Donnerstag, 10. Oktober 2013

WELTBILD-Beschäftigte demonstrieren vor Frankfurter Buchmesse



Mit diesem Transparent und mehreren tausend Flugblättern sind ver.di-Vertrauensleute und BetriebsrätInnen
nach Frankfurt gereist, um auf die Situation von WELTBILD aufmerksam zu machen. Von  links nachs rechts:
Sara de Santi, Tim Miller, Helene Vollrath, Dolores Sailer, Timm Boßmann, Manuela Natterer.



"Bischöfe tragen gesellschaftspolitische
Verantwortung für das Kulturgut Buch."


Eine Abordnung der WELTBILD-Belegschaft demonstrierte heute Nachmittag vor der Frankfurter Buchmesse. Die Verlagsangestellten waren extra aus Augsburg angereist, um beim Branchenereignis des Jahres auf die besondere Verantwortung der katholischen Bischöfe für das Kulturgut Buch aufmerksam zu machen.

"Für den herstellenden Buchhandel wäre der Zusammenbruch 
von WELTBILD eine Katastrophe." (börsenblatt)

Der Chefredakteur des Börsenblatts des deutschen Buchhandels hatte kürzlich auf die enge Verquickung innerhalb der Branche aufmerksam gemacht: "Viele Verlagsmanager machen sich bereits ernste Sorgen darum, dass die Buchhandelsfläche unter eine notwendige Mindestgröße fällt." Wenn WELTBILD stürzt, könnten etliche Verlage ins Taumeln geraten. Chefredakteur Torsten Casimir weiter: "Wäre WELTBILD eine Bank, wäre die Firma zweifellos 'systemrelevant' und gehörte gerettet."

Die deutschen Verlage brauchen WELTBILD,
WELTBILD braucht die katholische Kirche.


Hier klicken, um unser Flugblatt als PDF herunterzuladen.

In der Augsburger WELTBILD-Zentrale bangen 2.300 Verlags-KollegInnen um ihre Arbeitsplätze. In den Filialen von WELTBILDplus, Jokers und Hugendubel sind weitere 4.500 BuchhändlerInnen durch Schließungen bedroht. Sie alle hoffen jetzt auf Unterstützung durch die Eigentümer: WELTBILD gehört zu 100% der katholischen Kirche.

Derzeit befindet sich das Verlagsunternehmen in einer Krise. Der Umbau vom klassischen Versandhandel zum digitalen Unternehmen droht auf der Zielgeraden zu scheitern. "Bis alle Hebel greifen, brauchen wir ein bisschen Zeit und Geld zur Überbrückung", wünscht sich deshalb Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz.

Immerhin hätten die Bischöfe über Jahrzehnte gut an WELTBILD verdient, erinnerte ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann in Frankfurt. "Jetzt hat die Kirche nicht nur eine moralische Verpflichtung sondern trägt auch gesellschaftspolitisch Verantwortung: Wie es im deutschen Buchhandel weiter geht, hängt nicht zuletzt an dem klaren Bekenntnis der Bischöfe zum Kulturgut Buch."

5 Kommentare:

  1. "Die Verlagsangestellten waren extra aus Augsburg angereist ..." - Auf eigene oder Gewerkschaftskosten?

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    1. Und wenn auf Gewerkschaftskosten ist doch in diesem Fall egal.
      Ich finde es war eine klasse Aktion.
      Weiter so!

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    2. Ich würde mal sagen, wenn auf Gewerkschaftskosten: dann alle Achtung und herzlichen Dank an ver.di !
      Wer unterstützt uns sonst noch bei dem Kampf um unsere Arbeitsplätze ?

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    3. Danke an die Vertrauensleute, die solche Aktionen in ihrer Freizeit machen. Anders als Betriebsräte werden die ver.di-Vertrauensleute nicht freigestellt für ihre Arbeit, sondern mussten Urlaub nehmen bzw. Plus-Stunden von ihrem Arbeitszeitkonto verwenden. Respekt!

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  2. Tolle Aktion, Hut ab vor Eurem Engagement!

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