Mittwoch, 16. November 2011

Allianz für den freien Sonntag

„Schutz des Ladenschlusses bedeutet Schutz der Sozialen Marktwirtschaft!“

Augsburger Allianz mahnt zur Einhaltung der bestehenden Gesetze – häufig wird deren Einhaltung nicht verfolgt

Zu einem Jubiläum ganz besonderer Art lud die Augsburger Allianz für den freien Sonn tag am 8.November ein: Auf den Tag genau fünf Jahre zuvor fand die historische Ent scheidung in der CSU-Landtagsfrak tion statt, den Ladenschluss bis auf Weiteres unange tastet zu lassen. Aus diesem Anlass lud sie betroffene Beschäftigte dazu ein, zu berich ten, was der Laden schluss für sie bedeutet. Sie beschrieben, welche soziale Funktion diese gemeinsame Zeit für sie hat.

Gerade einmal fünf Jahre ist es her, seit der historischen Entscheidung der CSU-Fraktion im baye rischen Landtag. Im Zuge der Föderalismusreform war es notwendig geworden, für die Bundes länder eigene Regelungen zu treffen – Ministerpräsident Edmund Stoiber plädierte im Vorfeld für eine werk tägliche Erweiterung der Öffnungszeiten bis 22.00 Uhr. Doch es kam – auch gerade wegen seiner Ab wesenheit zum Zeitpunkt der Abstimmung anders: aufgrund des Patts von 51 zu 51 Stimmen blieb alles beim Alten. Bayern ist damit neben zwei weiteren westdeutschen und einem ostdeutschen das einzige Bundes land, in dem noch keine 24-Stunden-Öffnung möglich ist.

Für die Lokale Allianz für den freien Sonntag begrüßte Peter Ziegler, Diözesansekretär der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), die Anwesenden und bat Gerhard Feda, Betriebsratsvor sitzender von Dehner in Rain am Lech um sein Statement. Dieser betonte die besondere Bedeu tung gemeinsamer freier Zeiten: „Wenn man schon an drei von vier Samstagen arbeiten muss, braucht man wenigstens den Sonn tag, sonst wird das gerade für Familien besonders proble ma tisch.“ Durch die längeren Öffnungs zeiten würde nur der Kuchen umverteilt, dieser werde aber nicht größer; außer dem würden die Präsenzzeiten am Sonntag durch eine reduzierte Personalaus stat tung am Werktag auf gefangen.

In dasselbe Horn blies Reinhold Merkl, der als Vorsitzender des Betriebsrats bei Dehner in der Acker mann straße seine Situation beschrieb. Er erlaubte einen Einblick in seinen Lebenslauf und beschrieb anschaulich, wie er als im Einzelhandel Beschäftigter zunehmend zum Außenseiter im sozialen Mitei nan der geworden sei, allein dadurch, dass er zu den Zeiten, in denen sich andere zum Sport trafen, hinter der Verkaufstheke stehen musste. Er beschrieb die fatale Auswirkung etwa auch von Marktsonn tagen auf das Klima in den Filialen – die angebliche Freiwilligkeit führte am Ende doch dazu, dass sich Einzelne zur Arbeit gezwungen sähen.

Für die Allianz betonte Wolfgang Peitzsch vom DGB die Gefahr der Einkaufsnächte, die sich von Augs burg ausgehend zuneh mend in die Augsburger Umgebung auszudehnen drohten. Insgesamt, so waren sich alle Vertreter einig, wären die gesetzlichen Vorgaben durchaus ausreichend, problema tisch aber ist deren Umsetzung in der kon kreten Kommune – beispielsweise sei es sehr fragwürdig, ob die Erweiterung der Kur- und Erholungs orte wirklich sachgerecht vorgenommen worden sei, wie Tho mas Gürlebeck von ver.di es für die Allianz formulierte…

1 Kommentar:

  1. Infos zum Donaubauer-Rücktritt unter:
    http://hugendubelverdi.blogspot.com/2011/11/weltbild-aufsichtsratschef-tritt-zuruck.html

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