Freitag, 19. September 2014

Viele Infos und Diskussionen bei der ver.di-Mitgliederversammlung


Der Saal im Thorbräu-Stüberl war gestern gerappelt voll. Die ver.di-Mitglieder bei WELTBILD nutzten die Gelegenheit der Mitgliederversammlung, um intensiv über die nächsten Schritte nach dem Betriebsübergang zu diskutieren.

Thomas Gürlebeck, ver.di-Sekretär für den Handel in Augsburg, berichtete, dass laut den Aussagen der Insolvenzverwaltung und der Droege-Group nur noch Formfragen geklärt werden müssen. Nach der Zustimmung des Bundeskartellamts folge das abschließende Closing und der Betriebsübergang könne vollzogen werden; voraussichtlich zum Ende dieses Monats.

Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann ging auf die aktuelle Situation im Betrieb ein. Der momentan vorherrschende Zustand der Führungslosigkeit bereitet in allen Bereichen große Probleme. Das haben die VertreterInnen der Gewerkschaft und des Betriebsrats auch bei Herrn Geiwitz platziert. Man ist sich einig, dass die Neu-Aufstellung der Führung die vordringlichste Aufgabe nach dem Übergang sein wird.

Boßmann erinnerte daran, dass sowohl Arndt Geiwitz als auch der Vertreter von Dröge auf der Betriebsversammlung zugesichert haben, dass es im Zuge des Betriebsübergangs keine betrieblichen Kündigungen geben wird. Dieses Versprechen wird augenscheinlich auch eingehalten. Es gebe aber keine schriftlichen Verträge, die Kündigungen für alle Zukunft ausschließen. Die Umstrukturierung und der Neuaufbau des Unternehmens nach dem Übergang werde ein schwieriger Prozess, den man sehr genau beobachte und wachsam begleiten werde.

Tarifkommission hat erste Gespräche geführt

Für die Tarifkommission berichtete BR-Vorsitzender Peter Fitz über den Stand der Verhandlungen. Die ersten Sondierungsgespräche hätten gezeigt, dass man auf Seiten von Droege nicht gewohnt ist, mit einer starken und gewerkschaftlich organisierten ArbeitnehmerInnen-Vertretung zu verhandeln. Ziel der gewählten Tarifkommission ist der Abschluss eines Haustarifvertrags. Dieser muss selbstverständlich für die Bereiche Logistik und Retail gleichermaßen gelten.

Die Sanierung von WELTBILD könne nicht allein von den ArbeitnehmerInnen getragen werden, betonte Gürlebeck in diesem Zusammenhang: "Dumpinglöhne sind mit uns nicht zu machen!" Die Gewerkschaft sei aber bereit, eine zielorientierte und nachvollziehbare Neuorganisation des Unternehmens konstruktiv zu begleiten.

Auch wenn alle Beteiligten optimistisch gestimmt sind, muss dennoch klar sein, dass die Verlagsgruppe Weltbild mit der Übernahme durch die Droege Group ein ganz normales  Handelsunternehmen werden wird, dessen Geschäftsführung auf Umsatz und Gewinn orientiert ist und nicht den sozialen Hintergrund der Kirche vorweist.

Solidarisch für die Interessen der ArbeitnehmerInnen 

Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass die Belegschaft sich solidarisiert und hinter ihren Verhandlungsführern steht: Nur gemeinsam sind wir stark und können unseren Forderungen Gehör verschaffen und unsere Interessen durchsetzen.

Tarifverträge werden für Mitglieder abgeschlossen, darum haben die ver.di-Mitglieder die Möglichkeit, sich  in diesem Prozess aktiv einzubringen und mitzugestalten. Entsprechende Benachrichtigungen und Einladungen zu weiteren Veranstaltungen werden folgen.

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