Freitag, 15. Februar 2019

Fusion Karstadt und Kaufhof


Seit  Jahren kämpfen die großen Warenhäuser Karstadt und Kaufhof gegen Billiganbieter wie Primark aber auch gegen den Online-Giganten Amazon.
Karstadt hatte zuletzt auf Grund eines,mit der ver.di abgeschlossenen Sanierungstarifvertrags, gerade so die Kurve bekommen, die Kaufhof Filialen laufen defizitär.

Um am Markt weiterhin bestehen zu können, planten die beiden Warenhaus-Riesen zu fusionieren. Dieser Fusion stimmte das Bundeskartellamt im November 2018 zu.

Karstadt/Kaufhof- Filialen finden sich europaweit an 243 Standorten. Das Unternehmen beschäftigt rund 32.000 MitarbeiterInnen.

Die Ankündigung der Unternehmensleitung Karstadt/Kaufhof aus der Tarifbindung auszusteigen, bestürzte nicht nur die Beschäftigten sondern auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Wie soll die Zukunft aussehen?


Im Januar 2019 fand ein Spitzengespräch zwischen der ver.di und den Gesamtbetriebsräten von Karstadt und Kaufhof statt.

Am 31.01.2019 gab die ver.di die folgende Pressemitteilung heraus.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gesamtbetriebsräte der Warenhäuser Karstadt und Kaufhof haben in einem Spitzengespräch mit der Unternehmensführung deutlich erklärt, dass ein Zukunftskonzept nur unter Einbeziehung der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft erfolgreich sein könne. An dem Treffen in Berlin nahmen auch der Eigner der Signa-Holding René Benko, CEO Stephan Fanderl, die Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Peter Zysik (Kaufhof) und Jürgen Ettl (Karstadt) und ihre Stellvertreter sowie der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger teil.

Die Unternehmensführung von Karstadt/Kaufhof erklärte in dem Gespräch, sie erwarte von den Kaufhof-Beschäftigten einen Beitrag in Höhe von 70 Millionen Euro zur Sanierung des Unternehmens. Die Signa-Holding wolle ihrerseits im Frühjahr eine Finanzspritze in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags zur Stützung von Kaufhof bereitstellen. Auch würde kein Geld abgezogen, sondern reinvestiert.

Scharfe Kritik übte ver.di an der Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens. "Die bisherige Informationspolitik des Unternehmens und die Ankündigung, aus der Tarifbindung auszuscheren, war weder sachdienlich noch förderlich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Einseitiges Handeln verhindert Vertrauen", sagte Stefanie Nutzenberger. "Eine Tarifflucht und die Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband ohne Tarifbindung stellt für die Beschäftigten eine Provokation dar". Ein Zukunftskonzept müsse von den Beschäftigten mitgestaltet werden.

Das Unternehmen seinerseits stellte klar, eine Tariflösung für Kaufhof und Karstadt mit ver.di anzustreben. Die ver.di-Forderungen sind eindeutig. Nutzenberger: "Wir brauchen eine Beschäftigungs- und Standortsicherung - auch für die 40 Doppelstandorte und ein Bekenntnis zur Tarifbindung. Dann sind wir auch bereit, über ein Zukunftskonzept zu verhandeln", so Nutzenberger.

Die Gewerkschaft will die Tarifkommissionen von Kaufhof und Karstadt noch im Februar zu gemeinsamen Beratungen über die nächsten Schritte und Maßnahmen zusammenrufen. Bis dahin sollen die Eckpunkte eines Zukunftskonzepts des Unternehmens inklusive eines möglichen Arbeitnehmerbeitrages schriftlich vorliegen und den Tarifkommissionsmitgliedern plausibel dargelegt werden.

Quellen:
- WiWo
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bundesvorstand www.verdi.de

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