Sonntag, 2. Dezember 2012

Streik bei Weltbild: Alle Bänder stehen still…


Freitag und Samstag haben die KollegInnen bei WELTBILD in Augsburg einen fulminanten Streik-Auftakt hingelegt. Im Bereich Lager/Versand standen die Bänder stundenlang still. Im Warenzentrum ging nichts mehr: in einigen Abteilungen war mehr als die Hälfte der Belegschaft im Ausstand.

Erstmals in der Streik-Geschichte von Weltbild standen auch eine nennenswerte Anzahl von  
Angestellten aus  den kaufmännischen und kreativen Bereichen vor dem Verlagsgebäude. 
Hier sehen wir einige gut gelaunte KollegInnen kurz vor der Abfahrt ins Streiklokal.

Die StreikteilnehmerInnen vor dem Logistikzentrum fanden sehr klare Worte für das Angebot der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde: "Das ist kein Angebot, das ist Verar…", sagte einer zu den 1,2% die es nach 18 Leermonaten im Oktober nächsten Jahres geben soll. Andere meinten: "Wir lassen uns nicht erpressen. Jetzt geht es auch um den Manteltarifvertrag. Da lassen wir keinen ran!"

Mit ihrer Drohung, den Mantel zu kündigen, haben sich die Arbeitgeber keinen Gefallen getan. Die KollegInnen bei Weltbild wissen, wofür sie auf der Straße stehen: 30 Tage Urlaub, Weihnachtsgeld, 37,5-Stunden-Woche: all das steht jetzt auf dem Spiel!


Für die Streikposten ein kaltes Vergnügen: Schon kurz nach 5 Uhr am Freitag standen 
dick vermummte  Mitglieder des Betriebsrats vor den Eingängen des Verlags und 
mobilisierten als Gewerkschaftsmitglieder für den Streik, zu dem ver.di alle 
Weltbild-MitarbeiterInnen aufgerufen hatte.
Der Streik ist das richtige Mittel, um den Manteltarifvertrag zu schützen und eine vernünftige Lohnforderung durchzusetzen. Die Geschäftsleitung von Weltbild sprach gegenüber der Presse von 50% liegen gebliebener Sendungen. Mitarbeiter gehen sogar von einem höheren Defizit aus. 

Aus Sicht unserer KundInnen ist das bedauerlich, aber die Belegschaft bittet um Verständnis für die besondere Situation. Sie wollen schließlich auch genug Geld verdienen, um ihren Familien Weihnachtsgeschenke kaufen zu können: "Wir stehen draußen, weil uns die Arbeitgeber mit ihrem Verhalten dazu zwingen!" Bis Dienstag soll der Rückstand wieder aufgeholt werden. Voraussetzung dürfte allerdings sein, dass alle KollegInnen wieder bei der Arbeit sind. Letztlich haben die Arbeitgeber in der Hand, wie erfolgreich das diesjährige Weihnachtsgeschäft für Weltbild wird…

5 Kommentare:

  1. Ich warte gerne ein paar Tage länger auf meine Lieferung, wenn es den Mitarbeitern eines zudem kirchlichen Unternehmens nützt.

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    1. Hallo Kunde, super . Vielen Dank.

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    2. Hallo lieber Kunde, hoffentlich dauerts dann nicht allzu lange mit der Lieferung wenns dann
      noch vielleicht Weihnachtsgeschenke sind, womöglich ist
      es dann ausverkauft und dann beginnt die andere Sprache...

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  2. Kapitalismus kennt keine Religion.

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  3. "Angestellten aus den kaufmännischen und kreativen Bereichen" Korrekt, es waren nur kluge Leute beim Streik. Die anderen braven Soldaten sind an ihre Arbeit gegangen. Papa Halff ist sicher stolz auf euch!!!! Ich wünsch euch ne schöne Weihnachtsfeier in der "dumme Kälber" -Halle!! hahahaaaaa

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