Massive Streiks vor nächster Tarifverhandlung
Im harten Tarifkonflikt um existenzsichernde Tarifverträge im bayerischen Einzelhandel kommt es am Freitag zu einem neuen Streikhöhepunkt. Beschäftigte aus weit über hundert Betrieben werden zum Streik aufgerufen. ver.di rechnet mit knapp 2.000 Streikenden vorwiegend aus München. Hinzu kommen Streikende aus Nürnberg, Niederbayern, Oberbayern Schwaben und Unterfranken. Vom Streikaufruf betroffen sind ausgewählte Betriebe von Edeka, Esprit, H&M, Hugendubel, Ikea, Kaufhof, Kaufland, Karstadt, Marktkauf, Media Markt, Möbel Mahler, netto, Penny, Pimkie, real,-, Tengelmann, XXXLutz und Zara. Ihren Streik fortsetzen werden die Beschäftigten von Kaufland, Kaufhof, H&M in Ingolstadt, H&M Memmingen, Edeka in Vohburg und Eichstätt, netto Beilngries und H&M Zentrallager in Großostheim.
„Die Handelskonzerne machen trotz stagnierender Umsätze hervorragende Gewinne. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass fünf der zehn Reichsten in Deutschland aus dem Handel kommen. Auf der anderen Seite können viele Beschäftigte nicht von ihrer Arbeit leben müssen und staatliche Leistungen beanspruchen. Das ist an und für sich schon ein Skandal. Dass aber die Konzerne ohne dramatische Einkommenskürzungen gar nicht über berechtigte Entgelterhöhungen verhandeln wollen, schlägt dem Fass den Boden aus“, argumentiert Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer.
„Der Mut und die Ausdauer der Beschäftigten, die tagtäglich gute Arbeit leisten und solidarisch für gute Arbeit und gutes Geld kämpfen, verdient einfach nur Bewunderung“, so Orhan Akman, ver.di Streikleiter in München.
„Leistungsverdichtung bei den Beschäftigten, so dass sie in den Spitzenzeiten auf dem Zahnfleisch aus der Arbeit kommen. Gleichzeitig immer weniger in der Tasche zu haben muss ein Ende haben. Die Angriffe der Konzerne sind ein Angriff auf die Substanz der Beschäftigten “, sagte Monika Linsmeier, ver.di Streikleiterin in Niederbayern.
„Wenn die Handelskonzerne weiterhin Tarifpolitik mit der Brechstange machen, wird der Zorn und die Wut der Beschäftigten noch mehr zunehmen“, droht Manfred Wages, ver.di Streikleiter in Nürnberg.
„Was die Konzerne „Modernisierung“ nennen ist schlicht und ergreifend Gier nach immer mehr Profit, finanziert durch die eigenen Beschäftigten“, so Peter König, ver.di Streikleiter in Unterfranken.
„Die Beschäftigten haben Anerkennung und Wertschätzung durch existenzsichernde Tarifverträge verdient“ sagte Victoria Sklomeit, ver.di Streikleiterin in Rosenheim.
„Die Arbeitgeber müssen begreifen, dass es solange keine Ruhe gibt, solange es nicht wieder Schutz durch existenzsichernde Tarifverträge gibt“, argumentiert Reinhardt Semmler, Streikleiter in Ingolstadt.
„Wenn sich an den Tarifverhandlungen am Montag nichts bewegt, geht der Kampf weiter. Wir dürfen der Gier der Konzerne nicht nachgeben“, so Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Schwaben.
Die Streikenden aus München und Umgebung sammeln sich um 11.00 Uhr vor dem DGB Haus in der Schwanthalerstr. 64 zu einer Auftaktkundgebung. Dort spricht Luise Klemens, ver.di Landesleiterin. In einem Demonstrationszug geht es dann zur Streikkundgebung am Stachus mit dem DGB Vorsitzenden Bayern, Mathias Jena und dem ver.di Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer. Unterstützung kommt durch Streikende aus Nürnberg, Augsburg und Rosenheim.
Donnerstag, 11. Juli 2013
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