Mittwoch, 31. Mai 2017

Verdi startet Kampagne für den Handel


"Einer für alle – alle für einen"  unter diesem Motto kämpft verdi für einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Handelsunternehmen.


Das Ziel: Ein Tarifvertrag, der für alle Unternehmen im deutschen Handel gelten soll! 

Denn wie sieht es bislang aus? Der Gesetzgeber sagt, die Tarifparteien (Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften) handeln regelmäßig das Lohnniveau untereinander aus. In den letzten Jahren steigen aber immer mehr Firmen aus dem Arbeitgeberverband aus oder treten gar nicht erst ein. Das hat fatale Folgen. Diese Firmen sind dann nicht mehr an Tarifverträge gebunden und unterlaufen die Vereinbarungen der Tarifparteien. Darunter leiden insbesondere die Angestellten in Hinblick auf Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, die Höhe des Einkommens etc.

Der Vorstoss von verdi zielt darauf ab, dass sich niemand mehr, der sich in der Branche tummelt, dem Tarifvertrag entziehen kann. Ganz egal, ob er Mitglied im Arbeitgeberverband ist oder nicht! 



Dagegen werden viele Firmen und Politiker Sturm laufen. Unmöglich, werden sie rufen! Geschäftsschädigend! Behinderung des freien Unternehmertums!

Aber warum eigentlich? Betrachtet man die Sache mal aus einer anderen Perspektive, zeigt sich nämlich der große Vorteil einer solchen Regelung: Denn sie vermeidet, dass die Platzhirsche (siehe Amazon, Zalando u.a.) ihre Konkurrenten zunehmend vom Markt verdrängen, weil sie sich durch niedrige Personalkosten einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, gegenüber denen, die noch nach Tarif zahlen. Wenn alle Firmen die gleichen Tarifbedingungen haben, entfällt die katastrophale Abwärtsspirale bei den Löhnen, mit denen man sich gegenseitig unterbietet, um den Gegner aus dem Feld zu schlagen. Und diejenigen, die bislang fair nach Tarif zahlen, sind nicht mehr die belächelten Idioten der Branche, sondern bekommen selbst wieder faire Wettbewerbsbedingungen.




Eine win-win-Situation für fast alle 


Von einem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag werden profitieren: Die Arbeitnehmer, deren Arbeits- und Gehaltssituation sich verbessern wird. Und auch viele Händler, weil es keine negativen Wettbewerbsverzerrungen mehr gibt.

Das wird ein dickes Brett sein, dass es da zu bohren gilt. Es wird ein hartes Stück Arbeit für die Gewerkschaft werden, dieses Ziel zu erreichen. Die Widerstände uneinsichtiger Firmen und ihrer Lobby sind mit Sicherheit groß. Aber es lohnt sich, darauf hin zu arbeiten und verdi bei dieser wichtigen Kampagne zu unterstützen!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Sie können Ihre Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählen Sie dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Sie unter einem Pseudonym schreiben wollen, wählen Sie die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir lassen Sie nicht allein! Klicken Sie auf das Logo.