Mittwoch, 20. Juni 2012

Der Brez'n-Trojaner: Bäckerei Ihle spät Betriebsrats-Computer aus

Dreist, dreister, Ihle: Die Geschäftsführung des Friedberger Bäckers hat ein Überwachungsprogramm auf den Computer des Betriebsratsvorsitzenden geschmuggelt. Das gab der Anwalt des Unternehmens gestern vor dem Arbeitsgericht zu. So sollte bewiesen werden, dass der oberste Mitarbeiter-Vertreter sein Arbeitszeitkonto manipuliert haben soll. Was dieser freilich abstreitet.

Rund 60 ver.di-Aktive demostrierten gestern vor dem Arbeitsgericht in der Frohsinnstraße. Mit dem Ausspionieren des Betriebsrats-Computers verstößt die Bäckerei Ihle gleich gegen mehrere Gesetze. Aus Sicht der Gewerkschaft eine unglaublich dreiste Verletzung der verfassungsgemäßen Rechte der Interessenvertretung.
Die Darlegungen des Unternehmer-Anwalts gestern vor Gericht klangen für die ZuhörerInnen wenig überzeugend. So hat der Kollege als freigestellter Betriebsrat gar keine eindeutig definierten Arbeitszeiten ud verfügt neben dem BR-Büro zusätzlich über einen Heimarbeitsplatz. Das führt die Diskussion um die Arbeitszeiten aus unserer Sicht endgültig ad absurdum. Aber dieses Blog ist kein Gerichtssaal: Was an den Vorwürfen dran ist, wird der Richter klären müssen.

Völlig eindeutig ist dagegen, dass der Arbeitsgeber Ihle mit seiner Überwachungsaktion gleich gegen mehrere deutsche Gesetze verstoßen hat. Die Anwälte der Gewerkschaft NGG haben deshalb auch eine Strafanzeige angekündigt. Lesen Sie mehr dazu in der Augsburger Allgemeinen:

 • Bäckerei Ihle: Rechner ausspioniert? Spitzelvorwurf gegen Geschäftsführer
 • Spitzelvorwürfe: Gewerkschaft demonstriert gegen Bäckerei Ihle
 • Wirtschaftsraum Augsburg: Weiter verhärtete Positionen bei Ihle

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