Montag, 28. Januar 2013

Projekte des Betriebsrats 2013


Ein neues Jahr beginnt ja immer auch mit neuen Herausforderungen. Deshalb wird sich der Betriebsrat im Februar zu einer Klausur zusammensetzen um die Strategie für 2013 zu erarbeiten.

Natürlich gibt es bereits Themen die nach wie vor weiter zu bearbeiten oder zu verhandeln sind.

Die Betriebsvereinbarungen Arbeitszeit im kaufmännischen sowie im logistischen Bereich sind noch zu verhandeln. Bei beiden Verhandlungen geht es eher stockend voran. Die Vorstellungen BR und GL liegen noch weit auseinander.

Das Thema Gesundheit ist ja ein Dauerbrenner und wird im Jahr 2013 hoffentlich nochmal einen Schub in die richtige Richtung bekommen. Bisher stehen viele Dinge nur auf dem Papier, werden von den Kolleginnen und Kollegen aber nicht erlebt.

Aus Sicht des Betriebsrats hat da der Arbeitgeber noch nicht wirklich verstanden, wie wichtig es ist die Belegschaft gesund zu erhalten und präventiv tätig zu werden. Einige gute Ansätze sind leider nicht so konsequent durchgeführt worden, wie es aus Betriebsratssicht nötig wäre.

Und eines interessiert uns ganz besonders: welche Themen Ihnen wichtig sind. Haben wir aus Ihrer Sicht an etwas nicht gedacht? Welches Thema sollten wir mehr in den Vordergrund stellen. Wir freuen uns auf Ihre Meinung und konstruktive Vorschläge.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Verdi Aktivitäten 2013


Was steht auf der Agenda für dieses Jahr? Welche Schwerpunkte stehen bei verdi aktuell an?

Hier ein kleiner Überblick:

1. Verdi unterstützt ein breites Bündnis von Organisationen und Verbänden zum Thema "Umverteilung", um die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinander gehen zu lassen. Weitere Infos unter www.umfairteilen.de

2. Fortsetzung der Aktion "Gerecht geht anders". Hier geht es z.B. um…

Prekäre Beschäftigung (so soll es ohne stichhaltige Gründe keine befristeten Anstellungen geben)

• Equal Pay für Leiharbeit (Leiharbeiter sollen genau so viel verdienen wie die Stammbelegschaft)

• Aspekte der Demografie-Entwicklung (altersgerechtes Arbeiten und Nachwuchsförderung)

Die Eindämmung von Werkverträgen mit denen Lohndumping betrieben wird.

3. Und nicht zuletzt die Unterstützung der europaweiten Aktion "Wasser ist Menschenrecht",
die erste europäische Bürgerinitiative unter dem Motto: Wasser ist ein öffentliches Gut und keine Handelsware. Ziel ist es, die Privatisierung der Wasserversorgung zu verhindern. Hier erfahrt ihr, wie man die Aktion unterstützen kann: www.verdi.de

Dies und noch so einiges mehr gilt es, dieses Jahr anzugehen.
Viel zu tun im Jahr der Bundestagswahl!


Dienstag, 22. Januar 2013

12 Argumente gegen das Streiken


Ende letzten Jahres hat die Gewerkschaft ver.di zum Streik bei WELTBILD aufgerufen. Über 700 Kolleginnen und Kollegen sind dem Aufruf gefolgt und haben so eine Gehaltserhöhung von bis zu 4% durchgesetzt. Das ist ein Erfolg. 

Klar ist aber auch: Es wäre mehr drin gewesen, wenn noch zahlreichere KollegInnen mitgemacht hätten. Die Streikposten vor dem Betrieb wurden mit den unterschiedlichsten Argumenten gegen einen Streik konfrontiert. Oft fehlte die Zeit für eine längere Diskussion. Manchmal fehlten einem/einer aber auch schlicht die Worte. Geradezu legendär ist inzwischen die Antwort einer Kollegin auf die Aufforderung mitzustreiken: "Ich nicht. Ich bin wichtig!" Was will mensch da noch sagen?!

Es gab aber auch viele ernstgemeinte Argumente und Fragen, die KollegInnen an der Streikteilnahme gehindert haben. Diese tragen wir hier zusammen und versuchen eine Antwort als GewerkschafterInnen zu geben. Was meinen Sie dazu? Wie haben Sie den Streik erlebt? Wir laden Sie zum Diskutieren ein. 

Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Artikel. Wir sind gespannt auf ALLE Meinungen. Um die Diskussion nachvollziehbarer zu machen, schreiben Sie bitte am Anfang Ihres Kommentars, auf welches der 12 Argumente Sie sich beziehen. Außerdem wäre es gut, wenn Sie ein Pseudonym wählen würden, statt nur anonym zu antworten. Ihre Identität bleibt auch so 100% geschützt, aber andere KommentatorInnen können sich leichter auf Ihre Aussagen beziehen.

Uns ist bewusst, dass dieses Thema starke Gefühle auslöst. Bitte bleiben Sie sachlich und respektvoll. Beleidigungen und Verleumdungen werden wir kommentarlos löschen.

ARGUMENT 1: Der Firma geht es wirtschaftlich nicht gut, es gibt nichts zu verteilen. Aktuell gefährdet ein Streik nur unsere Arbeitsplätze.  
Richtig ist: Unsere Branche befindet sich im Umbruch, dabei findet auch eine Marktbereinigung statt. WELTBILD wird zu den Gewinnern dieser Neuordnung zählen. Wir haben millionenschwere Investitionen getätigt und aus eigener Kraft bezahlt. Als eine der stärksten deutschen Versandhandelsmarken sind wir bestens aufgestellt. Diesen Wettbewerbsvorsprung verdankt WELTBILD ausschließlich den hervorragenden Leistungen seiner MitarbeiterInnen. Dafür dürfen wir eine entsprechende Bezahlung erwarten.  
Selbst wenn es anders wäre: Noch kein einziges Unternehmen ist durch Lohnforderungen in die Krise geraten. Umgekehrt ist keine der spektakulären Pleiten der letzten Jahre (Quelle, Neckermann, Schlecker) durch Lohnverzicht der Beschäftigten verhindert worden. Kurz gesagt: Unternehmen gehen pleite, wenn ManagerInnen Scheiße bauen, nicht weil Gewerkschaften ein angemessenes Gehalt fordern. 
Im übrigen bezahlt kein Unternehmen dieser Welt MitarbeiterInnen, die es nicht mehr zu brauchen meint. Egal wie "billig" diese sind. Der Beweis: Die Massenentlassungen im kaufmännischen Bereich bei WELTBILD in 2009. Restrukturierungen kosten Arbeitsplätze, ohne Ansehen der Person und der früheren Leistungen. Viele KollegInnen haben das bitter erfahren müssen. Wir übrig gebliebenen sollten diese Lektion nicht vergessen. 
ARGUMENT 2: Ich kann die KollegInnen in meiner Abteilung mit der vielen Arbeit nicht allein lassen. Das wäre unsolidarisch. 
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer sich seinen KollegInnen verpflichtet fühlt und solidarisch denkt, unterstützt den Arbeitskampf um höhere Löhne. JedeR darf an einem Streik teilnehmen, niemand muss währenddessen die Arbeit der anderen übernehmen. Jene, die das tun, nennt man Streikbrecher - und das ist genau das Gegenteil von Solidarität.
ARGUMENT 3: Ich arbeite sehr gerne hier. Mit meinem Gehalt komme ich zurecht. Warum sollte ich es auf einen Streit mit meinem Arbeitgeber ankommen lassen?
Streiken heißt nicht streiten. Streik ist ein Werkzeug, das die Väter des Grundgesetzes zur Klärung der unterschiedlichen Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in unsere Verfassung geschrieben haben (Artikel 9 GG). Streiks sorgen für das notwendige Gleichgewicht in einer sozialen Marktwirtschaft. Ein Arbeitgeber wie WELTBILD erkennt das Grundgesetz an und reagiert auf Arbeitsniederlegungen, wie es sich gehört: emotional gelassen und schließlich mit einem Angebot, mit dem beide leben können: die, denen die Produktionsmittel gehören, und jene, die bei WELTBILD die Arbeit tun und für den Geschäftserfolg sorgen.  
Und übrigens: Was heißt "mit dem Gehalt zurecht kommen"? Am Ende muss jedeR mit dem auskommen, was er oder sie verdient. Ob die eigene Arbeitsleistung damit korrekt bezahlt ist, steht auf einem anderen Blatt. Lohnsteigerungen, die nicht einmal die Inflation ausgleichen, sind faktisch sinkende Löhne. Rechnen Sie ruhig einmal Ihren Rentenanspruch nach: Sie wollen doch auch im Alter noch "zurecht kommen", oder?! Auch deshalb sind regelmäßige Lohnsteigerungen notwendig für das Funktionieren des Systems.
ARGUMENT 4: Wenn ich heute streike, muss ich das morgen wieder reinarbeiten. Das bringt nichts und erzeugt keinen Druck auf den Arbeitgeber. 
Der Arbeitgeber darf nach einem Streik keine Überstunden anordnen. Trotzdem ist der Rückstand nach einiger Zeit wieder aufgeholt. Und das ist auch gut so: Schließlich wollen wir "unseren" Laden nicht ruinieren.
Wie lange es dauert, bis die Geschäfte wieder normal laufen, hängt vor allem von der Streikdauer ab. Das weiß auch der Arbeitgeber, und er wird versuchen einzuschätzen, wie entschlossen die Belegschaft ist. Das wichtigste Signal für den Arbeitgeber ist dabei die Anzahl der Streikenden. Je mehr Leute beim Start eines Streiks dabei sind, umso größer ist der Druck auf den Arbeitgeber, weil er dann eine längere Arbeitsniederlegung fürchten muss. Wer also Wert auf einen kurzen Streik legt, macht am besten von Anfang an mit. 
ARGUMENT 5: Streik ist was für die KollegInnen in Lager/Versand. Ich als AngestellterR kann mein Gehalt selber besser verhandeln. 
Jetzt seien Sie einmal ganz ehrlich sich selber gegenüber: Wann haben Sie zum letzten Mal erfolgreich eine Höhergruppierung ausgehandelt? Aufgaben und Belastung nehmen Jahr für Jahr zu, aber immer, wenn Sie Geld haben wollen, hören Sie: "Das ist leider gerade jetzt ganz schlecht. Vielleicht nächstes Jahr." Und das nächste Jahr bleibt für die meisten auf ewig das nächste Jahr – gerade im kaufmännischen Bereich. Wenn Sie mehr Geld wollen, müssen Sie es sich holen: jetzt und zusammen mit den KollegInnen aus allen Bereichen!
ARGUMENT 6: Ich werde außertariflich bezahlt. Also habe ich von einer Tariferhöhung gar nichts. 
Das stimmt nur halb. Im ersten Schritt haben Sie nichts davon, richtig. Aber im zweiten muss der Arbeitgeber wieder für einen spürbaren Abstand zwischen Tarifgruppen und außertariflichen Gehältern sorgen. Sonst laufen ihm die Leistungsträger nämlich weg. Ohne regelmäßige Tariferhöhungen gehen auch die ATler leer aus. Vergleichen Sie einfach mal die Tarifentwicklung der letzten Jahre mit Ihrer eigenen Gehaltskurve. Die Kongruenz ist nicht zu übersehen. Auch "Außertarifliche" sind zum Streik aufgerufen, sie dürfen, können und sollen mitmachen.
ARGUMENT 7: Ich bin gerade mit einem ganz wichtigen und brandeiligen Projekt befasst. Streik geht ausgerechnet heute gar nicht. 
Bei WELTBILD sind immer alle Projekte super wichtig und wahnsinnig dringend. Zumindest so lange, bis sie aufgegeben werden… Und sorry, wer alle Arbeit erledigt haben will, bevor er oder sie dieselbe niederlegt, hat das Prinzip Streik nicht verstanden. Ein bisschen weh tun muss der Arbeitskampf, sonst kommt nichts dabei raus. Denn auch WELTBILD hat nichts zu verschenken!
ARGUMENT 8: Ich bin Führungskraft (z. B. Gruppenleiter), ich darf gar nicht streiken. 
Unsinn, jedeR darf streiken, das steht im Grundgesetz (siehe oben). Nehmen Sie sich einfach ein Beispiel an den Mitgliedern der Geschäftsleitung, die während unseres Streiks draußen bei den Streikposten standen, statt drinnen Päckchen zu packen ;-) 
Spaß beiseite, es wirklich so: JedeR darf und jedeR sollte solidarisch sein und Streiks unterstützen. Ihr Ansehen bei Ihren MitarbeiterInnen wird steigen, weil Sie gezeigt haben, dass Sie die Anliegen Ihrer Leute respektieren und nach Kräften unterstützen. So führt es sich in Zukunft besser.
ARGUMENT 9: Ich bin bestimmt der oder die Einzige in meiner Abteilung beim Streik. Tut mir leid, aber das trau' ich mich echt nicht. 
Stimmt, das könnte eine komische Situation sein. Aber Sie können selbst etwas dagegen tun: Streiks fallen nicht vom Himmel, sondern kündigen sich in der Regel schon Wochen vorher an. Sprechen Sie im Kreis Ihrer KollegInnen über den "Streikfall". Diskutieren Sie und stimmen Sie sich ab. Je mehr Leute dabei sind, umso leichter fällt es mitzumachen. Am Ende haben dann jene die Arschkarte, die sich unsolidarisch zeigen. Die meisten Streikbrecher bewundern übrigens den Mut der Aktiven. Fragen Sie doch mal in Ihrer Abteilung nach. 
Außerdem informiert die Gewerkschaft bei WELTBILD grundsätzlich vor Arbeitsbeginn in diesem Blog und per Twitter, ob gestreikt wird. Sie könnten sich notfalls also noch vor Schichtbeginn mit Ihren KollegInnen per Telefon kurzschließen und gemeinsam streiken. 
ARGUMENT 10: Ich weiß nicht genug darüber, welche Folgen ein Streik für mich persönlich haben kann. Darum kann ich mich jetzt nicht entscheiden. 
Sorry, aber da sind Sie selber schuld. Auf Betriebsversammlungen, in diesem Blog, der Mitarbeiter-Zeitung "Picker" und per Flugblatt haben wir Sie ausführlich und weit im Vorfeld informiert. Wer trotzdem noch Fragen hat, kann jederzeit zu den ver.di-Vertrauensleuten gehen oder beim Betriebsrat nachfragen. Der darf zwar nach dem Gesetz nicht zu Streiks aufrufen, wird Ihnen aber jederzeit Ihre Fragen zum Thema beantworten. 
Nochmal für alle: Streik ist ein Grundrecht und WELTBILD hält sich als Arbeitgeber an die Spielregeln! Sie müssen vor nichts Angst haben, außer vor einem höheren Gehalt.  
ARGUMENT 11: Streiken ist nur was für GewerkschafterInnen, und da bin ich aus verschiedenen anderen Gründen kein Mitglied. 
Das ist sehr schade, schadet aber nichts. Streikrecht ist Grundrecht und die meisten größeren Firmen wie WELTBILD zahlen alle Angestellten nach denselben Tarifgruppen, egal ob organisiert oder nicht. Also profitieren Sie auch als Nicht-Mitglied vom Kampf der Gewerkschaften und Ihrer organisierten KollegInnen. 
Streikgeld gibt's natürlich nur für Mitglieder, aber Sie können noch am Streiktag in die Gewerkschaft eintreten. Dann erhalten Sie ebenfalls Streikgeld, wenn auch fairerweise einen geringeren Betrag als Ihre KollegInnen, die schon länger dabei sind. 
Ein Wort noch zu unseren Mitgliedsbeiträgen: Bei ver.di führen Sie gerade mal 1% Ihres Monatslohns an die Gewerkschaft ab. Wenn wir wie jüngst bis zu 4% mehr Lohn erkämpfen, hat sich dieser geringe Beitrag schon vierfach ausgezahlt. Und wenn wir noch ein paar mehr VerdianerInnen wären, könnten das nächste Mal auch 6% drin sein. Einigkeit macht stark und Solidarität lohnt sich, auch finanziell.   
ARGUMENT 12: Wenn die anderen streiken, reicht das doch. Nach dem Streik kriege ich automatisch mehr Geld und stehe vor meinem Chef/meiner Chefin auch noch gut da. 
Ob Ihr Chef Sie wirklich so toll findet, oder ob er sich Gedanken über Ihren Teamgeist und Ihr Selbstbewusstsein macht, sei einmal dahingestellt. Fakt ist in jedem Fall: Je mehr streiken, umso besser die Lohnentwicklung, auch Ihre.  
Außerdem geht es bei vielen Streiks direkt oder indirekt um den Manteltarifvertrag. Ihre sechs Wochen Urlaub im Jahr, die 37,5-Stunden-Woche, Weihnachts- und Urlaubsgeld, Kündigungsschutz usw.: Alle Ihre Ansprüche und Rechte sind irgendwann einmal mit Streiks durchgesetzt worden. Und sie müssen immer wieder mit Streiks verteidigt werden. 
Kann sein, dass Sie sonst auch persönlich ganz schön dumm aus der Wäsche gucken. Dann nämlich, wenn sie zwei Wochen mehr im Jahr arbeiten müssen, statt das Urlaubsgeld auszugeben, das Ihre solidarischen KollegInnen für Sie erkämpft haben. Aber das gibt's dann ja auch nicht mehr…   

Freitag, 18. Januar 2013

Auch ver.di fordert: Studiengebühren abschaffen!


Am Donnerstag hat der Volksentscheid „Nein zu Studienbeiträgen in Bayern“ begonnen. Alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger in Bayern entscheiden jetzt über die Zukunft der Studiengebühren. 

Auch ver.di Bayern ruft zur Unterstützung auf. Linda Schneider, stv. Landesbezirksleiterin, erklärte dazu: „Zukunft beginnt mit Bildung! Studiengebühren bedeuten aber eine Einschränkung des Bildungszugangs für Kinder aus finanziell schwächeren Familien - also weniger Bildungsgerechtigkeit und weniger Zukunftschancen für junge Menschen. Deswegen: Bildung kann und darf nicht abhängig sein vom Geldbeutel – weg mit den Studiengebühren!“

Viele Organisationen unterstützen das Bündnis gegen Studiengebühren. Hier klicken. 
Die Studiengebühren seien unsozial und ungerecht, betonte Schneider: „Sie belasten gerade die jungen Leute, die nicht mit dem goldenen Löffel auf die Welt gekommen sind“. Für die Tochter eines Arztes seien die Gebühren kein Problem – für die Tochter einer Kassiererin im Supermarkt aber sehr wohl. Herkunft dürfe aber nicht über Lebenschancen entscheiden.

Schon der hohe Fachkräftebedarf in Deutschland spreche gegen Studiengebühren, erklärte Schneider. Auch in Bayern sei die Studierendenquote im internationalen Vergleich viel zu gering. Auf mittlere Sicht habe dies katastrophale Folgen für den Wirtschaftsstandort Bayern. „Durch Studiengebühren hält man die jungen Menschen von den Hochschulen fern, anstatt sie als die Fachkräfte von morgen zu gewinnen“, kritisierte Schneider.

Bildung ist eine der wichtigsten staatlichen Aufgaben und darf nicht privatisiert werden. Es ist Aufgabe des Staates, für vernünftige Bedingungen an den Hochschulen zu sorgen – nicht die von Eltern oder Studierenden. Wenn Sie auch dieser Meinung sind, unterstützen Sie die Studierenden und nutzen eine der zahlreichen Gelegenheiten, für das Volksbegehren zu unterschreiben (Personalausweis nicht vergessen!):

Öffnungszeiten Rathaus
18.1. 10:00 – 18:00
21.1. – 26.1. 10:00 – 18:00
28.1. – 31.1. 10:00 – 20:00

Öffnungszeiten der Bürgerbüros
Stadtmitte, An der Blauen Kappe 18
Haunstetten, Tattenbacherstr. 15
Lechhausen, Neuburger Str. 209

Montag, Dienstag, Freitag 8:00 – 15:00
Mittwoch 7:00 – 12:00
Donnerstag 8:00 – 17:30

Donnerstag, 17. Januar 2013

Verlagsgruppe Weltbild schließt Weltbild Polska



Gerne zitieren wir nicht aus kath.net, sind das doch die Leute, die Weltbild als Pornohändler verunglimpfen, obwohl Weltbild nur die Produkte anbietet, die auch in jedem anderen Buchhandel bzw. Buchladen erhältlich sind.
Aber in diesem Fall ist es nötig, scheint doch kath.net über Hintergrundwissen zu verfügen, welches wir als Weltbild-Mitarbeiter nicht haben.

So ist dort nachzulesen, dass Weltbild Polska 2013 geschlossen werden soll und die 320 Angestellten bereits über ihre bevorstehende Entlassung informiert worden seien.
Die Information stamme von Unternehmenssprecherin Eva Großkinski.
Schade Frau Großkinski, dass Sie vergessen haben, auch die Weltbild-Mitarbeiter darüber zu informieren und wir das wieder mal aus der "Zeitung" erfahren müssen.

Kurios, um es mal sehr vorsichtig auszudrücken, dass Weltbild erst im Frühjahr 2011 noch einen der größten Verlage in Polen, Swiat Ksiazki, von der DirectGroup Bertelsmann gekauft hat.
Der steht damit auch vor dem Aus.

Wir möchten lieber nicht wissen, wieviel Geld Weltbild im Polen-Abenteuer insgesamt versenkt hat.
Laut der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza hat das Unternehmen 2011 bei einem Umsatz von 37,4 Millionen Euro einen Verlust von 5 Millionen Euro gemacht.

Setzt man das in Relation zu dem Gezerre bei den letzten Tarifverhandlungen (geschätzter Umfang der Erhöhung im Bereich von 2 Millionen Euro), darf man sich schon ein bisschen darüber ärgern, dass Investitionsabenteuer über die Gehälter der Mitarbeiter wieder hereingespart werden.

Auch in Relation zum Jahresgewinn von Weltbild, der üblicherweise im zweistelligen Millionenbereich liegt, sind 5 Millionen Verlust in Polen ziemlich schmerzhaft.

Man fragt sich, was die polnischen und russischen Aktionen für die Weltbild-Mitarbeiter gebracht haben ?
Wir haben das Geld für diese Experimente erwirtschaftet und bezahlen dafür mit geringeren oder ausfallenden Lohnerhöhungen.

Falls die Engagements Gewinn erwirtschaftet hätten, wäre das den Mitarbeitern zu Gute gekommen ?
Wohl kaum, dann hätten wir vielleicht mit China weitergemacht.

Apropos, wie ist das mit Russland, auch dort sind wir anscheinend nicht mehr.
Habe ich da eine Mitteilung an die Mitarbeiter verpasst ?


Mittwoch, 16. Januar 2013

Kanzlerin lobt die Arbeit der Gewerkschaften


Ein solches Lob ist wohl mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Oder? Mal sehen...

Am Dienstag war Angela Merkel zu Besuch bei Michael Sommer, dem Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

In der WELT war danach Folgendes zu lesen:
"Kanzlerin Angela Merkel hat die Gestaltungsmacht der Gewerkschaften und ihrer Mitglieder gewürdigt. "Ohne unsere Tarifautonomie würde Deutschland heute nicht so dastehen, wie es dasteht. Und eine starke Säule sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im DGB organisiert sind", sagte die CDU-Vorsitzende am Dienstag bei der Vorstandsklausur des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin."
Und im FOCUS liest man:
"Merkel sagte den Spitzen des Deutschen Gewerkschaftsbundes am Dienstag Unterstützung im Kampf gegen unlautere Bedingungen für Arbeitnehmer in sogenannten Werkverträgen zu…"
Das ist einerseits sehr erfreulich. Immerhin zeigt dieses Lob von unerwarteter Seite den hohen Stellenwert der Gewerkschaften im gesellschaftspolitischen Leben Deutschlands auf. Und das Lob würdigt auch das Engagement der Gewerkschaftsmitglieder. Es bezeugt einmal mehr, dass es sich dabei nicht um fehlgeleitete Spinner oder sozialromantische Schwärmer handelt, sondern um Menschen, die einen wesentlichen Beitrag zum verantwortungsvollen gesellschaftlichen Zusammenleben leisten.

Auch DGB-Chef Sommer fand seinerseits lobende Worte für die Kanzlerin. Das konnte man im HANDELSBLATT nachlesen:
„Frau Merkel betont immer wieder die Bedeutung von Tarifautonomie, Mitbestimmung und Kündigungsschutz und macht zaghafte Schritte in Richtung gesetzlicher Mindestlohn.“
Aber Vorsicht!
Es ist ja durchaus schön, wenn man sich mal ein wenig gebauchpinselt fühlt. Doch wie steht es zum Beispiel um die Videoüberwachung am Arbeitsplatz. Ein derzeit anstehender Gesetzesentwurf soll die heimliche Überwachung verbieten, öffnet aber gleichzeitig einer offenen Überwachung Tür und Tor.

Hierbei, so DGB-Chef Sommer, werde sich erst wirklich zeigen, wie ernst die Kanzlerin es meine mit der Respektierung von Arbeitnehmerrechten.

Auch bei wohlmeinenden, schmeichelnden Worten gilt also weiterhin: Augen und Ohren offen halten und stets auf der Hut bleiben!

Dienstag, 15. Januar 2013

Personalplanung im CCC wird überarbeitet – gemeinsam mit BR und MitarbeiterInnen


Zwei Tage vor Weihnachten waren große Teile der KollegInnen im CCC regelrecht entsetzt: Führungskräfte hatten die Einführung eines neuen Systems zur Dienstplan-Erstellung vorgestellt. Geplanter Einsatz ab 1. Januar.

Das neue System sollte die bisherige Praxis der Personalplanung gleichsam umkehren. Bislang melden die MitarbeiterInnen telefonisch, an welchen Tagen sie arbeiten wollten. Zukünftig sollten sie einen einzigen festen Ausschlusstag benennen können, dann werde der Dienstplan "per Zufallsgenerator" um diesem Ausschlusstag herum erstellt, hieß es vor Weihnachten.

Was hat der Betriebsrat genehmigt?
Die Computersoftware, mit der dieses Verfahren umgesetzt werden soll, heißt "Injixo". Der Betriebsrat hat das Programm in einer Betriebsvereinbarung genehmigt. Grundlage für die Zustimmung waren die Einhaltung des Datenschutzes und der Ausschluss von Leistungskontrollen über die Software. Eine grundsätzliche Änderung des Verfahrens zur Dienstplan-Erstellung ist dagegen nicht Teil der Injixo-Betriebsvereinbarung.

Die Arbeitszeitplanung ist nämlich in der BV "Flexible Arbeitszeit" und in einem eigenen Anhang speziell für das CCC geregelt. Mit Hinweis auf diese Betriebsvereinbarung hat der Betriebsrat die Einführung von Injixo noch einen Tag vor Weihnachten gestoppt. Fürs erste bleibt also alles beim alten.

Auch das alte System hat Mängel
Die Angst vor einem Systemwechsel kann nicht überdecken, dass MitarbeiterInnen auch das bisherige Verfahren an einigen Punkten kritisiert haben: Insbesondere die telefonische Meldung und der mühsame Abgleich aller Interessen, der jede Woche erfolgen muss, ist umständlich. Sie erfordert zeitraubende Telefonate zum Teil außerhalb der Arbeitszeit, birgt die Gefahr des "Wer-zuerst-kommt-mahlt-zuerst" und wird nicht von allen als gerecht empfunden.

Deshalb haben Betriebsrat und ver.di-Vertrauensleute jetzt eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit einigen CCC-MitarbeiterInnen gegründet, um die Personalplanung gemeinsam mit der Geschäftsleitung zu optimieren. Ziel ist eine verbesserte Planung, die den Bedürfnissen unserer KundInnen und den Interessen der MitarbeiterInnen gleichermaßen entspricht.

Wo geht die Reise hin?
Es geht nicht darum, die Einführung von Injixo grundsätzlich zu verhindern. Eine moderne Software  bietet durchaus Vorteile, von denen auch die MitarbeiterInnen profitieren können. Voraussetzung dafür ist ein gemeinsames Vorgehen bei der Einführung und ein Abwägen der Interessen. Die Arbeitsgruppe hat deshalb einen Forderungskatalog aufgestellt und der Geschäftsleitung übermittelt. Das sind die wichtigsten Punkte aus Sicht der ArbeitnehmerInnen:

  • Die Personalplanung muss flexibel, nachvollziehbar und gerecht sein. Individuelle Bedürfnisse der MitarbeiterInnen müssen umfassend berücksichtigt werden. Insbesondere für Teilzeitkräfte, die Kinder versorgen, ältere Verwandte pflegen oder für ihren Lebensunterhalt Nebenjobs nachgehen müssen. Die heute oft wechselnden – aber dabei vergleichsweise frei einzuteilenden –Arbeitszeiten bringen beiden Seiten Vorteile: dem Unternehmen und den MitarbeiterInnen. Das muss so bleiben.
  • Es muss weiterhin möglich sein, nach Ansage in einzelnen Wochen/Monaten mehr oder weniger zu arbeiten. Das wünschen sich nicht nur die MitarbeiterInnen, WELTBILD braucht diese Flexibilität, um dem saisonalen Geschäftsverlauf gerecht werden zu können. Also auch hier ein gemeinsames Interesse!
  • MitarbeiterInnen müssen Einsätze untereinander tauschen können, um bei Bedarf auch kurzfristige private Termine wahrnehmen zu können, z. B. Arztbesuche.
  • Vor der praktischen Einführung des neuen Systems muss es einen oder mehrere Testläufe geben, die für alle nachvollziehbar zeigen, ob Injixo diesen Anliegen der MitarbeiterInnen gerecht werden kann. 
Was meinen Sie zu diesem Thema? Nutzen Sie die Kommentarfunktion unterhalb dieses Artikels. Alle Kommentare können vollständig anonym abgegeben werden.    

Montag, 14. Januar 2013

Kein Urlaubsanspruch als Leiharbeiter


Dies ist kein Märchen, sondern bittere Wahrheit. Viele Leiharbeiter wundern sich, dass Helmes keinen Urlaub gewährt. Helmes sagt, dass sie keinen Anspruch haben.

Weltbild hat ja vermehrt zum Weihnachtsgeschäft Leiharbeiter angefordert. Helmes hat erst zu diesem Zeitpunkt Personen eingestellt und ihnen meistens auch nur einen befristeten Arbeitsvertrag gegeben. Anfang und Ende des Vertrages sind nicht am Anfang oder am Ende des Monats, sondern irgendwo im Monat. Also hat jemand nicht am 1.12. angefangen, sondern am 3.12. als Beispiel oder der Vertrag lief zum 22.12. aus.

Im Arbeitsvertrag wird auf die Urlaubs-Regelung im BZA-Tarifvertrag und Bundesurlaubsgesetz verwiesen. In § 11.2 BZA-Tarifvertrag steht:
Bei Ausscheiden innerhalb der ersten sechs Monate des Bestehens des Beschäftigungsverhältnisses erwirbt der Arbeitnehmer einen Urlaubsanspruch gemäß §§ 3 und 5 Bundesurlaubsgesetz …. Im Ein- und Austrittsjahr hat der Mitarbeiter gegen den Arbeitgeber Anspruch auf so viele Zwölftel des ihm zustehenden Urlaubs, als er volle Monate bei ihm beschäftigt war.
Dies wird auch so in § 5.1 Bundesurlaubsgesetz geregelt.

Das heißt, wenn jemand am 3.12. anfing, hat er keinen Urlaubsanspruch für den Monat Dezember. Auch wenn jemand zum 22.12. aufhört kein Anspruch. Helmes beharrt auf den tariflichen und gesetzlichen Regelungen und zeigt sich hier überhaupt nicht kulant, auch wenn bei jemand nur 1 Tag fehlt. Hiermit spart sich Helmes einen Haufen Geld, weil Urlaubstage sind ja zu bezahlen.

Wir von der Weltbild-Ver.di-Blogredaktion finden: Eine Sauerei, weil schließlich hier Menschen arbeiten und keine Arbeitseinheiten. Urlaub dient der Erholung, auch wenn man „nur“ befristet arbeitet. Entsprechend frustriert sind jetzt die Leiharbeiter, die das betrifft.

Wir fordern Weltbild auf, darauf zu achten, dass die Leiharbeiter einen Urlaubsanspruch erwerben können. Sprich: dass sie volle Monate arbeiten können und von Helmes einen entsprechenden Vertrag bekommen.

Montag, 7. Januar 2013

Fernseh-Tipp heute um 20:15 im Ersten: EDEKA / REWE-Check


Mit dem Edeka/Rewe-Check setzt Das Erste seine Reihe fort, in der populäre Konsummarken auf den Prüfstand gestellt werden. Die beiden in Deutschland führenden Supermarktketten sind der Gegenentwurf zu Aldi und Lidl: Zwar haben auch sie mit ihren Eigenmarken „Gut und günstig" bzw. „ja!" ein Niedrigpreis-Sortiment, vor allem setzen sie aber auf ein Einkaufserlebnis bei großer Auswahl. Doch bedeutet das auch ein Mehr an Qualität? Oder lassen wir uns in erster Linie verführen - und kaufen mehr als wir eigentlich brauchen?

Der Edeka/Rewe-Check prüft die Frische von Obst und Gemüse und untersucht, ob bei manchen Produkten womöglich nur Verpackung und Preis anders sind - die eigentliche Ware aber identisch. Er lässt einen Sternekoch Gourmet-Menüs nur mit markeneigener Feinkost von Edeka bzw. Rewe zubereiten. Außerdem auf dem Check-Stand: das angebliche Bemühen um Mitarbeiter-Wohl und Umwelt.

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