Montag, 14. März 2016

Seltener Gast: Insolvenzverwalter Kebekus verkündet Schließung in Augsburg


Heute Nachmittag hat der Düsseldorfer Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus die Belegschaft der WELTBILD-Logistik zu einer MitarbeiterInnen-Versammlung zusammengerufen. Kebekus teilte den KollegInnen mit, dass sie ALLE am 31.12.2016 ihren Arbeitsplatz verlieren werden.

Kebekus versuchte darzustellen, dass die Entscheidung über die Schließung vor allem von zwei Faktoren abhängig sei: 1. WELTBILD hat sich entschieden, zukünftig auf eine externe Auslieferung zu setzen; 2. die ALSO als Eigentümer der Gebäude habe der Logistik leider gekündigt.

Kebekus und Hofmann haben nichts getan

Betriebsratsvorsitzender Fitz stellte umgehend richtig: Im Interessenausgleich über die Massenentlassungen im Dezember letzten Jahres war vereinbart worden, dass WELTBILD und Insolvenzverwaltung alles unternehmen, um die Logistik mit verringertem Personal langfristig zu erhalten. Allerdings habe weder die Geschäftsführung von WELTBILD, zuständig wäre Patrick Hofmann gewesen, noch die Insolvenzverwaltung, irgendwelche Schritte in Richtung Fortführung unternommen. Die Insolvenzverwaltung sei in den letzten Monaten nicht einmal vor Ort gewesen, monierte Fitz: "Die haben uns total über den Tisch gezogen!"

Kebekus und Hofmann verwehrten sich gegen diese Darstellung. Aber es gelang keinem der Manager, auch nur ansatzweise darzustellen, was sie für den Erhalt der Logistik tatsächlich getan haben wollen.

Neue Rekord-Gewinne bei der ALSO

Was auf der MitarbeiterInnen-Versammlung nicht thematisiert wurde: Jüngst hat die ALSO neue Umsatz- und Gewinnrekorde gemeldet. Der Umsatz stieg 2015 um fast 8% auf 7,8 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern um knapp 11% auf 91 Millionen vor Steuern. Vor diesem Hintergrund ist es umso schäbiger, dass die ALSO trotz einer Haftungsverpflichtung die künftig arbeitslosen KollegInnen von WELTBILD mit nur 2 Millionen abspeist. Deshalb wird es für die Betroffenen nur eine 9-monatige Transfermaßnahme geben und dabei auch nur 80% des früheren Gehalts.

MitarbeiterInnen billig entsorgt

Viele KollegInnen haben über 20 Jahre lang für WELTBILD gearbeitet haben. Wenn sie Anfang nächsten Jahres billig entsorgt sein werden, wird die ALSO ihren geplanten Hungerlohn-Handy-Hub in den ehemaligen WELTBILD-Hallen eröffnen und weitere Millionen verdienen. Über die Familien, die dabei ihre Existenzgrundlage verlieren, spricht 2017 kein Mensch mehr.

Stattdessen bedankte sich Hofmann für die geleistete Arbeit und kündigte ein "kleines Incentive" an, wenn alle fleißig weiterarbeiten. Dr. Kebekus wünschte den KollegInnen "Alles Gute".

4 Kommentare:

  1. Lieber BR ich kann euer gejammere nicht mehr hören. Es war allen klar das am 31.12. die Lichter ausgehen. Und die Hungerlöhne habt auch ihr zu verantworten. Ihr (Verdi) steckt doch mit drin im Zeitarbeitertarifvertrag und im Logistiktarif, schon vergessen.
    Jeder kann sich einen neuen Job suchen, wer was kann und zu Abschlägen bereit ist wird auch was finden. Weltbild war viel zu lange ein Sammelbecken von Kranken, unmotivierten, alleinerziehenden und was weiß ich sonst noch alles. Für diese Klientel wirds schwierig auf dem Arbeitsmarkt. So ist das Leben. Aber jammern ist einfach, selbst den Arsch zu bewegen und der Wahrheit ins Auge zu sehen schon weitaus schwieriger.....

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    1. Was für eine Arsc....meldung!!!!!!!
      Hut ab für Alleinerziehendedie Beruf und Kinder unter einen Hut bringen

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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