Mittwoch, 4. November 2009

Erfundene Geschichte oder Wahrheit über Management?


Vor einiger Zeit verabredete eine deutsche Firma ein jährliches Wettrudern gegen eine japanische Firma, dass mit einem Achter auf dem Rhein ausgetragen werden sollte.

Beide Mannschaften trainierten lange und hart,um ihre höchste Leistungsstufe zu erreichen. Als der große Tag gekommen war, waren beide Mannschaften topfit, doch die Japaner gewannen mit einem Vorsprung von einem Kilometer.

Nach dieser Niederlage war das deutsche Team sehr betroffen und die Moral war auf dem Tiefpunkt. Das obere Management entschied, dass der Grund für diese vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden musste. Ein Projekt-Team wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und um geeignete Abhilfemaßnahmen zu empfehlen. Nach langen Unersuchungen fand man heraus, dass bei den Japanern sieben Leute ruderten und ein Mann steuerte, während im deutschen Team ein Mann ruderte und sieben steuerten.

Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma, die eine Studie über die Struktur des deutschen Teams anfertigen sollte. Nach einigen Monaten und beträchtlichen Kosten, kamen die Berater zu dem Schluss, dass zu viele Leute steuerten und zu wenige ruderten. Um einer weiteren Niederlage gegen die Japaner vorzubeugen, wurde die Teamstruktur geändert. Es gab jetzt vier Steuerleute, zwei Obersteuerleute, eine Steuerdirektor und einen Ruderer.

Außerdem wurde ein Leistungsbewertungssystem eingeführt, um dem Ruderer mehr Ansporn zu geben. Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben.

Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit einem Vorsprung von zwei Kilometern.

Das Management entließ den Ruderer wegen schlechter Leistungen, verkaufte die Ruder und stoppte alle Investitionen für ein neues Boot. Der Beraterfirma wurde ein Lob ausgesprochen und das eingesparte Geld wurde dem oberen Management für besondere Leistungen ausgezahlt.

2 Kommentare:

  1. Guter Witz - wenn's nur nicht so wahr wäre :-(( Mir fällt auch einer ein:

    Eine grüne Wiesenlandschaft, durchschnitten von einer schmalen Landstraße. Ein einsamer Schäfer mit seiner Herde. Eine schwarze Limousine hält, heraus steigt ein Anzugträger und spricht den Schäfer an:
    "Wenn ich dir - ohne zu zählen – sage, wie groß deine Herde ist, gibst du mir dann ein Schaf?"
    Der Schäfer willigt ein. Der Besucher baut ein Satellitentelefon auf, logt sich mit seinem Laptop ins Internet ein, telefoniert, erstellt Tabellen und Schaubilder, recherchiert einige Stunden intensiv. Dann: "Es sind 273 Schafe."
    "Stimmt", sagt der Schäfer, "such' dir eins aus." Der Besucher wählt ein Tier, will gehen.
    "Moment", sagt der Schäfer, "wenn ich dir sage, welchen Beruf du hast, kriege ich dann das Tier zurück?" Der Schlipsträger willigt ein.
    "Du bist Unternehmensberater!" Der Besucher ist überrascht: "Wie hast du das rausgefunden?", will er wissen.
    "Ganz einfach, sagt der Schäfer: "Erstens bist du gekommen, ohne dass ich dich darum gebeten habe. Zweitens hast du mir etwas erzählt, was ich schon lange weiß. Und drittens hast du von der Materie absolut keine Ahnung. Und jetzt verschwinde – aber vorher gibst du mir meinen Hund zurück!"

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  2. Genial!! Vor allem der Artikel mit den Japanern erinnert doch sehr an den täglichen Wahnsinn mit dem man bei Weltbild zu kämpfen hat. Nach der ersten Restrukturierungsphase stellt sich ja wirklich die Frage, wer denn eigentlich noch die Brötchen backt?

    Die verbliebenen Mitarbeiter versuchen das Boot mit einem Ruder auf Kurs zu halten und hoffen darauf daß der Kapitän nicht einfach von Bord springt (mit lukrativer Abfindung versteht sich!)

    Man fragt sich was das ganze soll? Verschlankung für den Käufer der vermutlich schon vor der Tür steht? Na Glückwunsch! Der wird eine ziemlich demotivierte Mannschaft vorfinden der vor lauter Seegang schon schlecht ist und vermutlich gar keine Kraft mehr hat um dann dabei zu sein, wenn das Rad wieder einmal neu erfunden werden soll. Aber macht ja nichts. Es gibt ja genügend BWL-Nachwuchs am besten mit Mc Kinsey-Batchelor Abschluß (falls es das noch nicht gibt, dann aber nur weil noch keiner drauf gekommen ist).
    Mit solchen Leuten kann ja dann der Turmbau zu Babel von vorne beginnen. Stellt sich natürlich schon die Frage ob diese Nachwuchskarrieristen auch Steine klopfen können. Ober ob das ihre Mama für sie macht. Damit wären wir wieder auf dem Boot mit einem Ruderer.

    Ich verweise hiermit auch auf den 6. Kommentar zu die 10 Gebote von Weltbild - Teil 3 vom 27.10.09

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