Dienstag, 14. April 2015

Was haben wir erreicht und wie geht es weiter?


Seit 18 Monaten kämpfen wir um unsere Arbeitsplätze


Seit der Ankündigung der Stilllegung unseres Customer-Care-Centers kämpfen wir um jeden einzelnen Arbeitsplatz bei WELTBILD.

Im Zuge der Insolvenz haben wir 650 KollegInnen verloren. Es gab keine Alternative, aber mit dem erstrittenen Kirchengeld konnten wir diese Menschen und ihre Familien zumindest ein Jahr lang finanziell absichern.

Ende Oktober forderte unser neuer Mehrheitsgesellschafter Droege weitere 400 Entlassungen. Außerdem die Erhöhung der Wochenarbeitszeit, geringere Gehälter und weniger Urlaub für die hart arbeitenden Menschen bei WELTBILD und ALSO.

Bis heute – rund 5 Monate später – hat es keine einzige Kündigung gegeben. Alle erhalten weiterhin ihr volles Gehalt und haben die gleichen, überdurchschnittlichen Arbeitsbedingungen. Abgesehen natürlich von der enormen psychischen Belastung, die Droege uns zumutet.

Wenn wir am Mittwoch vor Gericht verlieren, wird der Betriebsrat ein Verfahren am Landesarbeitsgericht anstreben. Das verschafft uns weitere 3 bis 4 Wochen Arbeit und Lohn. Sollten wir auch in München unterliegen, wird voraussichtlich ab Mitte Mai vor der Einigungsstelle verhandelt. Wenn Droege seinen Kurs nicht korrigiert, wird es dabei hauptsächlich um die Höhe der Abfindungen und die Einrichtung einer neuen Transfergesellschaft gehen.

Für Kündigungen, die vor dem 30. Juni ausgesprochen werden, gilt eine einheitliche, tarifliche Kündigungsfrist von 6 Monaten. Also wenigstens Planungssicherheit bis Weihnachten.


Der öffentliche Druck entscheidet


Die Verhandlungsspielräume und juristischen Möglichkeiten des Betriebsrats sind nahezu ausgeschöpft. Über Monate haben wir einem geldgierigen Investor und einer oft sinnfrei agierenden Geschäftsführung die Stirn geboten. Einige der dümmsten Fehler im neuen Konzept konnten wir korrigieren, aber die Zielrichtung bleibt: Umsatz runter, Leute raus, Ertrag nach Düsseldorf.

Letzten Endes entscheidet die öffentliche Wahrnehmung, ob der Milliardär Walter Droege seinen skrupellosen Kurs halten kann und viele Hundert Existenzen in Augsburg vernichtet. Nur wenn der Image-Schaden größer ist, als der zu erwartende Gewinn wird Droege nachgeben.

Deshalb werden wir ab sofort auch wieder verstärkt öffentlich agieren. Dabei kann jedeR den BR unterstützen. Zeigt Gesicht, am Ende geht es um eure Arbeitsplätze!


5 Kommentare:

  1. Danke fuer die Info,jetz kann man wenigsten ein wenig planen.DANKE AN DEN BETRIEBSRAT fuer euren EINSATZ

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    1. Was willst Du denn planen? Versteh' ich nicht.

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    2. Ich würd' so gern noch mal das Meer sehen…

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  2. auch von mir herzlichen dank an euch betriebsräte für euren einsatz. ich möchte nicht wissen, was euch das an nerven kostet. Es ist schade, dass herr dröge den wert seines kaufs nicht erkennt und nicht entsprechend investiert. aber man kann ihm in unserer gesellschaftsordnung nicht vorschreiben, was er mit seinem geld zu machen hat. warum auch immer: die chance, die wir und herr dröge hatte, wird gerade endgültig verspielt. harren wir aus, wir wollen einen sozialplan und abfindungen für die leiden der letzten jahre und monate. dafür kämpfen wir.

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  3. Ich finde es grundsätzlich schade. ..dass man heute nicht mehr stolz sagen kann: ich habe jahrzehnte in diesem unternehmen gearbeitet-nein im gegenteil ist das auf dem Arbeitsmarkt nur noch hinderlich...
    und für wen muss dann ein immer noch engagierter, langjähriger Mitarbeiter platzmachen: für ausgeliehrne und eben ausgebeutete Trenkwalder Angestellt-tolles Zukunftdmodell für Deutschland.
    Bei dem ganzen Desaster wird ev. auch vergessen...dass die "Marche" von den jetzigen Top Managern...zu hoch ist...

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