Freitag, 21. Oktober 2016

Das muss sich auszahlen


Das Rentenniveau sinkt politisch gewollt seit Jahren, die Gefahr der Altersarmut steigt.
Beschäftigte müssen immer länger arbeiten, um eine Rente auf Grundsicherungsniveau (!!!) zu erreichen.
Ein Kurswechsel in der Rentenpolitik ist vonnöten. Wir brauchen eine Stabilisierung und anschließend die Wieder-Anhebung des gesetzlichen Rentenniveaus. Zudem werden gezielte Schritte benötigt, um Altersarmut zu bekämpfen.
Dafür setzen sich die DGB-Gewerkschaften in einer gemeinsamen Kampagne ein. Die Rente muss für ein gutes Leben reichen - auch Morgen.

Kurswechsel: Die gesetzliche Rente stärken


Wer ein langes Arbeitsleben hinter sich hat, darf im Alter nicht arm und auf staatliche Hilfe angewiesen sein. Doch genau dies wird das Schicksal immer mehr Menschen - vor allem Frauen - sein, wenn die jetzige Rentenpolitik fortgeführt wird.
Für die meisten RentnerInnen ist - und bleibt - die gesetzliche Rente die wichtigste und oftmals einzige Altersvorsorge. Wer es sich leisten kann, schließt zusätzlich private Altersvorsorgen ab, doch sollten diese eine gerechte staatliche Sozialpolitik nur ergänzen, nicht ersetzen.

Deshalb fordern die Gewerkschaften im DGB gemeinsam einen Kurswechsel bei der Alterssicherung: der Sinkflug der Renten muss gestoppt, das gesetzliche Rentenniveau stabilisiert und wieder angehoben werden.

Durch gute Arbeit bessere Renten schaffen


Die Höhe der Rente hängt an der Höhe des Arbeitseinkommens und der Art der Beschäftigung.
Den besten Schutz vor Altersarmut bietet sozialversicherte Beschäftigung mit gutem Lohn. Dehalb brauchen wir:
  • Einen ausreichenden und stetig steigenden gesetzlichen Mindestlohn
  • Steigende Tariflöhne
  • Mehr Vollzeit - statt Teilzeitbeschäftigung, gerade für Frauen
  • Mehr sozial gesicherte Beschäftigungsverhältnisse
  • Die Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung
  • Eine Ausweitung der Tarifbindung, damit es für gute Arbeit auch gute Löhne gibt

Kleine Renten deutlich aufwerten


Neben langen Beschäftigungszeiten mit zu geringem Einkommen oder unverschuldeter Arbeitslosigkeit sind es die persönlichen Wechselfälle des Lebens, wie beispielsweise Unfälle oder Krankheit, die Menschen am Häufigsten in Altersarmut stürzen.
Bereits heute sind schätzungsweise mehr als eine halbe Million Ältere auf die staatliche Grundsicherung angewiesen - und das oftmals nach einem langen Arbeitsleben von 40 Jahren oder mehr.
Deshalb brauchen wir dringend eine Aufwertung der kleinen Renten und eine bessere Alterssicherung für Langzeitarbeitslose und Erwerbsgeminderte, damit allen Menschen ein Alter in Würde gesichert werden kann.

Rente muss den Lebensstandard wahren


Das Ziel den erreichten Lebensstandard auch nach dem Erwerbsleben zu erhalten, ist derzeit praktisch aufgegeben worden, weil sich das Rentenniveau im Sturzflug befindet. Diese statistische Kennzahl lag vor zehn Jahren bei 53 Prozent, heute sind es 47,8 Prozent, zukünftig soll es weiter sinken.


Entwicklung des Rentenniveaus
Bild: verdi.de

















Ein Beispiel soll zeigen, wie das Rentenniveau wirkt:
Wenn Person "XY" heute 2500 Euro verdient und bei diesem Verdienst 40 Jahre lang arbeiten würde, bekäme sie beim heutigen Niveau eine Bruttorente von etwa 1007 Euro. Nach Abzug der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung blieben rund 900 Euro Rente vor Steuern.
Bei einem Rentenniveau von 43 Prozent, bekäme "XY" rund 100 Euro weniger vor Steuern.
Würde das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent steigen, erhielte "XY" etwa 100 Euro mehr vor Steuern als heute.
Das bedeutet, das Rentenniveau ist entscheidend für die Rentenhöhe und die damit verbundene Lebensqualität im Alter. Aus diesem Grund muss es dringend stabilisiert und im zweiten Schritt wieder angehoben werden.


Eine gute Rente ist bezahlbar


Zwei Dinge sind zur Finanzierung guter Renten notwendig:
  1. Das derzeit gültige Prinzip, nach dem nicht die Renten, sondern die Rentenbeiträge stabil gehalten werden, muss korrigiert werden. Eine starre Beitragsobergrenze führt zwangsläufig zu sinkenden Renten. Damit die Rentenbeiträge das Alter absichern und nicht in die Altersarmut führen, werden die Beiträge etwas steigen müssen.
  2. Zukünftig müssten mehr Steuermittel in die Finanzierung auskömmlicher Renten und die Verhinderung von Altersarmut gesteckt werden

Packen wir es gemeinsam an


"Eine Rente, die vor Armut schützt, ist eine Grundforderung für soziale Gerechtigkeit. Wir werden nicht lockerlassen, bis sich die Politik auf die ArbeitnehmerInnen zubewegt"

Mit diesen Worten fordert Frank Bsirske,, Vorsitzender der ver.di, die Politik auf, den dringend benötigten Kurswechsel einzuleiten.
Dafür haben ver.di und die DGB-Gewerkschaften die Kampagne "Rente muss reichen" gestartet.

Lasst uns gemeinsam für eine gute Rente kämpfen!

Quelle: ver.di

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