Erschreckendes Bild bei Mitarbeiter-Umfrage
Am 9. März haben wir hier im Blog ein paar Fragen an die Belegschaft gestellt, um ein genaueres Bild von der Stimmungslage im Betrieb zu erhalten. Über 200 Kolleginnen und Kollegen haben an der Umfrage teilgenommen. Das Ergebnis zeigt uns erstmals in deutlichen Zahlen, wie hoch die psychische Belastung bei den Weltbild-Mitarbeitern derzeit ist. Und sie stellt der aktuellen Geschäftsführung ein katastrophales Zeugnis aus.
Widersprüchliche Anforderungen, ungenutztes Know-how, ausgelaugte Mitarbeiter, so gut wie kein Vertrauen in die Geschäftsführung ... Im Ergebnis gibt es offenbar nur einen kleinen, unverzagten Prozentsatz von etwa 15-20% der Beschäftigten, die in der derzeitigen Situation recht unbelastet bleiben, sich wenig Sorgen machen und den Aussagen des Managements noch Glauben schenken. Der große Rest, etwa 80%, befindet sich in einer erheblichen Stresssituation und ist täglich extremen psychischen Belastungen ausgesetzt.
Vielen Dank an all jene, die an der Umfrage teilgenommen haben.
Es hat zu dieser Umfrage auch kritische Stimmen gegeben, frei nach dem Motto: Wozu soll das gut sein? Wir alle wissen doch, wie sehr die Belegschaft unter der Situation leidet. Das stimmt natürlich. Aber jetzt haben wir einige konkrete Zahlen, die man den Zahlenmenschen aus der Geschäftsführung deutlich vor Augen halten kann. Und nicht zu vergessen: Wahrnehmungen können sehr unterschiedlich sein. Denn erstaunt schüttelt man immer wieder den Kopf über interne Newsletter der Geschäftsführung, die aus einem mysteriösen Paralleluniversum zu kommen scheinen und stets positive Neuigkeiten aus dem Hut zaubern möchten.
Hier nun die Sicht der Belegschaft. Zum Vergrößern auf die Bilder klicken.
Insgesamt 60% der Mitarbeiter bringt die Arbeit momentan oft oder immer in eine belastende Situation. Lediglich 18% empfinden ihre Arbeit als selten oder nicht belastend.
Ein Drittel der Belegschaft hält sich mit ihrer ganz persönlichen Meinung zu den ausgeübten Tätigkeiten zum Teil zurück. Weitere 38% sogar in hohem oder sehr hohem Maße. Das heißt, weit über zwei Drittel der Mitarbeiter äußern zumindest teilweise oder überwiegend nicht offen, wie sie über ihre tägliche Arbeit im Unternehmen denken. Das wirft ein bedenkliches Bild auf Arbeitsabläufe und Strukturen innerhalb der Abteilungen und Bereiche. Lediglich 19% haben damit offenbar keine Probleme.
27% sagen, dass manchmal widersprüchliche Anforderungen an sie gestellt werden. Darüber hinaus haben sogar noch einmal weitere 48,5% (fast die Hälfte aller Mitarbeiter!!!!!) oft oder immer mit widersprüchlichen Anforderungen zu kämpfen. Ein mehr als desolates Bild für die alltägliche Arbeitssituation. Solche Widersprüche in der Ausübung des Jobs sind für Arbeitnehmer psychisch eine riesige Belastung.
Das bestätigt sich auch darin, dass 72% die Belastung quasi "mit nach Hause nehmen". Die Probleme in der Arbeit wirken bei insgesamt mehr als zwei Drittel der Weltbild-Mitarbeiter negativ in das Privatleben und Familienleben hinein! Lediglich 15% empfinden dahingehend keine Belastung.
Die nächsten Fragen zeigen ein zwiespältiges Bild. Trotz aller widrigen Umstände haben insgesamt 45% noch das Gefühl in hohem und sehr hohen Maße einen wichtigen Arbeitsbeitrag für das Unternehmen zu leisten. Weitere 30% zumindest noch teilweise.
Früher hörte man immer wieder, dass die Mitarbeiter stolz darauf seien, bei Weltbild zu arbeiten. Diese Einstellung hat offenbar erheblich gelitten. Mittlerweile ist die Belegschaft eher gespalten, was die Identifikation mit dem Unternehmen anbelangt. Die Arbeitsstelle bei Weltbild hat für die Mehrheit allerdings weiterhin eine hohe persönliche Bedeutung.
71% der Belegschaft vertrauen in geringem bis sehr geringem Maß den Informationen der Weltbild-Führung. Weitere 16% nur noch teilweise. Das heißt, lediglich bei knapp 13% der Mitarbeiter genießt das Management offenbar noch starke Glaubwürdigkeit. Die Geschäftsführung von Weltbild hat ein erschreckendes Glaubwürdigkeitsproblem bei ihren Mitarbeitern!
Etwa 60% der Kolleginnen und Kollegen machen sich erhebliche Sorgen, bei Verlust ihrer Stelle einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Weitere 18% teilweise. Lediglich 21% hegen in dieser Hinsicht kaum bis keine Befürchtungen.
Die psychische Belastung muss wirklich enorm sein. Fast 50% der Kolleginnen und Kollegen fühlen sich oft müde, erschöpft und ausgelaugt. Hinzu kommen noch 20% mehr Beschäftigte, die sich permanent ausgelaugt fühlen. Das ist eine Arbeitssituation im Ausnahmezustand! Das macht die Leute krank!
36% (etwa ein Drittel) ist zufrieden damit, wie ihre Fähigkeiten im Unternehmen genutzt werden. Das heißt, bei zwei Drittel der Mitarbeiter bleibt wertvolles Know-how offenbar ungenutzt liegen. Dabei ist das Können der Mitarbeiter das wichtigste Kapital eines Unternehmens.
Sieht so eine gesunde Unternehmenskultur aus?
Jeder kann sich hier sein eigenes Bild machen und die Ergebnisse in eigener Weise interpretieren. In unseren Augen sind die Zahlen jedenfalls mehr als eindeutig. Es wird höchste Zeit, dass bei Weltbild eine andere Unternehmenskultur Einzug hält. Hier muss von Droege-Seite schnellstens ein Umdenken stattfinden! In einem seriös und gut geführten Unternehmen würden niemals solche Ergebnisse zustande kommen!