehr dazu unter: http://frauen.verdi.de

Denn die 70% Frauen im Niedriglohnsektor träumen vermutlich nicht von Vorstandssitzen und Aufsichtsrats-Sesseln, sondern wünschen sich erst einmal einen Lohn, der diesen Namen auch verdient. Gerade bei Teilzeitarbeit und Minijobs, die von Alleinerziehenden ausgeübt werden, wird oft auch niedrigster Stundensatz gezahlt.

Wie das konkret aussieht z.B. in Einzelhandel, Pflegeberufen, Gastronomie u.a.m. zeigen folgende Beispiele:  Mindestlohn-hautnah/

Machen auch Sie sich stark für den Mindestlohn. Der Politik kann man im Wahljahr entsprechend auf die Sprünge helfen!



Freitag, 24. Mai 2013

Stress im Job - systematische Überforderung der Arbeitnehmer



Die IG Metall wird verstärkt Druck für eine Anti-Stress-Verordnung machen, gerade im Hinblick auf die Wahlen im Herbst.

Stress am Arbeitsplatz ist ein gesellschaftliches Problem.
Der Arbeitnehmer wird bis an seine Grenzen gebracht, zerbricht er oder seine Gesundheit daran, zahlt die Allgemeinheit die Zeche dafür.
Damit indirekt auch sein Arbeitgeber.

Je nachdem, wie ersetzbar der Arbeitnehmer ist, richten Ausfälle durch Stress auch direkt Schäden im Betrieb an.
Aber das hat sich bei den Leitenden der Betriebe offensichtlich noch nicht herumgesprochen.
Sie tun alles, um aus immer weniger Leuten immer mehr Leistung heraus zu quetschen.
Oft genug, ohne das erwünschte Ergebnis zu erzielen.

Was nutzt es zum Beispiel, im Einzelhandel die Mitarbeiter immer mehr zu drücken ?
Dann ist eine Weile beim erfolgreichsten Drücker die Butter 5 Cent billiger, bevor die anderen nachziehen.
Am Schluss geht es allen Mitarbeitern im Einzelhandel schlechter, aber die Butter ist 5 Cent billiger, was den Kunden auch nichts hilft.
Dafür sind die Regale nicht eingeräumt, das Angebot ist verschlechtert und es steht niemand mehr zur Beratung zur Verfügung.

In Deutschland ist eine Negativspirale im Gange, die dazu führt, dass sich die Arbeitsverhältnisse und die Bezahlung immer weiter verschlechtern.
So verdienen wir heute inflationsbereinigt weniger als im Jahr 2000 und liegen mit den Arbeitskosten je geleistete Stunde im Mittelfeld der EU !
Man kann also nicht alles mit der Konkurrenz aus dem Ausland begründen.
Zumal es viele Jobs in Deutschland gibt, für die die Konkurrenz aus dem Ausland keine Rolle spielt.

Auch wenn es den geneigten Leser gelegentlich nerven mag: die Antwort auf diese Probleme ist die Mitarbeit bei der Gewerkschaft, das ist unsere Arbeitnehmervertretung.
Lotsen, Piloten, Zugführer und sogar Ärzte machen uns das erfolgreich vor, wie das mit der Interessenvertretung funktioniert.

Das Ergebnis einer Forsa-Umfrage ist, dass 88 Prozent der Befragten fordern, dass die Unternehmen mehr tun sollten, um die Arbeitnehmer vor zu hohem Leistungsdruck und Stress am Arbeitsplatz zu schützen.

70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie hin und wieder/oft/immer Stress am Arbeitsplatz an die Grenzen der körperlichen und seelischen Belastung bringt.

Welche Faktoren lösen die Belastungen aus ?
Wir kennen das alles aus unserem täglichen Erleben in der Arbeit.

Das Führungsverhalten ist häufig ein Stressfaktor, die E-Mail-Flut, viele Telefongespräche, ständige Erreichbarkeit, häufige Arbeitsunterbrechungen, die Verkürzung von Projektlaufzeiten, die Verteilung von immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern, die Bearbeitung von mehreren Aufgaben parallel zur selben Zeit.

Was wir auch selber kennen, ist, dass die Verantwortung für das Gelingen von Aufgaben an die Mitarbeiter übertragen wird, ohne dass sie deswegen auch die Gestaltungsfreiheit hätten, die Aufgabe passend zu gestalten.
Mangelnde Gestaltungsmöglichkeiten soll der Mitarbeiter dann dadurch ersetzen, dass er eben "mal" "eine Zeitlang" mehr Einsatz zeigen muss.
Leider kommt bei uns immer schon die nächste dringende Aufgabe, während man noch mit der alten dringenden beschäftigt ist.

Bei Weltbild kann man das zur Zeit sehr gut beobachten, die Nerven scheinen blank zu liegen, der Stress durch die Doppelbelastung Tagesgeschäft und gleichzeitig jahrelange SAP-Einführung und die kurz bevorstehende Umstellung zeigt deutlich Wirkung.

Bei manchen Langzeiterkrankungen oder psychischen Probleme in unserem Betrieb dürfte der Arbeitsstress maßgeblich beteiligt sein.
Das werden wir aber aufgrund des Datenschutzes nie erfahren.

Leider gibt es auch viele Arbeitnehmer, die sich diese Belastungen selbst verordnen und regelmäßig und freiwillig Überstunden machen.
Diese könnten nur durch eine wirksame Arbeitszeitkontrolle vor sich selbst geschützt werden, was die Firmenleitung durch die sogenannte Vertrauensarbeitszeit, die man eigentlich Selbstausbeutungsregelung nennen müsste, erfolgreich verhindert hat.

Die Aufgabe einer Anti-Stress-Verordnung wäre es, den Betriebsräten eine Handhabe zu geben, mit den Arbeitgebern in Verhandlungen zu gehen, um Verbesserungen bei erkannten Problemen zu erreichen.

Quellen:

IG Metall:
Dem Stress im Job Grenzen setzen

taz.de:
„Systematische Überforderung“


Donnerstag, 16. Mai 2013

Tausende kämpfen für tarifliche Existenzsicherung – Große Beteiligung am Amazon-Streik


Presseinfo. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat, nachdem bereits in den vergangenen Tagen mehrere tausend Beschäftigte die Arbeit niedergelegt haben, am Dienstag abermals mehrere tausend Beschäftigte in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen zu Warnstreiks aufgerufen. In zahlreichen Städten unter anderem in München, Nürnberg, Stuttgart, Mannheim, Darmstadt, Essen und Düsseldorf unterstrichen die Beschäftigten in Demonstration und Streikversammlungen ihre Forderungen für eine spürbare Entgelterhöhung in der anstehenden Tarifrunde. Gleichzeitig kämpfen die Beschäftigten von Amazon in Bad Hersfeld und Leipzig für eine tarifliche Absicherung.

Streik bei REWE/Tengelmann am Mittwoch in Eching.
„Nach den ersten Verhandlungen in acht Bundesländern bestätigt sich, dass das, was die Arbeitgeber schönfärberisch als ‚Modernisierung‘ verkaufen wollen, in der Realität nichts anderes bedeutet als die drastische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von rund drei Millionen Beschäftigten. Ob Eingriffe bei der Arbeitszeit, Kürzung von Nacht- und Spätzuschlägen oder schlechtere Bezahlung für Verkaufstätigkeiten und Niedriglöhne für Warenverräumung: Es geht hier nicht um überholte Berufsbilder wie Fahrstuhlführer oder Kaltmamsell in den Tarifverträgen, wie es der Arbeitgeberverband regelmäßig der Öffentlichkeit weis machen will. Tatsächlich geht es den Arbeitgebern um Kostensenkung durch schlechtere Bezahlung der Beschäftigten. Diesen Weg gehen wir nicht mit“, kritisiert Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel. Eine „Tarifreform light“ mit dem Ziel, den Menschen in die Taschen zu greifen, werde es mit ver.di nicht geben. „Ein zukunftsfähiger Tarifvertrag, der die Belange der Beschäftigten, nicht die Gewinne der Aktionäre und Eigentümer im Blick hat, sieht anders aus“, unterstreicht die Gewerkschafterin.

Die Beschäftigten im Einzelhandel erwarteten in der laufenden Tarifrunde zu Recht eine spürbare Entgelterhöhung, doch hätten die Arbeitgeber bislang ein konkretes Angebot verweigert. Stattdessen versuchten sie, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verschlechtern. „Tarifverträge schützen vor Arbeitgeberwillkür und setzen existenzielle Mindeststandards, die wir gemeinsam mit den Beschäftigten verteidigen werden“, betont Nutzenberger.

Erstmals kam es am Dienstag auch zu ganztägigen Streiks der Beschäftigten bei Amazon in Leipzig und Bad Hersfeld. Die Beschäftigten kämpfen darum, zukünftig unter den Schutz von Tarifverträgen zu gelangen und existenzsichernde Arbeitsbedingungen zu erreichen. "Mehr als 1.500 Menschen in der Früh- und Spätschicht haben sich an den Streiks bei Amazon beteiligt. Das ist ein starkes Signal und macht deutlich, wie groß das Bedürfnis der Menschen nach einem verbindlichen tariflichen Schutz ist“, unterstreicht die Gewerkschafterin.

Nach dem Abbruch von Gesprächen mit der Geschäftsführung von Amazon in Leipzig und Bad Hersfeld über einen Anerkennungstarifvertrag hatten sich die Beschäftigten an den beiden Standorten mit über 97 Prozent für Streiks ausgesprochen.

Dienstag, 14. Mai 2013

Umfrage: Gibt es genug Fortbildungen bei Weltbild?



Gute Frage: Wie ist es um die innerbetriebliche Fortbildung bei Weltbild bestellt? Welche Möglichkeiten werden den Mitarbeitern geboten, sich in ihrem Berufsfeld weiter zu qualifizieren? Gibt man ihnen genügend Möglichkeiten, ihr Wissen zu vertiefen, sich neues anzueignen oder damit auf der Höhe der Zeit zu bleiben?

Für einen der führenden Medienhändler Deutschlands, der sich selbst gerne als attraktiven Arbeitgeber darstellt, sollte es selbstverständlich sein, dass interne Fortbildungen im Unternehmen einen festen Platz haben.

Aber mal Hand aufs Herz: Wie sehen das die Mitarbeiter?

Wir haben in einer kleinen Umfrage 6 Fragen zusammengestellt, die sich in wenigen Minuten beantworten lassen.
JedeR kann sie völlig anonym beantworten und danach das Umfrage-Ergebnis anschauen.




Falls Ihr Browser Probleme bei der Darstellung der Umfrage innerhalb des Blog-Frames hat, folgen Sie diesem Link und beantworten Sie unsere Umfrage in einem neuen Fenster: Umfrage in einem neuen Fenster öffnen

Montag, 13. Mai 2013

Interview: Unsere JAV in Berlin


Bundeskonferenz der JAV'en in Berlin – unsere Kolleginnen Jessica Uhl, Ramona Ratschker und Lisa Wiedenmann waren auch dabei.

Ihr wart als Jugend- und Auszubildenden Vertretung (JAV) kürzlich in Berlin. Warum?
Die Ver.di Jugend im Handel veranstaltete vom 16.04 – 18.04.2013 die 4. Bundesweite JAV-Konferenz im Handel. Zu dieser Konferenz wurden alle JAV’en aus dem Einzelhandel, Groß- und Außenhandel und aus dem Buch- und Versandhandel eingeladen. Insgesamt nahmen schließlich ca. 80 Jugendliche an der Konferenz teil.
Welche Themen wurden auf der Konferenz besprochen?
Während der Konferenz konnte man an verschiedenen Workshops teilnehmen. Für uns war vor allem das Thema Übernahme von Auszubildenden und JAV wichtig. Daher belegten wir die Workshops „Ziel: Übernahme“ und „Betriebliche Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Übernahme“. Nach den Workshopphasen präsentierten alle Gruppen die erarbeiteten Ergebnisse, so dass wir auch aus anderen Workshops verschiedene neue Vorschläge für unsere JAV-Arbeit bei Weltbild mitnehmen konnten.
Neben den Workshops erhielten wir auch verschiedene sehr interessante Vorträge wie „Gute Arbeit / Gute Ausbildung im Handel“, „Gute Arbeit – für Jung und Alt“ und „Perspektiven im Handel für junge Beschäftigte“.
Gab es in Berlin besondere Aktionen im Umfeld der Konferenz?
Ja. Am Mittwoch starteten wir in unserer Mittagspause eine große Aktion auf dem Alexanderplatz. Alle jugendlichen Teilnehmer, die Ver.di Jugend im Handel und noch weitere Gewerkschaftsmitglieder fuhren mit der S-Bahn vom Ostbahnhof zum Alexanderplatz. Dort demonstrierten wir für eine bessere Ausbildung und für eine größere Übernahmequote. Mit unserem Kampfschrei „Wir wollen Übernahme – Schalalalala!“ motivierten wir auf dem Platz sowie in der S-Bahn auf dem Rückweg viele Menschen mitzumachen. Zu der Aktion gibt es übrigens auch ein tolles Video:


Was ist aus eurer Sicht für die zukünftige Arbeit der JAV bei Weltbild besonders wichtig?
Für uns ist jetzt und auch in Zukunft vor allem wichtig, dass bei Weltbild eine gute und qualitativ hochwertige Ausbildung garantiert ist. Natürlich liegt uns auch die Übernahme von den Auszubildenden sehr am Herzen.
Noch dazu ist es uns wichtig, als Ansprechpartner in Bezug auf Auszubildenden und Jugendlichen da zu sein. Egal ob ein Azubi ein Problem hat oder sich zum Beispiel ein Ausbilder über etwas informieren möchte. Wir versuchen natürlich alle offenen Fragen bzw. auftretenden Problemen zu klären.
Welche Themen bearbeitet die JAV aktuell?
Momentan ist unser größtes Thema die Überarbeitung des aktuellen Beurteilungsbogens. Nachdem sowohl von den Abteilungen als auch von den Auszubildenden Kritik an diesem Bogen ausgeübt worden ist und dieser eh veraltet ist, haben wir uns dazu entschlossen einen Neuen zu entwerfen. Von unserer Seite aus ist dieser nun endlich fertig. Jetzt warten wir nur noch auf die Genehmigung der Ausbildungsleitung.
Noch dazu planen wir gerade wieder ein Mittagessen mit den zukünftigen Azubis, die im September bei uns im Unternehmen starten werden.
Auch die Übernahme von den Auszubildenden, die im November ihre Abschlussprüfungen haben werden, ist natürlich auch ein aktuelles Thema.

Freitag, 10. Mai 2013

Was ist los bei H&M?


Die KollegInnen der Modekette Hennes&Mauritz (H&M) haben uns folgendes Flugblatt übersendet, das wir gerne hier veröffentlichen. Wir bitten Sie: Unterstützen Sie das Anliegen der KollegInnen, indem Sie hier die Unterschriftenliste herunterladen
Einfach ausdrucken, Unterschriften sammeln und die Liste portofrei an das ver.di-Büro in Trier schicken. Bis Mitte Juni sollen so 5.000 Unterschriften gesammelt werden. Ein ehrgeiziges Ziel, das jede Unterstützung braucht!          
Wieder Kündigungsbegehren gegen einen Betriebsrat 
Die Modekette H & M hat erneut einen aktiven Betriebsrat im Visier. Diesmal ist es Damiano Quinto, Betriebsratsvorsitzender in Trier, gleichzeitig Mitglied im Gesamtbetriebsrat, im Wirtschaftsausschuss, im Gesamtbetriebsratsausschuss, im europäischen Betriebsrat, sowie Beisitzer in verschiedenen Einigungsstellen. Bereits in anderen Filialen von H&M und IKEA hat er mitgeholfen, als Vertreter auf Arbeitnehmerseite betriebliche Konflikte in so genannten Einigungsstellen erfolgreich beizulegen. 
Nun stehen Damiano Quintos Argumente der Unternehmensleitung im Weg! Direkt vor Weihnachten 2012 stellte der Arbeitgeber den ersten Antrag zur fristlosen Kündigung des Kollegen. Jetzt im April liegt dem Betriebsrat inzwischen der dritte Antrag zur fristlosen Kündigung vor. Im Wesentlichen ist H&M offenbar die Interessenvertretung in Einigungsstellen ein Dorn im Auge. Es heißt in der Kündigungsbegründung, der Betriebsrat Quinto habe als Beisitzer der Einigungsstelle „nicht die wirtschaftlichen Interessen der Firma H&M vertreten.“
Und dies weil er sich für ein Arbeitszeitmodell entsprechend den tariflichen Möglichkeiten einsetzt. Das Betriebsverfassungsgesetz sieht vor, dass ein Beisitzer auf Arbeitnehmerseite, auch wenn es sich um einen Beschäftigten handelt, immer weisungsfrei ist.
Bereits früher wurde in den Medien berichtet, dass H&M sich an vielen zentralen Stellen - zum Beispiel der Gestaltung der Arbeitsverträge und der Arbeitszeit sowie der Frage von notwendigen Mindestbesetzungen – häufig nicht an die vorgeschriebenen Regeln hält.
Erst kürzlich musste ein Amtsenthebungsantrag der Firma H&M gegen ein komplettes Betriebsratsgremium in Berlin zurückgezogen werden. Auch dieser hatte sich für gesundheitsfördernde Arbeitszeiten eingesetzt. 
Nun steht Damiano Quinto der Unternehmensleitung im Weg! Leider nicht nur in unserer Region erleben wir Hetze und Mobbing gegen Betriebsratsmitglieder und sind deswegen zunehmend beunruhigt.
Gesundheitsschutz oder Gesundheitsprävention spielt im Arbeitsalltag kaum eine Rolle. Ein systematisches Arbeitgeberverhalten dieser Art wird inzwischen von einigen Landesarbeitsgerichten als „institutioneller Rechtsmissbrauch“ bezeichnet. Leider gibt das Arbeitsrecht den Betriebsräten keine konkrete Handhabe, diesen systematischen Rechtsmissbrauch zu unterbinden, jeder Betroffene müsste individuell klagen.
Verschiedene Bundes- und Landesregierungen haben in den letzten Jahren Schutzrechte der Arbeitnehmer als so genannte „Investitionshemmnisse“ und Kostenfaktoren für die Arbeitgeber ausgemacht und den Schutz der Arbeitnehmer systematisch durchlöchert. Wenn ein aktiver Betriebsrat, wie es bei H&M viele gibt, dafür sorgen will, dass die Mitarbeiter die überdurchschnittliche Belastungen ohne gesundheitliche Schäden überstehen, hat dieser viele Konflikte mit der Unternehmensleitung durchzustehen. 
Schlussfolgerung: 
Betriebsräte, die sich offenkundig für das Personal einsetzen, sind bei H&M nicht erwünscht! H&M ist als schwedischer Konzern noch nicht in Deutschland und seinem fairen System der betrieblichen Mitbestimmung angekommen.
Was können Sie tun?
Wir wünschen uns, dass Sie beim nächsten Gang in den Laden nach der Filialleitung fragen und sich dort als ein Kunde vorstellen, der sich wünscht, dass H&M sich an das deutsche Recht hält und den gesetzlich verankerten Schutz aktiver Betriebsräte wie Damiano, die im Rahmen der Betriebsverfassung handeln, vollständig respektiert.
Machen Sie deutlich, dass Sie nicht in Filialen einkaufen möchten, die insbesondere junge engagierte Mitarbeiter in ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung nicht akzeptieren wollen und unfair benachteiligen, wie es hier offenkundig geschieht.
Stellen Sie fest, dass sich für Sie die künftige Kundenbeziehung zu H&M an der Fairness gegenüber dem Personal und den sie schützenden Betriebsräten festmacht.
Sie werden sehen, dass nur wenige Worte von Ihnen große Wirkung entfalten werden. Die Filialleitung wird das Unternehmen als ein modernes Beispiel für eine junge und faire Führungskultur darzustellen versuchen. 
Seien Sie aber versichert, dass diese Unternehmensvertreter sofort nachdem Sie wieder draußen sind, seine Vorgesetzten über Ihre Positionierung zugunsten guter Betriebsräte als Maßstab für eine tragfähige Kundenbeziehung unterrichten wird.
Allein damit helfen Sie uns, Damiano als bedrohten Betriebsrat – aber auch alle andern aktiven und gradlinigen Betriebsräte bei H&M vor Übergriffen zu schützen.
Die bundesweit aktiven Betriebsräte bei H+M sind Ihnen dafür dankbar 
Dieses Flugblatt können Sie gerne an weitere Menschen weiterreichen.
Für die Beteiligung an der Unterschriftenliste bis zum Arbeitsgerichtstermin 18. Juni 2013 bedanken wir uns.
Gewerkschaft ver.di
Katholische Arbeitnehmer Bewegung Trier
DGB Region Trier
IG Metall Trier

Dienstag, 7. Mai 2013

ver.di erwartet harten Tarifkonflikt im bayerischen Einzelhandel


Heute beginnen in München die Tarifverhandlungen für die rund 300.000 Beschäftigten des bayerischen Einzel- und Versandhandels auf die der Tarifvertrag Anwendung findet. ver.di fordert Tariferhöhungen um 6,5 %, mindestens jedoch um 140 € im Monat (einschließlich der Auszubildendenvergütung) bei einer zwölfmonatigen Laufzeit.

Der Einzel- und Versandhandel verzeichnet  gute Umsätze und macht hervorragende Gewinne. So stiegen die Gewinne nach Steuern seit 2000 um 76 %. Auf der anderen Seite müssen, nach Aussage von ver.di, die Beschäftigten auf immer mehr Verkaufsfläche, bei immer längeren Öffnungszeiten, mit immer weniger Beschäftigten immer mehr leisten und das bei Reallohnverlusten.

„Respekt und Anerkennung für die Leistung der Einzelhandelsbeschäftigten durch eine deutliche Entgelterhöhung ist das erste Ziel in den anstehenden Tarifverhandlungen“, erklärte der ver.di Verhandlungsführer, Hubert Thiermeyer.

Erschwert werden die Tarifverhandlungen durch die konzertierte Aktion der Arbeitgeberverbände im Einzelhandel, die mit Ausnahme von Hamburg alle Manteltarifverträge gekündigt haben.

„Mit dem Schlagwort der „Modernisierung wollen die Konzerne massive Eingriffe in die existenziellen Arbeitsbedingungen der Einzelhandelsbeschäftigten durchsetzen“, so Thiermeyer weiter.

„Wir lassen nicht zu, dass der Verdrängungswettbewerb der Handelskonzerne auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Wir werden verhindern, dass die Profitgier einiger weniger Konzerne Dumpinglöhne zu menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen diktiert“, so der Gewerkschafter.

Die Verhandlungen beginnen um 11.30 Uhr.

Samstag, 4. Mai 2013

Film ab zum 1. Mai


Die OrganisatorInnen hatten gezittert. Aber am Ende blieb Augsburg am 1. Mai vom Regen verschont. So zogen rund 1.500 TeilnehmerInnen gut gelaunt vom Moritzplatz zur Mai-Feier des DGB auf der Freilichtbühne. Unser kleiner Film zeigt den Marsch und Ausschnitte der Redebeiträge unseres ver.di-Betriebsgruppensprechers Timm Boßmann von Weltbild. Sehen Sie selbst:



Einige der Bilder im Film haben wir mit freundlicher Genehmigung von Peter Feininger verwendet, der mit www.forumaugsburg.de einen wesentlichen Beitrag zur Vernetzung linker Gruppen in Augsburg leistet. Schauen Sie sich die Seite ruhig einmal an.

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