Donnerstag, 26. Juli 2018

Landesarbeitsgericht bestätigt Betriebsrat: Einigungsstelle zu Personalmaßnahmen findet statt



Bereits im April hatte das Arbeitsgericht eine Einigungsstelle zur Verhandlung über geplante Personalmaßnahmen bei WELTBILD eingesetzt. Wir haben hier ausführlich berichtet und damals die Hoffnung geäußert, der Arbeitgeber möge den Spruch des Gerichts anerkennen. Hat er natürlich nicht getan. Deshalb wurde gestern am Landesarbeitsgericht in München noch einmal über die Einigungsstelle verhandelt. Ergebnis: der BR hat Recht, die E-Stelle muss stattfinden.

Einmal mehr hat der Arbeitgeber damit viel Geld sinnlos aus dem Fenster geworfen. Die konsequente Weigerung, mit dem Betriebsrat vernünftig zusammenzuarbeiten, kostet das Unternehmen inzwischen zig Tausende. Geld, das dringend gebraucht wird, zum Beispiel zum Bezahlen offener Rechnungen.

Trotzige Ignoranz gegenüber dem Betriebsrat


Stattdessen trafen die VertreterInnen des Betriebsrats vor Gericht auf einen miserabel vorbereiteten Anwalt des Arbeitgebers. Er konnte selbst einfachste Fragen nicht beantworten und spiegelte perfekt die trotzige Ignoranz, die Personalchef Manfred Ries und Geschäftsführer Christian Sailer gegenüber dem Betriebsrat an den Tag legen.

Von der Geschäftsführung war wieder einmal niemand vor Gericht erschienen. Stattdessen nutzte man die Gelegenheit für ein Sommerfest, um „auf das bisher Erreichte zurückzublicken und optimistisch nach vorne zu schauen“. So hieß es jedenfalls in der Einladung. Böse Zungen könnten auch formulieren „um sich die fehlenden Umsätze und das katastrophale Betriebsklima schön zu saufen“.

Alkohol ist auch keine Lösung


Ein knappes Viertel der Belegschaft hatte tatsächlich Lust, mit der Chefriege zu feiern und beherzigte hoffentlich den guten Rat, mit dem die Einladung zum Sommerfest endete: „Don‘t drink and drive!“

Wir dagegen möchten der Geschäftsführung gern zurufen: „Don‘t cheat and lead!“ Und hört endlich auf, das Geld aus dem Fenster zu werfen – die KollegInnen arbeiten sehr hart dafür.

3 Kommentare:

  1. Echt wahr: eine Stunde nach Erscheinen dieses Blog-Beitrags bedankte sich die Geschäftsführung per Mail bei allen, die am Sommerfest teilgenommen hatten. Das Gewitter, das die Feier zur Erleichterung vieler Beschäftigter nicht allzu spät beendete, wird darin zum abschließenden Höhepunkt verklärt. Mehr Schönfärberei geht nicht. Weiter teilt die Geschäftsführung mit, man wolle die bei Bier und Würstchen geäußerten "zahlreichen Anregungen bei zukünftigen Entscheidungen gerne berücksichtigen". Chapeau! Noch irrer und armseliger geht es nicht.

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    1. Ich beobachte aktuell eine Tendenz, dass Gespräche unter Alkoholeinfluss beim Weltbild-Management einen besonders hohen Stellenwert genießen: Soll unser BR-Vorsitzender nicht auch aufgrund einer Kneipen-Konversation rausgeschmissen werden? Man kann inzwischen auch als Führungskraft nur noch den Kopf schütteln, sorry.

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    2. Vielleicht sollte man die Kneipengespräche noch weiter auswerten.
      Man hört da auch so Dinge, wie z.B. warum der GF und sein Vorgänger so gerne nach Bor fahren...

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