Dienstag, 21. Juli 2009

Wie lief die letzte Tarifverhandlung ab?


Zu den Verhandlungen treffen sich jeweils die Mitglieder des Arbeitgeberverbands Bayerischer Verlage und der Tarifkommission ver.di Buchhandel und Verlag um zu verhandeln. Auf beiden Seiten sind Vertreter verschiedener Verlagshäuser, Buchhandlungen und –Versender aktiv.


Erste Verhandlungsrunde am 29.04.09:

  • kein Angebot seitens des Arbeitgeberverbandes, aber ein Haufen Gejammer wie schlecht es den Arbeitgebern ginge. Von wegen Finanzkrise, keine langfristige Planung möglich, bis hin zum Umsatzrückgang.
  • Empfehlung des Arbeitgeberverbandes: die Mitglieder sollen sich nicht mehr an MTV (Manteltarifvertrag) halten.
  • Entgelt auf nächste Runde vertagt - seitens des Arbeitgeberverbandes.


Der Tarifkommission von ver.di kam danach zu dem Schluss: Wir müssen was tun, um überhaupt ein Angebot zu bekommen. Deswegen rief ver.di zum:

2-Tage Streik am 15 und 16.05.09 und zu einem 2-Tage Streik am 29 und 30.05.09 auf



Zweite Verhandlungsrunde am 09.06.09:

  • Angebot des Arbeitgeberverbandes:
  • 24 Monate Laufzeit (der Arbeitgeber kann also doch planen??)
  • für das erste Jahr Einmalzahlung 180 € (hört sich toll an, aber mein monatliches Gehalt bleibt weiterhin gleich, sprich es ist keine dauerhafte Lohnerhöhung)
  • für das 2. Jahr 1,2 %


Am 15.07.09 5-Minuten-Pause-Verlängerung in Lager/Versand, damit der Arbeitgeberverband merkt, dass wir noch da sind. Diese Aktion wurde sogar in den Nachrichten des bayrischen Rundfunks gemeldet.


Dritte Verhandlungsrunde am 16.07.09:

Abschluss:

  • 12 Monate Laufzeit (1.4.09-31.03.10)
  • 1,5 % ab 1.8.09 (auch für Azubis)
  • mindestens jedoch 36 € (entspricht einer Erhöhung in den unteren Tarifgruppen von 2 % und mehr)
  • Streichung der MTV-Forderung seitens der Arbeitgeber betr. Kündigungsfristen (§ 18.1 und § 18.2)
  • Verhandlung des Manteltarifvertrages ab September 2009


2 Kommentare:

  1. Abschlus von 1,5 Prozent

    Ist ein schlecher abschlus wenn man bedenkt das wir mindestens 150 Euro mindesten gefordert haben. 3Tage Streik und Geldeinbuse das sind die 1,5 nicht werd.

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  2. Ein Angebot der Arbeitgeber von 0 für dieses Jahr und für nächstes Jahr 0,8 %.

    Wenn man das bedenkt, ist der Abschluß nicht so schlecht. Ich glaube ohne Streik hätten wir schon weniger in der Tasche und nicht noch 1,5 % mehr.

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