Freitag, 25. November 2011

Hier arbeitet ein Mensch

Die Rede von Hans Gilg, Betriebsseelsorge Augsburg, gehalten auf der Betriebsversammlung am 24.11.11 Vormittags gibt es hier nochmal im Wortlaut zum Nachlesen:

Irgendwie war ich auch einmal ein Mitarbeiter der Firma Weltbild. Das ist schon über 30 Jahre her. ich war 15 Jahre alt. Damals war ich Austräger der Zeitschrift Weltbild und hab mir ein paar Mark dazu verdient.

Die Zeitschrift gibt es nicht mehr, es gab viele Umbrüche und Weltbild ist zu einem großen Konzern gewachsen.

Jetzt steht wieder ein großer Umbruch bevor, ein Verkauf - -aus welchen Gründen auch immer. Manches spricht dafür, vieles spricht – meiner Meinung nach – auch gegen einen Verkauf – aber darüber entscheiden andere.

Die Fakten sind geschaffen und vielleicht auch nicht mehr verhandelbar.

Aber verhandelbar muss das „WIE“ sein.

Wenn schon verkauft werden soll, dann darf nicht der Profit an erster Stelle stehen – meine Kirche hat genug Geld mit Weltbild verdient -, sondern die Absicherung von euch Kolleginnen und Kollegen.

Ihr habt alle dazu beigetragen, dass Weltbild groß geworden ist und ich fordere

· dass die Verantwortlichen mit Blick auf die Menschen im Betrieb verhandeln
· dass weiterhin ein sauber ausgehandelter Tarifvertrag gilt
· dass die Arbeitsplätze und die Löhne nicht angetastet werden
· dass all dies in einem Sicherungstarifvertrag schriftlich vereinbart wird

Ich rufe alle Verantwortlichen dazu auf, das gut zu machen. Viele werden beobachten, wie Kirche hier handelt – und die Art und Weise eines Verkaufs wird zum Prüfstein werden, ob unsere Werte und unsere katholische Soziallehre zählen oder nur der Profit.

Ich habe es im Sommer an dieser Stelle schon einmal sagen dürfen.
Über jedem eurer Arbeitsplätze muss stehen: „Hier arbeitet ein Mensch“

und das gilt heute noch viel mehr.

1 Kommentar:

  1. wie darf cih diesen Artikel im Domradio verstehen:

    http://www.muenchner-kirchenradio.de/weltkirche/weltkirche/article/d-kein-signal-zum-rueckzug.html

    heißt das: Weltbild mit 0,017 Prozent Erotik-Anteil ist schlimmer als die Beteiligung der Kirche an Rüstungsfirmen???

    Obwohl wir schon Filter hatten und uns nach bestem Wissen und Gewissen bemüht haben, die Vorgaben der Bischöfe zu erfüllen, schmeißt man uns raus? Aber an Rüstungsfirmen darf die Kirche bis 5 Prozent beteiligt sein? Das ist noch ethisch zu rechtfertigen. Ich fasse es nicht. Das darf doch alles nicht wahr sein! Was sind das für verlogene Menschen, die sich den Namen Jesu auf die Stirn kleben!!!

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