Sonntag, 31. Januar 2016

Neues zur ALSO-Logistik – ein Beitrag von Augsburg TV

Nach der harten Entlassungswelle vor Weihnachten, bei der mehr als die Hälfte der Logistik-KollegInnen ihren Job verloren haben, bleibt die Lage angespannt. 


Die verbleibenden Mitarbeiter sind weiterhin in Sorge um eine dauerhafte Fortführung. Groß ist die Verunsicherung und groß ist das Misstrauen. So äußert sich eine Kollegin anonym in einem Fernsehbericht vom 22.01.2016. Es fehlt an positiven Signalen und glaubhaft vermittelter Motivation. Hier wäre die Insolvenzverwaltung in der Pflicht, die aber selbst nicht vor Ort ist.


Quelle: Augsburg TV


Ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck findet dafür im Beitrag von Augsburg TV klare und kritische Worte: Es sei an der Zeit von Seiten der Logistik-Insolvenzverwaltung, den Umbau konsequent anzugehen und die Mitarbeiter durch gute Personalführung auf diesem Weg mitzunehmen, um wieder ein erfolgreiches Geschäft betreiben zu können.



Quelle: Augsburg TV

Mittwoch, 27. Januar 2016

Hunderttausende Fachkräfte stecken in Minijobs fest




Maria Kniesburges ist Chef­redakteurin der ver.di publik
Es heißt ja in diesen Tagen allenthalben, dass wir gerade wieder ein "deutsches Jobwunder" erleben. So schallt es jedenfalls aus den Nachrichten und den einschlägigen Forschungsinstituten. Und nicht nur das. Es gehe immer weiter aufwärts mit dem Arbeitsmarkt, heißt es da, ein gar nicht enden wollendes Wunder, wie es scheint.
 
Ihr blaues Wunder auf dem deutschen Arbeitsmarkt erleben dagegen die vielen Beschäftigten, die sich mit Minijobs durchs Leben schlagen müssen. Weil ihnen das "deutsche Jobwunder" nichts anderes zu bieten hat. Aus einer Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbunds geht hervor, dass 3,1 Millionen Beschäftigte im Alter von 25 bis 64 Jahren in unserem Land ausschließlich in Minijobs tätig sind. Mehr als die Hälfte von ihnen sind qualifizierte Fachkräfte, verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Hochschulabschluss. Und viele von ihnen wollen mehr arbeiten. Wenn aber hierzulande der Fachkräftemangel beschworen wird, der unsere blühende Wirtschaft angeblich mehr und mehr bedroht, dann ist von dem großen Potenzial derer, die ungewollt in Minijobs stecken, nicht die Rede. Man sieht zu, wie hunderttausende Beschäftigte, die viel Zeit und Kraft in ihre Qualifikation investiert haben, schließlich in der sogenannten geringfügigen Beschäftigung stecken. Und dort meist deutlich unterhalb ihres Qualifikationsniveaus arbeiten. Für die betreffenden Beschäftigten mündet das meist in eine Sackgasse. Auch aus arbeitsmarktpolitischer Sicht ist das schlicht widersinnig.

Geradewegs in die Sackgasse

Dennoch: Die Behauptung, die ganz überwiegende Zahl der geringfügig Beschäftigten sei unqualifiziert und allenfalls als Anlernkräfte brauchbar, wird unbeirrt weiter vorgetragen. Weil das Arbeitsmarktinstrument Minijob, als das es von seinen Schöpfern gerne gepriesen wird, halt so schön billig ist. Die Beschäftigten dagegen kommt es teuer zu stehen, oftmals das ganze Leben lang. Denn die Schwester des Minijobs heißt Altersarmut. Und zwar unweigerlich.

Quelle: https://publik.verdi.de/2015/ausgabe-08/gesellschaft/meinung/seite-15/A4 

Donnerstag, 21. Januar 2016

Presseschau: Lesensart, Schöne Bescherung bei Amazon



Einen sehr kritischen und sehr kenntnisreichen Blick auf den Vorgang der Filialschließungen der Weltbild-Filialen mit Hilfe der Firma Lesensart und auf Herrn Droege kann man unter

https://www.immobilien-zeitung.de/134609/grosse-kunst-weltbild-halbiert-sein-filialnetz

nachlesen.

So einen Artikel würde man sich in der überregionalen Tagespresse wünschen !


In der ver.di-Zeitschrift publik, Ausgabe 8/2015, haben wir einen interessanten Artikel gefunden, der die schöne neue Arbeitswelt beschreibt, die Amazon gerade am lebenden Objekt ausprobiert.

Ab 2016 wird bei Amazon in Leipzig ein Urlaubstag gestrichen.
Das hat das Management so beschlossen.

Kollegen/innen werden lückenlos durch Scanner überwacht und erhalten Abmahnungen oder Motivationsgespräche mit Vorgesetzten, wenn sie zu früh in die Pause gehen oder 1-2 minütige Inaktivitäten (!) durch Unterhaltungen haben.

Auch dem größten Gewerkschaftsgegner sollte klar sein, dass solche Maßnahmen nur dann erfolgreich bekämpft werden können, wenn sich möglichst viele Mitarbeiter gewerkschaftlich organisieren und dass die Mitarbeiter der Willkür der Arbeitgeber ausgeliefert sind, wenn sie das nicht tun.
Und wenn Amazon damit Erfolg hat, wird das die Vorlage für alle anderen Arbeitgeber, bei denen die Mitarbeiter nicht ausreichend gewerkschaftlich organisiert sind.

Und nun der Artikel:

Aus:
https://publik.verdi.de/2015/ausgabe-08/gewerkschaft/titel/seite-1/A1



Illustration: Kittihawk

Der Versandhandelsriese bezeichnet sich gern als guten Arbeitgeber, doch den Amazon-Beschäftigten in Leipzig hat er jetzt einen Urlaubstag gestrichen. Die Streiks gehen weiter


Von Maria Kniesburges

Den Beschäftigten bei Amazon am Standort Leipzig wird ab Anfang kommenden Jahres ein Urlaubstag gestrichen. Die Ankündigung kam pünktlich zur Weihnachtszeit. Bei dem weltweit größten Online-Versandhändler herrscht die Devise: Wie die Arbeitsbeziehungen aussehen, das entscheidet allein das Konzern-Management. Verhandlungen über einen Tarifvertrag, wie sie ver.di fordert, lehnt der US-Konzern mit Jeff Bezos an der Spitze kategorisch ab. In dem zähen Kampf der Amazon-Beschäftigten für die tarifvertragliche Absicherung ihrer Arbeitsbedingungen geht es um elementares Arbeitsrecht. Eine Auseinandersetzung, deren Bedeutung weit über den direkten Konflikt hinausreicht.

"Bei Amazon treffen wir auf ein System totaler Kontrolle und Gängelung mit sogenannten Inaktivitätsprotokollen und Feedback-Gesprächen, in denen Mitarbeiter massiv unter Druck gesetzt werden", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske auf dem Bundeskongress der Gewerkschaft im September in Leipzig. Und er fügte hinzu: "Was wir bei Amazon antreffen, klingt nach Manchester-Kapitalismus und ist doch zugleich ein auf die Zukunft gerichtetes Labor der Ausbeutung." Aufgabe der Gewerkschaft sei es, "dafür zu sorgen, dass die Arbeit der Zukunft so nicht aussieht".

Ende November haben die Beschäftigten bei Amazon an nahezu allen Standorten ihren Streik wieder aufgenommen. Und sie haben angekündigt, im Dezember, also mitten im Weihnachtsgeschäft, abermals in den Streik zu treten.

"Solange der Versandhändler sich weigert, einen Tarifvertrag abzuschließen, wird es in diesem Jahr zu flexiblen, auch kurzfristig angesetzten Streiks kommen, auf die das Unternehmen sich schlechter einstellen kann", sagte Stefanie Nutzenberger, im ver.di-Bundesvorstand zuständig für den Handel. Sie nannte es einen "Skandal, dass Amazon das Recht der Beschäftigten auf einen Tarifvertrag und damit auf existenzsichernde und garantierte Arbeitsbedingungen missachtet".

Und für dieses Recht kämpfen die Amazon-Beschäftigten seit nunmehr rund zweieinhalb Jahren beharrlich und unbeirrt. Verschiedene Erfolge haben sie auf ihrem langen Weg bereits erreicht: Der US-Konzern zahlt mittlerweile Urlaubs- und Weihnachtsgeld, wenn auch nicht in der Höhe, wie sie in dem Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel festgelegt ist. Auch Lohnerhöhungen konnten zwischenzeitlich erreicht werden, die jedoch ebenfalls deutlich unter der Lohnhöhe liegen, die der genannte Tarifvertrag vorsieht. Und: Die Erfolge sind nicht per Tarifvertrag abgesichert und können daher einseitig wieder gestrichen werden. Tarifvertragliche Festlegungen, die den Beschäftigten Sicherheit geben, lehnt das Management aber hartnäckig ab, das hat auch der Chef von Amazon Deutschland, Ralf Kleber, gerade erst wieder über die Medien bekräftigt. Dem Berliner Tagesspiegel sagte er noch am 7. Dezember: "Ich glaube nicht, dass man einen Tarifvertrag braucht, um ein guter Arbeitgeber zu sein." Soll heißen: Was "ein guter Arbeitgeber" ist, bestimmen wir.

Passend dazu wurde erst kürzlich bekannt, dass der Konzern Abmahnungen an Beschäftigte verschickt hat, denen er vorwirft, zu früh in die Pause gegangen zu sein. Und dabei geht es um den Zeitraum von einer Minute. Denn das Kontrollsystem bei Amazon ist lückenlos. Die Scanner in den Versandzentren zeichnen sämtliche Bewegungen der Beschäftigten auf. "Das System weiß immer, wer was in welcher Zeit transportiert. Und auf Inaktivität folgt Maßregelung. Ein sogenanntes Inaktivitätsprotokoll, das der Berliner Zeitung vorlag, enthielt zum Beispiel den Vermerk, dass ein Mitarbeiter bereits zweimal durch jeweils ein- und zweiminütige Unterhaltungen aktenkundig geworden sei. Man habe ihn daher im Gespräch belehrt, dass er seine arbeitsvertragliche Pflicht zur Erbringung der Arbeitsleistung verletzt habe", berichtete der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske auf dem ver.di-Kongress. So klingen Nachrichten über einen selbsternannten "guten Arbeitgeber".

Wie existentiell die lange Auseinandersetzung für die Beschäftigten ist, hat sich mit der willkürlichen Streichung eines Urlaubstags am Standort Leipzig gerade erst wieder gezeigt. Gegen Willkür braucht es einen langen Atem. Dass sie ihn haben, beweisen die Beschäftigten aufs Neue mit ihren Streiks in der Weihnachtszeit.

Gerade erschienen ist die Broschüre: Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigten. Labor des Widerstands: Gewerkschaftliche Organisierung im Onlinehandel, von Jörn Boewe und Johannes Schulten, Rosa-Luxemburg-Stiftung (Hg.). Sie kann kostenlos bestellt werden unter bestellung@rosalux.de


Sonntag, 17. Januar 2016

Die gewerkschaftliche Blogger-Bewegung wächst weiter


Zu Beginn des Jahres bietet sich eine gute Gelegenheit, um wieder mal auf den tollen Hugendubel-Blog zu verweisen. Dort findet sich ein Beitrag über mehrere neue Gewerkschafts-Blogs mit einem Zitat von Victor Hugo:

"Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist."





Einen Blog als zeitgemäßes Informationsmedium für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen jetzt auch ver.di Aktive von real-Supermärkten, der Wohnungswirtschaft, des VdK Sozialverbandes und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg. (Die Seite des Sozialverbandes ist momentan nicht online und wir hoffen, dass es sich dabei lediglich um ein technisches Problem handelt.)










Im Jahr 2009 als erstmals ein Verkauf von Weltbild in Erwägung gezogen wurde, entstand der ver.di Weltbild Infoblog. Zum damaligen Zeitpunkt echte Pionierarbeit. Die Gewerkschaft betrat damit in ihrer Historie Neuland, um die Öffentlichkeitsarbeit zu forcieren und stärker im Zeitalter der Digitalisierung zu verankern. Seither sind quer durch die Republik viele Blogs diesem Beispiel gefolgt und geben der gewerkschaftlichen Arbeit in den Betrieben ein Sprachrohr. Z.B. der Blog der Dehner-Gartencenter, OBI-Baumärkte, der Caritas, des C.H. Beck Verlages, Amazon und viele andere. Toll, dass die ver.di-Bloggergemeinde weiter wächst! 


Mittwoch, 13. Januar 2016

Bericht auf a.tv "Weltbild - 2 Jahre nach der Insolvenz"


Zum zweiten Jahrestag der Weltbild-Insolvenz zeigte a.tv einen kurzen Beitrag:

"Weltbild - 2 Jahre nach der Insolvenz"

Foto: Augsburg TV


Im Interview spricht ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck über die Situation bei Weltbild.


Foto: Augsburg TV


Donnerstag, 7. Januar 2016

Tabuthema: Psychische Erkrankungen


In Deutschland erkranken jährlich immer mehr Menschen auf Grund psychischer Belastungen. Aktuellen Studien zufolge sind etwa 8 Millionen Menschen betroffen.

Der individuelle Freiraum des Menschen war niemals größer als heutzutage, gleichzeitig steigt der Leistungsdruck durch die kontinuierlichen Veränderungen in der Arbeitswelt.
Millionen Menschen leiden unter den Folgen dieser Veränderungen und den zugleich oftmals erlebten Wegfall sozialer Sicherheiten und werden psychisch krank.
Trotz insgesamt sinkendem Krankenstand, steigt die Anzahl an Krankschreibungen infolge psychischer Erkrankungen an, seit 1997 bis jetzt um fast 70%.
Statistiken der Krankenkassen zeigen, dass etwa jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens eine schwere psychische Störung erleidet.





Arten psychischer Erkrankungen


Definition: Eine psychische/ seelische Störung ist eine krankhafte Beeinträchtigung der Wahr-
                 nehmung, des Denkens, Fühlens, Verhaltens bzw. der Erlebnisverarbeitung oder der
                 sozialen Beziehungen.
                 Zum Wesen dieser Störungen gehört, dass sie der willentlichen Steuerung durch den 
                 Betroffenen nicht mehr oder nur noch zum Teil zugänglich sind.

Psychische Erkrankungen werden in der klinischen Anwendung in zwei Diagnose- und Klassifikationsschemata eingeteilt:
  • Weltweit: ICD-10, WHO (F00-F99)
  • in der psychiatrischen/psychologischen Forschung: DSM 5, American Psychiatric Association
Zu den Erkrankungen zählen -neben vielen weitern :
  • Depressionen (depressive Verstimmung, Winterdepression, manisch-depressive Erkrankungen)
  • Schizophrenie
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Zwangsstörungen
  • Angsterkrankungen und Phobien, Panikattacken
  • Persönlichkeitsstörungen, dissoziative Störungen, Borderline-Störung
  • Suchterkrankungen

Ursachen


Psychische Erkrankungen können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Neben erblich bedingten Störungen, wie beispielsweise der Schizophrenie, können schwere Schicksalsschläge wie der Tod der Eltern, des Kindes oder Krankheiten, aber auch traumatische Erlebnisse, beispielsweise Einsatz in Kriegsgebieten, schwere Autounfälle, sexueller Missbrauch oder Arbeitsplatzverlust, zu psychischen Störungen führen.

Gerade der Arbeitsplatzverlust kann zu einem Trauma führen. Dr. Dietrich Munz, Präsident der BundesPsychotherapatheutenKammer (BPtK) bringt es auf den Punkt:
"Arbeit ist ein wesentlicher Faktor für die psychische Gesundheit, weil sie in unserer Gesellschaft eine zentrale Bedeutung für das Selbstwertgefühl des Menschen hat. Arbeit kann aber auch massiv überfordern und krank machen. Starker Leistungsdruck, Arbeitsplatzunsicherheit und eine immer unklarere Trennung zwischen Arbeit und Erholung führen immer häufiger zu Arbeitsunfähigkeit wegen psychologischer Erkrankungen."

Symptome



Psychische Störungen sind nicht einfach da, vielmehr ist ihre Entstehung ein schleichender Prozess mit einer ganzen Vielzahl an Warnsignalen und Hinweisen.
Die häufigsten Symptome sind.
  • länger andauernde Schlafstörungen
  • Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Angstzustände und Panikattacken
  • wiederholtes Auftreten von Alpträumen
  • Körperliche Übererregtheit, Reizbarkeit und Neigung zu übersteigerten Gefühlsreaktionen
  • Teilnahmslosigkeit, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen und ihrer Umgebung, Rückzug aus dem sozialen Leben, Gefühlstaubheit "Neben-sich-stehen"
  • Flucht in den Rausch (Alkohol, Medikamente, weiche und harte Drogen)
  • Verwahrlosung

Stigma: psychisch krank


Für betroffene Menschen ist es oft nicht leicht, sich einzugestehen, dass sie krank sind. Oftmals zwingen sie ihr persönliches Umfeld, wie zum Beispiel den/die PartnerIn oder die eigenen Kinder, in eine sogenannte Co-Abhängigkeit. Nach außen wird der Schein "Alles-ist-gut" gewahrt, innerlich zerbricht das komplette Leben in tausend Scherben.

Denn auch in der Arbeitswelt wird das Thema psychischer Erkrankungen stark stigmatisiert. Das Verständnis von Mitarbeitern und Kollegen für psychische Probleme ist eher gering und das Thema wird bewusst vermieden.
Hierbei besteht dringender Handlungsbedarf, sowohl für Betriebe als auch für Betroffene, das Thema mehr als bisher aus der Tabuzone herauszuholen.

Was kann man tun?


Zerbricht die "heile Welt", hat das für einen betroffenen Menschen oftmals schwerwiegende Folgen. 
Sucht die Person sich keine Hilfe, weil er sich nicht bewusst ist, dass er/sie krank ist oder will es nicht wahrhaben, beginnt eine Spirale, die sich immer schneller ins Negative dreht.
Hat sich das persönliche Umfeld erst einmal abgewandt, folgt schnell die soziale Isolation, Verwahrlosung und im schlimmsten Falle, ist der Suizid der einzig mögliche Ausweg.
Soweit muss es aber gar nicht erst kommen.

Verhaltensveränderungen werden von einem Selbst oftmals recht schnell wahrgenommen, das heißt nicht automatisch, dass man psychisch erkrankt ist. 
Dauern bestimmte Beschwerden, wie beispielsweise Schlafstörungen,länger als 6 Wochen an oder neigt man immer öfter dazu ein "Gläschen Wein" oder ein "Bierchen" zur Entspannung zu trinken, sollte man das nicht einfach abtun.
Auch wenn man gewisse Veränderungen an Kollegen feststellt, nützt es Keinem, das Thema totzuschweigen oder das Problem schlichtweg zu ignorieren.
Offener Umgang, persönliche Gespräche zu diesem Thema und schnelles Reagieren können verhindern, dass eine Person abrutscht.
Wichtig dabei ist aber, dass man nicht urteilt oder wertet. Fühlt sich eine betroffene Person missverstanden oder abgewertet, wird schnell ein Blockade-Verhalten eintreten.

Nicht immer ist die Lösung des Problems eine Therapie, in der man auf einem Sofa liegend, einem mehr oder wenig gutem Therapeuten seine Lebensgeschichte erzählt.(Dieses  Klischee von einer Therapiesitzung ist längst überholt, hält sich aber hartnäckig in den Köpfen.)

Man sollte sich überlegen, was einem persönlich Kraft gibt. Das können Spaziergänge im Wald sein, die eigene Familie, die einen bestärkt, aber auch Haustiere und Hobbies lassen einen neue Energien tanken.
Sich mit positiven Dingen umgeben und das Negative für eine Weile ausblenden,aber auch sich Pausen zwischendurch gönnen,ausreichend Schlaf und regelmäßige, gesunde Mahlzeiten, tragen zu einer gesunden, stabilen Psyche bei.

Reichen die eigenen Kraftfelder nicht mehr aus, weil man schon zu tief in einem Problem gefangen ist, kann man sich bei verschiedenen Stellen professionelle Hilfe suchen.


Anlaufstellen


Für akute Probleme hat man die Möglichkeit, sich an die Telefon Seelsorge zu wenden. Diese ist täglich unter den Nummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erreichbar.
Bei Fragen zum Thema Trauer, Verlust, Abschied steht das Trauer Telefon jeden Mittwoch von 19 Uhr bis 22 Uhr unter der Nummer 0821-3497349 zur Verfügung.
Sucht man ein persönliches Trauer-Beratungsgespräch, kann man sich an Norbert Kugler, Trauerbegleiter der Diözese Augsburg wenden. 
Erreichbar ist die Kontaktstelle Trauerbegleitung der Diözese Augsburg unter der Nummer 08276-58600.

Im Internet finden sich hilfreiche Seiten zum Thema:
Eine Anlaufstelle in Augsburg ist das Traumahilfe  Netzwerk, im "Haus Tobias" beim Zentralklinikum. 
Das Netzwerk unterstützt Menschen mit traumatischen Erlebnissen mit dem Ziel, Ihnen wieder ein normales Alltagsleben zu ermöglichen.
Das Angebot des Traumahilfe Netzwerk umfasst:
  • telefonische Beratung und Information
  • persönliche Beratung
  • Kurzberatung von 3 bis 5 Sitzungen (Keine Therapie)
  • Gruppenangebote zur Stabilisierung
  • generelle Information über Trauma und Behandlungsmöglichkeiten          
  • Information über körperliche und seelische Reaktionen nach Traumatisierung
  • Informationen über mögliche Folgestörungen und ihre Vermeidung
  • Aktivierung von Ressourcen und eigenen Fähigkeiten
  • Informationen über mögliche Behandlungsformen
  • Informationen über spezielle Angebote in der Region
  • Unterstützung bei der Suche nach Therapeuten
Kontaktinformationen zum Traumahilfe Netzwerk:
Telefon: 0821-44409484

Niemand muss sich alleine durch schwere Zeiten kämpfen, man muss nur den Mut haben, um Hilfe zu bitten.

Quellen:

Sonntag, 3. Januar 2016

Neujahrsgrüße aus der blog Redaktion:

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,


2015 war erneut für uns alle von der Weltbild Belegschaft ein aufregendes Jahr, das massive und für Viele unangenehme, Veränderungen in unserer Firma mit sich gebracht hat. So hatten wir leider mehr als genug zu berichten. 

Ihr denkt es Euch sicher schon: Auch im neuen Jahr wird es viel zu berichten geben. Hier im blog findet Ihr auch 2016 wieder die Informationen, Kommentare und Analysen, welche Euch am Arbeitsplatz zuvorderst interessieren. Sofern und sobald jeweils handfeste Fakten vorliegen.


Welche Art Neujahrsgrüße also für 2016? 


Viel Spaß und viel Erfolg im Job? Trotz aller Widrigkeiten sicher auch das. Gleichzeitig wünschen Euch Eure ver.di und Euer Betriebsrat größten Zusammenhalt untereinander und den Rückhalt aus Euren Familien und Freundeskreisen. Denkt daran, wenn Euch wieder einmal Stress und Unsicherheit durchschütteln: Laßt Euch nicht auseinander dividieren. Und gebt auch Euren Kollegen die Chance, Euch zu stützen mit Ihrem Gemeinsinn und Kameradschaft. 

So starten wir nun gemeinsam mit Euch ins nächste Jahr mit dem festen Vorsatz und Versprechen, Eure Rechte und Eure Interessen als Weltbild Kolleginnen und Kollegen zu verteidigen! 

Um dies zu schaffen, benötigen auch Euer BR und Eure Gewerkschaft Euren Gemeinsinn und Eure Kameradschaft. 

Wir zählen auf Euch - Und Ihr dürft auf uns zählen! 



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