Donnerstag, 20. Juni 2013

Weltbild sortiert schwule Literatur aus


Weltbild hat es mal wieder geschafft, negative Schlagzeilen zu produzieren.

Innerhalb kürzester Zeit konnte man in allen Medien, von Spiegel über Stern bis Süddeutsche und Augsburger Allgemeine usw. lesen, dass Weltbild schwule Liebesgeschichten aussortiert hat.
Diese haben offensichtlich keinerlei Bezug zu Pornos, sondern sind anscheinend einfach nur Liebesgeschichten.
Es heißt sogar, dass Weltbild alle Bücher des betreffenden Verlages aus dem Programm nehmen würde.

Dass solche Negativ-Schlagzeilen geschäftsschädigend sind, steht wohl außer Frage.

Wir haben es uns jetzt schon mit den strengen Katholiken verdorben, weil wir angeblich "Pornos" verkaufen.
Wir haben es uns mit allen verdorben, die etwas gegen Buchzensur haben, da sollten wir Deutschen sehr empfindlich sein.
Wir haben es uns mit allen verdorben, die etwas gegen die katholische Kirche haben und dort nichts einkaufen wollen, denn vor dem sogenannten "Porno-Skandal" wussten sicherlich viele Kunden gar nicht, wem Weltbild gehört.
Jetzt haben wir auch noch alle Kunden verärgert, die es nicht mögen, wenn man die Menschen nach ihren sexuellen Vorlieben sortiert und kategorisiert.

Was kommt als nächstes ?
Wir könnten versuchen, die emanzipierten Frauen zu verärgern, da könnten wir auch noch eine Menge Kunden vergraulen.

Zurück zum Anfang: hat das wirklich Weltbild gemacht ?
Haben das die vielen fleißigen Mitarbeiter gemacht, die auch bei Widrigkeiten mit großen Einsatz die Firma voranbringen wollen ?
Nein, natürlich nicht.
Man weiß nicht, wer das genau bestimmt, was aussortiert wird.
Ob das die Schere im Kopf ist, die im vorauseilenden Gehorsam im Sinne des Herrn arbeitet.
Oder ob die Anweisung direkt von "oben" kommt, von den katholischen Besitzern von Weltbild.
Falls das so ist, sollte man auch Ross und Reiter nennen und klar stellen, dass nicht Weltbild aussortiert, sondern der Herr Bischof sowieso wünscht, dass das Buch XYZ von Weltbild nicht verkauft wird !

Was ist eigentlich mit der Stiftung los ?
Würden wir dann immer noch der Zensur unterliegen ?
Wie lange braucht man eigentlich, um ein paar Unterlagen zu gestalten ?
Da ist ja der Flughafen in Berlin noch schneller fertig.
Mir kommt das langsam wie eine Verzögerungstaktik zum St. Nimmerleins Tag vor, um entweder alles beim Alten zu lassen oder Weltbild doch noch zu verkaufen, wenn es ein passendes Angebot gibt, was ich für die wahrscheinlichere Variante halte.

Falls das das Ziel ist, sollte man mit dem Zensurtheater aufhören, denn mit jeder Negativschlagzeile sinkt der Kaufpreis !

1 Kommentar:

  1. Vgl. zum Thema auch auf www.hugendubel-verdi.de
    wie ein katholischer CSU-Bundestagsabgeordneter dem Kirchenfilter zum Opfer fällt:

    http://www.hugendubelverdi.blogspot.de/2013/06/das-verbrechen-des-dr-m.html

    Umsatzverluste durch Aussortierung von Erotik-Bestsellern:

    http://www.hugendubelverdi.blogspot.de/2013/06/wieviel-umsatz-kostet-uns-der.html#more

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