Mittwoch, 11. August 2010

Verdi-Mitgliederversammlung: Leiharbeit begrenzen



"Leiharbeit in Deutschland wird häufig extrem schlecht bezahlt und bietet den Menschen keine oder nur schlechte Perspektiven. Das ist unwürdig und ungerecht. Deshalb muss Leiharbeit auch bei Weltbild begrenzt und die Entlohnungsbedingungen verbessert werden – im Interesse aller Kolleginnen und Kollegen." Tatjana Fuchs (Foto) vom Internationalen Institut für empirische Sozialökonomie (inifes) fand auf der Verdi-Mitgliederversammlung klare Worte.

LeiharbeiterInnen (LAN) beziehen in der Regel nur 2/3 des Tariflohns der entsprechenden Lohngruppe. Im Lager entspricht das einem Stundenlohn von gerade mal 7 (sieben!) Euro. Das führt dazu, dass LAN mit einem Kind zusätzlich auf staatliche Unterstützung durch Hartz IV angewiesen sind.

Immer mehr Arbeitgeber lernen, dass sie so auf Kosten der Gesellschaft Lohnkosten sparen und die Tarifverträge umgehen können. Die Folge: Job-Abbau bei den Festangestellten. "Deshalb müssen wir gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen für die KollegInnen von der Leiharbeit durchsetzen", appellierte die Gewerkschafterin an die zahlreich erschienenen KollegInnen von Weltbild.

Sehr engagiert diskutierten MitarbeiterInnen aus Lager und Versand gemeinsam mit den Angestellten mehrere Stunden lang mögliche Maßnahmen und Strategien. Am Ende bildeten sie gemeinsam mit dem Betriebsrat neue Arbeitsgruppen, die jetzt geeignete Aktionen vorbereiten werden.

Die nächste Mitgliederversammlung findet am 31. August statt. Verdi-Mitglieder werden per Post eingeladen. Dann geht es konkret um Aktionen im Rahmen der Tarif-Verhandlungen. Das derzeitige Angebot der Arbeitgeber ist unannehmbar, deshalb will die Gewerkschaftsbasis "richtig Druck machen", wie Verdi-Sekretär Berthold Schleidt ankündigte.

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