Die offizielle Presse-Mitteilung der ver.di:
Heute Morgen hat Reiner Wenz, Geschäftsführer der ALSO Logistic Services, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht gestellt. Der Logistik-Dienstleister bildet einen gemeinsamen Betrieb mit der WELTBILD in Augsburg. Beide Unternehmen gehören mehrheitlich dem Düsseldorfer Milliardär Walter P. Droege. Er hatte das Unternehmen erst im September 2014 von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz übernommen.
Aus Sicht der Gewerkschaft ver.di wurde die erneute Insolvenz gezielt herbeigeführt: „Das ist der Versuch des Milliardärs Walter Droege, sich auf Kosten der Allgemeinheit weiter zu bereichern“, sagt Thomas Gürlebeck, ver.di-Sekretär für den Handel in Augsburg. „Droege wälzt alles auf den Steuerzahler ab: Insolvenzgeld, Arbeitslosengeld, Sozialversicherungen.“
„Das der ALSO-Konzern, zu dem auch die Augsburger Logistik gehört, zeitgleich mit dem Insolvenzantrag, gestiegene Jahresgewinne von über 36 Millionen Euro meldet und im gleichem Atemzug die Augsburger Verluste von ca. 4 Millionen im ersten Halbjahr als Grund für die Insolvenz angibt, ist skandalös“, sagt Gürlebeck. Grund genug für Gewerkschaftssekretär Gürlebeck misstrauisch zu werden: „Wir werden das Insolvenzverfahren genau beobachten. Wenn Droege in seiner Gier die Grenzen der Legalität überschreitet, wird das nicht folgenlos bleiben.“
Bei WELTBILD/ALSO in Augsburg sind die Menschen schockiert. Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz: „Die Kolleginnen und Kollegen haben in der schwierigen Situation seit der ersten Insolvenz ihr Letztes gegeben. Die Leute sind einfach nur noch fertig und enttäuscht: Niemand versteht, wie Walter Droege das einfach so mit ihnen machen kann.“ Fitz weiter: “Das die Geschäftsführung von ALSO es bis heute nicht umsetzen wollte, mandantenfähig zu werden sowie das zwingend erforderliche Drittgeschäft in Augsburg zu platzieren, ist die größte Ursache dieser Insolvenz. Keinerlei tragfähige Geschäfte wurden dem Betriebsrat vorgestellt, die die Zukunft des Unternehmens gesichert hätten. Die Vorschläge der Arbeitnehmerseite wurden abgetan. Dafür, dass die Manager dazu entweder nicht willens oder in der Lage waren, sollen jetzt die Lageristen mit ihrer Existenz bezahlen.“
Zumal die Insolvenz aus Sicht der Belegschaft nicht nachvollziehbar ist: „Es ist ja nicht so, dass die ALSO in Augsburg ohne Vermögen dasteht. Ihr gehören Gebäude und Maschinen im Millionenwert“, berichtet ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann.
Ver.di und Betriebsrat werden, wie auch schon in der Vergangenheit, alles daran setzen, die Zukunft der Beschäftigten in Augsburg als Ganzes zu sichern. Weltbild Retail und ALSO Logistic sind ein Gemeinschaftsbetrieb und können nur gemeinsam existieren und erfolgreich sein.
Augsburg, den 28.07.2015