Dienstag, 29. November 2011

MitarbeiterInnen von Weltbild und DBH organisieren sich bundesweit


Die Verlagsgruppe Weltbild in Augsburg und die Deutsche Buchhandel (DBH) in München bilden seit Jahren einen Konzern. Das hat ganz aktuell auch wieder Weltbild Geschäftsführer Carel Halff im Interview mit der Wirtschaftswoche bestätigt:
"Weltbild und Hugendubel arbeiten längst so eng verzahnt wie eine Firma, auch hier gilt das zuvor Gesagte."
Dem setzen die Betriebsräte der Unternehmen Weltbild, Weltbildplus, Hugendubel, Weiland, DBH Warenhaus (Karstadt) und Wohlthat Berlin jetzt einen Konzernbetriebsrat entgegen, wie ihn das Betriebsverfassungsgesetz (§ 54 Betr.VG) vorsieht. 

Als hätten wir's geahnt: Bereits Ende Oktober haben sich die Betriebsräte und Gesamtbetriebsräte der Unternehmensgruppe zu einer Sitzung als  KONZERNBETRIEBSRAT WELTBILD/DBH in Hannover getroffen. Für Augsburg wurden Dolores Sailer und Timm Boßmann mit einstimmigem Beschluss des Weltbild-BRs in das Gremium entsandt. Der KBR bündelt Informationen, koordiniert Aktionen und kann die Interessen der MitarbeiterInnen in allen Unternehmenszweigen noch besser durchsetzen. Gemeinsam fordern sie den Zukunftstarifvertrag für alle MitarbeiterInnen.

Ein Konzernbetriebsrat (KBR) ist in erster Linie eine Plattform zum Austausch von Informationen und zur Koordination gemeinsamer Aktionen. Grundsätzlich gilt: Was auf Betriebsebene entschieden werden kann, wird auch dort – also vom eigenen Betriebsrat – beschlossen. Der Konzernbetriebsrat kann die Beschlüsse des BR nicht toppen. Unter bestimmten Umständen kann ein KBR aber in die Rolle der Gewerkschaft eintreten und Tarifverträge abschließen. 

Kurz: Mit einem Konzernbetriebsrat haben wir einfach noch ein paar Möglichkeiten mehr, die wir in der aktuellen Situation nutzen werden, um den Zukunftstarifvertrag für alle MitarbeiterInnen im Konzern Weltbild/DBH durchzusetzen.

Die nächste Sitzung des KBR findet aus aktuellem Anlass am Freitag in Augsburg statt. Das Weltbild-ver.di-Blog wird über die Ergebnisse des Treffens berichten.


1 Kommentar:

  1. wenn man das hier liest, haben bald auch Caritasmitarbeiter, Mitarbeiter kirchlicher Banken, Brauereien, Gaststätten, Hotels, Tagungshäuser etc. Grund sich gewerkschaftlich zu organisieren:

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1611306/

    Der Papst scheint es wirklich ernst zu meinen - und die deutschen Bischöfe haben anscheinend keine Wahl. Einerseits kann man die Entwicklung in der Kirche verstehen, vielleicht führt sie wirklich zu einer glaubhafteren Kirche, andererseits wird sich am ersten Beispiel dieser Entweltlichung, also bei WELTBILD zeigen, wie sozial die Bischöfe diesen Entweltlichungsprozess gestalten wollen. Da darf man gespannt sein. Und gut ist, dass ihr jetzt einen Konzernbetriebsrat gebildet habt. Eine Kirche mit 20 Millionen Mitgliedern in Deutschland, wenn ich recht informiert bin, kann mit großer Macht spielen. Da ist selbst ein Konzernbetriebsrat eine kleine Nummer. Aber besser so als gar nichts. Ich wünsche euch, dass ihr wie David gegen Goliath den Kampf intelligent führt.

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