Montag, 31. Dezember 2012

Guten Rutsch!


Foto: Sara Hegewald / pixelio.de

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die ver.di-Blog-Redaktion wünscht euch und euren 
Familien einen Guten Rutsch und ein gesundes 
und glückliches Neues Jahr. 

Wir lesen uns wieder ;-)

Freitag, 21. Dezember 2012

Frohe Weihnachten



Allen Leserinnen und Lesern des Weltbild-Blogs wünschen wir an dieser Stelle ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Nutzen Sie die Tage zur Besinnung und genießen Sie die Tage im Kreise Ihrer Familie!

Kurz vor Ende des Jahres bieten die stillen Tage um Weihnachten auch eine Gelegenheit zur Rückschau auf das vergangene Jahr. Im Fernsehen wird das mit hoch emotionalen Bildern auf allen Kanälen durchexerziert. Unsere ganz privaten, selbst erlebten Eindrücke sind meist weniger spektakulär, aber letzten Endes viel wichtiger als irgendwelche Fernsehbilder.

Auch Weltbild spielt bei den großen TV-Jahresrückblicken keine Rolle. Dabei hat sich hier in Augsburg viel Wichtiges für uns ereignet:

  • Der geplante Verkauf wurde nach einer engagierten Kampagne abgeblasen. 
  • Die Belegschaft hat den Zukunftstarifvertrag zum Erhalt der Arbeitsplätze durchgesetzt.
  • Viele Leiharbeiter erhielten endlich eine feste Anstellung bei Weltbild.
  • Noch vor Jahresende haben wir durch unseren Streik eine Lohnerhöhung erkämpft. 
Mit all diesen Erfolgen im Rücken gehen wir gestärkt ins Jahr 2013…

Allen ein Frohes Fest und einen versöhnlichen Ausklang des Jahres!



Donnerstag, 20. Dezember 2012

Im Glanz der Teelichter: Eine Art Weihnachtsgruß




Die  Adventszeit nähert sich ihrem Ende, meine Geduld mit unserem Adventskranz auch. Denn das durchaus attraktive Exemplar, das meine Frau am ersten Adentssonntag auf dem Küchentisch platziert hat, ist nicht mit normalen Kerzen bestückt, sondern mit Teelichtern. Und genau hier liegt das Problem.

»Bei einer Kerze ist nicht das Wachs wichtig, sondern das Licht«, meinte Antoine de Saint-Exupéry. Ich muss dem Schöpfer des kleinen Prinzen da widersprechen: Ohne brauchbares Wachs (und vor allen Dingen ohne einen brauchbaren Docht) kein Licht. Nur ein unbrauchbares Teelicht!

Immer wenn ich ein neues Teelicht anzünde, brennt der Mini-Docht entweder gleich komplett ab, so dass es nach wenigen Sekunden wieder zappenduster ist – oder der Lümmel brennt bis auf ein kleine Fitzelchen herunter: ein klitzekleines Dochtstängelchen, das mit Mühe ein winziges, kaum wahrnehmbares Flämmchen erzeugt. Aber nicht lange, denn recht schnell ist der Docht-Zwerg in geschmolzenen Wachsfluten versunken. Und wieder bricht Dunkelheit über unsere Küche herein.

Um am vierten Adventssonntag in den Genuss eines voll funktionstüchtigen, vierflammigen Adventskranzes zu kommen, haben wir uns eine Großhandelpackung Teelichter besorgt. Bald ist es ja soweit. Für den Katastrophenfall habe ich schon mal ein kleines Gedicht vorbereitet: »Advent, Advent, kein Lichtlein brennt …« Doch man soll ja positiv denken!

Kein leichtes Unterfangen in einer Zeit, wo die Medien vor dem Verzehr von Aventskalender-Schokolade warnen. Da ist es für mich auch kein Trost, das man – mit einem bisschen Glück – im Teig einer Tiefkühlpizza ein wertvolles Stück Metall finden kann. 

Trost finden lässt sich allerdings auf den Weihnachstmärkten – indem man von dem reichhaltigen Angebot alkoholhaltiger Heißgetränke Gebrauch macht. Nach einigen Bechern Glühtrunk ist die gute vorweihnachtliche Stimmung wieder da und der Ärger über nicht funktionstüchtige Adventsaccessoires vergessen.

Ärger könnte sich allerdings am nächsten Morgen einstellen, wenn der Schädel brummt und sich im Magen ein flaues Gefühl eingenistet hat. Ärger über sich selbst, weil man mal wieder einem seiner wichtigsten Grundsätze untreu geworden war: Nicht durcheinander trinken!

Früher wäre einem so etwas nicht passiert, als man auf den Adventsmärkten der Republik nur die Wahl hatte zwischen Glühwein oder Glühwein mit Schuss. Doch dann, Jahr für Jahr, wurde die Zahl der Heißgetränk-Spezialitäten und Glühwein-Varariationen immer größer. Und wer da zu einer gewissen Innovationsfreudigkeit neigt und sein Neugierde nicht im Zaum halten kann, den bestraft das Leben am Tag danach – mit einem ausgewachsenen Adventskater!

Da reicht schon eine eigentlich ganz unverdächtig klingende Kombination aus heißem Lumumba, weißem Bio-Glühwein, Schottischem Jägerpunsch und Bratapfel-Bowle, um mitten in der Nacht mit einem Höllendurst aufzuwachen. Zum Frühstück genügen dann zwei Aspirin und ein Glas Wasser völlig! 

Aber die Adventszeit mit all ihren schönen und weniger schönen Seiten ist ja bald vorbei. Dann erleben wir endlich den eigentlichen Höhepunkt, die heiligabendliche Bescherung – diesmal vielleicht mit einigen Überraschungen, damit es nicht zu langweilig wird.

An den Feiertagen machen wir es uns bestimmt gemütlich im Kreis der Lieben, da wird gesungen und geschmaust, gepokert und (Playstation) gespielt, da schauen wir uns den »kleinen Lord« im neuen Smart-TV an (leider noch ohne 3D), ich freue mich immer noch über die knallbunte Myboshi-Mütze von Tante Inge, die mit ihren gichtgeplagten Händen eigentlich nicht mehr stricken kann. Und meine Frau wird sicherlich über den in schwerem, goldenem Papier eingepackten Immerwährenden Kalender mit Weisheiten aus aller Herren Länder und klischeehaften Naturbildern schmunzeln: ein Geschenk, das zunächst unentdeckt geblieben ist, und für das jetzt niemand verantwortlich zeichnen will.

Vielleicht werde ich meiner Angetrauten dieses mysteriöse Geschenkbuch aus der Hand reißen, es aufschlagen und gleich auf einen Satz von Ringelnatz stoßen: »Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr haben schon manchen um die Besinnung gebracht.« Aha.

Diese Weisheit werde ich erst einmal runterspülen müssen. Am besten mit einem ordentlichen Schluck aus der Obstlerflasche, eine feine Spezialität, die Onkel Paul mir – wie jedes Jahr – zum Fest der Liebe geschenkt hat. Zum ersten Mal werde ich den atemraubenden Rachenputzer zu schätzen wissen … Aber eventuell wird alles auch ganz anders, viel viel schöner. Think positive, boy!

Die Verdianer und Verdianerinnen von Weltbild wünschen allen Kolleginnen und Kollegen ein gemütliches, friedliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Und haltet die Ohren steif!

Null bleibt Null!


Wenn es etwas gab, das unsere ver.di-Tarifkommission aus der heutigen Verhandlungsrunde an Positivem registrieren konnte, war es die Tatsache, dass sich die Arbeitgeberseite bewegt hat. Leider bleibt auch das neue Angebot im mikroskopischen Bereich und war damit inakzeptabel:

Bei einer Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags von weiterhin 24 Monaten rückwirkend ab 01.04.2012 offerierte man diesmal eine Erhöhung um 1,7% ab 01.08.2013.
D. h. im Klartext: 16 Monate gar nichts! Und dann ein Plus, das nicht mal die Inflationsrate von derzeit über 2% ausgleichen würde.

Im Paket enthalten war schließlich erneut die Zusage, den bisher ungekündigten Manteltarifvertrag bis Ende März 2014 in Kraft zu lassen. Mit der angeblich so großzügigen 2-Jahres-Garantie für den MTV ist es nun nicht so weit her, sie schrumpft von 24 auf ganze 9 Monate.
Warum? Weil die zwei Jahre von den Arbeitgebern ab dem 01. April dieses Jahr gerechnet werden und zum jetzigen Zeitpunkt eine Kündigung überhaupt erst zum 30.06.13 möglich wäre (die Kündigungsfrist für den MTV beträgt sechs Monate). Wie überall im Leben bewahrheitet sich auch hier die Regel, genau hinzuschauen und nicht blindlings zuzugreifen.

Unsere ver.di-Tarifkommission sah in diesem Angebot weiterhin keine Grundlage für einen Abschluss.

„Es ist schade, dass der Arbeitgeberverband die Weihnachtszeit nicht für einen angemessenen Abschluss nutzt. Dumpingabschlüsse können wir nicht akzeptieren“ so unser ver.di Verhandlungsführer Stefan Kraft.

Einen weiteren Verhandlungstermin wird es im neuen Jahr nach Absprache geben.

Kurz zur Erinnerung:
Unsere Forderung lautet 6 %, mindestens 110 €, 55 € für Azubis bei einer
Laufzeit von 12 Monaten ab 1.4.2012.

Und ebenfalls sei ins Gedächtnis gerufen:  wir bei Weltbild erhalten als verdiente Belohnung für unseren Arbeitskampf ab Januar mindestens 70 € mehr und schon im Dezember eine Einmalzahlung über 120 €. 
Vielen Dank an Alle, die sich an den Arbeitskampf beteiltigt haben.


Montag, 17. Dezember 2012

Amazon in Graben - wie werden die Mitarbeiter dort behandelt ?



Wie geht es den Mitarbeitern von Amazon in Graben ?

Die Gewerkschaft ver.di hat die Mitarbeiter von Amazon in Graben zur Teilnahme an einer Wahlversammlung am 19.11.12 zur Wahl eines Wahlvorstandes eingeladen.
Diese Wahl ist erfolgt und der Wahlvorstand wird nun die Betriebsratswahlen unverzüglich einleiten.
Das ist ein großer Erfolg für ver.di und die Mitarbeiter von Amazon in Graben.

Wir nehmen das zum Anlass, die Situation in Graben zu beleuchten.

Seit dem 1. September 2011 liefert Amazon auch aus dem Logistikzentrum in Graben (Landkreis Augsburg).
Rasant war die Bauzeit, rasant war die Steigerung der Mitarbeiterzahlen, es gab große Erwartungen an den neuen Arbeitgeber in der Region (Auf dem Lechfeld entstehen 1000 neue Arbeitsplätze (24.3.2011)).

1000 langfristige und 2000 Saisonarbeitsplätze sollten entstehen (Amazon verschickt erstes Päckchen vom Lechfeld aus (2.9.2011)).

Kaum war der Betrieb knapp 3 Monate am Laufen, gab es die ersten Probleme und Vorwürfe.
Amazon ließ sich einen Großteil der Arbeitnehmer von der Agentur für Arbeit in Augsburg vermitteln.
800 von 1900 vermittelten Personen wurden vom Arbeitsamt gefördert, d.h. die ersten ein bis zwei Wochen musste Amazon keinen Lohn zahlen, sondern sie bekamen Arbeitslosengeld.

Eine an sich sehr sinnvolle Maßnahme, die allerdings nur nötig wäre, wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer sonst nicht einstellen würde.
Angesichts der hohen Zahl einzustellender Arbeitnehmer hätte Amazon wohl die meisten auch ohne Zuschuss vom Arbeitsamt engagiert.
Da hätte die Arbeitsagentur ruhig etwas pokern können.

In NRW versuchte übrigens Amazon, diese Förderung für dieselben Personen ein Jahr später noch einmal zu ergattern.
So kann man das Weihnachtsgeschäft fremd finanzieren (Vorwürfe gegen Amazon - und was dran ist (26.11.2011)).

Zwei Tage später waren wir schon bei 1300 von 2250 Beschäftigten, für die die Allgemeinheit die ersten 1-2 Wochen bei Amazon bezahlte.
Das ist auch nicht sehr erfreulich für die Konkurrenz, die ihre Mitarbeiter von Anfang an selbst entlohnen muss.
Die notwendige Einarbeitungszeit der Mitarbeiter wird eher niedrig geschätzt, auch ist es selbstverständlich, dass ein Unternehmen seine neuen Mitarbeiter einarbeiten muss, das gehört dazu und muss nicht von der Arbeitsagentur finanziert werden, sondern vom einstellenden Unternehmen (Arbeitsagentur zahlt für Amazon-Aushilfen (28.11.2011)).

Wieder einen Monat später gab es Beschwerden über systematischen Verzug bei den Lohnzahlungen für Saisonkräfte.
Wer seinen Lohn punktgenau am Letzten des Monats oder später bekommt, weiß, wie die Unternehmen um jeden Cent Zinsgewinn kämpfen, während der Arbeitnehmer mit einem ganzen Monat Arbeit in Vorleistung geht (Amazon in Graben: Mitarbeiter warten auf ihr Gehalt (18.12.2011)).

 Amazon produzierte auch gute Schlagzeilen - mehr Menschen als erwartet hatten Arbeit gefunden.
Thomas Gürlebeck von Verdi bemängelte, dass nicht alle von der Arbeitsagentur geförderten Langzeitarbeitslosen übernommen wurden.
Die Arbeitsbedingungen seien in vielen Punkten verbesserungswürdig und es soll noch 2012 ein Betriebsrat geschaffen werden (Amazon wächst schneller als erwartet (13.1.2012)).

Die dringende Notwendigkeit eines Betriebsrates erschließt sich aus Berichten über menschenunwürdige Behandlung der Mitarbeiter.
Es wird massiver Leistungsdruck ausgeübt, Mitarbeiter bekommen stündlich Nachrichten auf ihre tragbaren Computer, sie sollten schneller arbeiten.

Aus Bad Hersfeld wird berichtet, dass Kollegen ständig gesagt würde, sie würden unter dem Abteilungsdurchschnitt liegen.
Ein Durchschnitt hat es so an sich, dass immer jemand darüber und jemand darunter liegt.

Vollkommen unvorstellbar sind auch die weiteren Maßnahmen in Graben:
Wer redet, bekommt die gelbe Karte, nach 2-3 Ermahnungen folgt die rote Karte und die Drohung, das in die Personalakte aufzunehmen.
Wer zuviel Wasser trinkt oder zur Toilette geht, wird gerügt.
Fast täglich kippen Leute um und der Notarzt kommt.

30-40 km am Tag müssen manche Mitarbeiter laufen, das ist immerhin Marathondistanz, und das jeden Tag.
Die Mitarbeiter stehen unter dem Generalverdacht des Diebstahls und müssen auf dem Weg ins Lager und auf dem Weg in die Pause Metalldetektoren passieren.
Es gibt lange Schlangen, so dass von 35 Minuten Pause 15 Minuten für die Schleuse draufgehen.

Zitate: "Es traut sich doch keiner was zu sagen. Hier hat jeder Angst um seinen Arbeitsplatz." (Mitarbeiter).
"Amazon nutzt alle legalen Mittel aus - bis zum äußersten Rand" (Erwin Helmer, Leiter der Betriebsseelsorge).
Wie das in Graben weitergehen könnte, kann man im Amazon-Verdi-Blog nachlesen.

Hier schildern Kollegen die Situation in Bad Hersfeld.
Offensichtlich zahlt Amazon nicht nach Tarif, so dass die Mitarbeiter in allen Bereichen benachteiligt sind.
Es gibt geringeren Lohn,  weniger Urlaub, kein Urlaub- und Weihnachtsgeld, weniger Zuschläge und keine vermögensbildenden Leistungen.
Die Mitarbeiter haben seit 2006 auf eine Lohnerhöhung gewartet.

Inzwischen scheint es 2011 eine gegeben zu haben, danach betrug der Reallohnverlust seit 2006 immer noch 4 bis 7 Prozent.
2100 der 3700 Kollegen in Bad Hersfeld haben befristete Verträge.
Der Durchlauf (s.o.) ist enorm und Amazon sucht in einem immer größeren Radius nach Arbeitskräften, die noch nicht für das Unternehmen gearbeitet haben...

Im Amazon-Verdi-Blog nachzulesen:
Sehr eindrucksvoll ist der Vergleich Tariflohn und Amazon-Lohn.

Fazit:


Amazon in Graben braucht dringend einen Betriebsrat und eine starke gewerkschaftliche Organisation !


Freitag, 14. Dezember 2012

Von wegen "Urlaub": Dr. Klaus Driever ab Februar bei der Allianz


Ende November hat Dr. Klaus Driever mit großem Tamtam seinen Rückzug aus der Geschäftsführung von WELTBILD verkündet. Er sprach in einer eilig einberufenen Personalversammlung davon, eine längere Auszeit zu nehmen. Insider vermuteten gesundheitliche Gründe hinter dieser überraschenden Entscheidung.

Seit gestern ist klar, dass Dr. Klaus Driever der Belegschaft von Weltbild im Kuppelsaal dreist ins Gesicht gelogen hat. Der Manager fängt am 1. Februar nächsten Jahres bei der Allianz-Versicherung an:

Pressemitteilung der ALLIANZ

Bei den WELTBILD-MitarbeiterInnen stößt diese Wendung der Dinge auf Unverständnis: "Es ist ja nichts Schlimmes dabei, wenn sich einer einen neuen Job sucht", spricht eine aus, was viele denken: "Aber muss man dabei lügen?!" Andere verunsichert der Abgang des Top-Managers mitten in der Buchhandelskrise. Das Sprichwort von Ratten, die das sinkende Schiff verlassen, macht die Runde.

Für die verbleibende Geschäftsführung von Weltbild dürfte vor allen Dingen von Bedeutung sein, dass Driever nicht bei der Konkurrenz angeheuert hat. Trotzdem könnte die Unredlichkeit im Zusammenhang mit dem Abgang auch auf höchster Ebene für Verstimmung sorgen…

Wir wünschen den KollegInnen von der Allianz viel Vergnügen mit einem Manager, der stets Rückgrat  und Haltung zeigt, auch in schwierigen Situationen loyal zu seinem Arbeitgeber steht und für die Belegschaft immer ein offenes Ohr und ein ehrliches Wort hat.

Leben Sie wohl, Dr. Klaus Driever!

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Was ist der Manteltarifvertrag?


Diese Frage haben sich einige KollegInnen gerade jetzt während der Tarifauseinandersetzung gestellt.

Die Arbeitgeber hatten nicht nur 0 Prozent für 18 Monate und anschließend 1,2 Prozent für 12 Monate angeboten, sondern auch gedroht, den Manteltarifvertrag zu kündigen, wenn das „Angebot“ nicht angenommen würde.

Das klingt schon fast nach Erpressung.

Man würde sich eine freundlichere Stimmung wünschen.
Schließlich sind auch die Arbeitgebervertreter in der Regel nur Angestellte und wir wollen doch eigentlich nur alle friedlich zusammenarbeiten und angemessen entlohnt werden.

Ja, die Abteilungs- oder Gruppenleiter, die versucht haben, die KollegInnen vom Streiken abzubringen, werden meist auch nach Tarif bezahlt und schneiden sich ins eigene Fleisch, wenn sie die KollegInnen daran hindern wollen, für ihre Rechte zu kämpfen.

Schutzmantel


Die Tarifverträge sind der Schutzmantel, der uns vor Willkür und Chaos schützt.
Und dieser Schutzmantel ist so dick und fest, wie wir hinter ihm stehen.

Der Manteltarifvertrag regelt die Kernpunkte unserer Arbeitsverhältnisse.
Er wird zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft abgeschlossen und gilt für alle Gewerkschaftsmitglieder.

Im folgenden einige wichtige Regelungen aus dem Manteltarifvertrag im Auszug (insgesamt besteht der MTV aus 19 Seiten).

Arbeitsverhältnis und Arbeitszeit


Der MTV legt fest, wie das Arbeitsverhältnis zu beginnen hat, wie lange die Probezeit dauert und wie die Kündigungsfrist innerhalb der Probezeit ist (4 Wochen).

Er regelt die Teilzeit und die regelmäßige Arbeitszeit.

Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt 37,5 Stunden, im Monat durchschnittlich 163 Stunden (Arbeitszeitgesetz werktäglich 8 Stunden,  d.h. 48 Stunden in der Woche, Montag bis Samstag).

Sie verteilt sich auf 5 Tage, grundsätzlich von Montag bis Freitag.
                                                                                                                                 
Des Weiteren ist festgelegt, wann und zu welchen Regeln davon abgewichen werden kann.
Es muss eine systematische und im Voraus planbare Arbeits- und Freizeitregelung vereinbart sein, unter Beachtung der durchschnittlichen monatlichen Arbeitszeit von 163 Stunden.

Die geleistete Arbeitszeit darf die aufgelaufene Regelarbeitszeit nicht mehr als 100 Stunden über- bzw. 20 Stunden unterschreiten („Gleitzeitsaldo“).

Mehrarbeit und Zuschläge


Die Mehr-, Nacht-, Spät-, Sonntags- und Feiertagsarbeit wird geregelt.
Hier steht, wann und mit wie viel Prozent Zuschlag diese Arbeiten vergütet werden.

Bei Mehrarbeit und wöchentlicher Arbeitszeitregelung gibt es ab der 40. Stunde Zuschlag, bei monatlicher Arbeitszeitregelung ab der 8. Überstunde.
Zuschlag – d.h. die Arbeitszeit wird selbstverständlich vergütet und zusätzlich noch ein Zuschlag gezahlt.

Wenn bei Weltbild 400 Leute 5 Stunden die Woche kostenlos Mehrarbeit leisten, sind das schon grob und vorsichtig gepeilt ca. 2,3 Millionen Euro im Jahr und noch mal knapp 300.000 Euro Zuschläge gespart.
Man sieht, die Vertrauensarbeitszeit rechnet sich für die Firma, und wie!
Mit dem geschenkten Geld könnte man einige Sommerfeste finanzieren.

Nachtarbeit ist angeordnete Arbeit zwischen 20:15 und 6:00 Uhr.
Sonn- und Feiertagsarbeit von 0:00 Uhr bis 6:00 Uhr des Folgetags.
Für diese Zeiten sind Zuschläge festgelegt, wobei es gesonderte Zuschläge bei regelmäßigen Arbeiten in dieser Zeit, wie Schichtarbeit, gibt.

Wird das so gehandhabt? Rückmeldungen gerne an Blog, ver.di oder Betriebsrat.

Entgelte


Hier wird die Eingruppierung behandelt und der Auszahlungstermin des Entgelts.

Aber z.B. auch, dass ein Erschwerniszuschlag zu zahlen ist, wenn die Arbeiten in unzulänglichen Räumlichkeiten verrichtet werden müssen.
Er ist ab dem Termin zu zahlen, an dem beim Gewerbeaufsichtsamt eine begründete Beschwerde eingereicht wurde, die zu einer Auflage führte, bis zur Beseitigung der Unzulänglichkeit.

Die zusätzliche Leistung von 150 Prozent (Urlaubs-, Weihnachtsgeld) ist hier festgelegt.
Auch das Sterbegeld für unterhaltsberechtigte Angehörige ist definiert.

Urlaub, Elternzeit, Freistellung von der Arbeit


Der Urlaub beträgt 30 Tage, d.h. 6 Wochen (Mindesturlaubsgesetz/Bundesurlaubsgesetz: 24 Werktage, d.h. vier Wochen. Bei 5-Tagewoche entspricht das 20 Tagen Urlaub)
Die Urlaubsregelung und die Elternzeitregelung sind genau festgelegt.

So soll z.B. der Urlaub möglichst zusammenhängend gewährt und genommen werden und Arbeitnehmern mit schulpflichtigen Kindern auf Verlangen der Jahresurlaub möglichst während der Schulferien – vor allem in den Sommerferien – gewährt werden.

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, aus denen ein Arbeitnehmer sich von der Arbeit freistellen lassen kann, z.B. Erweiterung der beruflichen Qualifikation, familiäre Gründe, Ehrenämter und vieles mehr.

Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Zeugnis


Abhängig von der Beschäftigungsdauer ergeben sich Kündigungsfristen von bis zu sechs Monaten zum Schluss eines Kalendervierteljahres.
Ältere Arbeitnehmer, die dem Unternehmen lange angehören, können nur aus wichtigem Grund gekündigt werden.

Während der Kündigungsfrist ist dem Arbeitnehmer die erforderliche Zeit zur Bewerbung um einen neuen Arbeitsplatz zu geben.
Der Arbeitnehmer hat das Recht auf Zwischenzeugnis und Zeugnis.
Und vieles mehr.

Fazit


Das war nur eine unvollständige Zusammenfassung der Regelungen im Manteltarifvertrag.
Gewerkschaftsmitglieder können sich ein Exemplar aushändigen lassen.

Im MTV sind die Dinge festgelegt, die für uns außer dem Lohn noch (überlebens-)wichtig sind:
-Arbeitszeit
-Zuschläge
-Urlaub

Das hat die Gewerkschaft für uns erreicht.
Und wir sind quasi täglich dabei, darum zu kämpfen, dass das so bleibt.

Stellt man die gesetzlichen Regelungen gegenüber, wird klar, wie wichtig der MTV ist.

Im ungünstigsten Szenario nach der gesetzlichen Regelung arbeiten wir 6 Tage die Woche, 8 Stunden am Tag und haben vier Wochen Urlaub im Jahr.

Und es entfallen 1,5 Gehälter für Urlaub- und Weihnachtsgeld.

Die Arbeitgeber sollten sich im Klaren darüber sein, dass sie unsere Belegschaft noch weit über das bisherige mobilisieren werden, wenn sie den MTV anrühren.

Wer verhindern möchte, dass es überhaupt erst soweit kommt, ist herzlich willkommen, uns zu unterstützen.

Nähere Informationen über diese Thematik geben gerne auch die Vertrauensleute, siehe auch http://weltbild-verdi.blogspot.de/2012/10/vorstellung-der-verdi-vertrauensleute.html.

Oder beim VL-Treff unverbindlich vorbeischauen:
Dezember nicht mehr, im neuen Jahr wieder jeden 3. Dienstag im Monat
um 19:00 Uhr im Kappeneck (Jakobervorstadt)


Freitag, 7. Dezember 2012

Streik hat sich gelohnt: Fast 1.000 Euro mehr pro Jahr für Tarifangestellte


Aus Angst vor weiteren Streiks im Weihnachtsgeschäft hat die Geschäftsführung der Verlagsgruppe WELTBILD heute eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft ver.di unterzeichnet. Alle tariflichen Angestellten bei Weltbild erhalten mindestens 70 Euro mehr Lohn ab Januar und eine Einmalzahlung von 120 Euro noch im Dezember. Für TeilzeitmitarbeiterInnen werden diese Beträge anteilig gezahlt. Außerdem hat die Geschäftsführung den Bestand des Manteltarifvertrags zugesichert.

Das Ziel der Gewerkschaft ver.di war eine spürbare Erhöhung der Gehälter auch in den unteren Tarifgruppen. Dafür haben insbesondere die MitarbeiterInnen aus den Bereichen Lager/Versand drei Tage lang gestreikt. Der Einsatz hat sich gelohnt hat: In der Tarifgruppe I (1. Tätigkeitsjahr) wurden so über 4% Lohnerhöhung erkämpft!

Auf das Jahr gerechnet ergibt sich für Vollzeitkräfte ein Plus von 945 Euro, bzw. 990 Euro (Tarifgruppe VI).

Seit heute Mittag hatten ver.di-Landessekretär Stefan Kraft, der Augsburger ver.di-Sekretär für den Handel, Thomas Gürlebeck, und Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz über sechs Stunden mit der Geschäftsführung verhandelt. Mehrmals stand der Abschluss auf der Kippe. Am Ende siegte der Respekt der Geschäftsführung vor einer entschlossenen Belegschaft, die jederzeit zu weiteren Streiks bereit gewesen wäre. "Diese Lohnerhöhung haben wir auf der Straße geholt", machte ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann deutlich: "Alle KollegInnen, die mitgestreikt haben, dürfen stolz auf sich sein!"

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Streik – pro und contra


Es brodelt ganz gewaltig im blog! Am Streik und an dessen Ablauf scheiden sich die Geister. Es gab jede Menge Kommentare dazu.
Ein paar grundlegende Fragen und Aspekte, die wir gelesen oder aufgeschnappt haben, seien hier noch einmal aufgegriffen.

Warum gerade jetzt im Weihnachtsgeschäft streiken, das für Weltbild so wichtig ist?

Ganz einfach: Weil jetzt verhandelt wird! Die Verhandlungstermine liegen nun einmal aus diversen Gründen direkt in der Vorweihnachtszeit. Also wird auch genau dann gestreikt, wenn keine Einigung in Sicht ist. Eine gescheiterte Verhandlung verlangt nach einer unmittelbaren Reaktion. Da kann man nicht erst 2 Monate abwarten, bis man darauf reagiert.





Die Streikenden schaden dem Weihnachtsgeschäft und verprellen unsere Kunden!

Diese Aussage ist nicht richtig und verkehrt die Tatsachen. Solche Behauptungen dienen lediglich dazu, den Streikenden und der Gewerkschaft den Schwarzen Peter zuzuschieben. Richtig muss der Satz nämlich lauten:

Der von der Arbeitgeberseite provozierte Streik schadet dem Weihnachtsgeschäft und verprellt unsere Kunden!

Denn das "Nicht-Angebot" vom 29.11. wurde mit Sicherheit im vollen Bewusstsein abgegeben, damit einen Streik auszulösen. Schließlich kennen beide Verhandlungsparteien die "Spielregeln" der Tarifauseinandersetzung. Wenn die einen sich nachsagen lassen müssen, den Streik zu führen, müssen sich die anderen nachsagen lassen, genau das provoziert zu haben. Und wenn die einen sich nachsagen lassen müssen, damit Kunden zu verprellen, müssen sich die anderen auch nachsagen lassen, genau das provoziert zu haben!

Was nützt ein Streik der Weltbild-Beschäftigten, wenn die Leiharbeiter trotzdem arbeiten?

Der Streik erzielt dennoch seine Wirkung. Wie sich in den letzten Tagen gezeigt hat, wissen die frisch fürs Weihnachtsgeschäft angeheuerten Leiharbeiter meist nicht, was zu tun ist, wenn sie ohne Anleitung der Stammbelegschaft in den Hallen herum stehen. Erst die Kompetenz der Weltbildler macht den Einsatz der Leiharbeiter effektiv. Ohne die Stammbelegschaft geht kaum etwas voran!

Warum werde ich auf dem Weg zum Arbeitsplatz von Streikposten angesprochen?

Das scheint ein spezielles Problem der Angestellten im "Glaspalast" gewesen zu sein. Der war bislang eher eine Art Insel, von der weitab entfernt im Lager- und Logistik-Bereich gestreikt wurde.

Letzte Woche machten viele Angestellte im Neubau große Augen, als sie sich morgens durch Streikposten hindurch schlängeln mussten. Was passiert hier? Was wollen die von mir? Von Streiks hatte man im Glaspalast bislang wenig mitbekommen und die meisten dort waren wohl der Ansicht, Lohnerhöhungen fielen wie Überraschungseier vom Himmel herab.

Diesmal mussten sie an den Streikposten vorbei, und sich die unangenehme Frage gefallen lassen, warum sie sich nicht beteiligen. Und warum sie ihre Kolleginnen und Kollegen nicht solidarisch unterstützen. Das mögen manche von der "Insel" als Zumutung empfunden haben – aber sie wurden lediglich mit der Wirklichkeit der Tarifauseinandersetzung konfrontiert. Und im Zuge dessen sollten sie sich den Fragen stellen und zu diesen Fragen auch Stellung beziehen. Das ist durchaus zumutbar. Schließlich arbeiten alle im selben Unternehmen!






Montag, 3. Dezember 2012

Streik: Bei Weltbild ging heute gar nichts mehr


Am vierten Streiktag in Folge hat der Arbeitskampf der Weltbild-Belegschaft seine volle Wirkung entfaltet. In den Bereichen Lager und Versand ging heute mittag rein gar nichts mehr. Die Bänder standen still, Waren auf Paletten und in Wagen verstopften die Arbeitszonen. Die wenigen KollegInnen, die dem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di nicht gefolgt waren, standen eher ratlos in den Hallen herum.


In den Versandzonen stapelten sich Zigtausende Fakturen, die nicht bearbeitet werden konnten. LKW, die neue Ware anliefern wollten, stauten sich bis auf die Aindlinger Straße hinaus. Ein deutlicheres Signal können wir der Geschäftsführung nicht geben: Redet endlich mit uns und sorgt mit einem vernünftigen Angebot für eine kundenfreundliche Abwicklung des Weihnachtsgeschäfts!


Im Streiklokal war die Stimmung dagegen entspannt. Die organisierten KollegInnen holten sich ihr Streikgeld ab und frühstückten gemeinsam. Die meisten waren überzeugt, dass in Kürze ein neues Angebot der Arbeitgeber auf dem Tisch liegen wird. Falls nicht, könnte es in einigen Tagen wieder heißen: "Weihnachten steht vor der Tür – wir auch!"




STREIK BEI WELTBILD – Teil 2



Es geht weiter

Montag 3. Dezember 2012


Treffpunkt: Platz vor dem Neubau


Uhrzeit: 7 Uhr

 

Zeigen wir, dass wir es ernst meinen! 
Wir lassen uns nicht veräppeln und wollen eine Lohnerhöhung, die auch diesen Name verdient. 
Wir wollen keine Almosen, sondern Geld in unserem Geldbeutel. 

 

Sonntag, 2. Dezember 2012

Gewerkschaft ver.di ruft erneut zum Warnstreik bei WELTBILD auf



PRESSEERKLÄRUNG

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der Verlagsgruppe Weltbild erneut zum Warnstreik auf. Beginn des dreitägigen Warnstreiks ist Sonntag, 2.12.2012, ab 20:00 Uhr. Geplantes Ende des Warnstreiks ist Dienstag, der 4.12.2012, um 6:00 Uhr. Bei den Tarifverhandlungen am vergangenen Donnerstag hatte die Arbeitgeberseite wieder kein abschlussfähiges Angebot unterbreitet, sondern mit der Kündigung des Manteltarifvertrags gedroht, falls das unzumutbare Arbeitgeberangebot (1,2 % Erhöhung ab Oktober 2013) nicht angenommen wird. Deshalb legten weit über 450 Beschäftigte der Verlagsgruppe Weltbild bereits vom 30.11. bis 1.12.2012 die Arbeit nieder und beteiligten sich am Warnstreik. Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten des Buchhandels und der Verlage in Bayern eine Lohnsteigerung von 6 % mindestens jedoch 110 €. Die Ausbildungsvergütungen sollen sich um 50 € erhöhen.

Wir müssen den Druck erhöhen – und wir werden den Druck erhöhen
„Wenn die Arbeitgeber meinen, sie können die Beschäftigten erpressen, müssen wir den Druck im Weihnachtsgeschäft erhöhen. Eine geradezu lächerliche Lohnsteigerung nach 18 Leermonaten anzubieten und im gleichen Atemzug u.a. Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Frage zu stellen, werden die Kolleginnen und Kollegen sich nicht bieten lassen“, stellte Thomas Gürlebeck von ver.di Augsburg klar.

Nach den ersten erfolgreichen Warnstreiks bei der Verlagsgruppe Weltbild in Augsburg zum ersten Adventswochenende sagte Gürlebeck weiter: „Wenn die Arbeitgeber nicht schnellsten ein abschlussfähiges Angebot abgeben, werden wir den Druck während des Weihnachtgeschäfts deutlich erhöhen. Hier bei Weltbild werden jedes  Jahr Gewinne generiert. Aber immer wenn es um Tariferhöhungen geht, soll auf einmal kein Geld mehr da sein. Das glauben die Beschäftigten schon lange nicht mehr.“ 

Weitere Streiks nicht ausgeschlossen
Die Gewerkschaft schließt weitere Streiks zur Durchsetzung der Forderungen nicht aus. „Wenn die Arbeitgeber ein ungestörtes Weihnachtsgeschäft wollen, wissen sie jetzt, was sie zu tun haben“, stellte der ver.di Verhandlungsführer Stefan Kraft abschließend fest. 

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:
Kontaktadressen: 
Thomas Gürlebeck, ver.di Augsburg, Tel. 0171/ 480 888 2
Stefan Kraft, ver.di München, Tel. 0170/ 229 486 5


STREIKAUFRUF – 2. Warnstreik


Anstatt ein vernünftiges Angebot abzugeben, bedrohen uns die Arbeitgeber mit der Kündigung unseres Manteltarifvertrages (30 Tage Urlaub, Weihnachtsgeld, 37,5-Stunden-Woche, Kündigungsschutz etc.). 

Das lassen wir uns nicht bieten, deshalb geht der Streik heute und morgen weiter. 

Wir meinen es ernst: Die Arbeitgeber müssen merken, dass gute Geschäfte nur mit uns gemeinsam möglich sind. Ohne uns geht nix!
Der Streik bei Weltbild geht weiter. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Streik bei Weltbild: Alle Bänder stehen still…


Freitag und Samstag haben die KollegInnen bei WELTBILD in Augsburg einen fulminanten Streik-Auftakt hingelegt. Im Bereich Lager/Versand standen die Bänder stundenlang still. Im Warenzentrum ging nichts mehr: in einigen Abteilungen war mehr als die Hälfte der Belegschaft im Ausstand.

Erstmals in der Streik-Geschichte von Weltbild standen auch eine nennenswerte Anzahl von  
Angestellten aus  den kaufmännischen und kreativen Bereichen vor dem Verlagsgebäude. 
Hier sehen wir einige gut gelaunte KollegInnen kurz vor der Abfahrt ins Streiklokal.

Die StreikteilnehmerInnen vor dem Logistikzentrum fanden sehr klare Worte für das Angebot der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde: "Das ist kein Angebot, das ist Verar…", sagte einer zu den 1,2% die es nach 18 Leermonaten im Oktober nächsten Jahres geben soll. Andere meinten: "Wir lassen uns nicht erpressen. Jetzt geht es auch um den Manteltarifvertrag. Da lassen wir keinen ran!"

Mit ihrer Drohung, den Mantel zu kündigen, haben sich die Arbeitgeber keinen Gefallen getan. Die KollegInnen bei Weltbild wissen, wofür sie auf der Straße stehen: 30 Tage Urlaub, Weihnachtsgeld, 37,5-Stunden-Woche: all das steht jetzt auf dem Spiel!


Für die Streikposten ein kaltes Vergnügen: Schon kurz nach 5 Uhr am Freitag standen 
dick vermummte  Mitglieder des Betriebsrats vor den Eingängen des Verlags und 
mobilisierten als Gewerkschaftsmitglieder für den Streik, zu dem ver.di alle 
Weltbild-MitarbeiterInnen aufgerufen hatte.
Der Streik ist das richtige Mittel, um den Manteltarifvertrag zu schützen und eine vernünftige Lohnforderung durchzusetzen. Die Geschäftsleitung von Weltbild sprach gegenüber der Presse von 50% liegen gebliebener Sendungen. Mitarbeiter gehen sogar von einem höheren Defizit aus. 

Aus Sicht unserer KundInnen ist das bedauerlich, aber die Belegschaft bittet um Verständnis für die besondere Situation. Sie wollen schließlich auch genug Geld verdienen, um ihren Familien Weihnachtsgeschenke kaufen zu können: "Wir stehen draußen, weil uns die Arbeitgeber mit ihrem Verhalten dazu zwingen!" Bis Dienstag soll der Rückstand wieder aufgeholt werden. Voraussetzung dürfte allerdings sein, dass alle KollegInnen wieder bei der Arbeit sind. Letztlich haben die Arbeitgeber in der Hand, wie erfolgreich das diesjährige Weihnachtsgeschäft für Weltbild wird…

Freitag, 30. November 2012

Miteinander packen wir es: Hugendubler streiken nach Betriebsversammlung


Gemeinsam erreichen wir mehr im Tarifkampf. Ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann
fuhr zwischen zwei Einätzen als Streikposten bei Weltbild auf die Betriebsversammlung von Hugendubel
in München. Er grüßte die KollegInnen von den Streikenden in Augsburg und forderte sie in einer
eindringlichen Rede zum Mitstreiken auf. Berichte zum anschließenden Warnstreik bei Hugendubel im
Hugendubel-ver.di-Blog.

Berichte der Presse über Streik bei Weltbild

Es berichtet die Fachpresse:

Buchreport: Arbeitgeber beissen auf Granit

Boersenblatt: Keine Einigung am Münchner Verhandlungstisch

Weitere Nachrichten:

Stadtzeitung - Beschäftigte von Weltbild streiken

BR-Online - Tarifkonflikt in Augsburg

STREIK BEI WELTBILD


Donnerstag, 29. November 2012

Tarifverhandlung abgebrochen: "Nichts ist kein Angebot!"



Die zweite Verhandlungsrunde zum Lohn- und Gehaltstarifvertrag für die Beschäftigten des Buchhandels und Verlage in Bayern wurde heute ergebnislos abgebrochen. „Die Arbeitgeber haben fast nichts Neues ins Gespräch gebracht – und Nichts ist kein Angebot“, fasste ver.di-Verhandlungsführer Stefan Kraft die Lage zusammen. ver.di fordert für die Beschäftigten eine Lohn- und Gehaltserhöhung um 6,0 % (mindestens aber 110 €) und 55 € mehr im Monat für Auszubildende bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Das Angebot der Arbeitgeber: Laufzeit 24 Monate (ab 01.04.2012), 1,2 Prozent mehr Lohn ab 01.10.2013. Die ver.di-Tarifkommission sah in diesem Angebot keine Grundlage, die Verhandlung fortzusetzen. 18 Monate keine Erhöhung und dann 1,2 Prozent: „Das entspricht umgerechnet auf zwölf Monate mikroskopischen 0,3 Prozent“, erläuterte Stefan Kraft.

Als „Ausgleich“ wollen die Arbeitgeber den Manteltarifvertrag ungekündigt bis 31.12.2014 in Kraft lassen; sie drohen bei einem Scheitern der Verhandlungen aber, ihn bereits zum 31.05.13 zu kündigen.

 „Es hat sich wieder gezeigt, dass der Arbeitgeberverband sein unternehmerisches Risiko und die Probleme der Branche an die Kolleginnen und Kollegen nach ganz unten durchreicht“, so Stefan Kraft.

„Jetzt ist es an den Belegschaften, die passende Antwort zu geben“, sagte Stefan Kraft.

Übrigens: 37,5 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, besonderer Kündigungsschutz u.v.m. werden allein durch den derzeitig gültigen Manteltarifvertrag abgesichert, NICHT über das Gesetz! Wer seine Rechte über die sogenannte Nachwirkung des Manteltarifs sichern möchte, sollte jetzt in die Gewerkschaft ver.di eintreten. Online eintreten oder mit diesem Formular:




Dienstag, 27. November 2012

Wichtige Informationen über das Streikrecht



Streik liegt in der Luft ... es riecht nach Streik...

Wenn die Arbeitgeber auch bei der nächsten Tarifverhandlung am 29.11.12 kein brauchbares Angebot vorlegen, wird es Zeit, Stärke zu demonstrieren.

Streik, wie geht das ?
Darf ich das ?
Was kostet das ?
Warum soll ich streiken ?

Das dürften die Fragen sein, die sich jemand stellt, der noch nie gestreikt hat.

Warum soll ich streiken ?

Jeder, der nach Tarif bezahlt wird und gerne eine Tariferhöhung haben möchte, sollte sich persönlich dafür einsetzen, denn von alleine wird der Tarif nicht erhöht.
Das Tarifgehalt wird von den Arbeitgebern und der Gewerkschaft ausgehandelt, die Gewerkschaft vertritt ihre Mitglieder.

Um die Gewerkschaften zu schwächen, zahlen die Arbeitgeber die Tariflöhne auch an Mitarbeiter, die nicht in der Gewerkschaft sind.
Aber höhere Tariflöhne werden nur von der Gewerkschaft durchgesetzt, von niemandem sonst !

Kommen wir zu den Außertariflichen.
Natürlich werden diese Gehälter auch angelehnt an die Tariferhöhungen erhöht, wobei hier noch eine subjektive Komponente dazukommt und es im Gegensatz zu den Tariflöhnen keinen Anspruch auf eine wie auch immer geartete Gehaltserhöhung gibt.

Das heißt, wenn die Tariferhöhung niedrig ist, wird auch der AT wenig oder nichts bekommen.
Daher macht auch ein Streik von Außertariflichen Sinn, zeigt Solidarität und setzt ein Zeichen, falls man mit den freiwilligen Gehaltserhöhungen der letzten Jahre (Stichwort Reallohnverlust) nicht immer ganz zufrieden war.

Streik, wie geht das ?

Die Gewerkschaft ruft zum Streik auf.
Es gibt Streikposten vor dem Betrieb, die deutlich signalisieren, dass dieser Betrieb bestreikt wird.
Jeder Arbeitnehmer des Betriebes kann und soll streiken.

Organisierte Arbeitnehmer treffen sich im Streiklokal, um sich dort für das Streikgeld einzutragen.

Darf ich das ?

Der Streik ist ein Grundrecht (Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz) und das rechtmäßige Mittel zur Durchsetzung der Tarifforderung (BAG vom 12.9.1984 - 1 AZR 342/83).
Das gilt für Warnstreiks wie für Vollstreiks.

Die Teilnahme an einem rechtmäßigen Streik stellt keinen Verletzung des Arbeitsvertrages dar.
Maßregelungen durch den Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik sind verboten.
Während des Streiks ruht das Arbeitsverhältnis.

Der Arbeitnehmer braucht keine Arbeitsleistung zu erbringen und hat auch für die Dauer des Streiks keinen Anspruch auf Arbeitsentgelt.
Eine Abmeldung beim Arbeitgeber ist nicht nötig, dieser kann davon ausgehen, dass ein Arbeitnehmer, der nach einem gewerkschaftlichen Streikaufruf nicht zur Arbeit erscheint, von seinem Streikrecht Gebrauch macht.

Nochmal: darf ich das ?
Eigentlich muss ich das, wenn der Arbeitgeber kein akzeptables Angebot macht, sonst fehlt am Ende etwas in der Tasche !

Was kostet das ?

Gewerkschaftsmitglieder erhalten Streikgeld von der Gewerkschaft.

Unorganisierte Arbeitnehmer, die solidarisch mitstreiken, aber kein Gewerkschaftsmitglied sind, werden für die Streikzeit vom Arbeitgeber nicht bezahlt.

Es gibt die Möglichkeit, vor Ort zu Streikbeginn in die Gewerkschaft einzutreten, Sie erhalten dann ab sofort ebenfalls Streikgeld.


Betriebsversammlung: Belegschaft entschlossen, Geschäftsführer kneift


2/3 der Belegschaft haben mit ihrer Anwesenheit bei der Betriebsversammlung eindrücklich gezeigt, dass sie die Forderung nach 6% mehr Lohn unterstützen. "Wir stehen hinter euch", sagte ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann in Richtung der Tarifkommission, in der neben dem BR-Vorsitzenden Peter Fitz auch Dolores Sailer, Peter Reichert-Meißl und Tina Ederer für die Belegschaft verhandeln: "Wenn es drauf ankommt, stehen wir auch draußen!" 

Thomas Gürlebeck, ver.di-Sekretär für den Handel in Augsburg, hätte unsere Forderungen gern dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Carel Halff, persönlich erläutert. Leider blieb der Stuhl des Geschäftsführers leer. Die Belegschaft hat dieses Signal verstanden. 

Montag, 26. November 2012

Wer macht die Arbeit? Wir!


Dank uns verdient die Verlagsgruppe Weltbild gutes Geld. Wir haben den Laden mit aufgebaut. Wir sorgen dafür, dass die Kunden ihre Pakete pünktlich erhalten.

Auf der Tarifverhandlung  wurden die neuen Medien nahezu verdammt. Doch wer hat einen günstigen eBook-Reader auf den Markt gebracht? Wer wirbt hier fleißig mit „über 300.000 eBooks“ im Internet? Die Geschäftsleitung betont immer wieder, mit dem Multi-Channel-Konzept sei Weltbild gut aufgestellt. Aber wie schaut es aus mit unserer Aufstellung in unseren Geldbeuteln?

Wir sind mehr wert!
Ohne uns wären die Damen und Herren Arbeitgeber arbeitslos. Wir versprechen: Es wird ein heißes Weihnachten geben, wenn die Arbeitgeber kein akzeptables Angebot auf den Tisch legen.

Die Arbeitgeber fordern auch gern mehr – immer noch mehr Flexibilität, Mehrarbeit, mehr Können, mehr Einsatz. Das ist gut und richtig so, solange es im Rahmen des Vertretbaren und des Machbaren ist, um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass der Arbeitgeber in diesem Zusammenhang bereit ist, seinen außertariflichen Mitarbeitern freiwillig einen ganzen Batzen mehr Geld zu geben. Aber wie sieht es mit den Tarif-Angestellten aus? Ihr Einkommen ist ohnehin geringer. Sie dürfen nicht abgehängt werden, sondern verdienen ihr Stück vom Kuchen!

Teilhabe am Erfolg
Weltbild Originalton: „Weltbild/ DBH gehört zu den größten Internet-, Buch- und Medienhandelsunternehmen in Europa. 6.800 MitarbeiterInnen erwirtschaften rund 1,59 Mrd. Euro Umsatz (Stand 30.06. 2012). ... zählt zu den größten Anbietern im Buchmarkt und gehört zu den großen Marken im Einzelhandel. Im Versandhandel zählt es zu den Top 3 aller deutschen Versandunternehmen. Im Online-Buchhandel ist der Internetshop Weltbild.de die Nummer 2.“

Na BRAVO! Und wer von uns war unter anderem an diesem großartigen Erfolg beteiligt? Wie andere ihre Mitarbeiter beteiligen, sieht man daran, mit welchen Ergebnisssen die Tarifabschlüsse in diversen Branchen ausgefallen sind:

• Öffentlicher Dienst, gestaffelt: 6,3%
• Deutsche Post: 4%
• Papierverarbeitende Industrie, gestaffelt: 6,1%
• Einzelhandel (Baden Württemberg, Bayern und NRW): je 5%
• IG Metall: 4,3%

Unsere Forderung: 6 %, mindestens 110 Euro, Azubis 55 Euro ab April 2012 rückwirkend!

Kommt heute zur Betriebsversammlung um 13:45 Uhr im Kuppelsaal und zeigt der Geschäftsführung, dass ihr hinter diesen Forderungen steht. Geld ist da – wir müssen es uns nur holen! 

Donnerstag, 22. November 2012

Geschäftsführer Dr. Klaus Driever verlässt WELTBILD


Eben im Internet entdeckt: Dr. Driever verlässt die Verlagsgruppe "auf eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen" zum Jahresende.

Ein erstes Presseecho:




Für eine Bewertung ist es im Moment noch zu früh. Was aber auffällt: Driever ist nach Werner Ortner der zweite Geschäftsführer, der nicht ersetzt wird. Fast erinnert uns das Abschmelzen des Vorstands an ein altes Kinderlied: Da waren's nur noch zwei…

Die Machtkonzentration an der Spitze eines so großen Ladens, wie unserer einer ist, muss einem nicht gefallen. Andererseits spart sich Weltbild ein sicher fürstliches Gehalt, dass wir im Zuge der Tarifverhandlungen unter uns aufteilen können, oder ;-)

Mittwoch, 21. November 2012

Betriebsversammlung: Ihre Möglichkeit ein Zeichen zu setzen!



Die Lohnerhöhung beginnt mit Ihrer Teilnahme an der Betriebsversammlung am Montag. Hört sich komisch an, ist aber so ;-)

Warum? Das Interesse der WELTBILD-Kolleglnnen an den Tarifverhandlungen ist groß. Aber Interesse allein reicht natürlich nicht, um die Arbeitgebervertreter in München so unter Druck zu setzen, dass eine spürbare Tarif-Erhöhung daraus resultiert.

Tarifverhandlungen beginnen die Arbeitgeber traditionell mit Heulen und Zähneklappern. So auch Mitte Oktober in München, als die Vertreterlnnen von ver.di sich mit dem Arbeitgeberverband der Verlage und Buchhandlungen in Bayern trafen. Thomas Nitz, Geschäftsführer bei Hugendubel und Verhandlungsführer der Arbeitgeber, hob gleich zum großen Wehklagen an : Strukturwandel, Verluste in den Filialen, E-Book-Revolution – alles sei unglaublich schwierig. Für höhere Löhne sei in diesem Schreckensszenario kein Spielraum.

WELTBILD profitiert
Wenn man die Arbeitgeber bei Tarifverhandlungen jammern hört, könnte man meinen, dass die Branche seit Jahrzehnten um das nackte Überleben kämpft. In Wahrheit haben sich Umsätze und Gewinne in den letzten 10 Jahren vervielfacht!

lnsbesondere WELTBILD hat von dem beklagten Strukturwandel profitiert. Die Bilanz-Überschüsse liegen seit Jahren im zweistelligen Millionen-Bereich. Genug Geld ist da. Zum Beispiel für millionenschwere Investitionen wie die Erweiterung des Hochregallagers und die Einführung von SAP. Genug Geld offenbar auch, um die Gehälter der übertariflich Angestellten in den letzten zwei Jahren um zusammen 5% zu erhöhen!

WELTBILD blockiert
Trotzdem blockiert ausgerechnet unsere Geschäftsleitung den zügigen Fortgang der Tarifverhandlungen. Bei der Verhandlung am 17.10. fehlte auf Arbeitgeberseite der WELTBILD-Vertreter, Er war nicht etwa plötzlich erkrankt, sondern hatte Urlaub genommen, ohne einen Vertreter zu schicken. Das war der willkommene Grund für die Arbeitgeber, kein Angebot abzugeben, sondern die Verhandlungen zu vertagen.

Dabei liegt die Forderung der Gewerkschaft seit fünf Monaten auf dem Tisch. Man hätte sich also durchaus im Vorfeld auf ein Angebot einigen können. Eine mehr als durchsichtige Verzögerungstaktik, mit der sich die Arbeitgeber über das Weihnachtsgeschäft retten wollen. Und ein Schlag ins Gesicht der Arbeitnehmer: Wir werden nicht ernst genommen. Dem müssen wir jetzt entschieden entgegen treten.

Jetzt braucht es den Druck der Belegschaft!
Das heißt: wir – und das sind alle WELTBILD-MitarbeiterInnen: SIE AUCH! – müssen die Arbeitgeber so unter Druck setzen, dass wir das Geld kriegen, dass uns zusteht. Im Arbeitgeberlager hat die Verlagsgruppe WELTBILD einen großen Einfluss, wenn es um Angebote und Abschlüsse bei Tarifverhandlungen geht.

Die Betriebsversammlung am Montag, 26. November, um 13:45 Uhr im Kuppelsaal, ist die erste richtige Gelegenheit, den Arbeitgebern zu zeigen, was die Belegschaft von ihren Tricksereien hält. Dann haben sie bis zum nächsten Donnerstag (29.11., der nächste Verhandlungstermin) Zeit, ein Angebot auf den Tisch zu legen, dass unserer Arbeitsleistung angemessen ist.

Falls nicht…?! Das erklärt Ihnen der Verhandlungsführer der ver.di-Tarifkommission ebenfalls am Montag auf der Betriebsversammlung.

Mittwoch, 14. November 2012

amazon in Graben bald mit Betriebsrat?


6:15 Uhr, Montag früh in Graben...

Es ist noch dunkel, als ein gutes Dutzend verdi-Aktive auf dem Parkplatz vor dem großen amazon-Areal ausschwärmen. Darunter auch einige Betriebsräte und Vertrauensleute von Weltbild.
Sie verteilen hunderte von Flugblättern an die einrückende Frühschicht.

Denn verdi unternimmt alle Anstrengungen, damit es bei amazon bald zu einer Betriebsrats-Wahl kommen kann. Schon nächste Woche soll eine Betriebsversammlung in Bobingen den Grundstein dafür legen, und möglichst viele amazon-Beschäftigte werden per Flugblatt dazu eingeladen.




Verdi-Leute von Weltbild unterstützen diese Aktion! Warum? Damit die amazon-Beschäftigten ihr Recht auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen durchsetzen können! Und weil es auch im Interesse von Weltbild ist, wenn der mächtige Konkurrent amazon sich mal an gewisse Spielregeln halten muss. Z.B. Betriebsvereinbarungen, Tarifpolitik etc.

Mittlerweile ist es 6:30 Uhr. Die Tore bei amazon öffnen sich erneut und die Arbeiterinnen und Arbeiter der Nachtschicht strömen hinaus auf den Parkplatz oder hinüber zu der kürzlich eingerichteten Zughaltestelle. Und auch von ihnen bekommt jeder gleich ein Flugblatt mit auf den Weg mit der Überschrift: "Besser mit Betriebsrat!"


Mittwoch, 7. November 2012

Edeka/Netto: Lohndumping und Gewerkschaftsbashing


Viele Beschäftigte der EDEKA-Tochter Netto Markendiscount berichten von ständigem Arbeitsdruck, der viele KollegInnen krank macht, Leistungskontrolle, unbezahlten Überstunden und Ausbeutung von Auszubildenden. Auch bei Edeka selbst werden die Arbeitsbedingungen immer schlechter.

Darüber berichtete jetzt auch das ZDF: Bericht von Frontal21 ansehen.

Dagegen setzen sich immer mehr KollegInnen bundesweit zur Wehr. Am Freitag, den 28.09. sind die ver.di-Aktiven aus Essen an die Öffentlichkeit gegangen, um die Arbeitsbedingungen anzuprangern und Forderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu stellen.

Die Forderungen der Gewerkschaft sind: 
  1. Einhaltung der Netto-eigenen Stundenvorgaben. Netto hat eine Vorgabe, in der geregelt wird, wie viel Zeit eine Filiale bei einem bestimmten Umsatz pro Woche bekommt. Diese Liste wird beständig unterlaufen. Wir fordern ihre Einhaltung
  2. Als zweiten Schritt: Überprüfung, ob diese Vorgaben für die Arbeit in den Filialen ausreichen.
Wir fordern damit nur, dass Netto sich an seine eigenen Standards hält. Dass die Geschäftsleitung dazu bisher jede Diskussion verweigert ist ein Skandal.

Wie können Sie die KollegInnen bei Netto unterstützen?

1. E-Mail-Aktion: Über das ver.di-Blog www.neulich-bei-netto.de können Sie die KollegInnen bei Netto direkt unterstützen. Schreiben Sie eine E-Mail an die Netto-Geschäftsleitung, um sich hinter die Forderung der KollegInnen zu stellen.

2. Machen Sie die KollegInnen im Netto-Markt um die Ecke auf die Homepage aufmerksam, damit immer mehr KollegInnen Interesse bekommen aktiv zu werden.

Freitag, 2. November 2012

JedeR hat ein Recht auf Zeiterfassung

Auf der Betriebsversammlung am 9. Oktober stellte BR-Mitglied Timm Boßmann die rechtlichen Hintergründe der Zeiterfassung bei WELTBILD dar. Überraschender Weise war er sich in den wesentlichen Punkten mit Geschäftsführer Dr. Martin Beer einig. Überraschend deshalb, weil bei WELTBILD vieles anders gehandhabt wird, als es in der Betriebsvereinbarung "Flexible Arbeitszeit" von 1996 festgelegt wurde. Dr. Martin Beer bekannte sich öffentlich zu dieser Betriebsvereinbarung und bestätigte, dass sich bei WELTBILD jeder Arbeitnehmer aussuchen könne, ob er/sie stempeln wolle oder nicht. Das sei ja gerade das Schöne, sagte der Geschäftsführer sinngemäß.

Was steht in der BV "Flexible Arbeitszeit" von 1996?
• „Für jeden Arbeitnehmer im Geltungsbereich dieser Betriebsvereinbarung wird ein Arbeitszeitkonto geführt.“
• „Diese Betriebsvereinbarung gilt für alle Arbeitnehmer der Weltbild Verlag GmbH.“
• „Ausgenommen sind leitende Angestellte, gewerbliche Mitarbeiter aus dem Lager-/Versandbereich und Außendienst-mitarbeiter.“

Weiter heißt es:
• „Auf ausdrücklichen Wunsch des einzelnen Arbeitnehmers können von der Führung eines Arbeitszeitkontos ausgenommen werden:
• Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften
• Arbeitnehmer mit einzelvertraglichen Sondervereinbarungen (z. B. Führungskräfte, Öffentlichkeitsarbeit, Hausmeister)“

430 KollegInnen ohne Stempelkarte
Tatsächlich arbeiten derzeit rund 430 MitarbeiterInnen ohne Stempelkarte. Das entspricht 1/3 der Angestellten im kaufmännischen und kreativen Bereich. Und das sind beileibe nicht alles Führungskräfte: Es gehören tariflich eingrupppierte MitarbeiterInnen genauso dazu, wie KollegInnen mit Einkommen, die geringfügig über der Tarifgruppe VI liegen.

Woher kommt dieses krasse Missverhältnis? Das hat mehrere Gründe, stellte Timm Boßmann dar. Zum einen wurden die KollegInnen von Publica Data (jetzt: Weltbild IT) nur ohne Stempelkarte übernommen. Zum anderen fällt dem BR auf, dass nicht nur im IT-Bereich immer mehr Neueinstellungen ohne Stempelkarte durchgeführt werden.

Das Schlimmste aber ist: Oft genug wird KollegInnen, die notorisch mit Arbeitsaufgaben überlastet werden, mit mehr oder weniger sanftem Druck die sogenannte "Vertrauensarbeitszeit" angeboten. Damit wird das Problem der Überlastung zwar nicht gelöst, aber die Überstunden werden nicht mehr dokumentiert und in der Folge nicht mehr bezahlt. Und das hat gravierende finanzielle Folgen für die Betroffenen. Man könnte das auch organisierten Lohndiebstahl durch den Arbeitgeber nennen! Wir haben diesen Zusammenhang bereits in unserem Beitrag vom 24. August ausführlich dargestellt: "Lange Arbeitszeiten drücken AT-Lohn unter das Niveau von Tarifgruppe V"

Was können Sie tun?
Die Betriebsvereinbarung "Flexible Arbeitszeit" ist immer noch gültig und enthält für diese Fälle eine Ausstiegsklausel: „Diese Entscheidung (auf die Stempelkarte zu verzichten) ist der Geschäftsleitung mitzuteilen und kann von jedem einzelnen Arbeitnehmer mit einer Frist von 1 Monat rückgängig gemacht werden.“ Mehr als ein Dutzend KollegInnen haben das inzwischen getan. JedeR hat die Karte ohne Lohneinbußen zurückerhalten.

Warum ziehen nicht mehr KollegInnen die Notbremse?
Darüber geben einige Kommentare in diesem Blog Auskunft. Zum Beispiel:
• „Wer bei unserem Chef seine Stempelkarte zurückholt, wird anschließend von ihm gemobbt.“
• „Mein Kollege weiß genau, was ihm dann blüht. Deshalb lässt er es lieber.“
• „Wer sich seine Stempelkarte zurückholt, gilt als arbeitsscheu bzw. arbeitsunwillig. So verzichte ich lieber auf 20% mehr Stundenlohn, um gegenüber meinem Vorgesetzten kein ‚falsches Zeichen‘ (O-Ton) zu setzen.“
• "Denn es ist so, dass zwar die meisten wissen, dass sie stempeln dürfen – aber blöd angeredet wird man halt.“

Boßmann konfrontierte den Geschäftsführer mit diesen Aussagen. Der gab sich ahnungslos und betonte, dass die Betriebsvereinbarung gültig sei, und vom Arbeitgeber eingehalten würde. Abteilungs- und BereichsleiterInnen sind demnach gehalten, die Rückforderung der Stempelkarte ohne Wenn und Aber zu akzeptieren. Das hat der Geschäftsführer selbst öffentlich gesagt!

Lohnerhöhung für Rückgabe der Stempelkarte ist Tarifbruch!
In den Kommentaren im Weltbild-ver.di-Blog fand Boßmann außerdem einen Hinweis auf den Bruch des Tarifvertrages durch den Arbeitgeber. In einer der Stellungnahmen aus der Belegschaft heißt es: „Wer in unserer Abteilung die Stempelkarte abgegeben hat, bekam eine höhere Tarifgruppe (V statt IV) als ‚Zuckerl‘.“ Das geht natürlich gar nicht, denn die Eingruppierungen im Tarifvertrag folgen einer grundsätzlich anderen Systematik:

• Der Lohn richtet sich nach der Art der Tätigkeit, NICHT nach der Dauer!
• Der Grad der Selbstständigkeit und die notwendigen Fachkenntnisse zählen, NICHT die Zeit!
• Löhne oberhalb des Tarifs werden nicht als Gefälligkeit gezahlt, sondern für besondere, seltene Qualifikationen.
• Die Flexibilität spielt eine Rolle, NICHT die Wochenstundenzahl.

Wenn in einer Abteilung die durchschnittliche Eingruppierung gestiegen sein sollte, weil viele KollegInnen gegen eine unrechtmäßige Erhöhung auf die Zeiterfassung verzichtet haben, sind die Löhne der StemplerInnen dem höheren Niveau anzupassen, forderte Timm Boßmann. Falls Sie in Ihrer Abteilung diesen Verdacht haben, wenden Sie sich bitte an den Betriebsrat, der die Eingruppierungen in Ihrem Bereich überprüfen wird. Ver.di-Mitglieder können in der Folge auf eine Lohnerhöhung klagen!

Gesundheitliche Folgen dauerhaft überhöhter Arbeitsstunden
Im Weiteren wies Timm Boßmann auf die persönlichen Folgen von Arbeitsüberlastung hin:
• Probleme in der Familie
• Probleme am Arbeitsplatz aufgrund von Fehlleistungen
• Suchtprobleme (Nikotin/Alkohol/Tabletten)
• Gesundheitliche Probleme: Depressionen/Burnout

Als Beleg zitierte Boßmann einige Studienergebnisse nach der Marketing Fachzeitschrift "werben&verkaufen":
• 77% der Berufstätigen geben an, dass sie heute effektiv mehr Arbeit erledigen als 2010
• 90% der Personalmanager nehmen vermehrt psychisch bedingte Krankenstände wahr
• 76% sehen die Notwendigkeit, etwas gegen Burnout-Effekte zu unternehmen
• Hauptursache: mangelndes Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben

Die gesellschaftlichen Folgen von Überstunden
Allein im Jahr 2011 wurden in Deutschland 1.400.000.000 Überstunden geleistet. Das entspricht bei einem Vollzeitjob rund 800.000 Jahren Arbeitszeit. Anders ausgedrückt: Durch das völlig überzogenen Einfordern (und Ableisten) von Überstunden gehen 800.000 Arbeitsplätze verloren. "Wer", fragte Boßmann, "zahlt am Ende Arbeitslosengeld bzw. Hartz IV?" Wieder einmal die ArbeitnehmerInnen.

Wer unbezahlte Überstunden schiebt, zahlt doppelt, dreifach und vierfach
• Sie zahlen mit Ihrem Stundenlohn
• Sie zahlen mit Ihrem Familienglück
• Sie zahlen mit Ihrer Gesundheit
• Sie zahlen mit höheren Sozialabgaben

"Holen Sie sich Ihre Karte zurück!", rief Timm Boßmann am Ende seines Vortrags der Belegschaft zu. Der BR will und wird niemanden zwingen wieder zu stempeln, aber jeden und jede unterstützen, der/die wieder an der Zeiterfassung teilnehmen möchte. Rufen Sie den Betriebsrat an, oder schreiben Sie ein Mail an betriebsrat@weltbild.com . Das dürfen Sie im Übrigen auch gerne weitersagen. Nutzen Sie einfach die anonyme Weiterleitungsfunktion unter diesem Artikel.

Montag, 29. Oktober 2012

Neue Gesichter bei unserer Schwerbehinderten-Vertretung


Auf der jüngsten Betriebsversammlung stellte sich auch die Schwerbehinderten-Vertretung bei WELTBILD vor. Diesmal trat nicht Gaby Schäfer, die dieses Amt seit Jahren inne hat, ans Rednerpult, sondern ihre beiden Stellvertreterinnen Christina Bundt und Adelinde Kast. Wir dokumentieren hier den Text ihrer Rede:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch wir von der Schwerbehindertenvertretung möchten heute die Gelegenheit nutzen und uns in Erinnerung bringen.

Einige von Ihnen werden sich vielleicht schon gefragt haben: „Was machen denn die von der Schwerbehindertenvertretung eigentlich?“. Jetzt, nach zwei Jahren als stellvertretende Vertrauensperson in der Schwerbehindertenvertretung, kann ich sagen „ganz schön viel“! Ich selbst habe in dieser Zeit einige Seminare besucht, um mich überhaupt in diese Sache einzuarbeiten und ganz ehrlich, mir war nicht bewusst – und so wird es wahrscheinlich den meisten von Ihnen gehen – wie umfangreich und umfassend dieses Thema ist. Wir arbeiten eng mit Ihren Vorgesetzten, mit dem Integrationsamt, der Rentenstelle und den Krankenkassen zusammen. Immer vor dem Hintergrund, dass es denjenigen, die schon einen Nachteil haben, zumindest an ihrem Arbeitsplatz so gut wie möglich gehen soll. Dass dies nicht immer so empfunden wird, liegt in der Natur der Sache. Man kann es einfach nicht jedem recht machen.

160 Paragrafen für Ihre Rechte
Die gesetzlichen Grundlagen für Schwerbehinderte und deren Vertretung (also uns) ist im Sozialgesetzbuch IX geregelt und umfasst 160 Paragrafen. Ganz schön viele Regeln und Vorschriften für unsere Tätigkeit. Dass SGB IX gilt ausdrücklich für die „Rehabilitation und Teilhabe behinderter und von Behinderung bedrohter Menschen“. Und wenn wir ehrlich sind, wer von uns ist nicht von Behinderung bedroht. Schon ein kleiner Fehltritt kann unser Leben verändern und schon sind wir Betroffene. Sicherlich haben auch einige von Ihnen in der Familie oder im Freundeskreis Menschen mit Schwerbehinderung. 

Hielt eine Rede mit Verve: Christina Bundt (links), unterstützt von Adelinde Kast; 
die beiden Stellvertreterinnen der Schwerbehinderten-Vertretung Gaby Schäfer.
Wir bei Weltbild haben derzeit 115 Schwerbehinderte oder deren Gleichgestellte. Eine Gleichstellung kann man beantragen, um – gerade im Arbeitsverhältnis – den besonderen Kündigungsschutz der Schwerbehinderten zu erlangen. Dies wird von einigen genutzt, von anderen nicht. Sollten Sie sich hierzu einmal erkundigen wollen, stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Schwerbehinderten-Versammlung in Planung
Wir sind heute hier, um noch einmal daran zu erinnern, dass wir Ihnen gerne in allen Fragen zur Schwerbehinderung behilflich sind. Ob Sie jetzt selbst betroffen sind oder jemanden kennen, der betroffen ist oder Sie sich wegen eines Familienangehörigen erkundigen möchten. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie andere auf uns aufmerksam machen. 

Durch unsere regelmäßige Teilnahme an speziellen Seminaren und Schulungen sind wir immer gut informiert und können auch auf die dort geknüpften Kontakte zurück greifen. Also sollten wir einmal etwas nicht wissen, so bringen wir es für Sie gerne in Erfahrung und berichten Ihnen so schnell wie möglich.

Für die kommenden Monate planen wir eine Schwerbehinderten-Versammlung, die – so die Planung – im ersten Quartal des nächsten Jahres stattfinden wird. Hierzu stehen wir bereits mit einigen Referenten des Integrationsamts und der Rentenversicherung in Verbindung. Denn gerade im Hinblick auf die Rentenreform und den damit verbundenen Änderungen gibt es – so glauben wir – einen hohen Erklärungsbedarf. 

Gerne nehmen wir auch Ihre Anregungen für die Versammlung auf. Sie werden in den nächsten Wochen von uns Post erhalten und wir würden uns freuen, wenn Sie uns mit Themenbereichen, die Ihnen wichtig sind, unterstützen würden.

Kontaktaufnahme jetzt auch per E-Mail
Seit einigen Tagen ist es endlich auch möglich uns per E-Mail zu erreichen. Unter SBV@weltbild.com sind wir ab sofort erreichbar. Bitte nutzen Sie diese Möglichkeit zur Terminvereinbarung oder einfach nur für Fragen oder Anregungen.

Selbstverständlich können Sie uns aber auch, wie bisher, unter der Telefonnummer des Sekretariats im Betriebsrat erreichen. Die netten Kolleginnen dort sorgen dafür, dass wir zurückrufen oder vorbeikommenn.

Hinweisen möchte ich an dieser Stelle noch darauf, dass wir eine eigenständige Institution bei Weltbild sind. Dass heißt, wir unterstehen nicht dem Betriebsrat oder der Geschäftsleitung. Unser einziger Auftraggeber sind Sie.

Also fordern Sie uns heraus! Wir freuen uns auf Sie und sind gerne für Sie da.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Fritz Schösser in Augsburg: "Sozial geht anders!"

Zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem ehemaligen Vorsitzenden des DGB Bayern, Fritz Schösser, unter dem Titel „Sozial geht anders – Politische Alternativen der Gewerkschaften“ lädt der DGB Augsburg ein:

Donnerstag, 25. Oktober 2012, um 18:00 Uhr, 
Gasthof „Bayerischer Löwe“, Ulmer Str. 30
Die Veranstaltung schließt an eine Reihe von Infoständen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften in der Augsburger Fußgängerzone im Juni und Juli diesen Jahres an. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen „Prekäre Beschäftigung, Leiharbeit, Mindestlohn, gerechte Besteuerung, Rente und Pflege“.

Fritz Schösser – wer ihn kennt, weiß,
dass der ehemalige DGB-Vorsitzende
ein mitreißender Redner ist.

Freitag, 19. Oktober 2012

Klagelieder und ein neuer Termin


Kein Angebot seitens des Arbeitgeberverbandes ist das dürftige Ergebnis vom ersten Verhandlungstag der Tarifrunde 2012. Dabei sind die Forderungen der ver.di –Tarifkommission schon seit Mai 2012 bekannt:











Umfassend hat der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes der bayerischen Buchhandlungen und Verlage das bedrohliches Szenario des Strukturwandels innerhalb der Branche geschildert. Eine ungewisse Zukunft im Buchhandel, insbesondere im stationären Geschäftsbereich, erschweren die Planungen.


Verschwiegen werden sollte allerdings nicht, dass die neuen Vertriebskanäle (Multichannel) auch aktiv und mit Erfolg genutzt werden und dass nicht alle Branchenteile (herstellender Buchhandel) so stark unter den neuen Veränderungen leiden.

Welche Vorstellungen haben aber nun die Arbeitgeber in Sachen Entgelt? Hier ist man den Vertretern der Arbeitnehmerseite die Antwort schuldig geblieben: Ein konkretes Angebot des Arbeitgeberverbandes steht noch aus.

Eine Chance hierfür bietet ein nächster, geplanter Verhandlungstermin mit dem klaren Ziel einen Abschluss herbeizuführen.

Schließlich üben die Gewerkschaftler zwischen Augsburg und München nicht etwa Adventslieder ein, geprobt wird eher „kämpferisches“ Liedgut.

Wir lassen Sie nicht allein! Klicken Sie auf das Logo.