Seit Jahren kämpfen die großen Warenhäuser Karstadt und Kaufhof gegen Billiganbieter wie Primark aber auch gegen den Online-Giganten Amazon.
Karstadt hatte zuletzt auf Grund eines,mit der ver.di abgeschlossenen Sanierungstarifvertrags, gerade so die Kurve bekommen, die Kaufhof Filialen laufen defizitär.
Um am Markt weiterhin bestehen zu können, planten die beiden Warenhaus-Riesen zu fusionieren. Dieser Fusion stimmte das Bundeskartellamt im November 2018 zu.
Karstadt/Kaufhof- Filialen finden sich europaweit an 243 Standorten. Das Unternehmen beschäftigt rund 32.000 MitarbeiterInnen.
Die Ankündigung der Unternehmensleitung Karstadt/Kaufhof aus der Tarifbindung auszusteigen, bestürzte nicht nur die Beschäftigten sondern auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Wie soll die Zukunft aussehen?
Im Januar 2019 fand ein Spitzengespräch zwischen der ver.di und den Gesamtbetriebsräten von Karstadt und Kaufhof statt.
Am 31.01.2019 gab die ver.di die folgende Pressemitteilung heraus.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
(ver.di) und die Gesamtbetriebsräte der Warenhäuser Karstadt und Kaufhof haben
in einem Spitzengespräch mit der Unternehmensführung deutlich erklärt, dass ein
Zukunftskonzept nur unter Einbeziehung der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft
erfolgreich sein könne. An dem Treffen in Berlin nahmen auch der Eigner der
Signa-Holding René Benko, CEO Stephan Fanderl, die
Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Peter Zysik (Kaufhof) und Jürgen Ettl (Karstadt)
und ihre Stellvertreter sowie der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und
ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger teil.
Die Unternehmensführung von
Karstadt/Kaufhof erklärte in dem Gespräch, sie erwarte von den
Kaufhof-Beschäftigten einen Beitrag in Höhe von 70 Millionen Euro zur Sanierung
des Unternehmens. Die Signa-Holding wolle ihrerseits im Frühjahr eine
Finanzspritze in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags zur Stützung von
Kaufhof bereitstellen. Auch würde kein Geld abgezogen, sondern reinvestiert.
Scharfe Kritik übte ver.di an der
Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens. "Die bisherige Informationspolitik
des Unternehmens und die Ankündigung, aus der Tarifbindung auszuscheren, war
weder sachdienlich noch förderlich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Einseitiges Handeln verhindert
Vertrauen", sagte Stefanie Nutzenberger. "Eine Tarifflucht und die
Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband ohne Tarifbindung stellt für die
Beschäftigten eine Provokation dar". Ein Zukunftskonzept müsse von den
Beschäftigten mitgestaltet werden.
Das Unternehmen seinerseits stellte klar,
eine Tariflösung für Kaufhof und Karstadt mit ver.di anzustreben. Die
ver.di-Forderungen sind eindeutig. Nutzenberger: "Wir brauchen eine
Beschäftigungs- und Standortsicherung - auch für die 40 Doppelstandorte und ein
Bekenntnis zur Tarifbindung. Dann sind wir auch bereit, über ein Zukunftskonzept
zu verhandeln", so Nutzenberger.
Die Gewerkschaft will die
Tarifkommissionen von Kaufhof und Karstadt noch im Februar zu gemeinsamen
Beratungen über die nächsten Schritte und Maßnahmen zusammenrufen. Bis dahin
sollen die Eckpunkte eines Zukunftskonzepts des Unternehmens inklusive eines
möglichen Arbeitnehmerbeitrages schriftlich vorliegen und den
Tarifkommissionsmitgliedern plausibel dargelegt werden.
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