Liebe Kollegen/-innen,
vielen Dank, daß Ihr zum Verdi-Treff so zahlreich erschienen seid!
Ich empfand unser Treffen als sehr positiv und informativ.
Und ich habe als Ergebnis mitgenommen, daß wir, wenn wir uns gewerkschaftlich organisieren und bereit sind, für unsere Interessen zu streiken, unsere Ziele erreichen können:
- Reduktion der SAP-Neueinstellungen auf ein Minimum, z.B. eine Person je Modul/Aufgabe statt drei.
- statt dessen Übernahme und Schulung der eigenen IT-Mitarbeiter für diese Aufgaben.
- Schulung der Mitarbeiter, die nicht zu SAP übernommen werden können, für andere Aufgaben
- Beschäftigungsgarantie für alle Mitarbeiter, die von der Umstellung betroffen sind und jetzt noch bis zur Übernahme des SAP-Systems hier den Betrieb aufrecht erhalten sollen
Diese Ziele sollten eigentlich selbstverständlich sein und es ist schon traurig, daß man dafür kämpfen muß.
Dieser Vorgang hat jetzt schon Auswirkungen auf die Motivation der internen Mitarbeiter, nicht nur in der IT, und auf externe Bewerber und Kunden.
Denn es sollte sich hier keiner sicher sein, daß er nicht als nächstes dran ist.
Es gibt noch viel Einsparpotential in den Fachabteilungen und in den anderen IT-Abteilungen.
Auch ist Weltbild outsourcing in den verschiedensten Bereichen noch nie abgeneigt gewesen.
Das Management ist wirklich schlecht beraten worden, wie so ein Übergang für alle Beteiligten positiv vollzogen werden kann und man kann nur hoffen, daß die Verantwortlichen für diese mißliche Situation die Quittung dafür bekommen.
Allerdings zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre, daß dieses Management schon öfters nicht davor zurückgeschreckt ist, Mitarbeiter, auch langjährige, abzubauen und auch dort keine Möglichkeit sah, diese im Unternehmen anderweitig unterzubringen.
Sehr bezeichnend, daß ein Unternehmen der katholischen Kirche so vorgeht.
Zurück zur gewerkschaftlichen Organisation:
Wir können wirklich Hilfe von allen Seiten gebrauchen, von denen wir sie bekommen können.
Der Beitrag ist von der Steuer absetzbar und es ist Rechtsschutz inbegriffen.
Ein Monat länger Gehalt durch die Gewerkschaft erreicht, entspricht zehn Jahren Gewerkschaftsbeitrag!
Das sind so die rationalen Argumente für die logischen IT-ler.
Davon abgesehen würden wir 60 Stunden die Woche arbeiten, hätten keinen Urlaubsanspruch und müsssten Kohle zum Heizen mitbringen, ohne Gewerkschaft.
D.h. wir könnten auch ein bißchen was davon zurückgeben, selbst wenn eine Mitgliedschaft und ein Streik nicht unsere beste Chance wäre, diese Situation in unserem Interesse zu klären.
Tut was! Tut es jetzt! Laßt Euch nicht einlullen!
Man weiß jetzt schon, wieviele Personen man braucht und welche!
Das sind die 15 Personen, die per Anzeige gesucht werden !
Da braucht man keine Blueprint-Phase, um zu definieren, wieviele Personen ein SAP-System betreuen sollten.
Wer jetzt noch keine Zusage hat, der sollte davon ausgehen, daß auch keine mehr kommt.
Und wer jetzt nicht aktiv wird, braucht in 1-2 Jahren auch nicht zu jammern, wenn ihm die Personalabteilung die Luft abschnürt und ihm mitteilt, daß leider trotz intensiver Suche im Unternehmen keine Möglichkeit besteht, ihn weiter zu beschäftigen.
Ich hoffe daß es viele Mitstreiter geben wird. Denn SAP wird alle betreffen. Hoffentlich wachen auch die Kollegen langsam auf, welche nicht in der IT arbeiten. Ein Unternehmen muß sicherlich wettbewerbsfähig bleiben, aber letztendlich bleibt es meiner Meinung nach nur auf lange Sicht wirklich erfolgreich, wenn auch die Mitarbeiter motiviert sind. Bin gespannt, wann der Zeitpunkt kommt, an dem die Geschäftsleitung ihre Mitarbeiter ernst nimmt.
AntwortenLöschenBetr. Verf. GEs.: §102 Mitbestimmung bei Kündigungen
AntwortenLöschen(1) Der Betriebsrat ist vor jeder Kündigung zu hören. Der Arbeitgeber hat ihm die Gründe für die Kündigung mitzuteilen. Eine ohne Anhörung des Betriebsrats ausgesprochene Kündigung ist unwirksam.
(3) Der Betriebsrat kann .... der ordentlichen Kündigung widersprechen , wenn
1. der Arbeitgeber bei der Auswahl des zu kündigenden Arbeitnehmers soziale Gesichtspunkte nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt hat.
3. der zu kündigende Arbeitnehmer an einem anderen Arbeitsplatz im selben Betrieb oder in einem anderen Betrieb des Unternehmens beschäftigt werden kann,
4. die Weiterbeschäftigung des Arbeitnehmers nach zumutbaren Umschulungs-oder Fortbildungsmaßnahen möglich ist...
Dies muss der Betriebsrat dann auch darlegen und belegen. Ich finde niemand von unseren IT Kollegen sollte vorschnell den Kopf in den Sand stecken, sondern ihr solltet endlich mal anfangen zu kämpfen. Wenn ihr bleiben wollt dann solltet ihr euch mit dem BR zusammensetzten und schon jetzt eine Abwehrstrategie für den Fall der ordentlichen Kündigung ausarbeiten. Einen zusätzlichen Anwalt für Arbeitsrecht würde ich ebenfalls vorschlagen. Ich glaube die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht wenn man sich entschlossen hat das möglichste rauszuholen. Eine Kündigungsschutzklage würde ich auf jeden Fall befürworten. Ihr habt doch jetzt zwei Jahre Zeit euch optimal vorzubereiten. Das muss man der Geschäftsleitung zu Gute halten das sie das so früh angekündigt hat.