Freitag, 30. Januar 2015

Information zu den Gesprächen mit der Geschäftsführung


Folgende Stellungnahme hat der Betriebsrat von Weltbild/ALSO heute im Betrieb als Flugblatt verteilt:
Liebe Kolleginnen und Kollegen, 
wie erwartet und angekündigt haben die Gespräche der letzten beiden Tage keine konkreten Ergebnisse gebracht. 
Der Betriebsrat hat nicht über Entlassungen verhandelt. Es gibt keine Namenslisten oder Entwürfe dafür. 
Die ver.di war nicht mit am Tisch. Das heißt: es wurde nicht über Tarifbedingungen (Arbeitszeit, Urlaub, Entgelt usw.) gesprochen. 
Die Positionen sind unverändert: Der Arbeitgeber fordert in Summe rund 400 Entlassungen. Davon wären sämtliche Abteilungen und alle Hierarchien betroffen. Der Betriebsrat fordert einen Strategiewechsel, z. B. die Rückkehr zum Konzept Weltbild 2.0, das unser Unternehmen in der jetzigen Größe erhalten könnte. 
Die Abkehr von Weltbild 2.0 war eine bewusste unternehmerische Entscheidung von Walter Droege. Jetzt zeigt sich, dass durch die brutale Kostensenkung das Geschäftsmodell von WELTBILD bis in seine Grundfesten erschüttert wurde. Der Arbeitgeber verlangt, dass wir diese unternehmerische Fehlentscheidung mit unseren Arbeitsplätzen und Gehältern bezahlen. Der Betriebsrat erwartet, dass die Verursacher des Desasters Verantwortung übernehmen und jetzt umsteuern.  
Außerdem sind weiterhin Sachfragen offen. So fehlen zum Beispiel eine betriebswirtschaftlich durchgerechnete Mittelfrist-Planung, klare Aussagen zur Gewichtung unserer Sortimente und Entscheidungen über die Zukunft der Handelsmarken Jokers und Kidoh. Große Differenzen gibt es auch über die Ausrichtung unserer zukünftigen Marketing-Strategie. 
Zur Klärung dieser Punkte wurden weitere Termine vereinbart. Wenn diese Gespräche stattgefunden haben, werden wir euch sofort über die Ergebnisse informieren.

Euer Betriebsrat
Nach den zwei Tage dauernden Gesprächen mit dem Augsburger Betriebsrat hat sich am Freitag vormittag der Konzernbetriebsrat (KBR) mit der Geschäftsführung getroffen. Der KBR besteht aus Julia Käding (Filiale Jokers), Christian Augustin (Weltbildplus) sowie Dolores Sailer (Vorsitzende) und Timm Boßmann (beide vom BR Augsburg). Damit vertritt der KBR sowohl die KollegInnen in den Filialen, als auch die Beschäftigten in Augsburg.

Bei der Sitzung des KBR mit der GF wurde der Zusammenhang der geplanten Maßnahmen aus Konzernsicht beleuchtet und die Frage von Zuständigkeiten angesprochen. Konkrete Ergebnisse hat das leider nicht gebracht. Immerhin sind einige Ursachen für das katastrophale Weihnachtsgeschäft in den Filialen jetzt klarer erkennbar.

Montag, 26. Januar 2015

Droeges Kahlschlag: 400 Jobs bei WELTBILD bedroht


Am Freitag hat die Geschäftsleitung der ALSO Logistics dem Betriebsrat ihr Restrukturierungskonzept vorgestellt: 120 Vollzeitstellen sollen wegen schlechter Umsätze entfallen. Umfangreiche Rationalisierungsmaßnahmen gefährden zusätzlich 40 - 60 Jobs. Weitere 30 KollegInnen werden mit Kündigung bedroht, um Urlaubskürzungen und die Erhöhung der Wochenarbeitszeit durchzusetzen. In Summe sind damit in der Logistik rund 200 Vollzeitstellen in Gefahr.

Im November hatte die Geschäftsführung der WELTBILD Retail bereits angekündigt, rund 200 Arbeitsplätze in der Verwaltung streichen zu wollen. Als Grund wurden sinkende Umsätze genannt. Diese sind durch die massive Senkung des Werbeetats aber selbst verursacht worden.

Der Umsatzrückgang schlägt nun direkt auf die Auftragslage der Logistik durch. Deshalb sollen dort weitere 120 Vollzeitstellen gestrichen werden. Nach dem Willen von Hermann Scharl und Hans Schmitz-Wenzel von ALSO sollen tatsächlich hauptsächlich Vollzeitbeschäftigte gehen. JahresteilzeitlerInnen werden geschont, weil sie flexibler einsetzbar sind.

Insgesamt geht es bei Retail und ALSO um 400 Arbeitsplätze

Parallel läuft in der Logistik ein umfangreiches Rationalisierungsprogramm an. Das Ziel: kürzere Durchlaufzeiten und niedrigere Stückkosten, um die Logistik als Dienstleister für andere Unternehmen attraktiv zu machen. So soll das angekündigte Drittgeschäft ins Haus geholt werden. Dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen. Die Dienstleistung für Dritte ist auch Teil des vom Betriebsrat unterstützten WELTBILD-2.0-Konzepts. Eine schnellere Auslieferung ist wichtig, um neue KundInnen zu gewinnen und wieder zu wachsen. Die bessere Auslastung soll die Kosten für WELTBILD senken und Arbeitsplätze sichern.

Betriebsspaltung als Ziel

Während der Betriebsrat aber immer WELTBILD als Ganzes  im Blick hat, geht es den   ALSO-Managern einseitig um die Rendite des Logistikbereichs. WELTBILD ist für sie nur ein möglicher Kunde unter vielen. Das heißt: wenn die Akquise des Drittgeschäfts misslingt oder WELTBILD durch das Wirken von Patrick Hofmann und Sikko Böhm weiter Umsatz verliert, werden mit der Rationalisierung weitere Arbeitskräfte überflüssig. Hans Schmitz-Wenzel und Hermann Scharl nennen eine Zahl „zwischen 40 und 60“.

Hinter den am Freitag vorgestellten Plänen wird sichtbar, dass es dem Mehrheitsgesellschafter Droege mittelfristig um eine Spaltung des Betriebs in Augsburg geht. Damit wäre der Weg frei für eine deutliche Verschlechterung der Tarife in der Logistik. Schon jetzt fordern die ALSO-Manager eine höhere Wochenarbeitszeit und weniger Urlaubstage. Um das durch-zusetzen, haben sie als Gegenwert weitere 30 Vollzeitstellen genannt.

Die Gewerkschaft ver.di und der Betriebsrat lassen sich aber nicht erpressen. Wir stehen weiterhin für den gemeinsamen Betrieb in Augsburg und fordern die Umsetzung des WELTBILD-2.0-Konzepts. Der derzeitige Kurs von Walter Droege bedeutet ein Sterben auf Raten.

Ausverkauf: 70 Filialen weg

Wie katastrophal sich das aktuelle Missmanagement auswirkt, wurde am Freitag nachmittag nochmals deutlich. Am Rande des Infotreffens wurde dem Betriebsrat mitgeteilt, dass sich Walter Droege zum Verkauf von 70 unrentablen WELTBILDplus-Filialen entschlossen habe. Schon wieder weniger Aufträge für die Logistik…

Erste Berichte in der Presse

Augsburger Allgemeine: 400 Jobs und 70 Filialen in Gefahr: Droht Weltbild ein Kahlschlag?

Buchreport: Sterben auf Raten

Süddeutsche Zeitung: Weltbild könnte bis zu 70 Filialen verkaufen

Bayerischer Rundfunk: Weltbild auf dem Weg zum Kahlschlag

Mittwoch, 21. Januar 2015

Entdecke das Mitgliedernetz von ver.di


Schon gewusst – eure Gewerkschaft kann auch Social Media.

Bereits seit mehreren Jahren gibt es das ver.di Mitgliedernetz. Hier sind GewerkschafterInnen aus den verschiedensten Branchen ganz unter sich und können sich miteinander vernetzen, Nachrichten austauschen, Beiträge posten, Kontakte knüpfen, sich gegenseitig Tipps geben und in Foren Diskussionen führen.




Im Gegensatz zu öffentlichen Internet-Plattformen sind die angemeldeten ver.di-Mitglieder hier in einem geschützten Raum, der für andere nicht einsehbar ist. Das erleichtert das offene Sprechen über Probleme am Arbeitsplatz und stärkt den Zusammenhalt der MitgliederInnen untereinander. Eure Beiträge sind nur für Angemeldete sichtbar und können über das normale Internet bzw. Internet-Suchmaschinen nicht aufgefunden werden.




 Die Vorteile der Mitgliedschaft nutzen:
• Fakten, Infos, Service, Bildungsangebote, Beratung,Tarifverträge, Foren und Gruppen
• Austausch über gewerkschaftliche, politische und gesellschaftliche Fragen
• Informieren und diskutieren
• Kontakte zu anderen Mitgliedern


Der Weg ins Mitgliedernetz: 

Die Anmeldung und Registrierung erfolgt in wenigen einfachen Schritten über eure persönliche ver.di-Mitgliedsnummer. 
Das ver.di-Mitgliedernetz: Komm rein, mach mit!




Hier der Link zur Startseite:   ver.di-Mitgliedernetz






Sonntag, 11. Januar 2015

Ein Jahr nach Insolvenzantrag – der Stand der Dinge


Als Carel Halff, Dr. Martin Beer und Josef Schultheis vor einem Jahr den Gang zum Insolvenzgericht antreten mussten, hat kaum jemand an eine Zukunft für WELTBILD geglaubt. Einzig der Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di waren – und sind – überzeugt, dass WELTBILD einen gesunden Kern hat, und die Belegschaft im Gegensatz zum Management gute Arbeit geleistet hat und weiter leistet.

Mit enormen Einsatz haben BR und ver.di für die Zukunft des Unternehmens gekämpft: Wir haben die Kirche dazu gebracht, die soziale Verantwortung für die Pleite zu übernehmen, deren Opfer finanziell abzusichern und mit einem Massekredit den Neustart zu ermöglichen. Wir haben der Politik klar gemacht, dass WELTBILD in der Region unverzichtbar ist, und die Unterstützung der Landesregierung gesichert. Wir haben die Insolvenzverwaltung überzeugt, dass es sich lohnt einen anderen Weg als den der Abwicklung einzuschlagen.

2.000 Arbeitsplätze bis heute gerettet

Der Lohn dieser Überzeugungsarbeit: WELTBILD gibt es noch. Wir haben 2.000 Arbeitsplätze bis heute gerettet: 445 in der WELTBILD Retail, 505 in der ALSO Logistics und ca. 1.000 in den WELTBILDplus-Filialen. 2.000 Menschen haben weitere 12 Monate ihre Gehälter bekommen und davon ihre Familien ernährt. Das ist ein Erfolg.

Rund 1.000 andere Menschen haben ihre Arbeit verloren und sind heute in einer der Transfergesellschaften beschäftigt: 650 KollegInnen von WELTBILD in Augsburg, 300 aus den Filialen. Viele haben noch keinen neuen Arbeitsplatz gefunden. Das ist bitter.

Die Entlassungen waren der Preis, der gezahlt werden musste, um für WELTBILD eine Chance auf Zukunft zu schaffen. Gemeinsam mit der Unternehmensberatung Roland Berger und der Insolvenzverwaltung SchneiderGeiwitz haben wir ein tragfähiges Konzept für den Neustart von WELTBILD entwickelt. Einen Plan, der viele schmerzhafte Schnitte beinhaltete. Etwas anderes kann man nicht erwarten, wenn knallharte Sanierungsexperten von Roland Berger am Tisch sitzen, zusammen mit einem erfahrenen Insolvenzverwalter, der als Vertreter der Gläubiger alles doppelt und dreifach durchrechnet. Betriebsrat und ver.di haben um jeden einzelnen Arbeitsplatz gekämpft, aber das wichtigste Ziel war immer der Fortbestand des Unternehmens. So ist das Konzept WELTBILD 2.0 entstanden: keine sozialromantische Fantasiegeburt, sondern das Ergebnis harter Arbeit von kompetenten Fachleuten innerhalb der Firma und erfahrenen BeraterInnen von außen.

Walter Droege verzockt unsere Zukunft

Das Problem ist: Die von Walter Droege gesteuerte Geschäftsführung setzt WELTBILD 2.0 nicht um. Andererseits können Patrick Hofmann und Sikko Böhm auch kein alternatives Konzept auf den Tisch legen. Mit Gerd Robertz hat das einzige GF-Mitglied mit Buchhandels-Expertise nach nur sieben Wochen die Firma verlassen. Im Streit um die Strategie, wie viele mutmaßen, die es durchaus wissen könnten. Unter der Leitung des Insolvenzverwalters hatte auch Robertz am Konzept WELTBILD 2.0 mitgewirkt.

Die einzig erkennbare Strategie der zurück gebliebenen Droege-Manager ist das Totschrumpfen der Firma: Werbegelder werden gestrichen; der daraus resultierende Umsatzrückgang wird als Argument für die Forderung nach weiteren Entlassungen hergenommen. Die Filialen werden kaum beworben und nur eingeschränkt mit Ware beliefert; das gefloppte Weihnachtsgeschäft soll weitere Schließungen begründen. Als nächstes werden die durch den Umsatzrückgang stark geschrumpften Aufträge der Logistik bejammert werden; das ist absehbar und wird bei der ALSO als Argument für den geplanten Personalschnitt benutzt werden.

Das Schlimmste aber ist, dass die Marke und das Geschäftsmodell von WELTBILD zerstört werden, jeden Tag ein bisschen mehr.

Enttäuschung, Unsicherheit und Misstrauen

Die Stimmung in der Belegschaft ist drei Monate nach dem Droege-Einstieg katastrophal. Drei Gefühle dominieren: ENTTÄUSCHUNG – weil Walter Droege seine Versprechen nicht gehalten hat. UNSICHERHEIT – weil viele wieder um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen. MISSTRAUEN – weil Droeges Strategie für alle erkennbar in die falsche Richtung geht.

Auch der Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di sind enttäuscht und wütend, weil Droeges Statthalter in Augsburg jeden Tag neues Porzellan zerschlagen. Das Ergebnis monatelanger, harter Arbeit wird zielstrebig ruiniert, als wolle man Selbstmord verüben aus Angst vor dem Tod.

BR und ver.di weiter gesprächsbereit

Von Seiten der Arbeitnehmer-VertreterInnen hat es zahlreiche Gesprächsangebote gegeben: Wir waren bereit über Führungsstruktur und -gehälter zu verhandeln, genauso wie über unsere Tarifverträge. Wir waren willens, die geltenden Betriebsvereinbarungen zu überprüfen und Abstriche zu machen. Mit uns wären Anpassungen vereinbar gewesen, die dem Unternehmen helfen konkurrenzfähig zu bleiben. Wir wollten Innovationspotentiale innerhalb der Firma heben. Wir waren und sind bereit für jede Strategie, die WELTBILD als Unternehmen nach vorne bringt.

Dagegen beharrt die Droege-Geschäftsführung einseitig auf ihrer Forderung nach einem umfassenden Personalabbau – ohne ein schlüssiges Konzept vorlegen zu können, wie es danach mit WELTBILD weitergehen soll. Wir werden trotzdem weiter mit dem Arbeitgeber sprechen. In der Hoffnung, dass am Ende doch die Vernunft und das Verantwortungsgefühl über die Gier des Düsseldorfer Milliardärs nach dem schnellen WELTBILD-Euro siegen werden. Die nächsten Gesprächstermine sind für Ende Januar vereinbart.

Zum Abschluss noch der Hinweis auf einen Bericht in der Süddeutschen Zeitung vom Samstag: "Allein der Glaube bleibt".

Montag, 5. Januar 2015

Gewerkschaftliches Bildungsprogramm 2015 ver.di Landesbezirk Bayern


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ver.di hat ein umfangreiches Bildungsprogramm für die Mitglieder, meist kostenlos und meist mit Fahrtkostenzuschuss.

Nähere Infos finden sich auch unter www.verdi-bildungsportal.de.
Wir werden hier in lockerer Reihenfolge Veranstaltungen des Bildungsprogramms ankündigen und vorstellen.





Mehr als das Gold
hat das Blei die Welt verändert,
und mehr als das Blei in der Flinte
jenes im Setzkasten der Drucker.
(Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

mit diesem gewerkschaftspolitischen Bildungsprogramm des ver.di Landesbezirks Bayern wollen
wir auch im Jahr 2015 wieder Seminare anbieten, die die Handlungsfähigkeit der Kolleginnen
und Kollegen in den Betrieben stärkt. Bildung ist eine der wichtigsten Waffen, um für eine bessere,
solidarische Welt zu kämpfen.

Deshalb liegt der Schwerpunkt auch 2015 wieder auf Seminaren für gewerkschaftlich aktive
Kolleg_innen. Darüber hinaus haben wir aber auch Angebote für neue Gewerkschaftsmitglieder,
die ver.di näher kennen lernen wollen und sich aktiv bei ver.di engagieren wollen.

Die Ziele und Prinzipien unserer gewerkschaftlichen Bildungsarbeit sind dabei:


  • Mitglieder- und beteiligungsorientierte Methoden und solidarisches Lernen
  • Aufbau und Stärkung betrieblicher Gewerkschaftsstrukturen
  • Neue Mitglieder gewinnen und alte halten
  • Selbstaktivierung statt Stellvertreterpolitik
  • Stärkung des Konfliktbewusstseins und der Durchsetzungsfähigkeit


Alle Seminare in diesem Programm werden in Kooperation mit dem Bildungswerk der ver.di
Bayern e.V. durchgeführt.

Wir bitten Euch, Eure Kolleginnen und Kollegen über das Seminarangebot von ver.di zu informieren
und freuen uns über reges Interesse.

In diesem Sinne: Bildung kann die Welt verändern – mitmachen lohnt sich!

Linda Schneider
stellv. Landesbezirksleiterin
ver.di Bayern


"Auf einem Baum ein Kuckuck" - die vergessenen Revolutionen oder die Geschichte der Arbeiterbewegung in Deutschland

vom 06.02.2015 bis 08.02.2015 in Brannenburg
Beginn: Freitag um 18:00 Uhr
Ende: Sonntag nach dem Mittagessen
Veranstaltungsnummer: 15/30/370

Veranstalter: BW ver.di Bayern
Ort: ver.di Haus Brannenburg
Kosten: Für ver.di-Mitglieder kostenlos. Für Nicht-ver.di-Mitglieder: Keine Anmeldung möglich
Teilnahmebeschränkung: Nur ver.di-Mitglieder
Nur Bundesländer: Bayern

Seminarinhalt:

"Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei
sich?" (Bertolt Brecht)

Die Geschichte der Arbeiter_innenbewegung in Deutschland ging immer mit Revolutionen
einher. Diese hatten dann auch weitreichende Veränderungen zur Folge. All die
Errungenschaften, auf die wir heute zählen können, sind nicht vom Himmel gefallen,
sondern sind Ergebnisse von mutigen Männern und Frauen, die für ihre Ideen gekämpft
haben. Dennoch liest man davon in den Geschichtsbüchern sehr wenig.
Diese Errungenschaften stehen immer wieder zur Diskussion und es gilt sie täglich zu
verteidigen. Mit diesem Seminar wollen wir uns diese Ereignisse wieder bewusst machen
und Brücken in die Gegenwart schlagen.

Themen in diesem Seminar sind:

  • Welche Rolle spielte die Arbeiter_innenbewegung bei der Durchsetzung von sozialen Errungenschaften?
  • Wie sahen die Kämpfe der Arbeiter_innen aus und warum wurden sie so oft niedergeschlagen?
  • Warum steht davon in den Geschichtsbüchern so wenig?
  • Wichtige Stationen der Arbeiter_innenbewegung
  • Was können wir aus der Geschichte der Arbeiter_innenbewegung lernen?

Aus der Seminarreihe: "Auf einem Baum ein Kuckuck" - die vergessenen Revolutionen oder die Geschichte der Arbeiterbewegung in Deutschland soll dieses Wochenendseminar in die bewegte Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung einführen. Anhand von Texten, Bildern, Filmausschnitten und Musik wird ein grundlegender Einblick über eineinhalb Jahrhunderte Geschichte der Organisationen der deutschen Lohnabhängigen gegeben. Die Vielfalt des Lebens wird in diesen Beispielen aus Literatur, Kunst, Architektur, Film und Musik lebendig werden. Das Seminar wird als Grundlagenseminar durchgeführt und enthält vier Module. Anhand der Methode des exemplarischen Lernens wird der Streifzug durch die Geschichte im Revolutionsjahr 1848 beginnen und in vier Etappen einen Überblick bis in unsere Tage geben: 

- Beginn der Arbeiterorganisationen: Arbeiterverbrüderung, Gründung der Arbeiterparteien, Rolle der Frauen in den Gründungsorganisationen; Verbot der Organisationen 1850er Jahre, Neugründung ab 1860 bis zum Sozialistengesetz, 1878-1890 Sozialistengesetz, 1890 Erstarken der Gewerkschaften und SPD zu Massenorganisation, Sozialpolitik (Sozialversicherung); Arbeitskämpfe und Tarifpolitik bis zum I. WK; Der I. WK und die Arbeiterbewegung 

- Novemberrevolution 1918 und Weimarer Republik (WRV, Betriebsrätegesetz, Tarifvertragsgesetz, Sozial-politik) Spaltung der Arbeiterbewegung, Wirtschaftsdemokratie 

- 1933 Nazi-Terror und Widerstand der Arbeiterbewegung 

- Nach 1945: Ordnungsmacht und/oder Gegenmacht DGB und FDGB bis 1989; Sozialstaat BRD und Rolle von SPD und DGB; DDR-Sozialismus und Rolle SED und FDGB; Friedensbewegung in Ost und West in den 1980ern; Frauen in der Arbeiter_innenbewegung; Rolle von Parteien und Gewerkschaften im Zeitalter der Globalisierung (ab 1990) 



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