2019 ist Tarif-Jahr und die Tarifrunden im Handel haben begonnen.
Auch wenn Weltbild von den Ergebnissen der Tarifrunde nicht profitieren wird, da WBD ein Betrieb ohne Tarifbindung (OT-Betrieb) ist, sind die Verhandlungen rund um Tarife, Entgeltstrukturen und Forderungen der Tarifkommissionen interessant zu verfolgen.
Das fordert die Tarifkommission Einzelhandel in Bayern
Einen Euro pro Stunde mehr
München, 12.03.2019. Respekt und Wertschätzung für die Leistung der Einzelhandelsbeschäftigten muss sich nach der Überzeugung von ver.di auch bei den Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen wiederspiegeln. Deshalb hat die bayerische Tarifkommission
einstimmig eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um einen Euro in der Stunde gefordert.
Konkret beschloss die Große Tarifkommission hat am
12. März 2019 folgende Forderungen für die rund 300.000 Beschäftigten, auf die der Tarifvertrag Anwendung findet:
- Erhöhung der Löhne und Gehälter um 1 € in der Stunde
- Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 €
- Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen
- Die Tarifverträge des bayerischen Einzelhandels sollen wieder
allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und
Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden.
„Beschäftigte im Einzelhandel leisten wertvolle Arbeit für
die Gesellschaft und erwirtschaften Milliarden Umsätze für die Unternehmen.
Dafür verdienen sie Respekt und Wertschätzung, vor allem durch Löhne und
Gehälter von denen die Menschen ihr Leben bestreiten können und in Zukunft
nicht von Altersarmut bedroht sind“, so Hubert Thiermeyer, ver.di
Verhandlungsführer in Bayern.
Bis dahin ist aber nach Auffassung der ver.di
Tarifkommission in Bayern noch ein weiter Weg, denn die Mehrzahl der
Beschäftigten im Einzelhandel sind akut von Altersarmut betroffen. Ihre
Gehälter reichen vielfach nicht aus um im Alter über die Grenzen der
gesetzlichen Grundsicherung hinaus zu kommen.
„Ein Euro mehr in der Stunde verbessert nicht nur heute die Arbeits-
und Lebensbedingungen, sondern verringert auch das Risiko von Altersarmut. Und jeder Euro mehr in der Lohntüte
finanziert auch unser Sozialsystem, also Kranken-, Arbeitslosen-, Pflege- und
Rentenversicherung,“ so Thiermeyer weiter.
Die Legitimität der beschlossenen Forderungen untermauert
eine breite Beschäftigtenbefragung bei der 46 % angaben, ihr Arbeitseinkommen
reicht nicht aus und 49 % der Aussage zustimmen, ihr Arbeitseinkommen reiche
gerade so aus. 60 % der Befragten gaben an, dass ihre spätere Rente nicht zum
Leben reichen wird, weitere 35 % sind darüber hinaus skeptisch ob es reicht.
Info-Flyer der ver.di zur Tarifrunde 2019 Einzelhandel Bayern |
Quellen:
- Pressemitteilung des Fachbereichs 12 der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
- Info-Flyer ver.di Bayern / Einzelhandel