Donnerstag, 22. Dezember 2011

Ein Jahr ist nicht genug!

Am Dienstag trafen sich die Tarifparteien zur ersten Verhandlung. Heute informierten Betriebsrat und Gewerkschaftsvertreter die Belegschaft auf einer Betriebsversammlung mit rund 800 Teilnehmern. Ver.di beharrt auf den Forderungen der Belegschaft 
und stellt sich auf lange Verhandlungen ein.

Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz lobte die „konstruktive Atmosphäre“ der ersten Verhandlung. Großen Wert legte er darauf, dass allein die ver.di-Tarifkommission die Verhandlungen führe. Die BR-Mitglieder, die mit am Tisch sitzen, tun dies in ihrer Rolle als ver.di-Tarifkommissionsmitglieder.

Verhandlungsführer Stefan Kraft, Landessekretär aus München, freute sich über einen ersten Erfolg: „Die Geschäftsführung hat endlich eingesehen, dass es um einen Tarifvertrag geht.“ Eine Betriebsvereinbarung sei seit Dienstag endgültig vom Tisch. Kraft erklärte: „Nur ein Tarifvertrag sichert die Ansprüche der Beschäftigten juristisch einwandfrei und ist mit Arbeitskampfmaßnahmen durchsetzbar.“ Kraft geht davon aus, dass sich die Verhandlungen noch hinziehen werden: „In zentralen Punkten liegen wir noch weit auseinander.“

Ver.di will die Arbeitsplätze bei WELTBILD auf vier Jahre absichern. Die Geschäftsführung will den Beschäftigten nur für ein Jahr Garantien geben. Uneinigkeit herrscht auch in der Frage, wie mit den WELTBILD-Beteiligungen (Hugendubel etc.) umgegangen werden soll; und was passiert, wenn ein Käufer das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit weiterveräußern will.

Rote Karte für das Angebot der Geschäftsleitung: Ein Jahr Arbeitsplatzgarantie ist zu wenig. Die Gewerkschaft ver.di fordert 4 Jahre!

Ver.di-Betriebsgruppen-Sprecher Timm Boßmann führte aus, warum die Forderungen der Belegschaft gerechtfertigt sind: „Wir haben WELTBILD über 35 Jahre lang aufgebaut. Wenn die Kirche jetzt Kasse macht, steht auch den Beschäftigten ein Anteil zu. Aber wir wollen kein Geld, sondern verlangen nur Sicherheit für uns und unsere Familien.“ Boßmann ermutigte die Belegschaft: „Unsere Forderungen sind durchsetzbar: Wir sind stark, wir sind viele – und wir können Wochen lang weitermachen!“

Ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck war begeistert von der kämpferischen Stimmung auf der Betriebsversammlung: „Ihr habt einen super Betriebsrat und eine tolle Tarifkommission. Ihr seid gut drauf und habt Mut. Die ersten Erfolge habt ihr euch schon erkämpft. Wenn es so weiter geht, haben wir den Zukunftstarif in der Tasche!“ Gürlebeck lud die ver.di-Mitglieder zur nächsten Versammlung im Januar ein. Auch die nächsten Verhandlungsrunden sollen von vielfältigen Aktionen begleitet werden.

Die Tarifkommission trifft sich am 16. Januar 2012 zur zweiten Tarifverhandlung zum Zukunftstarifvertrag mit der Geschäftsführung.

6 Kommentare:

  1. Vielen Dank den aktiven Leuten (ver.di und BR) für eure hervorragende Arbeit! So haben wir tatsächlich ganz gute Chancen, wenn's dann RICHTIG ernst wird (und die Streikbereitschaft ist ja auch ganz gut vorhanden!!).

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  2. Ja, danke euch allen von ver.di und dem Betriebsrat für euer Engagement. Macht euch nichts aus einzelnen Meckerern. Ihr hat schon so viel für uns erreicht und ich bin sicher, dass wir mit euch zusammen auch erreichen, dass wir nicht zerschlagen werden und die vier Jahre Arbeitsplatzsicherheit bekommen.

    Die Forderungen von uns sind ja auch im Sinn der Bischöfe. Sie wollen ja nicht an Heuschrecken verkaufen, sondern nur an Investoren, die Weltbild absichern und ausbauen wollen. Das geht aber nur, wenn wir nicht zerschlagen werden und wir eine Sicherheit haben, dass sich unsere Arbeit auch unter einem anderen Eigentümer lohnt. Die Äußerungen von Kardinal Marx gehen ja auch in diese Richtung, wenn man seine letzten Wortmeldungen Ernst nehmen können.

    Die Frage ist nur noch, ob auch Kardinal Meisner, der reichste Kirchenfürst auf der Welt, sich dem bayerischen "Kardinal mit Herz" anschließt oder bei seinem Vernichtungswunsch für Weltbild bleibt.

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  3. Gemeinsam sind wir stark!!! Auch im nächsten Jahr werden wir alles geben um unsere Zukunft zu sichern. Leute, tretet in die Gewerkschaft ein, wählt Betriebsräte, macht Alarm wo immer es nur geht... Wir haben es jetzt selber in der Hand.

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  4. Hier spricht der Augsburger Bischof zu euch und seinen vielen Schäfchen in Stadt und Land:

    http://bcove.me/mjdlu6bd

    Darin wünscht er auch euch ein frohes Fest. Die Liebe Gottes und seine Weisheit sei immer mit euch und erleuchte euch, auch weiterhin treu an die Freundlichkeit des menschgewordenen Gottes zu glauben und brav eure Kirchensteuern zu zahlen, damit die katholische Kirche weiterhin die Macht und Kraft behält, die sie schon im Mittelalter zu edlen Taten des Glaubens (Kreuzzüge, Ketzerverfolgungen, Hexenverbrennungen etc.) führte. Amen.

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  5. Gähn! Da guck ich mir lieber das Video an:

    http://www.youtube.com/watch?v=e4q6eaLn2mY

    :-)))

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  6. Ich kann da nur meine Vorschreiberlinge anschliessen. Der BR, Tarifkommission und Ver.di machen eine guten Job.

    Und vergiss nie: der BR wird von uns Kollegen gewählt, die Tarifkommission von uns Ver.di-Mitglieder.

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