Dienstag, 12. November 2013

Ergebnis der letzten Umfrage






Was denken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die aktuelle Situation bei Weltbild? 
Wie schätzen die Beschäftigten die Lage ein?

Wir haben in dem Blog eine Umfrage gestartet, um das derzeitige Stimmungsbild einzufangen.
Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal an all die vielen KollegInnen, die daran teilgenommen haben.

Bis Samstag, den 09.11., sind insgesamt 301 Rückmeldungen eingegangen.

Die Umfrage ist natürlich nicht repräsentativ und jeder mag die Ergebnis-Grafiken deuten wie er möchte. Bei den Fragen sind Mehrfach-Antworten möglich gewesen, so dass in der Summe die Zahl teils höher ausfällt als 301.

Zur genauen Ansicht einfach auf die Bilder klicken.


1.) Zusammengenommen rund 86% schätzen die Lage als sehr ernst ein und/oder haben bei langjähriger Tätigkeit im Unternehmen noch nie so eine schlimme Situation erlebt. Nur 13% sind der Ansicht, es handele sich um eine schwierige Umbruchphase, die jedes Unternehmen irgendwann mal durchläuft.





2.) Nur 6% halten ihren Arbeitsplatz bei Weltbild noch für sicher. Die Verunsicherung ist groß: Ein Drittel kann die Gefährdung bzw. Sicherheit ihres Arbeitsplatzes nicht einschätzen. Und mehr als die Hälfte hält ihn in den kommenden Monaten für konkret gefährdet. Einigen anderen wurde bereits schon gekündigt.




3.) Lediglich 4% erscheint das Handeln der Geschäftsführung als souverän. Etwa ein Drittel vermutet, dass die Geschäftsführung selbst nicht wisse, wohin die Reise geht. Über 60% fühlen sich offenbar bewusst getäuscht und haben das Vertrauen bereits verloren.






4.) Insgesamt über 90% kritisieren das Verhalten der Bischöfe. 67% beklagen nicht nur fehlende Unterstützung, sondern glauben sogar, dass die Bischöfe aktiv den Stellenabbau vorantreiben.





5.) Der Betriebsrat erhält einen Zuspruch von 22%. Die beiden ersten Antworten offenbaren die Zwickmühle in der er sich befindet: Über ein Drittel meint er solle für den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen. Ein weiteres Drittel ist der Ansicht, er solle über Abfindungen verhandeln. Die beiden Größenordnungen halten sich in etwa die Waage. Das heißt: Es werden von der Belegschaft ganz unterschiedliche Erwartungen an ihn gerichtet, die schwer zu verbinden sind.

Momentan verfolgt der Betriebsrat das Ziel, um die Arbeitsplätze zu kämpfen. Somit kann man sagen neben den 22% reinen Zuspruch unterstützen auch weitere 35% den eingeschlagenen Weg.



6.) Auch in Hinblick auf die Gewerkschaften ist das Meinungsbild gespalten. 37% bewerten ihr Handeln als gut und 22% wünschen sich darüber hinaus noch mehr Einsatz und Aktionen. Zusammengenommen etwa 40% stehen der Gewerkschaft kritisch gegenüber.

Vergleicht man alle bisherigen Antworten miteinander ist jedoch klar erkennbar, das Betriebsrat und Gewerkschaft momentan wesentlich mehr Zuspruch und Vertrauen bei der Belegschaft genießen als die Geschäftsführung und die Eigentümer.




7.) 34% haben an der letzten Demo in Augsburg teilgenommen. Das ist für Weltbild-Verhältnisse ein hoher Wert. Aber 66% haben aus verschiedenen Gründen nicht teilgenommen. Bedenkt man, wie viele vorher angekreuzt hatten, dass sie ihren Arbeitsplatz in Gefahr sehen, dann verwundert es, dass nicht noch mehr zur Demo gegangen sind. 40% fürchten dabei, dass solche Aktionen dem Image von Weltbild schaden könnten. Das ist ein hoher Prozentsatz. Offenbar gibt es bei den Beschäftigten noch starke Vorbehalte gegen öffentliche Proteste. Ein Thema, das wir bald noch mal in einem eigenständigen Blog-Beitrag ansprechen werden.





8. Auf einer Skala von 1 bis 5 sollte bewertet werden, wie hoch man die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass weitere Stellen abgebaut werden. Das folgende Ergebnis spricht für sich, oder?




Fazit: Jeder mag diese Umfrage interpretieren, wie er möchte und darf sie auch gerne kritisieren.
Für uns ist sie ein wichtiges Stimmungsbild das insgesamt Folgendes zeigt:

Das Vertrauen in die Geschäftsführung und auch in die kirchlichen Eigentümer hat enorm gelitten.
Die Mehrheit der Weltbild-Beschäftigten sehen das Unternehmen in einer sehr kritischen Lage.
Über die Hälfte der Belegschaft fürchtet in den nächsten Monaten ganz konkret um ihren Arbeitsplatz.
Betriebsrat und Gewerkschaft finden einerseits Zuspruch, werden andererseits auch kritisch betrachtet.
Ein Teil der Beschäftigten ist bereits auf die Straße gegangen, um aktiv gegen Stellenstreichungen zu protestieren.
Viele Beschäftigte reagieren bislang zurückhaltend. Sie haben teils hohe Erwartungen an ihre institutionellen Interessenvertreter (Betriebsrat und verdi), scheuen aber derzeit noch davor zurück, sie aktiv zu unterstützen und sich selbst an Protesten und Aktionen zu beteiligen.





11 Kommentare:

  1. Weitere Aktionen und das Verhandeln von möglichst hohen Abfindungen widersprechen sich nicht. Im Gegenteil: Angemessene Abfindungen gibt's auch nur mit Druck. Geld ist ja offenbar noch genug da: Siehe Bücher.de und neuer GF. Aber holen müssen wir's uns schon selber…

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  2. Leute, lest das hier:

    http://huskie-style.de/mein-weltbild-von-weltbild/

    das hat heute ein Kunde auf Facebook gepostet und es entspricht so der Wahrheit!!!! Da können wir ja fast froh sein, dass wir noch nicht so viele tolino tablet Vorbestellungen haben...

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    1. Wenn er sonst keine Probleme hat, als eine kleine, nicht ganz treffende Formulierung in einer Weltbild Mail, dann gehts dem Jöarch doch richtig gut.

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    2. @13. November 2013 09:13

      Wenn Du allen Kunden so begegnest ("sonst keine Probleme"), zeigt das nur wes Geistes Kind Du bist. Kein Wunder, dass das Geschäft bei WB stark rückläufig ist, wenn die Kunden nicht ernst genommen werden. Aaaber womöglich arbeitest Du ja für einen dieser "Dienstleister"?!?

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    3. @13. November 2013 13:33

      Du weißt schon, dass die Nicht-Antwort und später die Antwort, über die sich der Blogger so ärgert, aus genau dem CCC kommen, das hier gerade so vehement wegen seines vorbildlichen Kundenservices verteidigt wird? Denk mal darüber nach.

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    4. Wenn ich zu allen Firmen die Geschäftsbeziehung beenden würde, die nicht auf Anfragen antworten (z.B. Deutsche Post) oder erst nach 5 Tagen (z.B. web.de de-mail) oder meine Frage mit vorgefertigten Textbausteinen völlig themaverfehlt "beantworten" (z.B. XXXX - praktisch alle anderen Firmen, bitte "XXXX" durch eine beliebige Firma ersetzen), dann bliebe mir nicht mehr viel übrig.
      Also bitte die Kirche im Dorf lassen, wir befinden uns in "guter" Gesellschaft.
      Ich will die Textbausteine keinesfalls verteidigen, das ärgert mich immer sehr, aber das ist keine Weltbild-typische Eigenheit.
      Und was den Husky-Kunden da gestört hat, finde ich einfach nur lächerlich, da schmunzelt man doch nur drüber und regt sich nicht auf.

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    5. @15:46
      Der Eine schmunzelt darüber, ein Anderer regt sich eben darüber auf. Jedenfalls gewinnt der Kunde einen Eindruck und macht sich aufgrund solcher Vorgänge ein Bild von Weltbild - nicht von dieser einen Mitarbeiter/in, sondern von der Firma WELTBILD !
      Und da nützt es auch nichts wenn man sagt "wir seien in guter Gesellschaft, bei diesem und jenen passiert das auch"! Das ist Quatsch und ignorant. Man sollte grundsätzlich JEDE Kundenkritik ernst nehmen!

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    6. Ganz genau, @18:58. Deshalb wird die verantwortliche Abteilung jetzt ausgelagert. Wie von Dir gefordert wird so etwas dann künftig nicht mehr vorkommen. Alles gut.

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  3. Die Art und Weise wie Frage Nr. 7 formuliert wurde, war aber auch selten dämlich...

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    1. Kastaniensammlerin15. November 2013 um 14:07

      Was ist denn an der Fragestellung "Waren Sie am Samstag bei der Demonstration in Augsburg?" dämlich?? ;-)

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