Montag, 13. März 2017

Betriebsrats-Mobbing bei LIDL


Union-Busting - schlicht ausgedrückt : Gewerkschaftsvermeidung, treffender ist  "Gewerkschafts-Prügel"
Was auf den ersten Blick recht harmlos wirkt und weit weg scheint, breitet sich immer weiter in Unternehmen in Deutschland aus.
Es ist inzwischen kein amerikanisches Phänomen mehr, wie eine Studie der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung belegt.
Beispiele gibt es viele, von Samsung über BMW, Volkswagen, Siemens, H&M zu McDonalds oder Burger King, um nur ein paar zu nennen.

Aber auch ganz in unserer Nähe versuchen Arbeitgeber "lästige Betriebsräte" loszuwerden.
Aktuellster Fall: Lidl in Graben bei Augsburg.

Lidl will Betriebsratsmitglied kündigen


Die Geschäftsführung des Lidl-Logistikzentrums in Graben versucht derzeit einem Betriebsratsmitglied zu kündigen.
Hintergrund ist, dass der betreffende Kollege sowohl seinen Chef, als auch einen behinderten Mitarbeiter beschimpft haben soll.
Diesen Vorwurf weist der 41-jährige von sich,  Der Betriebsrat stimmte der Kündigung auch nicht zu.
Im November letzten Jahres fand ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Augsburg statt, der ohne Ergebnis blieb. Im April steht ein Kammertermin an.

Betriebsrat soll eingeschüchtert werden


Im Sommer 2016 fand im Lidl-Logistikzentrum mit etwa 170 MitarbeiterInnen die erste 
Betriebsratswahl statt, die ohne Probleme ablief. Es scheint, als hätte die Geschäftsführung inzwischen erkannt, dass es aufgrund von deutschem Recht und der daraus folgenden Rechtssprechung schwierig ist, Betriebsratswahlen zu verhindern.
Thomas Gürlebeck, zuständiger ver.di-Sekretär, vermutet, dass mit der versuchten Kündigung das gesamte Gremium eingeschüchtert werden soll. "Anstatt mit Betriebsräten vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, will Lidl diese aus dem Unternehmen entfernen", so Gürlebeck.
Die Vermutung liegt nahe, da das Betriebsratsmitglied treibende Kraft hinter der Wahl gewesen ist, auch wenn Lidl diesen Zusammenhang dementiert.

Vorwürfe nicht haltbar

Der von der Kündigung bedrohte Betriebsrat weist die Anschuldigungen von sich.
Lidl habe bislang keine unbeteiligten Zeugen für die vermeintlichen Äußerungen gegenüber den Kollegen benennen können.
Dennoch versuchte die Lidl-Geschäftsleitung kurz vor Weihnachten erneut, dem Gewerkschafter zu kündigen. Der Vorwurf diesmal lautete, dass sich der 41-jährige gegenüber einer Person einer Fremdfirma abfällig über die Geschäftsleitung geäußert habe.
Das Betriebsratsgremium stellte einen Fragenkatalog zusammen, in dem die Geschäftsführung aufgefordert wurde, genau zu benennen, wann der Vorfall stattgefunden habe und wem gegenüber diese Äußerungen getätigt wurden. Dies blieb bis zum jetzigen Zeitpunkt unbeantwortet.

Wie geht es weiter?

Für Ende März 2017 war ein Kammertermin vor dem Arbeitsgericht angesetzt, der auf Bitten Lidls verschoben wurde, Vermutlich findet der Termin nun im April statt.
Der ver.di-Bezirk Augsburg hat eine Postkartenaktion gestartet, um den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen.






Die Postkarten werden gesammelt und zusammen der Lidl-Geschäftsführung übergeben.
Postkarten können per E-Mail beim ver.di-Bezirk Augsburg angefordert werden:
fb12.augsburg@verdi.de

Quelle: ver.di - www.verdi.de

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