Mittwoch, 27. April 2011

1. Mai - Veranstaltungen



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Dienstag, 19. April 2011

So gehen Lohn-Erhöhungen!

   
Streik beim Buchgroßhändler Libri GmbH, Bad Hersfeld

„Jetzt reicht´s,  wir wollen uns nicht länger hinhalten lassen! „

Beschäftigte der Libri GmbH, Bad Hersfeld streiken am Dienstag, den 19. April 2011 ab 10.00 Uhr

Seit Herbst letzten Jahres schwelt der Tarifkonflikt mit dem Hersfelder Buchgroßhändler Libri. Ver.di will – nachdem der Arbeitgeber 2005 aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist – für die Beschäftigten Lohnerhöhungen und die Gültigkeit des Tarifvertrags für den Groß- und Außenhandel Hessen erreichen. Die Verhandlungen über den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages wurden am 22. Dezember 2011 begonnen, seit dieser Zeit ruhen – aus unterschiedlichen Gründen – die Verhandlungen! Im März forderte ver.di den Arbeitgeber auf, die Verhandlungen fortzusetzen, allerdings wurde kein Verhandlungstermin zeitnah angeboten. Zwar wurde für den 05. Mai 2011 eine weitere Tarifverhandlung anberaumt, aber bislang hat der Arbeitgeber noch nicht erklärt, ob er tatschlich mit ver.di über einen Anerkennungstarifvertrag verhandeln will.

„Wir wollen ergebnisorientiert verhandeln und haben auf ein Signal gewartet, ob seitens Arbeitgebers ein Anerkennungstarifvertrag gewollt ist. Die Belegschaft fühlt sich hingehalten! Wir wollen mit dem Streik den Verhandlungsdruck erhöhen, “ so der ver.di Landesfachbereichsleiter und Verhandlungsführer Bernhard Schiederig.  

Presseberichte unter




Montag, 11. April 2011

Mitarbeiterbesprechungen fördern das Betriebsklima und verbessern Arbeitsergebnisse

  
Gemeinsam geht es besser! Das wusste schon Johann Wolfgang von Goethe: »Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß.«

Wenn in regelmäßiger, entspannter Runde die Mitglieder einer Abteilung mit Vorgesetzten wie auf einer Ebene gleichrangig kommunizieren, kommt es nach und nach zu einer Öffnung auf beiden Seiten. Dann werden auch mal Dinge angesprochen, die seit längerer Zeit im Argen liegen und (bisher) nie angesprochen wurden.

Dabei entwickelt sich oft ein stärkeres Gefühl von Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit, eine gewisse Gelöstheit, statt des belastenden Eindrucks von »die da oben« und »wir hier unten«. Durch eine neue Offenheit aller Beteiligten können Anregungen und Vorschläge leichter angenommen sowie Entscheidungen und Umsetzung besser vorbereitet bzw. getroffen werden.

Regelmäßige Mitarbeiterbesprechungen (MAB) tragen viel dazu bei, Missverständnisse zu erkennen und gemeinsam durch Schlichtung und Koordination auszuräumen. So wird mehr gegenseitiges Vertrauen aufgebaut und das gesamte Betriebsklima ständig verbessert.

Derzeit werden MAB vor allem im Bereich CCC regelmäßig durchgeführt und haben sich bewährt. Der Betriebsrat fördert die Einführung solcher Gesprächsrunden in allen Bereichen.
 

Donnerstag, 7. April 2011

Mitarbeiter an der Flexi-Leine


Fehler in der Arbeitszeitplanung. Leere Hallen am Nachmittag.

Die Lager- & Versand-KollegInnen sind die Verlierer des flexiblen Arbeitszeit-Modells
Das war einmal: Alle arbeiteten von 7 bis 15 Uhr, von Montag bis Freitag. Nicht gut, wenn man vom Saisongeschäft abhängt wie Weltbild. Deshalb suchten Geschäftsführung und BR eine Regelung, von der beide Seiten etwas haben sollten. Die Betriebsvereinbarung zur flexiblen Arbeitszeit war geboren.Sie trug dazu bei, dass die Firma wuchs und jeder jeden Monat ein sicheres Gehalt hatte, und neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Doch im Laufe der Zeit hat sich für die Mitarbeiter vieles negativ entwickelt.

Aus »gut gedacht« wird »schlecht gemacht«
Das Gleichgewicht der Interessen  ging verloren. Mittlerweile arbeiten wir samstags, es werden Spät- und Nachtschichten gefahren und die tägliche Arbeitszeit in Lager/Versand wird bis zu fünfmal vorgeplant, umgeplant, verlängert, gekürzt oder ganz abgesagt! Auf diese Planungen hat der einzelne Mitarbeiter überhaupt keinen Einfluss – und der Betriebsrat nur sehr wenig. Schließlich müssen sich auch die Vertreter des BR auf die vorgelegten Planzahlen verlassen, und die sind oftmals unsicher. Die Chefs der Logistik planen deshalb meist übervorsichtig: Es wird eine relativ lange Arbeitszeit geplant, die dann bis zu dreimal verkürzt wird. Das kostet die Firma praktisch gar nichts – und die Mitarbeiter müssen bis zu dreimal ihre persönliche Wochen- und Tagesplanung (Termine, Kinderbetreuung, Mitfahrgelegenheiten etc.) umwerfen.

Sogar taggleich kann meine Arbeitszeit um bis zu 1,5 Stunden verkürzt oder 0,5 Stunden verlängert werden. Selbst das ist noch nicht das Ende: Fährt das Band wider Erwarten schneller leer, wird man vom Gruppenleiter charmant gefragt, ob man nicht »auf freiwilliger Basis« (unbezahlt) früher nach Hause gehen will. Die dadurch gewonnene »Freizeit« ist für die meisten nichts anderes als Leerlauf, den sie mit Zeitschuld auf dem Arbeitszeitkonto bezahlen.

Prämie? Fehlanzeige!
Und was habe ich als Mitarbeiter davon? Wenig bis gar nichts! Die vom BR gefordete und durchgesetzte Leistungsprämie wird in vielen Bereichen zur Nullnummer. Die Stückzahlen bleiben aus ungeklärten Gründen immer öfter hinter den Planzahlen zurück: Prämie – Fehlanzeige! Nicht zuletzt deshalb hat der BR die Betriebsvereinbarung zur flexiblen Arbeitszeit im Fulfillment gekündigt. Sie »wirkt jedoch nach«, d.h. bleibt gültig, bis eine neue Vereinbarung abgeschlossen ist.

Deshalb: neue Wege finden …
Ein Zurück zu starren Arbeitszeiten und freiem Samstag wird es wohl nicht geben. Vielleicht gibt es auch keine Patentlösung für alle 600 Mitarbeiter in Lager/Versand. Möglich wären aber unterschiedliche Modelle, in denen der einzelne selbst wieder mehr Einfluss auf Dauer und Lage seiner persönlichen Arbeitszeit hat – und sein Leben außerhalb der Firma wieder verlässlich planen kann.
    

Montag, 4. April 2011

Sprechstunde für LeiharbeiterInnen von Helmes

  
Ärger mit der Abrechnung, Differenzen beim Lohn oder Fragen bezüglich Arbeitszeitkonto oder Urlaub? Der BR hat durchgesetzt, dass die Zeitarbeitsfirma Helmes dafür eine Sprechstunde anbietet.
Jeden vorletzten und letzten Mittwoch im Monat ab 9:00 Uhr in Zimmer 111/1. Stock. Anmeldung 2 Tage vorher bei Frau Ludwig im OSM-Büro. 
 Am besten, Sie lassen sich von einem Betriebsratsmitglied begleiten!
  

Freitag, 1. April 2011

Weltbild-Verkauf abgeblasen: Kardinal Marx kündigt Gründung einer Stiftung an

  
Auf einer Pressekonferenz im Erzbischöflichen Palais in München stellte Kardinal Reinhard Marx unmißverständlich klar, daß die seit Jahren kursierenden Weltbild-Verkaufspläne ad acta gelegt worden sind. Weltbild gehört 14 katholischen Diözesen sowie der Soldatenseelsorge Berlin. Und so soll es auch bleiben!

Marx dementierte damit nicht nur die Verkaufsgerüchte, sondern ging noch einen Schritt weiter und kündigte die Gründung einer Stiftung namens "Pro Libro" an, deren Kapitalstock aus den sprudelnden Weltbild-Gewinnen gebildet werden soll.

Der Kardinal eröffnete die Pressekonferenz mit einem kurzen Resumee seiner zweiwöchigen Exerzitien in einem abgelegenen Kloster nahe der österreichischen Grenze.

Dort habe er sich nicht nur vertieft mit der katholischen Soziallehre des 20. Jahrhunderts beschäftigt, sondern auch "Das Kapital" seines Namensvetters Karl Marx nochmals in Ruhe studiert. Er habe, so Marx gegenüber den anwesenden Journalisten, zwei grundlegende Konsequenzen daraus gezogen, die er auch dem Heiligen Vater in Rom bei einer Audienz habe vortragen dürfen.

Die  e r s t e  Konsequenz sei die Errichtung der "Pro Libro"-Stiftung. Als Vorsitzenden der Stiftung schlug Marx mit dem Jesuitenpater Friedhelm Hengsbach einen der profiliertesten katholischen Sozialethiker vor. Dieser war nicht nur Professor für  Christliche Sozialwissenschaft, sondern auch Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac und einer der schärfsten Kritiker der Hartz IV-Gesetze.

Mit den Erträgen aus den Firmengewinnen sollen in Zukunft drei große Bereiche finanziert werden:

Ein Drittel der Kapitalerträge solle den MitarbeiterInnen des Unternehmens direkt zugute kommen, denn, so Marx, "sie haben es schließlich auch erarbeitet." Gedacht werde dabei z.B. an den nach modernsten architektonischen und ökologischen Standards ausgerichteten Bau preiswerter Wohnungen für die Beschäftigten. Auch die medizinische Versorgung der Angestellten oder die Ausbildungsfinanzierung ihrer Kinder solle so auf dem bestmöglichen Niveau gewährleistet werden.

Ein weiteres Drittel solle einem ambitionierten Projekt gewidmet werden, das sich mit der Aufarbeitung einer historischen Schuld der katholischen Kirche beschäftigt. "Wir müssen uns endlich unserer Vergangenheit stellen", sagte Marx sichtlich betroffen. Er werde persönlich den Vorsitz einer Kommission übernehmen, die die wissenschaftliche Edition aller Titel zum Ziel hat, die einst auf dem Index librorum prohibitorum standen, also all jener Bücher, die von der Kirche verboten oder gar verbrannt worden sind.

Das letzte Drittel der Kapitalerträge der Stiftung solle - und hier hellte sich Marxens Miene wieder auf - in die Zukunft investiert werden. Gemeint sei damit die kulturelle Zukunft der Literatur, die ja die Basis für die im Buchhandel verkauften Bücher sei. "Wir brauchen wieder mehr qualitätvolle Bücher. Und die Voraussetzung für das Schreiben sei eben "nun mal nicht nur Talent und Kreativität, sondern auch eine sorgenfreie Existenz" der AutorInnen. Geplant sei deshalb die Förderung besonders jener SchriftstellerInnen, die experimentelle oder avantgardistische Texte veröffentlichen, von Verlagen, die Lyrikbände in Kleinstauflagen herausbringen oder von Übersetzern für seltene Sprachen.

Der prosperierende Internet-Shop des Unternehmens sollen all diesen Bestrebungen ein Forum bieten. "Denn", so Marx, "wir haben auch einen intellektuellen Auftrag und wollen kulturelle Vielfalt fördern und nicht den sterilen Einheitsbrei der Beststeller-Listen noch verstärken!".

Die  z w e i t e  Konsequenz zog der Kardinal für sich persönlich: "Wer mit dem Zeigefinger auf andere zeigt, auf den weisen drei Finger selbst zurück!". Was er damit meinte, erläuterte er sogleich den erstaunten Pressevertretern. Er werde nämlich das Erzbischöfliche Palais verkaufen und das Geld einem zukunftsweisenden sozialen Projekt der Obdachlosen-Zeitschrift BISS (=Bürger in sozialen Schwierigkeiten) zur Verfügung stellen.

Das Projekt sah die Umwandlung des historischen Gebäudes eines ehemaligen Frauengefängnisses in ein Hotel vor. Dort sollten dann vor allem Menschen mit sozialen oder psychischen Handicaps eine Ausbildung und einen Arbeitsplatz erhalten. Als Hildegard Denninger, die Geschäftsführerin von BISS und treibende Kraft hinter dem Hotel-Projekt, vom Kardinal den symbolischen Scheck überreicht bekam, standen der sonst so resoluten und kämpferischen Frau die Tränen in den Augen.

Der Verkauf des Palais hatte für den Kardinal auch unmittelbare Folgen. Er mußte sich nämlich eine neue Wohnung suchen. Auch dieses Problem hatte Marx bereits in Angriff genommen. Er werde, so verkündete er den verdutzten Journalisten, mit seiner Haushälterin in eine kleine, bescheidene Drei-Zimmer-Wohnung in den Stadtteil Hasenbergl ziehen, "näher an die Menschen", wie er es formulierte.

Zum Abschluß dieser denkwürdigen, ja historischen Pressekonferenz beschwor Marx mit einem nun sehr ernsten Pathos die Zukunftsaufgabe der katholischen Kirche: "Wir dürfen keine Kirche der Paläste mehr bleiben, sondern müssen eine Kirche des Volkes werden!".

Als Abschiedsgruß gab er den sichtlich gerührten Anwesenden folgenden Wunsch mit auf den Weg:

"Friede den Hütten, ...!"

Die Redaktion des Weltbild-ver.di-Infoblogs bedankt sich für diesen Beitrag ganz herzlich bei den KollegInnen vom Hugendubel-ver.di-Infoblog, die diese Gute Nachricht bereits vor dem 1. April veröffentlicht haben.
  

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