Sonntag, 27. November 2011

Kampagne von Betriebsrat und Gewerkschaft setzt Kirche unter Druck

Der Kampf der Weltbild-Belegschaft um Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen findet auch in der Presse ein positives Echo. Die Öffentlichkeit sieht genau hin, was passiert, wenn Deutschlands größter Buchversender verkauft wird.

Hier ein erstes Presse-Echo:

Frankfurter Rundschau: "Die Kirche exkommuniziert Weltbild"

domradio.de: "Es kommt darauf an, wie man mit uns umgeht."

buchreport.de: "Verhandlungen noch vor Weihnachten?"

Deutschlandfunk: "Was mit den schlüpfrigen Stellen im Alten Testament passieren soll, ist noch offen."

buchreport.de: "Lange Liste der Schrecken"

Wenn die Bischöfe geglaubt haben sollten, dass sie durch einen schnellen Verkauf der Verlagsgruppe aus den negativen Schlagzeilen herauskommen, haben sie sich getäuscht. Die Kirche steht erst dann wieder sauber da, wenn für Weltbild und seine 6.500 MitarbeiterInnen eine vernünftige Lösung gefunden sein wird.

Der Weltbild-Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di haben eine breit angelegte Kampagne gestartet, die noch vor Weihnachten Wirkung entfalten wird. Auf dem Programm stehen auch Aktionen vor dem Augsburger Dom. Außerdem sollen die Bischöfe Zdarsa (Augsburg) und Marx (München Freising) auf der nächsten Betriebsversammlung Rechenschaft vor der Belegschaft ablegen.

8 Kommentare:

  1. am sonntag mit meinen eltern telefoniert, guten katholiken. sie verstehen nicht, warum die bischöfe ein gut gehendes unternehmen hinrichten und tausende Arbeitsplätze aufs spiel setzen wollen. kommentar meiner mutter: die wissen halt nicht mehr, wie es einfachen leuten geht. und sie erzählte mir von einem freund, der schon über 80 jahre ist und sich so aufgeregt hat, dass er zum ersten mal dran gedacht hat aus der kirche auszutreten.

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  2. aktionen am augsburger dom? ich bin dabei! am besten nackt. so wie bei der occupy-bewegung. nackt, wie uns gott schuf und wie wir bald alle sein werden, wenn wir uns nicht gegen die macht und das Kirchengeld wehren

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  3. Ich befürchte, dass die Schmutzkampagne dieser katholischen Talibans dem Weltbild-Verlag einen ganz schönen Imageschaden zufügt. Denn viele Weltbild-Kunden realisieren jetzt erst, dass die Kirche am Verlag beteiligt ist und wenden sich deshalb von uns ab. Das kann noch zu ordentlichen Umsatzeinbrüchen führen. Und wer will so ein schlecht gehendes Unternehmen dann noch kaufen? Ich will nicht unken, aber ich glaube nicht, dass es gut für uns ausgehen wird.

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  4. Leute Leute nun bleibt mal ruhig. Ein Firmenverkauf ist kein Weltuntergang. Es ist eine Entscheidung der Eigentümer. Der Eigentümer hat das Recht sein Eigentum zu veräußern. Für mich ist das absolut nachvollziehbar das die katholische Kirche sich von etwas trennen wíll es ihr nicht mehr gefällt. Das ist ihr gutes Recht. Ruhig und gelassen bleiben. Unser Staat hat uns gesetzlich zugestanden das wir bis zu einem Jahr nach dem Verkauf alle Verträge und Verpflichtungen der Arbeitgeber weiterhin behalten müssen. Überall in der Wirtschaft gibt es ständig Veränderungen. Das ist eher der Normalfall.Und es muss nicht immer was schlechtes sein. Ich hoffe wir bekommen einen guten neuen Inhaber. Sollte es nicht so ausgehen, haben wir immer noch die Möglichkeit unsere Rechte mit Hilfe unserer Gewerkschaft einzufordern.Etwas mehr Optimismus. In Nürnberg ist die große Katastrophe nach der Schließung von Quelle ausgeblieben. Alle haben schnell wieder Arbeit gefunden. In Augsburg wird es nicht anders sein. Vielleicht kommt es aber gar nicht so. Wir haben vom Geschäftsführer das Wort: " Niemand wird seinen Arbeitsplatz verlieren!"

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  5. Irgendeiner hat mal gesagt: "was interessiert mir das Geschwätz von Gestern". Alleine deswegen will ich diese Zusage schriftlich und zwar in einem Tarifvertrag!!!!

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  6. des Wahnsinns fette Beute28. November 2011 um 15:58

    Ich glaube nicht, daß sich irgendwer für die Schmutzkampagne der kath. Talibans interessiert hätte, wenn die Kirche nicht so panisch darauf reagiert hätte.
    Das wäre eine Schlagzeile gewesen für einen Tag und wäre dann wieder vergessen worden.
    Bei dem ganzen Wirbel, der daraus gemacht wurde, kann ich mir gut vorstellen, daß weniger Kunden bestellen, aus Sorge, daß sie ihre Ware nicht mehr bekommen, weil Weltbild nur noch mit sich selbst beschäftigt ist.
    Oder als Protest gegen die Kirche, was aber dann auch wieder nur die Mitarbeiter trifft, die für den ganzen Wahnsinn nichts können.

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  7. Zitat: "Der Eigentümer hat das Recht sein Eigentum zu veräußern." Das hört sich erstmal logisch an, aber woraus besteht denn das Eigentum "Weltbild" in Wirklichkeit? Jede Menge gemietete Gebäude, einige wenige, die dem Unternehmen wirklich gehören, und ansonsten nur Menschen, deren Ideen und ihr Engagement. Die haben aus einem quasi insolventen katholischen Kleinverlag den Marktführer im deutschen Buchhandel geschaffen. Tut mir Leid: Ich fühle mich nicht als Sklave im Eigentum der katholischen Bischöfe, sondern bin durchaus der Meinung, dass wir MitarbeiterInnen beim Verkauf des Unternehmens mitzureden haben – letztlich SIND wir das Unternehmen!
    Zitat: "Sollte es nicht so ausgehen, haben wir immer noch die Möglichkeit unsere Rechte mit Hilfe unserer Gewerkschaft einzufordern." Da täuschst du dich. Wenn der Verkauf unter Dach und Fach ist, haben wir gar nichts mehr zu melden. Dann hilft auch unsere Gewerkschaft nicht. Die einzige Möglichkeit, unsere Arbeitsplätze zu sichern, haben wir jetzt: Indem wir einen Zukunfstarifvertrag erzwingen, der uns absichert. Wenn wir den Vertrag am Ende gar nicht brauchen sollten: umso besser – aber abschließen können wir ihn nur jetzt!
    Zitat: "Wir haben vom Geschäftsführer das Wort: 'Niemand wird seinen Arbeitsplatz verlieren!'" Das haben wir nicht. Halff hat gesagt, dass er bestimmte Vorstellungen hat, die er versuchen wird durchzusetzen. Die Frage ist, ob er das nach dem Besitzerwechsel überhaupt kann. Schließlich ist auch ein Herr Halff nur ein Angestellter, und kann unter Umständen froh sein, wenn er nicht selber gefeuert wird!

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  8. "In Nürnberg ist die große Kathastrophe nach Schließung Quelle ausgeblieben" ????
    Nachrichten heute: Nürnberg hat eine Arbeitslosenquote von 7% und ist damit führend in Bayern. Das ist sicher nicht alleine Quelle- es hingen ja noch andere Firmen daran- aber ein gut Teil, und das fängt die Region nicht so einfach auf.
    Dann bleiben wir mal ruhig- Amazon sucht ja Leute im Turnus- aber möglichst billig/ kostenlos sollten sie schon sein!!
    Hoff du mal weiter, ich glaube nicht daran.
    Soll Weltbild profitabel sein- der nächste Inhaber möchte mehr.
    "Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen"- mal sehen wo wir bleiben.

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