Donnerstag, 25. Februar 2016

8. März - Internationaler Frauentag


Über die Entstehung des Internationalen Frauentages und um das Datum des 8. März gibt es verschiedene Versionen. Sicher ist jedoch, dass es sich immer um streikende Fabrikarbeiterinnen handelte. Sie kämpften u.a. für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
Und eines ist auch eindeutig: der Internationale Frauentag steht in der Tradition gewerkschaftlicher und sozialdemokratischer Frauenkämpfe.
 
Als eine historische Wurzel gilt der Streik der New Yorker Textilarbeiterinnen, die 1857 um gleichen Lohn und Verkürzung der Arbeitszeiten kämpften. Es passt also ausgesprochen gut, dass wir zum 8. März auf unsere Forderungen aufmerksam machen. 
1910 stellte Clara Zetkin, auf der II. Internationalen sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen einen Antrag weltweit einen Frauentag durchzuführen: „Im Einvernehmen mit den klassenbewussten politischen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats in ihrem Lande veranstalten die sozialistischen Frauen aller Länder jedes Jahr einen Frauentag, der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient. Die Forderung muss in ihrem Zusammenhang mit der ganzen Frauenfrage der sozialistischen Auffassung gemäß beleuchtet werden. Der Frauentag muss einen internationalen Charakter tragen und ist sorgfältig vorzubereiten.“ Dem Beschluss von Kopenhagen zur alljährlichen Durchführung eines Internationalen Frauentages schlossen sich sowohl der sozialdemokratische Parteivorstand als auch die Gewerkschaften an.

Unter der Losung „Heraus mit dem Frauen­wahlrecht" gingen am ersten Internationalen Frauentag am 19. März 1911 Millionen von Frauen in den USA, Deutschland, Schweiz, Dänemark und Österreich auf die Straße oder in die „Vollversammlungen“ und forderten für alle Frauen soziale und politische Gleichberechtigung.

Nach Einführung des Frauenwahlrechts 1918 fanden immer weniger Veranstaltungen zum Frauentag statt. Erst ab ca. 1921 wurde der Internationale Frauentag am 8. März begangen.
Einen starken Rückschritt brachte in Deutschland die NS-Ideologie von der Rolle der Frau als Ehefrau und Mutter. 1932 wurde der Frauentag von den Nationalsozialisten verboten und durch den Muttertag ersetzt. In Westdeutschland erhielt der Frauentag erst in den späten sechziger Jahren von der neuen, autonomen Frauenbewegung eine Wiederbelebung. Seitdem orientieren sich die Forderungen in jedem Jahr an der aktuellen politischen Lage. Es geht vor allem um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt und verstärktem Widerstand gegen Diskriminierung.

Am 8. März 1994 fand der Frauenstreiktag statt. Tausende Kolleginnen und auch viele Kollegen aus den Gewerkschaften gemeinsam mit vielen anderen Frauen und etlichen Männern nahmen an den Aktionen zum FrauenStreikTag teil. Die nördlichste Aktion organisierte das Streikkomitee Mecklenburg-Vorpommern. Die Frauen ließen ihr Spruchband „Von Nord bis Süd: uns reichts. Deutschland in Frauenhand das wäre Spitze“ vom Schinkel-Leuchtturm auf Kap Arkona (Rügen) flattern. Ganz im Süden auf der Zugspitze (Bayern) machten Frauen mit dem gleichen Spruch auf sich aufmerksam.

Den 100. Internationalen Frauentag  feierten der DGB Bayern zusammen mit seinen Einzelgewerkschaften am 19.03.2011 in München. Fast 50 Frauenorganisationen und -gruppen nahmen daran teil. Der Tag begann mit einer Auftaktkundgebung, ging weiter über einen phantasievollen Demonstrationszug und endete mit einer mehrstündigen Kulturveranstaltung. Aus allen Teilen von Bayern sind rund 500 Frauen zusätzlich zu den Münchner TeilnehmerInnen mit Bussen und Bahnen angereist.

2016 wird der 105. Internationale Frauentag begangen. Auch diesmal am 19.03.2106 wird es eine Großveranstaltung in München vom DGB Bayern zusammen mit den Einzelgewerkschaften geben.
In vielen ver.di Bezirken sind außerdem zahlreiche Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag am 8. März 2016 geplant.

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