Donnerstag, 13. Februar 2014

LeserInnen-Brief: "Moment mal, Herr Bischof!"


Folgender LeserInnen-Brief hat die Blog-Redaktion erreicht, den wir hier gerne veröffentlichen. Wenn Sie auch etwas zu sagen haben, das den Raum im Kommentar-Formular sprengt, schreiben Sie ein E-Mail an die blogredaktion@web.de .

Moment mal, Herr Bischof !

Die Solidaritätsadresse der Augsburger Montagsdemo hat mir den Kopf wieder etwas klarer gemacht.
Auszug:
"Mit Empörung verfolgen wir die sogenannte Insolvenz von Weltbild. Jahrzehntelang hat die Kirche mit Weltbild als einer der größten Buchhändler Deutschlands Millionengewinne eingenommen. Jetzt, da das Geschäft wegen dem internationalen Konkurrenzdruck nachlässt, lassen die Bischöfe die Kollegen wie eine heiße Kartoffel fallen. Durch das Insolvenzverfahren werden sie zusätzlich noch jeder Kündigungsfrist und Abfindung beraubt.
Die Kirche ist aber nicht Insolvent! "

Richtig !
Von wegen, dieser und jener Bischof macht jetzt noch einen abschließenden Beitrag für Weltbild frei !

Das Wort abschließend versetzt mir einen Stich und das dürfen wir nicht zulassen, dass die Herren sich mit einem letzten Almosen aus dem Staub machen !
Es mag richtig sein, dass Weltbild saniert werden muss.
Dann aber bitte anständig, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Kündigungsfristen und mit entsprechenden Abfindungen.
Und nicht durch eine im Arbeitnehmersinn schon fast betrügerische Insolvenz, bei der wir um unsere Rechte gebracht werden.

Arbeitnehmer über 53 dürften nur aus "wichtigem Grund" gekündigt werden.
Die Kündigungsfrist für Mitarbeiter mit mehr als 12 Jahren Firmenzugehörigkeit wäre 6 Monate zum Schluss eines Kalendervierteljahres.
Abfindungen für langjähriger Mitarbeiter würden zwischen 12 und 18 Monatsgehältern liegen !
Um all das, und das ist nur ein schwacher Trost, wenn man mit über 50 arbeitslos wird, werden wir auch noch besch.....

Auch wenn ein Investor gefunden wird, werden Entlassungen wohl unvermeidlich sein.
Was die Entlassenen ohne Gegenwehr bekommen werden: drei Monate verkürzte Kündigungsfrist und das wars !
Was können wir tun ?

Unseren Hintern in die Höhe bekommen, in die Gewerkschaft eintreten und bei jeder Aktion aktiv mitmachen !
Für den Erhalt unserer Arbeitsplätze kämpfen und wenn es denn sein muss, für anständige Kündigungsfristen und Abfindungen.

Solange Aktionen machen, bis die Kirche durch entsprechende Leistungen jeden Zweifel ausräumt, dass hier, womöglich von Schultheis empfohlen, die Firma insolvent gemacht wurde, um Kosten bei der Sanierung einzusparen.
Die Kirche erst aus der Verantwortung lassen, wenn alles abschließend geregelt ist, hier macht das Wort abschließend auch Sinn !

Was glaubt Ihr, wer die Busse nach Würzburg, die Plakate, die Infoblätter, die Anstecker und die Gewerkschaftsvertreter bezahlt, die in zermürbenden Verhandlungen für uns alle kämpfen ?
Das bezahlen wir Gewerkschaftsmitglieder bei Weltbild mit unseren Beiträgen.
Wer diesen Prozess unterstützen will, sollte nicht länger daneben stehen und zuschauen und von unserer Arbeit und unseren Beiträgen profitieren.

In diesem Sinne - Gewerkschaftsbeitrittserklärungen gibt es bei den Vertrauensleuten, beim Betriebsrat und im Internet - bis zur nächsten gemeinsamen Aktion bei unseren Gesellschaftern - und da müssen dann 2000 Leuten stehen, sonst machen wir uns lächerlich !

19 Kommentare:

  1. Der oder die das geschrieben hat, hat absolut recht. Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, was die katholische Kirche, vor allem die konservativen Bischöfe, mit uns gemacht haben. Ich bin jedenfalls dabei, wenn wir wieder vor dem Bischofspalais beim Zsdarsa stehen. Leider leben wir immer noch in einem Staat ohne Trennung von der Kirche und die Politiker von Parteien mit C arbeiten Hand in Hand mit dieser kleinen Gruppe von Oligarchen. Wir müssten eine Aktion finden, mit der wir nicht nur gegen die Willkür dieser Herren protestieren können, sondern auch viele, viele Menschen auf die andauernde Bevorzugung der Kirchen in unserem Staat aufmerksam machen und viele Menschen zum Austritt bewegen können. Früher war mal in der TAZ auf der ersten Seite eine Kirchenausstrittserklärung abgedruckt. Könntet ihr von Verdi nicht in der Gewerkschaftszeitung eine ähnliche Aktion auf die Beine stellen. Ich meine jetzt die bundesweite Ausgabe, nicht den Picker. Eine Aktion, in der auch die Hintergründe der Geschichte von Weltbild erklärt werden. Immerhin erreicht ja die Gewerkschaftszeitung ein paar Millionen Menschen.

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  2. Jetzt wird es lächerlich. Die Gewerkschaft soll sich um ihre Mitglieder bei Weltbild kümmern und und gut. Ich bin seit über 20 Jahren Gewerkschaftsmitglied. Meine Solidarität endet genau hier...seit 20 Jahren habe ich keinen Streik bei Weltbild ausgelassen und mich immer über die Trittbrettfahrer geärgert die ihre Lohnerhöhungen dank anderleuts kraft und Geld einsacken. Ich will auch keine asozialen Ausreden mehr von denen höre n, die sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Also Thomas und Hubert kümmert euch um die Menschen, die seit Jahren und Jahrzehnten Mitglieder sind. Die anderen sind mir jetzt so egal, wie denern die Gewetsvhaft set jeher. Noch eine Anmerkung....wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

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  3. Wenn ihr sowas bringt, werdet ihr vermutlich einen Grund haben. Schon bei dem Beitrag gestern mit der Aufforderung, weitere Aktionen zu unterstützen und in die Gewerkschaft einzutreten, dachte ich mir, die wissen etwas, was wir noch nicht wissen.

    Heute denke ich: Die Bischöfe haben vollmundig 65 Mio. Hilfe zugesagt. Alle Zeitungen haben das gedruckt. Und alle denken jetzt, wir hätten von der Kirche das Geld bekommen. Das stimmt natürlich nicht. Marx hat 10 Mio. gegeben, um Hugendubel nicht zusammenbrechen zu lassen - dabei aber die Hugendubels auf die Folterbank geschnallt, bis sie die 10 weiteren Mio. bekommen. Und 15 Mio. sind bisher von Augsburg geflossen. Der reichste Kirchenboss, Meisner aus Köln, beleidigt zwar Muslime, aber Geld hat er noch keines gegeben. Würzburg hat 3,2 Mio. versprochen, aber geflossen ist noch nichts. Mit anderen Worten: Es sieht so aus, als wolle sich die katholische Kirche heimlich still und leise von Weltbild verabschieden und uns wirklich abwickeln. Und die schämen sich nicht einmal. Und sonntags gehen sie wieder von Nächstenliebe reden und berühren mit ihren kalten herzlosen Fingern den Leib des Herrn. Als Ausgleichszahlungen für die Enteignungen im Zuge der Säkularisation bekommen sie - auch vom muslimischen deutschen Steuerzahler - jedes Jahr zwischen 400 und 600 Mio. zugewiesen! Ich hoffe, dass bald ein Muslim gegen diesen aberwitzigen Scheiß vors Bundesverfassungsgericht geht.

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  4. ach jetzt hört doch mal auf und lasst die bischöfe in ruhe ihr Geld zählen!!!

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  5. @ Anonym13. Februar 2014 08:14

    Wieso sollte Kardinal Meisner Geld geben?
    Die Erzdiözese Köln gehört doch gar nicht zu den Eigentümern — jedenfalls nicht direkt.
    Sie ist lediglich über den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) an Weltbild beteiligt und macht dort eben nur eine von 27 Diözesen aus. Der VDD ist insgesamt nur mit weniger als 25% an Weltbild beteiligt. Das macht für die Erzdiözese Köln eine Beteiligung von weit unter 1%. Aber das Geld würde dann eben nicht direkt von der Erzdiözese Köln kommen, sondern von dem VDD

    In den Kommentaren hier geht es offenbar weniger um die Rettung von Weltbild als um „Kirchenbashing“.

    Traurig, daß Ver.di hierfür eine Plattform bietet.

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    1. Ganz so abwegig ist es nicht, von Meisner einen Beitrag zu erwarten. Er war einer der führenden Hetzer im Zusammenhang mit der Porno-Affäre, eine treibende Kraft bei den Verkaufsplänen und einer der Verhinderer der Stiftungslösung. Kurz: Meisner hat maßgeblich zu der prekären Situation beigetragen, in der wir jetzt stecken und um unsere Arbeitsplätze fürchten müssen. Der hat allen Grund zur Wiedergutmachung.
      Aber ich denke mittlerweile auch, dass wir die Bischöfe differenzierter betrachten müssen. Es gibt darunter einige, die sich aktiv für uns einsetzen (Zdarsa, Marx), und ich habe auch den Eindruck, dass sich Generalvikar Beer als Aufsichtsratsvorsitzender ehrlich für uns ins Zeug legt.

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  6. abfindung ja warum nicht ist doch besser wir wissen doch alle das es
    lange nicht gut geht mit weltbild

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  7. Die Anklage des Verhaltens der Bischöfe hat nichts mit Kirchenbashing zu tun. Damit es jeder versteht, auch Anonym 13. Februar 2014 18:04. Unabhängig davon, wer alles noch Fehler in der Vergangenheit gemacht hat, war für die Insolvenz entscheidend, dass die Bischöfe NEIN zu den Sanierungsplänen von Weltbild gesagt haben. Wo Banken und Unternehmensberatungen bereit gewesen wären, einen Teil der Arbeitsplätze von uns zu retten, haben die Bischöfe gesagt: NEIN, wollen wir nicht. Damit haben sie billigend in Kauf genommen, dass wir alle arbeitslos werden und auch die 3.100 Beschäftigten der DBH ihre Arbeit verlieren. Oft Menschen über 50, die schwer noch woanders eine Arbeit bekommen. Ausgelöst haben sie damit, dass viele von uns jetzt psychische Probleme oder andere Krankheiten in den letzten Wochen bekommen haben. Schaut euch in euren Abteilungen um. Für langjährig Beschäftigte bricht - und das ist nicht einfach so dahingesagt - eine Welt zusammen.

    Ich weiß nicht, um wieviel Geld es für die Kirche ging, ob 130 Mio. oder 190 oder 65 ... über drei Sanierungsjahre. Jedenfalls hätte die Kirche dieses Geld locker aus der Portokasse bezahlt. Ich glaube, da gibt es keinen Widerspruch. Dass sich hier dann Leute über das Verhalten der Kirche ärgern, ist doch mehr als verständlich, oder? Das mit dem Wort "Kirchenbashing" herabzuwürdigen, heißt das Leid der betroffenen Menschen nicht ernst zu nehmen. Dass sich manche Weltbild-Mitarbeiter den Untergang dieser hartherzigen Kirche wünschen, ist meines Erachtens ebenfalls verständlich. Zumal sich die Kirche auch in anderen Punkten nicht auf dem Boden der europäischen Menschenrechtsgeschichte bewegt:

    - Homosexuelle werden weiterhin von ihr als krank diffamiert und dürfen nach kirchlicher Lehre ihre von Gott gegebene Sexualität nicht ausleben.
    - Frauen werden weiterhin als Menschen zweiter Klasse betrachtet, die in der Kirche keine Leitungsfunktionen übernehmen dürfen.
    - Muslime werden ebenfalls als Menschen zweiter Klasse betrachtet, weil sie keine Christen sind.
    - Die Kirche ist weiterhin davon überzeugt, dass ihre Lehre der Wahrheit letzter Schluss ist, eine Auffassung, die in der globalisierten Welt nur zu Problemen, Auseinandersetzungen und Kriegen führen kann.

    In der Zwischenzeit halte ich es für gut, dass Weltbild untergeht und von Bischöfen wie Marx oder Zsdarsa nicht mehr für eine irgendwie geartete Neuevangelisation Europas missbraucht werden kann. Angesichts dieser grundgesetzwidrigen Denkweisen, die ich oben dargelegt habe. Wir können nicht türkischen Mädchen das schulische Schwimmen in der Burka verbieten, wenn wir als Bürger dieses Staates über das oben geschilderte christliche Denken und Handeln hinwegsehen.

    Und in diesem Sinn muss der Fall Weltbild dazu beitragen, dass viele Menschen aufwachen und endlich den Machenschaften dieser Institution wehren.

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    1. Wenn du so schlecht über die Kirche denkst, warum hast du dann jahrelang bei Weltbild gearbeitet? Wenn du erst später gemerkt hast, wo du da eigentlich arbeitest, warum hast nicht gekündigt, wenn du mit der Kirche nichts zu tun haben willst? Oder hast nur gedacht, zum Bezahlen ist die Kirche nicht schlecht, aber den Rest finde ich zum Kotzen ....

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  8. Tja der Meisner....

    http://www.bild.de/regional/koeln/koeln/meisner-trickst-das-finanzamt-aus-34671980.bild.html

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    1. Interessante Zahlen – Wenn das Erzbistum 1 Mrd Haushalt hat und es hat 50.000 hauptamtliche Angestellte, dann sind das 20.000 Euro pro Jahr und Angestelltem. Also sind da brutto nicht mehr als rund 1300 Euro drin, dann ist das Geld verbraucht. Da bleibt für Weltbild wohl nicht viel.

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  9. die sollen uns die wahrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrheit sagen u.nicht mit uns spielen
    Verdi----u.Weltbild
    ich arbeite schon lange da andere sagen auch das gleiche abfindung abfindung her

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  10. Hört doch auf mit diesen Fake-Leserbriefen. Das habt Ihr nicht nötig!

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  11. Huhu, das ist jetzt ein Fake-Leserbrief: Ich habe gerade gelesen, dass die Diözese Passau 3,1 Mio. Euro an Weltbild überweisen will - für Abfindungen bzw. eine Transfergesellschaft. Das Interessante für mich war, dass angegeben wurde, man habe bisher 2,5 Mio. Euro an Weltbild verdient. Sprich: Da macht die Diözese einen Verlust von 600.000 Euro. Wenn das stimmt, finde ich es ehrenhaft, dass sich die Diözese in diesem Maß beteiligt. Eigentum verpflichtet scheint wohl doch nicht ganz umsonst im Grundgesetz zu stehen. Sollte es so billig für die Diözesen insgesamt abgehen, kann ich jetzt doch langsam verstehen, warum die Kirche die Sanierungspläne von Weltbild nicht mitgetragen hat.

    Jeder Konzern im Kapitalismus muss darauf achten, seine Verluste zu minimieren. Und auch wenn die Kirchensteuern in den letzten Jahren wegen der guten Konjunktur überreichlich gesprudelt sind, irgendwo hat Mildtätigkeit immer eine Grenze und die armen Kirchenmäuschen sind den Bischöfen sicher insgesamt näher als irgendwelche Weltbild-Mitarbeiter, die eh nur Porno verkaufen, wenn man sie lässt.

    Ich sage es nochmal: Dies ist ein Fake-Leserbrief. Ich Anonymus, der ihn schreibe, hab ihn nicht nötig. Was ich nötig habe, ist ein Arbeitsplatz, ein sicheres Einkommen, sowas in der Richtung.

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  12. wir hoffen das die abfindung gut ausgeht das haben wir auch verdiendt

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  13. Man sollte sich nicht immer auf die Kirchensteuer konzentrieren, die Kirche lenkt da gerne die Aufmerksamkeit darauf, um sich als arme Kirchenmaus darzustellen.
    Die Kirche hat Besitz im dreistelligen Milliardenbereich allein in Deutschland, es ist nicht nötig, dass Kirchensteuermittel in Weltbild investiert werden, das würde die anderen Steuerzahler zu Recht irritieren, da ist genug anderes Kapital da, die paar Millionen für Weltbild, das geht aus der Portokasse, das sieht man an den Protzbauten der Kirche.

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  14. Hallf muss gehen u.die arbeiter auch naja so soll es sein gerechtikeit wo??????
    wie es wir gewusst haben alles nur ein spiel (kirche weltbild werdi usw.)
    jeden tag das gleiche
    wenn es so ist die sollen uns entlich die wahrheit sagen euch Hr.G....... wo alles unter sich hat
    soll doch sagen wieviele gekündigt werden es gib viele das ja sagen mit abfindung u.wer krank ist schriftlich benachrichten ob mit abfindung einverstanden sind gr an weltbild,verdi,kircheu.Hr.G.......

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  15. 3,1 millionen von kirche für abfindung sagen mehrere arbeiter usw.
    träumst du nicht davon?????????????

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