Freitag, 19. März 2010

Zum verdi-Infoabend für IT-KollegInnen am 18.03.10


Die Weltbild-Betriebsgruppe von verdi hatte eingeladen – und alle sind gekommen.
Alle? Na ja, nicht ganz.

Immerhin rund 20 KollegInnen aus dem durch die SAP-Einführung zunächst vorrangig betroffenen IT-Bereich hatten nach Feierabend den Weg zum Gewerkschaftshaus am Katzenstadel gefunden.

Viele? Oder doch (zu) wenige? Entscheiden Sie selbst.
Ich denke: mindestens ein guter Anfang.

Immerhin handelt es sich bei den IT-Spezialisten nicht um die klassische Gewerkschaftsklientel. Es sind – auch nach eigenem Bekunden – traditionell Leute, die mit Betriebsrat und Gewerkschaft wenig am Hut haben, und meist auf einzelvertragliche Regelungen und Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber setzen (müssen).

Das Thema SAP sorgt naturgemäß für größte Unruhe und Sorgen in der Belegschaft.
Wird es meinen Job in 1 oder 2 Jahren noch geben?
Das ist die alles beherrschende Frage in den Köpfen der Kollegen.
Was kann ich selbst tun, um meinen Arbeitsplatz bei Weltbild zu sichern, was können Betriebsrat und Gewerkschaft für mich tun?

Betriebsrat setzt zusätzliche Info-Veranstaltungen durch
Die Vertreter der Betriebsgruppe informierten zunächst über ihren Stand der Dinge, über die laufenden Gespräche mit der Geschäftsleitung und dem Projektleiter Herrn Heinrich.
Als ersten kleinen Erfolg der Betriebsrats-Arbeit konnten sie den KollegInnen berichten, dass in Verhandlungen mit Herrn Heinrich und Herrn Seher für die IT-KollegInnen eine »Basis-Infoveranstaltung SAP« durchgesetzt werden konnte. An drei Terminen (7./9. und 16. April) besteht für die IT-Mannschaft Gelegenheit, direkt mit den SAP-Beratern der Firma Ciber ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.
Wir raten dringend, diese Termine möglichst zahlreich und aktiv wahrzunehmen!

Betriebsvereinbarung in Vorbereitung
Gewerkschaftssekretär Berthold Schleidt, der Gastgeber am Katzenstadel, gab in der Folge einen kompakten Überblick über Handlungsmöglichkeiten bei SAP-Einführungen von Betriebsrat einerseits und Gewerkschaft andererseits. Der Weltbild-Betriebsrat erarbeitet aktuell eine Betriebsvereinbarung zum Thema SAP-Einführung, in der relevante Fragen wie Qualifizierungskonzept, Berechtigungsvergabe, Datenschutz u.v.m. geregelt werden sollen. Hierzu hat sich der BR einen eigenen SAP-Experten vom IMU-Institut, das speziell Arbeitnehmervertretungen berät, an Bord geholt.

Beschäftigungssicherung über Tarifvertrag
Das wichtigste Thema Arbeitsplatzsicherheit, sprich Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen in Zusammenhang mit der SAP-Einführung, lässt sich allerdings im Rahmen einer Betriebsvereinbarung (BV), so Schleidt, nur sehr unzureichend regeln.
Hier würde ein eigener Tarifvertrag (Haus-TV, Sozial-TV, Zukunfts-TV) wesentlich mehr Möglichkeiten und Rechtssicherheit bieten. Ein Tarifvertrag lässt sich jedoch nur auf der starken Mitgliederbasis durchsetzen: wo keine Mitglieder, da kein Vertrag.
Für die Verhandlung und Durchsetzung eines TV seien schließlich immer Arbeitskampfmaßnahmen notwendig.

Verdi-Mann Schleidt riet, ebenso wie die Vertreter der verdi-Betriebsgruppe, über das Thema Gewerkschaftsbeitritt nachzudenken.

Am Ende des Abends verabredete man, regelmäßig Kontakt miteinanderaufzunehmen und sich in ca. 4 – 5 Wochen spätestens wiederzutreffen.

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