Freitag, 7. August 2009
Ihr Beitrag zum Weltbild-Blog
Donnerstag, 6. August 2009
"Zählt das achte Gebot nichts mehr?"
Vor der Versammlung am vergangenen Donnerstag hatte der Betriebsrat die Belegschaft aufgerufen, Fragen per E-Mail einzureichen. Der folgende Text wurde anonym eingesandt und auf der BV auszugsweise verlesen:
Gedanken und Fragen einiger Weltbild- "Mitarbeiter"
Wir zitieren aus dem "Unternehmensbild der Verlagsgruppe Weltbild" - Punkt 10:
"Unsere Mitarbeiter. Alles was wir sind, sind wir durch unsere Mitarbeiter. Alles, was wir ändern oder erneuern wollen, setzt informierte und motivierte Mitarbeiter voraus. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben Achtung vor dem Einzelnen, wir sehen und behandeln die Mitarbeiter als Partner. Die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen ist uns ein wichtiges Anliegen."
Ein weiteres Zitat von der Weltbild Homepage (www.weltbild.com):
"Grundpfeiler der Unternehmenskultur: Verantwortung gegenüber Kunden, Gesellschaftern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit prägt das unternehmerische Denken und Handeln. Christliche Weltanschauung mit den Erfordernissen des Marktes überzeugend in Einklang zu bringen, heißt die tägliche Herausforderung. Die Orientierung an Werten ist Maßstab. Die Gesellschafter der Verlagsgruppe Weltbild sind 12 katholische deutsche Diözesen, der Verband der Diözesen Deutschlands und die Soldatenseelsorge Berlin."
Sehr geehrte Geschäftsführer und Gesellschafter der Verlagsgruppe (?) Weltbild,
das sind schöne wie starke Worte: „Verantwortung“, „Achtung vor dem Einzelnen“, „Mitarbeiter als Partner“, „Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen“, „christliche Weltanschauung“… Doch so etwas wie „Nächstenliebe“ und andere christliche „Werte“ haben wir Mitarbeiter im letzten halben Jahr kaum noch bemerkt. Haben Sie Ihre eigenen Leitlinien vergessen? Oder gar hinter verschlossenen Türen heimlich umgeschrieben?
Warum setzen Sie statt auf Transparenz auf Verschwiegenheit?
Warum lügen Mitarbeiter aus der Personalabteilung, Führungskräfte und viele andere plötzlich die eigenen Kollegen an bzw. verschweigen ihnen ihre Rechte? Zählt das achte Gebot "Du sollst kein falsches Zeugnis geben" in diesem Unternehmen nichts mehr?
Warum setzen Sie statt auf Verständnis und Kompromissbereitschaft auf rigorose Kündigungen? Warum versuchen Sie immer wieder, Mitarbeitern „einvernehmlich“ zu kündigen - obwohl Sie ganz genau wissen, dass Sie Mitarbeiter mit Aufhebungsverträgen um ihr Arbeitslosengeld bringen?
Wollen Sie bzw. die DBH die Weltbild-(Plus-)Filialen wirklich in Schlecker-Manier betreiben lassen? Warum haben Sie erst einzelne Unternehmensbereiche als “ Wachstumsbereiche“ in Sicherheit gewogen - und sie dann doch in die Mangel genommen? Das hat mit „Fairness“ oder „Gerechtigkeit“ nichts zu tun. Warum versuchen Sie, Mütter bzw. Teilzeit arbeitenden Frauen ins berufliche und damit finanzielle Abseits zu schieben?
Warum meldet sich der sonst so medienaffine Bischof Mixa nicht zu Wort? Warum liest man kaum etwas in der lokalen Presse? Hat die Öffentlichkeit kein Recht, zu erfahren, wie die Kirche mit ihren eigenen Mitarbeitern umgeht?
Ist Ihnen das Schicksal der Einzelnen wirklich so egal? Kommt es nur noch auf den schnellen Verkauf an?
Wir, die „Mitarbeiter“, sind mehr als enttäuscht. Sie haben uns das Vertrauen in Ihr Unternehmen genommen. Wir können in Ihrem fantasielosen Sparkurs keine langfristige Strategie mehr erkennen. Uns erscheint Weltbild inzwischen alles andere als zukunftsfähig. Wollen Sie das Unternehmen wirklich zu einem schlechten Abklatsch von dem Internetriesen Amazon werden lassen? Sie haben die Zeitschriften und die Verlage komplett abgestoßen. Was bleibt noch von „Weltbild“ übrig, wenn es im Ganzen oder in Teilen verkauft wurde?
Niemand versteht, warum Weltbild seine Mitarbeiter nicht mehr wie "Partner" behandelt, sondern sie wie eine Schafherde in die Enge treibt und systematisch dezimiert. Aus dem „guten Hirten“ Carel Halff wurde ein schlechter Verkäufer – im Auftrag der Kirche. Neben den Büchern verramschen die Diözesen nun auch noch die eigenen einst so gewinnbringenden (?) oder vielmehr umsatzstarken Geschäftsfelder.
Wann legen Sie endlich die Zahlen auf den Tisch und reden Klartext? Wann sagen Sie uns endlich offen ins Gesicht, wie es wirklich um Weltbild bestellt ist? Was ist wirklich passiert, dass Weltbild nun im Turboverfahren zurechtgestutzt wird? Und wann behandeln Sie Ihre Mitarbeiter wieder als „Partner“?
„Alles, was wir ändern oder erneuern wollen, setzt informierte und motivierte Mitarbeiter voraus.“
Da haben Sie unsere volle Zustimmung!
Kommentar von Herrn Halff: Jeder Mitarbeiter könne sich einen Termin bei der Geschäftsführung geben lassen, um solche Fragen persönlich zu diskutieren. Wir sind gespannt, ob die Geschäftsführung beim Wort genommen wird!
Dienstag, 4. August 2009
Weltbild Plus: Jetzt übernehmen Aushilfen die Jobs
Freitag, 31. Juli 2009
Betriebsversammlung – Ihre Meinung ist gefragt!
Was meinen Sie? Ist der Personalabbau in dieser Form wirklich notwendig? Wie funktioniert der Arbeitsalltag in den betroffenen Abteilungen: Sind auch die Aufgaben reduziert worden, oder sind die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen jetzt heillos überlastet? Eröffnet die Entlassungswelle wirklich Chancen für die Zukunft?
Nutzen Sie die vollkommen anonyme Kommentarfunktion in diesem Blog und sagen Sie hier Ihre Meinung!
Am Ende der Versammlung hielt Herr Halff eine ausführliche Rede über die Zukunft des Unternehmens: Sind die Aussagen der Geschäftsführung glaubwürdig? Meinen Sie, wir sind auf dem richtigen Weg? Wie geht es Ihrer Meinung nach bei Weltbild weiter?
Und auch das würde uns interessieren: Wie fanden Sie den Auftritt Ihres Betriebsrates? Werden Ihre Interessen so vertreten, wie Sie sich das wünschen? Was macht der Betriebsrat richtig? Worauf sollte er in Zukunft mehr Wert legen?
Hier ist die richtige Stelle, um Ihre Meinung loszuwerden oder sich Luft zu machen. Nutzen Sie dieses Blog zur Kommunikation mit dem Betriebsrat und Ihren KollegInnen und Kollegen! Machen Sie jetzt mit und stellen Sie Ihren Kommentar vollkommen anonym online!
Mittwoch, 29. Juli 2009
Aufhebungsvertrag – Das sollten Sie wissen!
1. Sie verzichten damit auf das Recht, eine Kündigungsschutzklage einzureichen.
2. Sie bekommen eine sogenannte Sperrfrist bei der Agentur für Arbeit
Was tun, wenn Sie damit konfrontiert werden?
1. Nicht unterschreiben. Unter seriösen Partnern ist es selbstverständlich, dass Verträge gelesen und rechtlich überprüft werden.
2. Kommen Sie damit sofort zum Betriebsrat
Sie erreichen die freigestellten Betriebsräte unter:
Peter Fitz 0821/7004-4950
Visnja Bernhard -2450
Josef Trutt -4722
Dolores Sailer -7913 Do-Fr
Hedwig Zogler-Hasanaj - 9518
Noch ein Schlusswort zu disziplinarischen Gesprächen und Konflikten mit Vorgesetzen…..
Es ist Ihr gutes Recht, zu jedem derartigen Gespräch und zu jedem Zeitpunkt einen Betriebsrat Ihrer Wahl hinzuzuziehen. Sollte die/derjenige nicht da sein, können Sie die Verschiebung des Termins verlangen.
Nutzen Sie alle Möglichkeiten, die Ihnen das Arbeitsrecht bietet. Wir beraten Sie gerne.
Dienstag, 21. Juli 2009
Wie lief die letzte Tarifverhandlung ab?
Zu den Verhandlungen treffen sich jeweils die Mitglieder des Arbeitgeberverbands Bayerischer Verlage und der Tarifkommission ver.di Buchhandel und Verlag um zu verhandeln. Auf beiden Seiten sind Vertreter verschiedener Verlagshäuser, Buchhandlungen und –Versender aktiv.
Erste Verhandlungsrunde am 29.04.09:
- kein Angebot seitens des Arbeitgeberverbandes, aber ein Haufen Gejammer wie schlecht es den Arbeitgebern ginge. Von wegen Finanzkrise, keine langfristige Planung möglich, bis hin zum Umsatzrückgang.
- Empfehlung des Arbeitgeberverbandes: die Mitglieder sollen sich nicht mehr an MTV (Manteltarifvertrag) halten.
Der Tarifkommission von ver.di kam danach zu dem Schluss: Wir müssen was tun, um überhaupt ein Angebot zu bekommen. Deswegen rief ver.di zum:
2-Tage Streik am 15 und 16.05.09 und zu einem 2-Tage Streik am 29 und 30.05.09 auf
Zweite Verhandlungsrunde am 09.06.09:
- Angebot des Arbeitgeberverbandes:
- 24 Monate Laufzeit (der Arbeitgeber kann also doch planen??)
- für das erste Jahr Einmalzahlung 180 € (hört sich toll an, aber mein monatliches Gehalt bleibt weiterhin gleich, sprich es ist keine dauerhafte Lohnerhöhung)
- für das 2. Jahr 1,2 %
Am 15.07.09 5-Minuten-Pause-Verlängerung in Lager/Versand, damit der Arbeitgeberverband merkt, dass wir noch da sind. Diese Aktion wurde sogar in den Nachrichten des bayrischen Rundfunks gemeldet.
Dritte Verhandlungsrunde am 16.07.09:
Abschluss:
- 12 Monate Laufzeit (1.4.09-31.03.10)
- 1,5 % ab 1.8.09 (auch für Azubis)
- mindestens jedoch 36 € (entspricht einer Erhöhung in den unteren Tarifgruppen von 2 % und mehr)
- Streichung der MTV-Forderung seitens der Arbeitgeber betr. Kündigungsfristen (§ 18.1 und § 18.2)
- Verhandlung des Manteltarifvertrages ab September 2009
Montag, 22. Juni 2009
Tarifabschluss – Kämpfen lohnt sich!
Tarifabschluss im bayerischen Einzel- und Versandhandel
München, 19. Juni 2009: In einer der kürzesten Tarifrunden im bayerischen Einzel- und Versandhandel hat ver.di Reallohnsteigerungen durchgesetzt. Dank der vielen Streikaktionen konnte am 19. Juni 2009 in München in der dritten Tarifverhandlung für die 300.000 Beschäftigten des bayerischen Einzel- und Versandhandels ein Tarifabschluss erreicht werden:
Die Tarifeinigung zwischen ver.di und den Unternehmerverbände LBE und BAG sieht vor:
· Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen steigen ab 01.09.2009 um 2 Prozent.
· Zum 01.09.2010 gibt es eine weitere Erhöhung um 1,5 Prozent.
· 2010 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 150,- Euro (Azubis 75,- Euro).
· Vollzeitbeschäftigte (Teilzeit anteilig) erhalten 2011weitere 150,- Euro (Azubis 75,- Euro) wahlweise in Form eines Warengutscheines oder für die tarifliche Altersvorsorge.
· Die Ortsklasse II des Tarifvertrages wird zum 01.01.2010 und 01.01.2011 jeweils um 0,25 Prozent zusätzlich erhöht.
· Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate.
ver.di-Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer wertet den Tarifabschluss als Erfolg. „In Zeiten der Krise haben wir Reallohnsteigerungen erkämpft. Auch den Wunsch der Arbeitgeberverbände nach Öffnungsklauseln haben wir erfolgreich abgewehrt.“ Den Verhandlungen waren Streikaktionen von mehreren tausend Beschäftigten im bayerischen Handel vorausgegangen.
Sonntag, 21. Juni 2009
Zur Tarifrunde 2009
Nach der Einigung beim ”großen Bruder” Einzelhandel sollte sich doch auch für uns Buchhändler bald ein Abschluss finden lassen. Sicherlich ist das Ergebnis (2% ab September 09, nochmal 1,5% ein Jahr später) kein Traum, aber angesichts des allgemeinen Geschreis um Krise und Bankrott wohl vertretbar.
Nun dürfen wir also gespannt sein, ob unser Arbeitgeberverband sich am 16. Juli zu einem ähnlichen Angebot durchringen kann. Übrigens: der Buchabsatz der Branche ist im Mai 2009 im Vergleich zum Vorjahr um ca. 4% gestiegen!
Akzeptabel wäre ein Abschluss in dieser Höhe für mich allenfalls, wenn die von den Arbeitgebern geplanten Verschlechterungen des Manteltarifs und die innerbetriebliche Streichliste von Zoch & Co. bei Weltbild vom Tisch kommen würden.
Außerdem sollten wir für die KollegInnen, die mit dem Streik Druck gemacht haben, ein Extra herausholen– deshalb eine Einmalzahlung für alle in TG I und II!
Nicht zu vergessen die Azubis, die sich an allen Aktionen beteiligt haben –
und sich im Gegensatz zu sehr vielen (gut situierten und wohl geschützten!) Angestellten aus dem Fenster gelehnt haben.
Ich empfinde es als ein bodenloses Armutszeugnis für ein Milliarden-Unternehmen wie Weltbild, dass 10 Azubis – aus angeblich wirtschaftlichen Gründen – nun nach Ausbildungsabschluss nicht übernommen werden sollen.
Was sagen eigentlich die Bischöfe dazu, Herr Dr. Donaubauer?
Donnerstag, 11. Juni 2009
Streikrecht: Was viele nicht wissen!
Was viele nicht wissen … Information zum Streikrecht! Streiks sind zulässig: • Der Streik ist ein Grundrecht und im Art. 9 Abs. 3 des Grundgesetz festgelegt. Er ist das rechtmäßige Mittel zur Durchsetzung der Tarifforderung. D. h. jeder hat das Recht zu streiken, unabhängig davon ob er einer Gewerkschaft angehört oder nicht. Jeder darf daran teilnehmen. • Die Teilnahme an einem rechtmäßigen Streik stellt keine Verletzung des Arbeitsvertrages dar. Maßregelungen durch den Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik sind gesetzlich verboten. Gegenteilige Behauptungen sind falsch. Sie sollen nur davon abhalten, das Recht nach Art. 9 Abs. 3 GG in Anspruch zu nehmen. • Der bestreikte Arbeitgeber darf deshalb dem /der streikenden Arbeitnehmer/in nicht kündigen. Nach Ende des Streiks besteht ein Anspruch auf Weiterbeschäftigung. Während des Streiks ruht das Arbeitsverhältnis. Der /die Arbeitnehmer/in brauch keine Arbeitsleistung zu erbringen. Ein Anspruch auf Arbeitsentgeld besteht für die Dauer des Streiks nicht. • Nach der Rechtssprechung des Bundesarbeitsgerichts dürfen auch Auszubildende streiken. • Leiharbeitnehmer/innen müssen in einem bestreikten Betrieb nicht arbeiten. • Die ausgefallenen Arbeitsstunden während des Streiks werden i.d.R. vom Arbeitgeber nicht bezahlt. • Nach dem Sozialgesetzbuch V (SGB V) besteht die Mitgliedschaft Versicherungspflichtiger, die an einem rechtmäßigen Arbeitskampf teilnehmen, bis zur Beendigung des Arbeitskampfes ohne Beitragszahlung fort, und zwar ohne zeitliche Begrenzung.
Übrigens: Der Betriebsrat selbst darf nicht zum Streik aufrufen. Das ist Sache der Gewerkschaft. Natürlich streiken die Betriebsratsmitglieder wie alle anderen mit.
Dienstag, 9. Juni 2009
Tarifverhandlungen 2009: Zwischeninfo
Wir brauchen ein Konjukturpaket,das wir auch in unserem Geldbeutel spüren, und keine Almosen. Schließlich leben von uns die Buchhandlungen und Verlage! Zur Einnerung: Unser Konjukturprogramm steht: mehr Geld in die Geldbeutel: 6,5 %, mindestens 140 € tabellenwirksam pro Monat.
Die Verhandlung wird am 16. Juli fortgeführt.