Freitag, 10. Januar 2014

WELTBILD ist pleite. 
Was heißt das für mich?


Wird weiter gearbeitet?


JA, der Betrieb läuft ab nächste Woche fast weiter wie gewohnt. Bestimmte Besonderheiten, die nach dem Insolvenz-Recht zu beachten sind, werden in den Abteilungen bekannt gegeben. Es kann zu Arbeitszeit-Änderungen im Bereich Lager/Versand kommen. Aber es wird auf jeden Fall gearbeitet.

Bekomme ich weiterhin Gehalt?


JA, die Gehälter der nächsten 3 Monate sind sicher. Das Unternehmen erhält Insolvenz-Geld vom Staat, mit dem unsere Löhne und Gehälter in vollem Umfang bezahlt werden. Nur wer über 5.800 Euro brutto pro Monat verdient, muss mit Abzügen rechnen.

Muss ich mir einen neuen Job suchen?


JEIN, zunächst werden die Geschäfte vom Insolvenzverwalter weiter geführt. Gleichzeitig wird ein Käufer für WELTBILD gesucht. Das Unternehmen kann komplett oder in Stücken verkauft werden. Der neue Besitzer entscheidet dann, welche Arbeitsplätze es weiterhin geben wird.

Gibt es einen Sozialplan bei Kündigungen?


JA, wenn im Zuge der Insolvenz Kündigungen ausgesprochen werden, gibt es auch einen Sozialplan. Darin werden Abfindungen oder möglicherweise auch eine Transfergesellschaft festgelegt. Der Betriebsrat verhandelt darüber mit dem Insolvenzverwalter.

17 Kommentare:

  1. Warum wird so etwas erst am Abend verkündet? Die Kollegen im Lager z.B. wussten den ganzen Tag über nicht, was passiert ist/war. Auch sonst bis zum Nachmittag keinerlei Info seitens GF an die Mitarbeiter. Nur die Mail heute Morgen von Hr. Dr. Beer an einen sehr undurchsichtigen Verteiler. Und uns lässt man alleine sitzen ohne Info, ohne zu wissen, was wir unseren Geschäftspartnern sagen sollten, die von der Insolvenz teilweise früher Bescheid wussten als wir.

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  2. Vohersehbare Havarie...

    jetzt als doch: der Dampfer Weltbild ist auf das Riff gelaufen und zerbrochen - eine "Meisterleistung" der verantwortlichen Mannschaft:

    -- mit einer auf Biegen und Brechen durchgesetzten Fokusierung auf den Onlinehandel,in der Hoffnung auf gewaltige Umsatzsteigerungen,
    zunichte gemacht durch eine Kaufabstinenz der Kunden, und einer Neuausrichtung der Firmen-IT, die in Ihrer Dimension und den damit verbundenen
    Kosten wohl mehr als eine Nummer zu groß war - wieder mal war SAP ein Sargnagel mehr für einen Mittelständler, wie schon bei vielen anderen vorher.
    -- mit einem Warenangebot, bei dem man nicht mehr weiß, wohin die Reise eigentlich gehen soll: mit einer Mischung aus Buchhandel, Tedi,
    KIK, Discounter, Orient-Basar,Westfalia etc. etc..
    -- mit Verantwortlichen in der Kirche, die es wieder mal ganz klar gezeigt haben: Beim Geld endet jegliche Freundschaft, der eigene Geldbeutel ist in Wahrheit doch das "Allerheiligste", da geht man doch lieber über "Leichen"; in ein, zwei Jahren ist dann wieder Gras übers Grab gewachsen...
    -- und mit einer Mannschaft, die jetzt wieder die Dummen sind - die "Kapitäne" heuern derweil beim nächsten Dampfer an, man schiebt die Schuld natürlich immer den anderen zu.
    Früher wurde man geteert und gefedert, heute drückt man sein Bedauern aus, nimmt den Abfindungsscheck und fährt vom Hof.
    That's Business!

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  3. Thema Insolvenz-Geld:
    Muss ich da nun einen Antrag stellen, oder wird das "einfach so" weitergezahlt in den kommenden drei Monaten? Der Punkt oben gibt das nicht her... Danke!

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  4. Nach unserem Kenntnisstand muss man keinen Antrag stellen. Im Laufe der nächsten Woche werden Fachleute – unter anderem von der Arbeitsagentur – solche Fragen auf MitarbeiterInnen- und Betriebsversammlungen beantworten. Bitte habt Verständnis dafür, dass wir im Moment Detailfragen nicht seriös beantworten können – das ist auch für uns die erste Insolvenz. Wir wollen vor allem keine falschen Antworten bei diesem wichtigen Thema geben. Deshalb organisieren wir fachlichen Beistand. Das dauert einen Moment, aber im Laufe der nächsten Wochen wird es viele Gelegenheit geben, alle wichtigen Fragen zu stellen und verbindliche Antworten zu bekommen.

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  5. zu den Filialen:
    Noch soll ja die Weltbild Plus Medienvertriebs GmbH nicht von der Insolvenz betroffen sein, damit die Filialen, ist das so richtig???

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  6. Mal eine Frage: haben die Kollegen, die in der Gewerkschaft sind, jetzt irgend einen Vorteil im Prozess der Insolvenzabwicklung gegenüber den Kollegen, die nicht bei Verdi sind?

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    1. Selbstverständlich: Beratung und Rechtsschutz – auch für die absehbaren Auseinandersetzungen mit den Behörden. wenn man arbeitslos ist.

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  7. ist zwar im ersten Moment gut....aber die Insolvenz des Verlags wird sich auf alle Zweige negativ auswirken.
    Wir Filialisten bekommen das seit gestern ja schon zu spüren....Ware wird vorerst nicht ausgeliefert, Kundenbestellungen werden nicht aufgenommen, usw.
    Da ist es dann doch nur eine Frage der Zeit, bis auch die anderen Geschäftszweige in die Insolvenz müssen.
    Denn wo keine Ware kommt und kein Kundenservice ausgeübt werden kann, kommt kein Umsatz. Wird kein Umsatz erzielt, können keine Gehälter und Rechnungen bezahlt....Was bleibt??? Weltbild Puls und DBH melden ebenfalls Insolvenz an.
    Das werden wir aber erst erfahren, wenn es die Presse und alle außenstehenden schon wissen. Die nächste Nacht und Nebelaktion der Herren Geschäftsführung wird sicher nicht lange auf sich warten lassen.

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  8. Wir in den Filialen wissen,daß bis zum GJ-Ende alles gelaufen ist....

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    1. Und woher kommt diese Kenntnis?

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    2. Einfach in der Grundschule beim Rechnen aufgepasst

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  9. Könnt ihr bitte mal klären, was mit den Überstunden und dem Resturlaub passiert? Angeblich verfällt sowas mit Stellung eines Insolvenzantrags.

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  10. Stimmt es, dass es gar nicht so sicher ist, dass es 3 Monate Gehalt gibt, wenn das Insolvenzverfahren bspw. bereits im Februar eröffnet wird?

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  11. Wir veröffentlichen hier in Kürze ein Papier der ver.di-Rechtsanwälte mit Antworten auf die häufigsten Fragen. Einzelne Fragen in den Kommentar-Threads zu beantworten macht keinen Sinn: Wir sind keine Fachleute, das ist auch für uns die erste Insolvenz. Vor allem wollen wir keine zusätzliche Verwirrung mit ungenauen Antworten stiften. Wir bitten um euer Verständnis.

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