Vorsitzender Peter Fitz erläuterte die Strategie des Betriebsrats, der gemeinsam mit einem SAP-Spezialisten, Willi Ruppprecht vom Nürnberger IMU-Institut, mit der Geschäftsführung verhandelt.
"Knackpunkte" bei den Verhandlungen sind
• Die Festschreibung einer Beschäftigungsgarantie, also dass es für einen definierten Zeitraum keine betriebsbedingten Kündigungen im Zusammenhang mit der SAP-Einführung geben darf. Hier wird noch über den Zeitrahmen verhandelt, der aus Sicht des Betriebsrats verlängert werden soll.
• Eine verbindliche Regelung, wie SAP-Stellen zukünftig besetzt werden sollen. Hier fordert der Betriebsrat, dass alle Stellen zunächst ausschließlich intern ausgeschrieben werden. Nur wenn sich keine internen BewerberInnen finden, die – wenn nötig auch nach Schulungen – die Aufgaben erfüllen können, will der BR einer externen Ausschreibung zustimmen.
• Der Geltungsbereich der Betriebsvereinbarung: Insbesondere die Paragraphen zu Schulungen und Arbeitsplatzsicherung sollen für ganz Weltbild gelten, nicht nur für die IT. Der Betriebsrat geht davon aus, dass nach der erfolgreichen Einführung im gesamten Unternehmen Jobs zur Disposition stehen werden.
Was können die betroffenen KollegInnen tun?
Die BetriebsrätInnen Visnja Bernhard, Timm Boßmann und Josef Trutt wiesen im Laufe der Versammlung mehrfach darauf hin, wie wichtig interne Bewerbungen sind. Nur wenn zu jeder Stelle Bewerbungen aus dem Hause eingehen, kann der BR auf die Besetzung durch KollegInnen dringen und externe BewerberInnen ablehnen.
Timm Boßmann ermutigte die KollegInnen: "Ihr bringt etwas mit, was kein Externer hat: die genaue Kenntnis des Hauses Weltbild, unseres Geschäftsfeldes und der internen Abläufe." Auch Josef Trutt empfahl, auf die eigenen Stärken zu vertrauen: "Ihr seid alle hochkarätige Spezialisten. Bewerbt euch!" Visnja Bernhard forderte zu mehr Mut und Entschlossenheit auf: "Es gibt keinen Grund, nicht zu kämpfen!"
In der aktuellen Situation ist es von entscheidender Bedeutung, der Geschäftsführung zu zeigen, dass man an seinem Job hängt und willens ist, sich für dessen Sicherung einzusetzen. Nur wenn die Belegschaft dem Betriebsrat den Rücken stärkt, kann dieser Druck aufbauen und ein optimales Verhandlungsergebnis erzielen. Massenhafte Bewerbungen auf die ausgeschriebenen Stellen sind in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung.
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Für den persönlichen Schutz, insbsondere die Rechtsvertretung im Kündigungsfall, ist die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ver.di der beste Weg.
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