Donnerstag, 24. April 2014

Presse spekuliert: Wie geht es weiter bei WeltbildPlus?


Derzeit verhandeln der Gesamtbetriebsrat, die Geschäftsführung und die Insolvenzverwaltung der Filialkette Weltbildplus über ein zukunftssicherndes Sanierungskonzept und die soziale Absicherung der MitarbeiterInnen in den Filialen.

Offizielle Aussagen gibt es von keiner Seite, da noch nichts unterschrieben ist. Trotzdem erschienen heute einige Presseberichte zum Thema:
  
Augsburger Allgemeine

Süddeutsche Zeitung

buchreport

Mittelbayerische Zeitung

Wir berichten hier im Blog, wenn ein verbindliches Ergebnis der Verhandlungen vorliegt. 

Übrigens wird auch über mögliche Investoren weiter spekuliert:

Wer kauft WELTBILD?

10 Kommentare:

  1. Sortimentsbuchhändlerin24. April 2014 um 20:39

    In der Augsburger Allgemeinen steht:
    "Nur rund 50 unrentable Filialen sollen dichtgemacht werden.“ Das würde heißen, dass Gewerkschaft und Betriebsrat gut verhandelt hätten."

    Soweit ich unterrichtet bin verhandelt jedoch die Gewerkschaft gar nicht mit, sie ist außen vor.

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    1. Bei Weltbild Plus verhandelt der Gesamtbetriebsrat, viele der Mitglieder sind Gewerkschaftsmitglieder, insofern ist die Gewerkschaft indirekt beteiligt... Wer auch immer verhandelt hat, hat einen guten Job gemacht :-)

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  2. Dem BR und der Auswahl nach Punkten haben wir dann auch zu verdanken, wenn ein Mitarbeiter entlassen wird, der sich jahrelang in einer umsatzstarken Filiale abgeschuftet hat? Nur weil er jünger ist, keine Kinder hat etc? An seine Stelle tritt durch die Sozialauswahl dann vielleicht jemand aus einer umsatzschwachen Filiale, der sich bei gleichem Gehalt, jahrelang kein Bein rausgerissen hat. Der ist gar nicht gewohnt, unter Stress zu arbeiten. Ist das gerecht? Die Umsätze sind nicht nur Standortabhängig, sondern ganz oft dem Filialleiter und dem Team zu verdanken. Genauso wie es oft durch unfähige Filialleiter überhaupt erst zur Schließung kommen musste. Wenn das nicht berücksichtigt wird, dann werden viele bisher gute Filialen in kurzer Zeit auch abgewirtschaftet haben. Es kann doch nicht sein, dass aus gutgehenden Filialen Mitarbeiter entlassen werden. Worin besteht dann die Motivation zum Bestseller des Monats? Womit soll zukünftig ein Filialleiter seine Mitarbeiter motivieren, wenn nicht mit einem sicheren Arbeitsplatz?!

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    1. Bei einer Sozial-Auswahl wird eben nicht nur nach Leistungskriterien entschieden, sondern auch danach, welche KollegInnen unter sozialen Aspekten besonders schützenswert sind. So wollen es die Gesetze, die das Prinzip der "sozialen Markwirtschaft" in Deutschland regeln.
      Ob eine Filiale wirtschaftlich erfolgreich ist, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Ich finde es anmaßend und unfair, den eigenen KollegInnen den Schwarzen Peter zuzuschieben. Woher willst du wissen, mit wie viel Einsatz andere an anderen Standorten arbeiten?
      Dass Weltbildplus insolvent ist, liegt zuallererst in der Verantwortung des Managements in München und Augsburg. Die Geschäftsleitung ist verantwortlich für die Entlassungen – nicht der Betriebsrat und nicht die Gewerkschaft. Sie sorgen nur dafür, dass es nicht ausgerechnet die Schwächsten trifft.

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    2. Naja, ich würd mal sagen, es wird überhaupt nicht nach Leistungskriterien entschieden, sondern allein nach dem Punktesystem. Also nur nach sozialen Aspekten. Muß meinem Vorredner zustimmen, daß so auch noch die letzten rentablen Filialen "abgewirtschaftet" werden.

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  3. Leider trifft die Insolvenz aber auch wirtschaftlich rentable Filialen. So wird der Standort Lübeck zum Juli 2014, für mich/uns nicht nachvollziehbar, aufgegeben.
    Statt nach einer neuen Immobilie zu suchen, die hätte gefunden werden können, wurde dies sofort nach Bekanntwerden der Insolvenz des Verlags im Januar beschlossen.
    Schade für Uns Mitarbeiter, schade für die langjährigen Stammkunden, schade für die Stadt, dass im Fall Lübeck nicht nach Wirtschaftlichkeit gehandelt wurde.

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  4. Frage an Verdi bzw BR : Wieso erhalten die WBplus-MA 100% Transferkug und die WB-MA lediglich 85 bzw 90 % Transferkug ?

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    1. Kurz gesagt: WeltbildPlus zahlt derart niedrige Löhne, dass ein Teil der Betroffenen bei 90% Transferleistung zu Hartz-IV-Aufstockern geworden wäre. Diese kriegen mit Genehmigung der Arbeitsagentur 100% ihres bisherigen Netto-Verdienstes. Bei normal bezahlten Jobs verweigert die Agentur die Genehmigung, weil sonst aus deren Sicht kein Anreiz mehr da wäre, sich einen neuen Job zu suchen. Im Fall WeltbildPlus genehmigt die Agentur das aber, weil sonst Staatsknete fällig würde. Das ist bei den tariflich bezahlten Jobs in Augsburg nicht der Fall gewesen.

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  5. Wie ich grad im Radio höre, kostet es bei den Filialen um die 300 Leute. Diese werden auch in ner Transfer aufgefangen mit bis zu 100 % ihres bisherigen Gehaltes. Nicht, dass ich es nicht jedem in der scheiss Situation gönnen würde, aber wie ist das zustande gekommen? Kommen die auch zur Gedis oder gibts da was eigenes?

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  6. Die Mitarbeiter in den Filialen sind oft nur teilzeitbeschäftigt und verdienen um die 800 €. Dementsprechend ist die Aufstockung auf 100 % nötig, da sie sonst ja eh zum Amt müssten. Insofern ein toller Erfolg. Letztendlich haben der Augsburger BR und die ver.di richtig gut vorgelegt. Das soll in dem ganzen Trubel auch nicht untergehen... Ohne diese Vorarbeit wäre es sicherlich schwieriger gewesen. :-)

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