Kaum noch Sauerstoff … im ICE-Abteil, weil die Klimaanlage nur für einen Fiat 500 ausgelegt ist und ich den Fenstergriff nicht finde. Aber mein Kaffee in der Thermoskanne ist wieder heiß, halleluja! Ich muss auf einmal an den Film mit Jürgen Prochnow denken, »Das Boot«, und das Atmen fällt langsam schwer … Wo hat Herr Grube bloß den Nothammer versteckt?
Auch in der Ostsee nicht mehr viel Sauerstoff … völlig überdüngt das Wasser. Dafür ist es fast schon so warm wie das Wasser der Samana-Badebucht von Domrep. Vielleicht doch noch mal schnell nach Rügen fahren und eine Runde schwimmen, bevor die Blaualgen-Invasion Kap Arkona erreicht hat. Mit diesen Algen, die eigentlich eher Bakterien sind, ist nämlich nicht gut Kirschen essen!
Anscheinend auch wenig Sauerstoff … in unserem Gartenboden, vor allem unter der Rasenfläche. Denn ständig müssen sich die Maulwürfe nach oben buddeln, um Luft zu schnappen. Die einst grüne Ebene hat sich in eine braune Hügellandschaft verwandelt. Der Rasenmäher hat jetzt Ferien. Und die Maulwürfe holen sich einen Sonnenbrand. Da – schon wieder ein neuer Krater! Was passiert eigentlich dort, im deutschen Mutterboden?
Wahrscheinlich viel zu wenig Sauerstoff … in unserer Brotbox. Schon nach zwei Tagen ist das Brot schimmelig. Lasse jetzt den Deckel der Holzbox auf, damit das Friedberger Landbrot atmen kann – und nicht schwitzen muss, wie Herbert Grönemeyer in der U 96.
Mein Bier schmeckt heut’ so fad, fast ein wenig abgestanden. Dabei habe ich die Flasche gerade erst geöffnet. Da gibt es eigentlich nur eine Erklärung: Beim Abfüllen wird wohl zu viel Sauerstoff an den Gerstensaft gelangt sein. Sauerstoff verändert das Aromaprofil des Bieres – und dann schmeckt es halt nicht mehr so frisch und eher nach Pappkarton.
Zu viel Sauerstoff also, okay! Hab da eine Idee: Könnte ja mal eine Versuchsfahrt mit dem ICE unternehmen, z. B. von Augsburg nach Ulm und zurück, und mir ein oder zwei mitgebrachte Biere im Sauna-Abteil genehmigen. Ob es dort frischer schmeckt?
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