Die Filialen haben es schwer, viele wählen jetzt Betriebsräte
Die Sitzungen des Konzernbetriebsrats sind in der Regel vergnügungsfrei. Die KollegInnen aus den Filialen berichten von wachsenden Schwierigkeiten und schlechten Geschäften. Viele fürchten um ihre Arbeitsplätze.DBH schließt 6 Karstadt-Buchflächen
Die jüngste Hiobs-Botschaft: Im Juni wurden sechs Buchflächen an Karstadt zurückgegeben. Eine weitere soll 2013 folgen. Hintergrund: Karstadt setzt in seinen Häusern neue Schwerpunkte und wollte drei Flächen anders nutzen. Die Geschäftsführung der DBH Warenhaus nutzte die Gelegenheit und trennte sich von vier weiteren Flächen.Betriebsrat setzte sich durch
Obwohl der Betriebsrat der DBH Warenhaus erst im Mai von den geplanten Schließungen im Juni informiert wurde, setzte er eine gute Lösung für die 35 betroffenen KollegInnen durch: Alle konnten wählen, ob sie eine Abfindung gestaffelt nach Betriebszugehörigkeit akzeptieren oder von Karstadt in einem anderen Bereich des jeweiligen Warenhauses weiterbeschäftigt werden.Der größere Teil der KollegInnen hat sich für Karstadt entschieden. Kein Wunder: Karstadt ist tarifgebunden und zahlt z. T. mehrere hundert Euro pro Monat mehr als die DBH Warenhaus.
Wohlthat: Rahmensozialplan
Von den verbliebenen acht Wohlthat-Filialen in Berlin (die neunte schloss Ende Juni), wurden zwei von Jokers übernommen, zwei sollen extern verkauft werden, eine weitere kaufen MitarbeiterInnen unter Umständen selbst.Die letzten Filialen schließen 2013. Für diese hat der Wohlthat-BR einen Rahmensozialplan abgeschlossen, der die Existenz der KollegInnen wenigstens eine Zeitlang absichert (bis 0,8 Gehälter pro Beschäftigungsjahr).
Weltbild-Plus: Jetzt 20 Betriebsräte
In der Organisation von Weltbildplus/Jokers-Filialen schießen neue Betriebsräte wie Pilze aus dem Boden. 20 wurden in den letzten 18 Monaten gewählt. Die Betriebsräte bei Plus hatten es besonders schwer, weil sich die Geschäftsführung mit Händen, Füßen und teils unsauberen Mitteln gegen die Mitbestimmung der Belegschaft wehrte.In der letzten Zeit, so berichtete die stellv. GBR-Vorsitzende Julia Käding, sei die Zusammenarbeit aber besser geworden. Offenbar haben die Verantwortlichen eingesehen, dass sie sich den Betriebsräten auf Dauer nicht widersetzen können.
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