Sonntag, 22. August 2010

Umfrage: 70% lehnen Sparpaket ab


Das Ergebnis unserer jüngsten Umfrage. Wir wollten wissen, was Sie vom Sparpaket der Regierung halten, das vor allem ärmere und ärmste Bevölkerungsschichten belastet:

70% sagten: "Das ist ungerecht und gefährdet den sozialen Frieden!"

10% finden das Sparpaket ungerecht, sehen aber keine Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen.

20% glauben, "die Regierung weiß schon was sie tut."

Auf der Homepage von ver.di wird weiter über die Entwicklung berichtet und zu Aktionen aufgerufen.

In unserer neuen Umfrage möchten wir von Ihnen wissen, ob Sie sich bei Weltbild gerecht bezahlt fühlen. Machen Sie mit und beteiligen sie sich an den Aktionen der Gewerkschaft, die aktuell um höhere Löhne für Sie und Ihre KollegInnen kämpft.

Dienstag, 17. August 2010

Druckfrische Infos vom Betriebsrat: Heute erscheint der neue Picker



Heute erscheint der neue Picker, das Betriebsratsinfo der Weltbild-Belegschaft. Die aktuellen Themen:
• Tarifverhandlungen 2010 – warum die Gewerkschaft das Angebot der Arbeitgeber nicht annehmen kann.
• SAP-Einführung bei Weltbild – eine erste Bilanz des Betriebsrats.
• Nach der Elternzeit – wie Weltbild mit rückkehrenden Müttern umgeht.
• Schweißausbrüche und Zähneklappern – das Klima im Neubau.
Die Ausgabe 3/2010 wird ab heute auf dem Betriebsgelände verteilt. Selbstverständlich können Sie sich Ihr Exemplar auch im Betriebsratsbüro (Altbau, Zimmer 115) abholen.

Freitag, 13. August 2010

Tarifrunde, Teil 2: Mantel zu – aber nicht zum Nulltarif!


Die zweite Verhandlungsrunde zu unseren offenen Tarifverträgen (Mantel & Entgelt) verlief über weite Strecken konstruktiv – bis der Arbeitgeberverband plötzlich ein »Entgeltangebot« machte…

In mehreren Gesprächen näherten sich zunächst die Standpunkte von Arbeitgebern und Gewerkschaft, was die noch offenen Fragen aus dem MTV angeht, deutlich an. Als es jedoch darum ging, die Unterschriften unter die gefundenen Kompromisse zu setzen, und den MTV bis zum 31.12.2012 neu abzuschliessen, präsentierte der Arbeitgeberverband die Rechnung: ein Gehaltsangebot, das den Namen nicht verdient!

200 Euro brutto mehr für ein ganzes Jahr
Einen neuen MTV gibt’s vom Arbeitgeberverband nur, wenn wir gleichzeitig auch ihr »Entgeltangebot« akzeptieren:
• für den Zeitraum 1.4.2010 bis zum 31.3.2011 gibt es eine Einmal-Zahlung in Höhe von 200 Euro brutto
• ab dem 1.4.2011 bis zum 31.3.2012 dann eine Tariferhöhung von 1,2%.
ver.di sagt »Nein«!
Eine Einmalzahlung von 200 Euro/Jahr entspricht in der Tarifgruppe III/5 ca. 0,7% Aufschlag. Das liegt noch unter der aktuellen Inflationsrate, d.h. im Endeffekt Lohnverlust! Erschwerend kommt hinzu, dass eine Einmalzahlung nach einmaliger Bezahlung (und Versteuerung) weg ist. Die Tariftabelle bleibt auf dem alten Stand. Eine echte Tariferhöhung dagegen macht sich Monat für Monat auf dem Konto positiv bemerkbar. Deswegen sagen wir Nein zu Einmalzahlungen, zumal wenn sie ohnehin nur in »Trinkgeldhöhe« liegen. Es ist mehr drin!

Schaltet man den »Jammerton« der Arbeitgeber (»Oh, oh Finanzkrise! Und oooohh rückläufiger Buchmarkt!«) einmal aus, bleiben zum Beispiel bei Weltbild die nackten Fakten: zum 1.7.2010 eine durchschnittliche Einkommenserhöhung im AT-Bereich von 2,5 Prozent! Und für »Tarifliche« soll’s 0-Komma-(N)IX geben? Ist das die neue soziale Gerechtigkeit? Oder geht so die Schere zwischen »arm« und »reich« weiter auf? Das kann’s doch wirklich nicht sein!

Doch eines ist auch klar: Nur am Verhandlungstisch werden wir keine großen Sprünge mehr machen. Alle Tarifler (nicht nur die aus dem Lager/Versand!) sind aufgefordert, sich an den kommenden Aktionen für bessere Gehälter und gesicherte Arbeitsbedingungen (Mantel) zu beteiligen.

Mittwoch, 11. August 2010

Verdi-Mitgliederversammlung: Leiharbeit begrenzen



"Leiharbeit in Deutschland wird häufig extrem schlecht bezahlt und bietet den Menschen keine oder nur schlechte Perspektiven. Das ist unwürdig und ungerecht. Deshalb muss Leiharbeit auch bei Weltbild begrenzt und die Entlohnungsbedingungen verbessert werden – im Interesse aller Kolleginnen und Kollegen." Tatjana Fuchs (Foto) vom Internationalen Institut für empirische Sozialökonomie (inifes) fand auf der Verdi-Mitgliederversammlung klare Worte.

LeiharbeiterInnen (LAN) beziehen in der Regel nur 2/3 des Tariflohns der entsprechenden Lohngruppe. Im Lager entspricht das einem Stundenlohn von gerade mal 7 (sieben!) Euro. Das führt dazu, dass LAN mit einem Kind zusätzlich auf staatliche Unterstützung durch Hartz IV angewiesen sind.

Immer mehr Arbeitgeber lernen, dass sie so auf Kosten der Gesellschaft Lohnkosten sparen und die Tarifverträge umgehen können. Die Folge: Job-Abbau bei den Festangestellten. "Deshalb müssen wir gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen für die KollegInnen von der Leiharbeit durchsetzen", appellierte die Gewerkschafterin an die zahlreich erschienenen KollegInnen von Weltbild.

Sehr engagiert diskutierten MitarbeiterInnen aus Lager und Versand gemeinsam mit den Angestellten mehrere Stunden lang mögliche Maßnahmen und Strategien. Am Ende bildeten sie gemeinsam mit dem Betriebsrat neue Arbeitsgruppen, die jetzt geeignete Aktionen vorbereiten werden.

Die nächste Mitgliederversammlung findet am 31. August statt. Verdi-Mitglieder werden per Post eingeladen. Dann geht es konkret um Aktionen im Rahmen der Tarif-Verhandlungen. Das derzeitige Angebot der Arbeitgeber ist unannehmbar, deshalb will die Gewerkschaftsbasis "richtig Druck machen", wie Verdi-Sekretär Berthold Schleidt ankündigte.

Freitag, 6. August 2010

Das Wort zum Freitag: Katastrophenalarm


Sintflut in Pakistan, in den Wassermassen kämpfen Menschen verzweifelt ums nackte Überleben – doch für meinen Kumpel Harry ist es schon eine Katastrophe, wenn sein Vorrat an »Salt & Pepper« Gourmet-Chips unerwartet aufgebraucht ist. »Mist, hier muss doch irgendwo noch eine Tüte sein! Und der Tatort fängt gleich an.«


Während in Russland ganze Dörfer in Flammen stehen und Moskauer Bürger sich nur noch mit Atemschutzmaske auf die Straße wagen, spricht Harry von einer Katastrophe, wenn der FC Bayern ein paar Monate lang ohne den verletzten Dribbelkünstler Robben auskommen muss. Ein Fiasko!


Wenn das kleine Flüsschen Paar mal über die Ufer tritt und ein paar Kartoffel- und Partykeller in Mering oder Kissing unter Wasser stehen, ist das für die Hausbesitzer der absolute Supergau – und die im Abstellkeller in der braunen Brühe treibende alte Campingliege wird schnell mit der Digicam abgelichtet: für die Versicherung und für den nächsten, feuchtfröhlichen Dia- … ääh … Beamerabend im Kreis der Kegelfreunde.


Doch wenn die TV-Nachrichten Bilder von im BP-Öl-Mantel verendeten Seevögeln im Golf von Mexiko zeigen, löst das nur ein müdes Schulterzucken aus: Ist ja schon schlimm, war irgendwie klar, dass das mal passiert, war halt ein Unfall, schlampige Aufsicht, mit dem Risiko muss man leben, und die Fischer kriegen bestimmt eine Entschädigung … Aber eine Katastrophe?


Erdbeben in Japan, Tsunamis im Indischen Ozean, Tornados in den USA, Vulkanausbruch auf Island … Wir wissen längst, dass Mutter Natur eine launische Dame ist. Aber die wahren Katastrophen kommen aus dem Nichts, ereignen sich völlig überraschend, bringen einen sofort an den Rand der Verzweiflung. Wie die Baustelle auf dem Radweg heute morgen, die mich zwang, meinen gewohnten Weg zur Arbeit für vielleicht zwanzig Meter zu verlegen: auf die Straße der Todesmutigen, der Hasardeure und Lebensmüden, wo man sekündlich damit rechnen muss, unter die gigantischen Zwilingsreifen einen fetten Volvo-Trucks zu geraten und ein Fall für die Berufsgenossenschaft oder die Versicherung zu werden – und ein Auftrag für den Bestattungsdienstleister »Letzte Ruhe«.


Eine Katastrophe für meinen Kollegen und Lottogemeinschaftskameraden P., der im Falle von sechs richtig platzierten Kreuzchen wohl leer ausgehen würde, wenn ich den Lottoschein mit ins Grab nehme – und P. angesichts der nicht gemachten Kopie des Belegs an meinem Grab bittere Tränen vergießen würde – über die entgangenen 50 Prozent von X Millionen Euronen. Auch sein Anwalt könnte da kaum Trost spenden.


Soviel für heut’ – demnächst mehr über die peinlichsten persönlichen Katastrophen aller Zeiten. Wie z.B. über das Buttermilchdessert auf der Computertastatur zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.


Mittwoch, 4. August 2010

ver.di: So billig wird unser Mantel nicht!


Die Tarifverhandlungen bleiben schwierig, aber wir machen Druck! GewerkschafterInnen verteilen Flugblätter vor Weltbild.

In der vergangenen Woche hat die ver.di-Tarifkommission erneut mit den Arbeitgebern in München verhandelt. Nach schwierigen Diskussionen standen die Parteien nahe vor einer Einigung, um den Manteltarifvertrag nach drei Jahren wieder abzuschließen. Auch bei den strittigen Punkten zeichneten sich Lösungen ab:
• bei der Laufzeit
• bei der Frage der Aushilfen
• beim Kündigungschutz für Ältere
• beim Rationalisierungsschtz
• bei der Zuschlagsfrage bei der Spätöffnung am Samstag
Doch dann präsentierte der Arbeitgeberverband die Rechnung. Eine Einigung beim Manteltarifvertrag gibt es nur, wenn wir ihr Entgelt-Angebot akzeptieren. Das schlagen die Arbeitgeber vor:
• anstelle einer Lohnerhöhung in 2010 nur eine einmalige Zahlung von lediglich 200,– € für den Zeitraum vom 1.4.2010 bis 31.3.2011 !
• magere 1,2 % Erhöhung ab 1.4.2011 bis 31.3.2012 !
Unsere Meinung: Laufzeit zu lang, Einmalzahlung lächerlich, Lohnerhöhung zu spät und zu gering. So billig lassen wir uns den Mantel nicht abkaufen – ANNAHME VERWEIGERT!

Übrigens: Streiken darf jeder, aber nur Gewerkschaftsmitglieder kriegen ihr Geld weiter. Weitere Infos hier und hier.


Wir lassen Sie nicht allein! Klicken Sie auf das Logo.