Freitag, 26. Juli 2013

Für eine Reform der Minijobs


Gemeinsam mit 16 Verbänden sowie 23 renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Berlin einen Aufruf für eine Reform der Minijobs vorgestellt.

In Deutschland gibt es sieben Millionen Minijobs. Auf den ersten Blick scheinen sie attraktiv. Doch die Sonderregelungen haben schwerwiegende „Nebenwirkungen“. So verkehren sich die scheinbaren Vorteile schnell ins Gegenteil.

✘ Minijobs sind keine Brücke in den Arbeitsmarkt, also in reguläre Beschäftigung.

✘ Minijobs sind eine der wesentlichen Barrieren für Frauen auf dem Weg zu einer eigenständigen Existenzsicherung und langfristig für sie ein enormes Risiko.

✘ Minijobs verschärfen den Niedriglohnsektor. Mehr als drei Viertel der Minijobber und Minijobberinnen arbeiten für einen Stundenlohn von unter 8,50 Euro.

✘ Den Beschäftigten im Minijob werden oft Arbeitnehmerrechte vorenthalten.

✘ Die soziale Sicherung ist unzureichend, eine eigenständige Existenzsicherung ist nicht zu erwirtschaften. Es droht Armut trotz Job und später Altersarmut.

✘ Die Beschäftigten üben oft ausbildungsferne Tätigkeiten aus, ihre vorhandene, oft gute Qualifikation geht verloren.

Wir wollen eine nachhaltige Reform der Minijobs!

Für Kleinstarbeitsverhältnisse darf kein gesondertes Recht gelten.
Alle Arbeitsplätze müssen gleich behandelt, gleich bezahlt und gleich versichert sein.
Es darf keine steuerlichen Anreize für Arbeitgeber zum Lohndumping geben und keine Anreize für kleine Zuverdienste, die vor allem Frauen bewegen, entweder fast aus dem Arbeitsmarkt auszusteigen oder nach der Familienphase nur „mini“ wieder einzusteigen.

Minijobs sind die am weitesten verbreitete Form der prekären Beschäftigung.
Sie sind eine der wesentlichen Barrieren für die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt.

Die Minijob-Regelung verzerrt den Arbeitsmarkt und behindert den Ausbau regulärer Teilzeit-Arbeitsplätze mit Perspektive.
Die Mehrzahl der Minijobberinnen und Minijobber, die den Minijob als einzige Tätigkeit ausüben, will länger arbeiten.
Viele streben eine Teilzeit-Beschäftigung zwischen 20 und 25 Stunden an.
Nicht zuletzt wegen des Fachkräftemangels und der demografischen Veränderungen kann dieser Zustand nicht länger hingenommen werden.

Von der Reform werden sowohl die Beschäftigten als auch der Arbeitsmarkt insgesamt profitieren.
Die Beschäftigten haben die Chance auf ein höheres Einkommen, und die soziale Sicherung wird verbessert. Durch die höheren Löhne werden die Abgaben für die soziale Sicherung ausgeglichen, so dass die Beschäftigten keine Nachteile haben.

Die Minijob-Mauer wird aufgelöst, die Arbeitsplätze bleiben erhalten.
Die Arbeitszeit bestimmen die Beschäftigten selbst in Absprache mit ihren Arbeitgebern.
Das Angebot an regulärer und sozial abgesicherter Teilzeit wird steigen, das Arbeitskräftepotenzial wird erhöht.

Zu den konkreten Reformschritten gibt es Vorschläge von Gewerkschaften, Verbänden und WissenschaftlerInnen.
Wir fordern von den Mitgliedern des Deutschen Bundestages und Parteien, sich dieser Diskussion zu stellen.
Die Vorschläge liegen auf dem Tisch!

Weitere Informationen und den Aufruf im Wortlaut finden Sie unter:
http://www.dgb.de/-/sIE

Direkt den obigen Text mit der Auflistung der Unterstützer:
http://www.dgb.de/presse/++co++a8b0eb5c-dce3-11e2-8eb7-00188b4dc422

Raus aus der Armutsfalle - Das DGB-Reformkonzept Minijob:
http://www.dgb.de/presse/++co++5dc0ad54-dce2-11e2-aa0d-525400808b5c

Mittwoch, 24. Juli 2013

Fachforum Mobbing - Informationen und Unterstützung



Unter der Internetadresse http://www.fachforum-mobbing.de/ finden sich eine Fülle von Links und Informationsmaterial zum Thema Mobbing:

Überregionale Angebote
Regionale Angebote
Mobbing in der Schule
Cybermobbing
Unternehmenskultur / Prävention
Therapie / Gesundheit / Selbsthilfegruppen
Mediation / Recht
Fachforum Mobbing
Informationen
Pressemeldungen
Fachartikel
Übungen
Interviews
Literaturhinweise

Insbesondere wird das "Fachforum Mobbing" angeboten, das ist allerdings bei XING, hier muss man sich erst registrieren, was aber relativ schnell geht.
Im zweiten Schritt muss man dann noch von den Betreibern des Forums zu der Gruppe zugelassen werden, dann kann man die Beiträge des Forums lesen und selbst daran teilnehmen.
Vorteil ist, dass die Gruppenmitglieder unter sich sind und nicht die ganze Welt mitlesen kann.

Forum-Themen unter anderem:

Erfahrungsberichte
Wissenswertes
Methoden und Ansätze - Intervention und Prävention
Mobbing in der Schule
Cybermobbing
Fragen und Antworten
Denkanstöße
Artikel-Sammlung
Anti-Mobbing-Gesetz
Veranstaltungen
Aktuelle Gesuche
Pressemitteilungen
Newsletter-Archiv

Selbstverständlich sind auch unsere Betriebsräte Ansprechpartner für solche Probleme, Gewerkschaftsmitglieder können sich auch an ihre Gewerkschaft und deren Vertreter wenden.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Mitgliederversammlung: Weltbild im Wandel: Wie geht's mit uns weiter ?


Am Dienstag, 16.7.2013, fand eine ver.di-Mitgliederversammlung im Palladio in Augsburg-Kriegshaber statt, die die Möglichkeit zu Fragen und Aussprache zu diesem Thema mit dem ver.di-Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck und den anwesenden Betriebsräten und ver.di-Vertrauensleuten bot.

Es war eine sehr harmonische, kreative und produktive Zusammenkunft in einer angenehmen Umgebung, die den Zusammenhalt der Gewerkschaftler gefördert und Mut zu vielen weiteren gemeinsamen Aktionen gemacht hat.

Begrüßt wurden die Mitglieder mit einem Film "10 Jahre ver.di", der eine Übersicht über die große Bandbreite von ver.di gab, in dem ArbeitnehmerInnen aus dem ver.di-Bereich mit vielen Berufen und Gesichtern zu Wort kamen.

Anschliessend kam eine Vorstellungsrunde mit Namensschildern, um die Mitglieder miteinander bekannt zu machen.

Der nächste Programmpunkt war der Film "Wozu denn Gewerkschaft ?", in dem Passanten zu den Gewerkschaften befragt wurden.

Das führte zu der Frage an uns selbst: "Was erwartet Ihr von der Gewerkschaft ?"
Dabei entstand eine große Sammlung von Vorschlägen und Wünschen, die von dem Wunsch nach einem Abschluss der aktuellen Tarifverhandlungen über mehr Präsenz von ver.di in den Medien und bessere Mitgliedervernetzung bis zur Änderung der Eingruppierungen ging.

Es ging weiter mit dem Hauptthema der Veranstaltung: "Weltbild im Wandel - wie geht's mit uns weiter ?"

Betriebsrat Timm Boßmann sprach einleitende Worte und schlug Themen zur Diskussion vor:
Veränderungen im Versandbereich, Arbeitszeit im Bereich Versand, die aktuelle Geschäftslage, der Verkauf von Droemer-Knaur.

Themen, die die KollegInnen beschäftigten, waren unter anderem die Frage, ob sich Automatisierungen im Versand auf die Arbeitsplätze auswirken und ob es Rationalisierungen durch SAP geben wird.
Der Filialabbau und die Arbeitsverhältnisse sollten auch im "Stammhaus" thematisiert werden.

Die Runde wurde kreativ und ging das Thema, "wie geht es mit uns weiter" aktiv an.
Es sollten Arbeitgeber angeprangert werden, die mit fragwürdigen Methoden Arbeitnehmer beschäftigen und sich damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Weltbild verschaffen, da Weltbild nach Tarif zahlt.
Weltbild sollte den Fokus auf Spezialitäten und Qualität setzen, um sich vom Wettbewerb abzusetzen.

In aller Kürze (die Zeit war schon vorangeschritten) wurde das weltbild-verdi-Blog www.weltbild-verdi.de/ und der verdiweltbild-Twitter www.twitter.com/verdiweltbild vorgestellt.

Als nächster Programmpunkt wurden weitere Vertrauensleute gewählt.
Die Mannschaft wird verstärkt durch:
Lisa Wiedenmann, Ramona Ratschker, Raoul Russ, Sara De Santi.
Wir freuen uns über die Verstärkung !

Die JAV, repräsentiert durch Lisa Wiedenmann und Ramona Ratschker, nahm die Mitgliederversammlung wahr, um uns als Einleitung einen Film zu zeigen, in welchem die Jugend zum Thema Bildung zu Wort kam und uns über Aktivitäten der JAV im Betrieb zu informieren.

So haben sie unter anderem ein gemeinsames Mittagessen für die neuen Azubis organisiert, unterstützten Azubis bei Problemen mit der Personalabteilung, es gab die Aktion für die Übernahme der Azubis bei der Weltbild-Betriebsversammlung, dazu liegt auch eine Unterschriftenliste beim Betriebsrat aus, die schon viele Mitarbeiter unterzeichnet haben.

Den Abschluß des offiziellen Teils der Versammlung bildete die Sammlung der Email-Adressen der Interessierten mit einer Verlosung von Preisen unter den Teilnehmern.
Über den geselligen Teil im Anschluß wird hier nicht berichtet, wer das wissen will, der muß das nächste Mal selber kommen...

Montag, 15. Juli 2013

Donnerstag, 11. Juli 2013

Streikhöhepunkt im bayerischen Einzelhandel

Massive Streiks vor nächster Tarifverhandlung

Im harten Tarifkonflikt um existenzsichernde Tarifverträge im bayerischen Einzelhandel kommt es am Freitag zu einem neuen Streikhöhepunkt. Beschäftigte aus weit über hundert Betrieben werden zum Streik aufgerufen. ver.di rechnet mit knapp 2.000 Streikenden vorwiegend aus München. Hinzu kommen Streikende aus Nürnberg, Niederbayern, Oberbayern Schwaben und Unterfranken. Vom Streikaufruf betroffen sind ausgewählte Betriebe von Edeka, Esprit, H&M, Hugendubel, Ikea, Kaufhof, Kaufland, Karstadt, Marktkauf, Media Markt, Möbel Mahler, netto, Penny, Pimkie, real,-, Tengelmann, XXXLutz und Zara. Ihren Streik fortsetzen werden die Beschäftigten von Kaufland, Kaufhof, H&M in Ingolstadt, H&M Memmingen, Edeka in Vohburg und Eichstätt, netto Beilngries und H&M Zentrallager in Großostheim.

„Die Handelskonzerne machen trotz stagnierender Umsätze hervorragende Gewinne. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass fünf der zehn Reichsten in Deutschland aus dem Handel kommen. Auf der anderen Seite können viele Beschäftigte nicht von ihrer Arbeit leben müssen und staatliche Leistungen beanspruchen. Das ist an und für sich schon ein Skandal. Dass aber die Konzerne ohne dramatische Einkommenskürzungen gar nicht über berechtigte Entgelterhöhungen verhandeln wollen, schlägt dem Fass den Boden aus“, argumentiert Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer.

„Der Mut und die Ausdauer der Beschäftigten, die tagtäglich gute Arbeit leisten und solidarisch für gute Arbeit und gutes Geld kämpfen, verdient einfach nur Bewunderung“, so Orhan Akman, ver.di Streikleiter in München.

„Leistungsverdichtung bei den Beschäftigten, so dass sie in den Spitzenzeiten auf dem Zahnfleisch aus der Arbeit kommen. Gleichzeitig immer weniger in der Tasche zu haben muss ein Ende haben. Die Angriffe der Konzerne sind ein Angriff auf die Substanz der Beschäftigten “, sagte Monika Linsmeier, ver.di Streikleiterin in Niederbayern.

„Wenn die Handelskonzerne weiterhin Tarifpolitik mit der Brechstange machen, wird der Zorn und die Wut der Beschäftigten noch mehr zunehmen“, droht Manfred Wages, ver.di Streikleiter in Nürnberg.

„Was die Konzerne „Modernisierung“ nennen ist schlicht und ergreifend Gier nach immer mehr Profit, finanziert durch die eigenen Beschäftigten“, so Peter König, ver.di Streikleiter in Unterfranken.

„Die Beschäftigten haben Anerkennung und Wertschätzung durch existenzsichernde Tarifverträge verdient“ sagte Victoria Sklomeit, ver.di Streikleiterin in Rosenheim.

„Die Arbeitgeber müssen begreifen, dass es solange keine Ruhe gibt, solange es nicht wieder Schutz durch existenzsichernde Tarifverträge gibt“, argumentiert Reinhardt Semmler, Streikleiter in Ingolstadt.

„Wenn sich an den Tarifverhandlungen am Montag nichts bewegt, geht der Kampf weiter. Wir dürfen der Gier der Konzerne nicht nachgeben“, so Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Schwaben.

Die Streikenden aus München und Umgebung sammeln sich um 11.00 Uhr vor dem DGB Haus in der Schwanthalerstr. 64 zu einer Auftaktkundgebung. Dort spricht Luise Klemens, ver.di Landesleiterin. In einem Demonstrationszug geht es dann zur Streikkundgebung am Stachus mit dem DGB Vorsitzenden Bayern, Mathias Jena und dem ver.di Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer. Unterstützung kommt durch Streikende aus Nürnberg, Augsburg und Rosenheim.

Montag, 8. Juli 2013

Rückblick auf die Betriebsversammlung



Wie steht es um das Unternehmen? Was passiert mit dem Katalog?
Auf der letzten Betriebsversammlung am 02.07.2013 wurden einige Themen angesprochen, die viele Kolleginnen und Kollegen brennend interessieren.


Eröffnet wurde die Betriebsversammlung zunächst von einer verdi-Aktion, die alle Beschäftigten auf den Sommer und die anstehende Urlaubszeit einstimmen sollte: Jeder bekam von den Vertrauensleuten im Unternehmen ein leckeres Eis als Begrüßungsgeschenk überreicht. Eine Aktion, die verdi-Sekretär Thomas Gürlebeck nicht ohne Grund tatkräftig unterstützt hat. Sein Redebeitrag am Ende der Versammlung griff das Thema Urlaub wieder auf... Dazu später mehr.


Der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz eröffnete die Veranstaltung und sprach sogleich an, was bei vielen Beschäftigten in letzter Zeit für Unruhe gesorgt hatte: die Verlegung des Bereiches VTM.
Hierauf gab Logistik-Chef Herr Strünning eine Stellungnahme ab, der zu entnehmen war, dass durch die räumliche Veränderung und die Zusammenlegung der Bereiche keine Arbeitsplätze wegfallen sollen, sondern sich lediglich eine schnellere Auslieferung der Produkte angestrebt wird.


Unmittelbar vor der Umsetzung steht das neue Arbeitszeit-Modell im Lager-/Versandbereich. Wie Peter Fitz darlegte, sei das neue Modell ausgehandelt und die Beschäftigten nun dabei, sich für eines der 3 Flexi-Modelle zu entscheiden. So wird dem Bestreben des Unternehmens nach Flexibilität und zugleich dem Bedürfnis der Mitarbeiter nach Planungssicherheit Rechnung getragen.


Apropos Planung:
Das Personalplanungs-Tool "PEP" hingegen hat der Betriebsrat erfolgreich verhindern können. Johannes Ihmenkamp erklärte in seinem Redebeitrag, "PEP" sei vom Betriebsrat genau unter die Lupe genommen worden. Im Ergebnis sei es nicht flexibel genug, für eine Zeitplanung, die auch den Interessen der Beschäftigten entgegen kommt. Deshalb wird demnächst von Betriebsratsseite eine alternative Software geprüft.


Herr Dr. Beer äußerte sich vor den Beschäftigten zur aktuellen Situation bei Weltbild. Er sagte, das Unternehmen befinde sich weiterhin unter Druck! Insbesondere durch die starke Konkurrenz im Internet und durch die schwierige Situation im Filialgeschäft. Man sei aber durch das erfolgreiche Kooperations-Projekt "Tolino" auf einem guten Weg und habe mit den hohen Verkaufszahlen des Gerätes die eigenen optimistischen Erwartungen übertroffen. Auch durch die Investitionen in SAP und den steten Ausbau des Internet-Bereiches sei das Unternehmen weiterhin zukunftsfähig aufgestellt.


Im Anschluss gab Marketing-Chef Herr Wellmann einen Einblick in die Veränderungen im Katalog-Geschäft. Die Weltbild-Kataloge werden nun in etwas abgespeckter Form in kürzeren Abständen erscheinen, um aktuelle Trends besser aufgreifen zu können. Den klassischen Monatskatalog wird es, wie es derzeit scheint, nicht mehr geben. Außerdem soll der Buchbereich im Katalog wieder mehr Gewicht bekommen.

Ganz konkrete Antworten für die Zukunft erwarteten die Auszubildenden bei Weltbild. Sie forderten vom Podium aus eine Übernahme nach Abschluss der Ausbildung. Hierzu schenkten die Jugendauszubildenden-Vertreterinnen beherzt ein selbst gestaltetes T-Shirt "als kleine Erinnerungshilfe" an Herrn Seher von der Personalabteilung. Fast alle Kolleginnen und Kollegen im Saal standen von ihren Stühlen auf und applaudierten, um die Forderung nach Übernahme mit einem deutlichen Zeichen zu unterstützen.


Thomas Gürlebeck von verdi hatte einen Filmbeitrag im Gepäck, der viele Mitarbeiter erstaunte: Einen Film über den Rechtsanspruch auf Urlaub! Er machte deutlich, wie lange die Gewerkschaften für den 30-tägigen Urlaubsanspruch kämpfen mussten und wie wichtig es ist, solche Errungenschaften zu bewahren. Erst in den 70er-Jahren konnte dieser Anspruch durchgesetzt werden. Das ist noch gar nicht so lange her! Und es ist keine Selbstverständlichkeit, die einfach so vom Himmel fällt! Genau so wenig wie die Fortzahlung des Lohnes im Urlaub!!

Jeder, der in den nächsten Wochen in Urlaub fährt und sich ein leckeres Eis in der Sonne schmecken lässt, sollte wissen, wie wichtig solche und andere Bestandteile des Tarifvertrages für jeden Arbeitnehmer sind. Daher: Tarifverträge schützen! Schließlich wollen wir auch nächstes Jahr noch unseren wohlverdienten Urlaub nehmen können...



Mittwoch, 3. Juli 2013

Ich stemple und ich fühle mich gut dabei!


Viele KollegInnen haben die Stempelkarte angefordert. Folgende Gründe wurden im Gespräch mit der Blog-Redaktion genannt:
·         Bemerkungen und Blicke vom Chef, wenn man nach 7 1/2 Stunden Arbeit Feierabend macht.
·         Freie Tage auf Stunden gab es nicht, da es ja keinen Nachweis über Überstunden gab.
·         Überstunden wurden als „normal“ angesehen.
·         Die Diskussionen immer, wenn man mal früher gehen wollte.
·         Die Arbeit wurde immer mehr, weil keiner sah wie viele Stunden man schon gearbeitet hatte.
·         Und vieles mehr

Die Blog-Redaktion hat einige KollegInnen befragt, wie es denen jetzt mit einer Stempelkarte geht. Hier ein paar Auszüge:

Dass ich die Karte ohne Probleme bekam, hatte ich nicht gedacht. Weil auf einer Betriebsversammlung kann man ja viel sagen. Mein Chef hat zwar ein bisschen gemosert, aber nach dem Hinweis auf die Betriebsversammlung war das auch vorbei.

Ich kann jetzt auch mal einen Tag auf Überstunden frei nehmen, ohne mich rechtfertigen zu müssen.

Meine Chefin sagte letztens, dass ihr nicht bewusst war, dass so viele Überstunden geleistet werden. Jetzt sieht sie es und hätte eventuell ein Argument mehr für eine weitere Stelle.

Kein großer Kampf mehr, wenn ich früher gehen will.

Es war schon eine Umstellung, daran zu denken zu stempeln. Aber jetzt sehe ich erst wie viele Stunden ich früher verschenkt habe. Demnächst habe ich eine Woche auf Gleitzeit, darauf freue ich mich.

Die andauernden Diskussionen und das Rechtfertigen über „Überstunde ja/nein“ fallen jetzt weg. Das hat mich etliche Nerven und Zeit gekostet.


Es gibt gewiss noch mehr Argumente dafür, sich eine Stempelkarte zu holen. Dies ist jederzeit möglich, auch wenn man außertariflich bezahlt wird. Einfach ein E-Mail an die Personalabteilung mit Kopie an Betriebsrat und Vorgesetzten.

Wir lassen Sie nicht allein! Klicken Sie auf das Logo.