Freitag, 29. August 2014

Endlich – Weltbild Übernahme ist perfekt


Betriebsversammlung feiert Weltbild Retter 


Donnerstag, der 28.08.2014

In der Betriebsversammlung am Standort Augsburg wurde die Übernahme von Weltbild und Weltbild Plus durch die Droege Group bekannt gegeben.


Die gefüllte Halle während der Betriebsversammlung


Zu Beginn der Versammlung war die Anspannung der Beschäftigten mit Händen greifbar. Noch immer stand zu befürchten, dass es am Ende des Übernahme-Prozesses zu weiteren personellen Einschnitten kommen könnte. Seit Beginn des Jahres waren die verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen und hofften doch immer auf eine Wende zum Positiven.

Umso größer war das Aufatmen und die Erleichterung, als der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz die Unterzeichnung der Verträge bekannt gab und die befreienden Worte sprechen konnte:

"Im Zuge der Weltbild Übernahme durch Droege wird es keine weiteren Entlassungen geben!"


Ein großer Erfolg für die Arbeitnehmervertreter des Betriebsrates und der Gewerkschaft, die stürmischen Beifall ernteten.

Die Droege Group übernimmt vorerst 60% der Weltbild Anteile mit dem derzeitigen Mitarbeiter-Stamm. 40% hält weiterhin der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz im Interesse der Gläubiger.


BR-Vorsitzender Peter Fitz informiert die Belegschaft

Endlich ein Tag für gute Nachrichten


Auf dem Podium vor der Belegschaft hatten diejenigen Platz genommen, die in den vergangenen Monaten auf die eine oder andere Weise zum Fortbestand des Weltbild-Unternehmens beigetragen haben. Die Redner sparten nicht mit anerkennenden Worten für das Engagement aller Beteiligten.
Das hatte nichts mit gegenseitiger Beweihräuscherung zu tun. Vielmehr wurde deutlich, wie komplex die Weltbild Rettung gewesen ist und wie viele Räder ineinander greifen mussten, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Arndt Geiwitz, dessen Einsatz von vielen als beispielhaft gesehen wurde, verdeutlichte in seiner Ansprache, die besonderen Herausforderungen des Investoren-Prozesses und welche Hürden in den vergangenen Monaten genommen werden mussten.


Insolvenzverwalter Geiwitz schildert die Maßnahmen zum Erhalt des Unternehmens


Teils als Gäste, teils als Redner anwesend waren Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz, Hubert Thiermeyer, ver.di Landesleitung Fachbereich Handel in Bayern, Thomas Gürlebeck ver.di-Sekretär Augsburg, Generalvikar Prof. Dr. Beer (ehemaliger Weltbild Aufsichtsratschef), Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl, Wirtschaftsreferentin Eva Weber und Herr Tanski, Generalbevollmächtigter der Droege Group.

Der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz betonte: "Besonderer Dank für die engagierte Arbeit um die Fortführung des Unternehmens und der Sicherung von knapp eintausend Arbeitsplätzen gilt dem Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mit seinem Team sowie Prof. Dr. Beer von der katholischen Kirche für das zwingend notwendige Massedarlehen und die finanzielle Ausstattung der Transfergesellschaft und die Abfindungen."

Die übernehmende Droege Group nehme nicht nur Abstand von betriebsbedingten Kündigungen im Zusammenhang mit der Übernahme, sondern wolle auch tatkräftig investieren und sich langfristig bei Weltbild engagieren.

Dies bekräftigte nochmals Herr Tanski als Abgesandter der Droege Group, der deutlich sagte, Droege engagiere sich bei Weltbild, weil man an die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens glaube.

Trotzdem soll nicht verschwiegen werden: In Folge der Fehler der alten Geschäftsführung und der daraus folgenden Insolvenz haben im vergangenen halben Jahr mehr als 600 Menschen im Zuge der Restrukturierung ihren Arbeitsplatz verloren.


Ver.di Sekretär Thomas Gürlebeck findet wie immer deutliche Worte


Thomas Gürlebeck, ver.di-Sekretär bei Weltbild, stellte daraufhin klar, wie wichtig es gewesen sei, durch öffentlichkeitswirksame Aktionen die ehemaligen kirchlichen Eigentümer in die Pflicht zu nehmen.
Dadurch sei für die entlassenen Kolleginnen und Kollegen etwas Außergewöhnliches erreicht worden:
"Einzigartig ist, dass es gelungen ist, durch einen Tarifvertrag eine gut ausgestattete Transferlösung und gerechtfertigte Abfindungen zu vereinbaren – und zwar über den insolvenzrechtlichen Abfindungsdeckel hinaus. Dies wäre nicht möglich gewesen, hätte die Kirche ihre finanziellen Zusagen nicht eingehalten." Anfang Oktober wird die erste Rate der Abfindungen ausgezahlt werden.

Generalvikar Dr. Beer, der hierzu maßgeblich beigetragen hatte und mit seinem Einsatz für einen Massekredit überhaupt erst eine Fortführung der Geschäfte in den ersten Wochen der Insolvenz ermöglichte, wünschte den Beschäftigten und dem Unternehmen einen glücklichen Neustart und eine erfolgreiche Zukunft.

Der Wirtschaftssachverständige Klaus Warbruck machte noch einmal deutlich, welchen Verhandlungserfolg man bei den Überleitungsvereinbarungen für die Beschäftigten erringen konnte: "Das Unternehmen wird mit allen Teilen fortgeführt. Gesellschaftsrechtliche Veränderungen sind durch eine umfassende Unternehmenshaftung gesichert. Dies wird durch einen weiteren Tarifvertrag gewährleistet."

Solidarität von vielen Seiten


"Solidarität, Kollegialität und viele UnterstützerInnen haben diesen Erfolg erst möglich gemacht", betonte Thomas Gürlebeck.

Ein besonderer Dank ging bei der Versammlung auch an die Politik: an den anwesenden Augsburger Bürgermeister Kurt Gribl sowie an den bayerischen Ministerpräsidenten. Durch die Initiative eines runden Tisches und flankierende Weichenstellungen haben sie Weltbild in der Insolvenzphase unterstützt.

Am Ende der Betriebsversammlung wurde jedem Anwesenden als Erinnerung an diesen denkwürdigen  Tag und als Dank für ihre Unterstützung ein rotes Weltbild-Schlüsselband überreicht.
Die Erleichterung war den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anzusehen und in der Betriebsversammlung deutlich spürbar.



Montag, 4. August 2014

Erste Hälfte der Abfindungen wird am 1. Oktober ausgezahlt


Am Wochenende wurde der Notariatsvertrag mit der Droege Group in 
Düsseldorf unterzeichnet. Gemäß Tarifvertrag haben die Gewerkschaft ver.di gemeinsam mit der Insolvenzverwaltung den Auszahlungstermin für die Abfindungen festgelegt.

Die erste Hälfte der Abfindungen wird am 1. Oktober 2014 ausgezahlt. Den zweiten Teil erhalten die betroffenen KollegInnen beim Ausscheiden aus der Transfergesellschaft, so ist es im Tarifvertrag vom März festgelegt.

Wir freuen uns, dass die KollegInnen bei der GeDiS jetzt ein Stück mehr Sicherheit haben.

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